Samstag, 25. Oktober 2025

EU-KommissionLagebericht zum E-Government

[30.05.2014] Der E-Government-Benchmark 2013 zeigt, dass im europäischen E-Government zwar mehr Online-Services verfügbar sind, diese aber weniger genutzt werden als in den vergangenen Jahren. Unkomfortable Zugänge für Bürger und Unternehmen sowie eine mangelnde Transparenz sind die Ursache.

Die Europäische Kommission hat jetzt den elften E-Government-Benchmark veröffentlicht. Europaweit sind dafür die E-Government-Angebote untersucht worden. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt laut dem IT- und Beratungsunternehmen Capgemini, dass die europäischen Verwaltungen mit der Bereitstellung von Hilfefunktionen, Support und Feedback-Kanälen die Nutzung ihrer Web-Seiten zwar erleichtern. Beim Antwortzeitverhalten und Bedienkomfort bestehe aber Nachholbedarf. Deutschland liege hier jeweils wenige Prozentpunkte hinter dem EU-Schnitt. Die Untersuchung zeige außerdem, dass die Transparenz bei der Nutzung von Online-Services EU-weit sehr gering ist. Die Nutzer werden unzureichend über den Bearbeitungsfortschritt ihrer Anfragen informiert. Außerdem erhalten sie nur wenige Informationen darüber, wie ihre eingegebenen Daten weiterverarbeitet werden. In dieser Kategorie falle Deutschland im Vergleich zu den anderen Kategorien am meisten zurück. Für Deutschland lasse sich außerdem festhalten, dass 90 Prozent der Dokumente online verfügbar sind. „Dieses Ergebnis ist auf den ersten Blick erfreulich, dennoch ist es bis zur medienbruchfreien Transaktion noch ein langer Weg“, sagt Marc Reinhardt, Senior Vice President und Leiter Public Sector bei Capgemini in Deutschland. „Noch bestehende Medienbrüche müssen reduziert und langfristig überwunden werden – die digitale Agenda der Bundesregierung wird hier die richtigen Ziele definieren. Die Einführung von Bürgerkonten kann wesentlich dazu beitragen, da früher ausgefüllte oder bei der Verwaltung vorhandene Dokumente mehrfach genutzt werden können.“ Ein weiteres Ergebnis des Benchmarks: Die Europäer sind mit kommerziellen Online-Dienstleistungen deutlich zufriedener als mit öffentlichen Angeboten. Wie Capgemini mitteilt, richten Unternehmen ihr Angebot benutzerfreundlich, interaktiv und intuitiv an den Kundenbedürfnissen aus. Dieser Maßstab gelte aus Bürgersicht auch für die angebotenen E-Government-Services. Hinsichtlich der Nutzerzufriedenheit erzielen beispielsweise Dienstleistungen von Banken 8,5 von 10 Punkten, Dienstleistungen des öffentlichen Sektors hingegen 6,5 von 10 Punkten. Reinhardt: „Die Nutzung des Online-Kanals wird in Deutschland niemandem vorgeschrieben – er muss daher attraktiv sein. Die Kundenerfahrung aus dem E-Commerce sollte auch für den öffentlichen Bereich als Ziel dienen.“ Die Studie macht zudem deutlich, dass die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den Behörden den Ausbau medienbruchfreier nationaler und internationaler E-Government-Lösungen verzögert. Gegenwärtig werden laut Capgemini noch viele Gelder für die Entwicklung gleicher Lösungen ausgegeben, die nicht vollständig kompatibel sind. Es finde noch kein flächendeckender Informationsaustausch zwischen den Behörden zu E-Government-Lösungen statt. „E-Government in Deutschland muss sich an den guten Angeboten der europäischen Nachbarstaaten orientieren“, empfiehlt Marc Reinhardt. „So kann Deutschland im E-Government auf seinen vorhandenen Fundamenten noch schneller vorankommen. Europa ist der richtige Rahmen für die digitale Transformation, denn nationale Bemühungen greifen hier oft zu kurz. Auch die neue EU-Kommission sollte die europäische digitale Agenda mit höchster Priorität weiterentwickeln.“ Der E-Government-Benchmark basiert auf der Befragung von rund 28.000 Bürgern der 28 Mitgliedstaaten der EU sowie in Island, Kroatien, Serbien, Norwegen, der Schweiz und der Türkei. Zudem sind die Online-Angebote in ausgewählten Lebenslagen analysiert worden. Durchgeführt wird der Benchmark von der Capgemini-Gruppe und ihren Partnern. Seit 2001 misst er den Fortschritt von E-Government in Europa (wir berichteten).





