BerlinNetzwerk für offene Daten

Berlin: Austausch beim Open Data Lunch.
(Bildquelle: Technologiestiftung Berlin)
Seit Mai 2018 haben die Beschäftigten der Berliner Verwaltung ein neues Unterstützungsangebot im Bereich Open Data: die Open Data Informationsstelle (ODIS, wir berichteten). Gefördert durch eine Zuwendung des Wirtschaftssenats wird die ODIS von der Technologiestiftung Berlin betrieben. Die Initiative soll zu Open Data beraten und gleichzeitig Anwendungsbeispiele vorstellen, mit dem Ziel, die Bereitstellung und Nutzung von offenen Daten in Berlin zu fördern.
Die Open Data Informationsstelle verfolgt drei Hauptaufgaben: Fragen von Verwaltungsbeschäftigten zu Open Data beantworten – zum Beispiel, welche Daten sich für eine Veröffentlichung als Open Data eignen oder wie ein offener Datensatz strukturiert sein sollte –, Vernetzung rund um offene Daten innerhalb und außerhalb der Verwaltung fördern und das Potenzial von Open Data mit Datenanalysen, Prototypen und Visualisierungen praktisch darstellen.
Die ersten eineinhalb Jahre der ODIS waren insgesamt ein großer Erfolg. Das Team hat sich bereits mit mehr als 20 verschiedenen Berliner Behörden getroffen, darunter mehrere Senatsverwaltungen, Bezirks- und Landesämter. Bei diesen Treffen wurde oft allgemein diskutiert, wie eine bestimmte Behörde, eine Abteilung oder ein Fachamt von Open Data profitieren könnte oder wo es konkrete Möglichkeiten gibt, Daten zu veröffentlichen. Manchmal sind Anwendungen aus diesen Treffen entstanden, wie beispielsweise eine Visualisierung der Fördergelder Berlins sowie ein künftiges Projekt zum Thema Grundsicherung, das mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales entwickelt wird.
Open Data Lunches
Um mehr Netzwerke rund um offene Daten in Berlin aufzubauen, hat die Open Data Informationsstelle gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe in den Jahren 2018 und 2019 drei Open Data Lunches organisiert. Dabei wurden Verwaltungsbeschäftigte, die sich für Open Data interessieren zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Es gab jeweils zwei bis drei Vorträge von Open-Data-Experten aus der Verwaltung oder der Berliner Open Data Community sowie viel Zeit für Austausch und Diskussion.
Zusätzlich hat die Open Data Informationsstelle auch einige Veranstaltungen organisiert, die sich auf die Nutzung von offenen Daten konzentrierten: Im Herbst 2018 etwa ein Arbeitstreffen zum Thema Radverkehrsdaten, bei dem sich verschiedene Projekte aus dem Berliner Umfeld vorgestellt hatten, die offene Radverkehrsdaten verwenden. Im August 2019 hat die ODIS eine Informationsveranstaltung für Open-Data-Interessierte aus Berlin abgehalten, bei der eine Einführung in die Open-Data-Portale der Stadt und deren Nutzung angeboten wurde.
Neben den beratenden Tätigkeiten und den Veranstaltungen hat die ODIS auch viele Projekte durchgeführt, um das Potenzial von offenen Daten praktisch darzustellen. So hat die Informationsstelle ein Recherche-Tool entwickelt, das die Zuwendungsdaten vom Land Berlin visualisiert und zugänglich macht (wir berichteten). Mit dem Tool können Fragen beantwortet werden wie „Welche Themenfelder werden am meisten von einer bestimmten Behörde gefördert?“ oder „Wie viele Projekte werden jährlich in Berlin durch Zuwendungen finanziert?“ – ohne dass die Rohdaten angeschaut oder bearbeitet werden müssen. Es gab darüber hinaus eine Visualisierung der Daten der 26 verschiedenen Radzählstellen in der Stadt, die zeigt, wie die Anzahl der Fahrradfahrer je nach Uhrzeit, Wochentag und Monat schwankt.
Data Dives
Ein weiteres Format für die Darstellung des Potenzials von offenen Daten sind die Data Dives, die von der Open Data Informationsstelle pilotiert wurden. Diese haben das Ziel, die Verfügbarkeit von Daten, die relevant für ein spezifisches Themenfeld sind, zu analysieren und mögliche Lücken im Open-Data-Angebot des Landes zu identifizieren. Bisher gab es zwei Editionen der Data Dives: eine zum Thema Radverkehr und eine zum Thema Barrierefreiheit. Weitere Analysen sind für 2020 geplant.
In diesem Jahr wird ODIS erneut Open Data Lunches organisieren sowie Open-Data-basierte Anwendungen umsetzen. Ein Beispiel ist eine interaktive Web-Version der so genannten Bezirksregionenprofile, die einige Berliner Bezirksämter veröffentlichen, um die sozialen Entwicklungen in einem Kiez darzustellen – zusätzlich zu den regelmäßigen Beratungsterminen bei Behörden. Geplant sind außerdem mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für Verwaltungsbeschäftigte im Bereich Open Data, beispielsweise zu Themen wie Datenqualität oder der Darstellung von offenen Geodaten anhand von Open Source Software.
https://www.technologiestiftung-berlin.de
Recherche-Tool, das Berliner Förderdaten unter die Lupe nimmt
Die Visualisierung von Berlins Radverkehr
Ingolstadt: Offene Daten – durch KI schneller verfügbar
[30.04.2025] Die Stadt Ingolstadt setzt Künstliche Intelligenz bei der Bereitstellung offener Statistikdaten ein. Damit entfällt das zeitraubende händische Verfassen von Metadaten. Rund 200 Datensätze wurden bereits publiziert, weitere sollen folgen. mehr...
Bayern: Nürnberg by data
[27.03.2025] Die Stadt Nürnberg stellt jetzt offene Daten für alle zur Verfügung. Dafür wurde eine eigene Präsenz innerhalb des bayerischen Open-Data-Portals eingerichtet. mehr...
Open Source: Wettbewerb für Verwaltungen
[25.03.2025] Moderne Verwaltung, Innovation, digitale Souveränität: Unter diesem Motto lädt die Open Source Business Alliance Behörden und öffentliche Einrichtungen zum Wettbewerb ein. Bis zum 30. Juni können sie sich in den Kategorien Fachverfahren, interne Verwaltungsanwendungen und Transformation bewerben, die Preisverleihung findet im Rahmen der Smart Country Convention statt. mehr...
Dortmund: Bei Open Data weit vorne
[24.03.2025] Das Dortmunder Open-Data-Portal zeigt Daten aus verschiedensten Bereichen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Stadt mit ihrem Angebot in Nordrhein-Westfalen eine Spitzenposition einnimmt – und belegt außerdem, welche Daten am stärksten nachgefragt werden. mehr...
Oldenburg: Verbessertes Sozialmonitoring
[17.03.2025] Oldenburg hat seine Sozialmonitoring-Plattform weiterentwickelt: Diese präsentiert Offene Daten in nun optimierter Darstellung und mit neuen Filtermöglichkeiten. So werden wichtige soziale Indikatoren leichter zugänglich. mehr...
Frankfurt am Main: Relaunch für Open-Data-Portal
[20.02.2025] Das Open-Data-Portal der Stadt Frankfurt am Main basiert bisher auf einer eigenständigen Softwarelösung und zieht nun auf die Plattform des Statistikportals um. Das soll für mehr Transparenz und bessere Zugänglichkeit sorgen. mehr...
Open Data: Transparenz im Vergleich
[13.02.2025] In Hamburg, Berlin und Dresden werden den Bürgern die meisten öffentlichen Datensätze zur Verfügung gestellt. Das hat eine Analyse der Unternehmensberatung Finatycs ergeben. Insgesamt zeigte sich in den untersuchten Städten aber eine große Diskrepanz in Bezug auf die Verfügbarkeit und Vielfalt offener Daten. mehr...
Kreis Darmstadt-Dieburg / Wetteraukreis: Plattform übernimmt Datenanalyse
[14.01.2025] Die Analyse von Sozialdaten wollen der Kreis Darmstadt-Dieburg und der Wetteraukreis erleichtern. Gemeinsam entwickeln sie eine Open-Data-Plattform, die interne Daten aus den Sozial- und Jugenddezernaten sowie öffentlich zugängliche Daten auf Knopfdruck kombiniert. mehr...
Bayern: Open-Data-Plattform wächst
[16.10.2024] Die von der Bayerischen Agentur für Digitales (byte) entwickelte Open-Data-Plattform open.bydata hat sich zu einem zentralen Bestandteil des Datenökosystems in Bayern entwickelt. Sie konnte sich nun im unabhängigen Ranking der Open Knowledge Foundation (OKF) in der Kategorie Datenportal auf Platz 1 positionieren. mehr...
Berlin: Geodatenschätze entdecken
[30.07.2024] Einen digitalen Stadtführer durch die Geodatenwelt des Landes Berlin bietet jetzt das gemeinnützige KI-Tool GeoExplorer. Entwickelt wurde es von der Open Data Informationsstelle (ODIS) der Technologiestiftung Berlin. mehr...
Bonn: Auf dem Weg zum Urban Data Management
[22.07.2024] Im städtischen Kontext fallen eine Vielzahl von Daten aus allen Bereichen der Gesellschaft an und werden gesammelt. Die Stadt Bonn hat eine Datenstrategie und Datengovernance für urbane Daten verabschiedet und will ihren Datenschatz durch ein umfassendes Urban Data Management zugänglich machen. mehr...
Open Data: Ideen für ländliche Kommunen gesucht
[20.06.2024] Innovative Lösungen zum Einsatz von offenen Verwaltungsdaten in ländlichen Kommunen sucht jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium im Zuge eines Ideenwettbewerbs. mehr...
Dresden: Digitale Lösungen gegen Extremwetter
[16.05.2024] Beim diesjährigen Open Data Camp der Stadt Dresden und der Sächsischen Staatskanzlei sollen die Teilnehmenden unter dem Motto „Cool down – Hack die Extreme“ kreative digitale Lösungen zur Anpassung an Extremwetterlagen entwickeln. mehr...
Bayern: Kompetenz für Open Data
[10.05.2024] Ein Kompetenzzentrum für Open Data wollen in Bayern das Digitalministerium und die Digitalagentur byte etablieren. Das Portfolio des Kompetenzzentrums umfasst neben dem Open-Data-Portal umfassende Serviceleistungen, die den Einstieg in die Datenbereitstellung auch für kleinste Behörden und Kommunen möglich machen. mehr...
Open Government: Haushaltsdaten digital veröffentlichen
[03.05.2024] Neben der Haushaltssatzung sollten die Bürgerinnen und Bürger auch auf den kommunalen Haushaltsplan jederzeit unkompliziert zugreifen können. Es empfiehlt sich deshalb die Online-Veröffentlichung. Der Einsatz digitaler Methoden sorgt darüber hinaus für mehr Transparenz und bessere Auswertungsmöglichkeiten. mehr...