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Gruppenbild der Teilnehmenden an der Sitzung des Kommunalgremiums.

IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen

[23.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch Kommunen ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...

Diagramme und Datenvisualisierung in leuchtenden Farben.

Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland

[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...

Fachwerkhäuser im historischen Stadtzentrum von Backnang, mit Rathaus und Marktplatz

Baden-Württemberg: Kommunen als Treiber der Entbürokratisierung

[20.10.2025] In Baden-Württemberg wurde das Kommunale Regelungsbefreiungsgesetz beschlossen. Damit erhalten Kommunen und Zweckverbände mehr Flexibilität bei der Neugestaltung und Vereinfachung von Verwaltungsverfahren. Sich bewährende Neuerungen sollen landesweit umgesetzt werden. mehr...

Mehrere Zahnräder liegen neben- und übereinander.
bericht

Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako

[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...

Foto von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring
interview

Bayern: Täglich Vollgas geben

[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...

Dr. Karsten Wildberger hält seine Keynote auf der Smart Country Convention 2025
bericht

BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“

[08.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen

[29.09.2025] Mit Blick auf die anstehende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...

ie Akteure stellen auf einer Pressekonferenz die Initiative (Neu)Start KfZ vor.
bericht

Initiative: Dresdner Forderungen 2.0

[25.09.2025] Die Initiative (Neu)Start KfZ soll der Umsetzung der Dresdner Forderungen zum Durchbruch verhelfen. Konkret gefordert wird, Leistungen wie die KfZ-Zulassung künftig in Vollzugszentren zu bündeln. Die Kommunen würde das spürbar entlasten. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Pilot bei Digitalisierungsoffensive

[25.09.2025] Bei der neuen Digitalisierungsoffensive von Bund und Land Hessen fungiert die Landeshauptstadt Wiesbaden als Pilotkommune. In Workshops vor Ort sollen konkrete Kriterien erarbeitet werden, die einen schnelleren Roll-out digitaler Leistungen ermöglichen. mehr...

Handschüttel-Foto

Bund/Bayern: Startschuss für Digitalkooperation

[25.09.2025] Wie in Hessen startet auch in sechs bayerischen Pilotkommunen eine neue Digitalkooperation zwischen Bund und Land. Ziel ist es, eine bayern- und bundesweit nutzbare Blaupause zu entwickeln, um OZG-Leistungen schneller in die Fläche zu bringen. mehr...

Hessen peilt die digitale Verwaltung 4.0 an.

Bund/Hessen: Digitalisierungsoffensive in Kommunen

[22.09.2025] Im Rahmen der OZG-Umsetzung wurden zahlreiche föderale Verwaltungsleistungen digitalisiert – die Einführung in den Kommunen stockt aber. Der Bund und das Land Hessen wollen nun ein praxistaugliches Modell entwickeln, das den flächendeckenden Roll-out beschleunigt. mehr...

Auf einer Europakarte sind die Mitgliedstaaten mit der entsprechenden Landesflagge markiert.
bericht

eGovernment Benchmark: Blick über die Grenzen

[19.09.2025] Deutschland kann hinsichtlich der Digitalisierung einiges von seinen europäischen Nachbarn lernen – etwa was die Transparenz digitaler Services oder die Nutzung der eID angeht. Das zeigt der aktuelle eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission. mehr...

Porträtaufnahme von Kristina Sinemus.
interview

Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend

[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...

Torsten Ringling, Bürgermeister der Gemeinde Schkopau, spricht bei den Merseburger Digitaltagen.

Merseburger Erklärung 2025: Verwaltung gemeinsam gestalten

[08.09.2025] Wie Sachsen-Anhalt die Kommunen bei der Digitalisierung noch besser unterstützen könnte, ist in der Merseburger Erklärung festgehalten. Sie wurde im Rahmen der Merseburger Digitaltage 2025 verabschiedet und umfasst sieben Forderungen. mehr...

Eine Hand setzt einen Baustein in ein Diagramm ein, das den Fortschritt von Analog zu Digital angibt.
bericht

Digitalisierung: Bleibt die Analogverwaltung?

[03.09.2025] Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz ist die Analogverwaltung noch voll im Einsatz und funktioniert. Ob sich das jemals vollkommen ändern wird, ist ungewiss – auch im rechtlichen Kontext. mehr...