Samstag, 10. Mai 2025

BayernPlan für digitale Verwaltung

[12.02.2020] Beim gestrigen Digitalkabinett hat Bayern seinen 12-Punkte-Plan für einen bürgerorientierten Servicestaat vorgestellt. Themen sind unter anderem die mobile Bereitstellung von Dienstleistungen sowie die Volldigitalisierung der Staatsregierung bis 2025.
Bei der Pressekonferenz zum Digitalkabinett am 11. Februar 2020 wird Bayerns 12-Punkte-Plan zum bürgerorientierten Servicestaat vorgestellt.

Bei der Pressekonferenz zum Digitalkabinett am 11. Februar 2020 wird Bayerns 12-Punkte-Plan zum bürgerorientierten Servicestaat vorgestellt.

v.l.: Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie; Dr. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien; Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digita

(Bildquelle: Bayerische Staatskanzlei)

Das bayerische Digitalkabinett hat am 11. Februar 2020 ein Maßnahmenpaket beschlossen, das die digitale Verwaltung im Freistaat völlig neu ausrichtet. Wie das Staatsministerium für Digitales mitteilt, kann die Verwaltung durch die digitalen Möglichkeiten zum Partner auf Augenhöhe werden. Die Voraussetzungen dafür seien Schlüsseltechnologien, personalisierte Verwaltungsangebote und die Volldigitalisierung von Prozessen. Als Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung von Staat und Verwaltung müsse der Freistaat Zukunftstechnologien in Staat und Verwaltung wie zum Beispiel Big Data und Cloud-Lösungen weiter vorantreiben, das Vertrauen in den Staat durch hochmoderne Services und konsequente Kundenorientierung stärken sowie die digitale Souveränität Bayerns ausbauen.
Der jetzt beschlossene 12-Punkte-Plan soll Bayern zum modernen, bürgerorientierten Servicestaat machen. So soll der Freistaat nach Angaben des Digitalministeriums zur Nummer eins in Deutschland bei mobilen Verwaltungsservices werden. Alle Ressorts sollen bis Ende 2022 ihre Angebote auch auf Smartphones und Tablets bereitstellen. Eine nutzerfreundliche Bedienung habe dabei oberste Priorität. Bis Ende des Jahres stünden wichtige Verwaltungsleistungen auch über die BayernApp (wir berichteten) zur Verfügung. Bayern solle zudem Spitzenreiter bei staatlichen Cloud-Lösungen werden. Darüber hinaus investiere der Freistaat in das Kompetenzzentrum „Microservices und Containerisierung“ für eine moderne digitale Verwaltung.
Ein weiterer Punkt: Bayern zieht die Volldigitalisierung der Staatsregierung auf 2025 vor. Mit der Qualifizierungsplattform „DigitalCampus“ sollen die digitalen Kompetenzen im öffentlichen Dienst gestärkt werden – mit passgenauen Fortbildungen für jeden Mitarbeiter. Darüber hinaus biete Bayern die Top-Verwaltungsleistungen wie das Elterngeld, Landespflegegeld oder Gesundheitszeugnis bis Ende 2020 online an (wir berichteten). Zudem verpasse der Freistaat dem BayernPortal ein Update mit Services eines modernen Kundencenters. Responsives Design, Personalisierung und die ständige Abrufbarkeit des aktuellen Bearbeitungsstands seien dabei nur einige Schlagworte. Ein weiterer Punkt auf der Agenda der Staatsregierung: Die BayernID PLUS wird die bayerische Identität im Netz. Jeder Bürger und jedes Unternehmen bekommt mit ihr eine digitale Ausweis- und Unterschriftsfunktion. Außerdem werde ein Unternehmenskonto auf Basis von ELSTER als Service für Bayern und Modell für Deutschland (wir berichteten) entwickelt. In Digitalen Innovationslaboren werde der Nutzer bei der Entwicklung digitaler Produkte und Services von Anfang an eingebunden.
Als weitere Themen umfasst der 12-Punkte-Plan den Aufbau starker bayerischer IT-Dienstleister, die digitale Hightech-Lösungen für Staat und Kommunen am Standort Bayern entwickeln sowie die Einrichtung einer Stabsstelle föderale Digitale Verwaltung. Schließlich soll eine „Süd-West-Schiene“ zur Sicherung föderaler Strukturen entstehen, um auf Ebene der großen Flächenländer gemeinsame Infrastrukturen zu nutzen, digitale Verfahren auszutauschen und im Rahmen der Bund-Länder-IT-Zusammenarbeit ein starkes föderales Gewicht zu bilden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Porträtaufnahme von Dirk Schrödter.
interview

Schleswig-Holstein: Norddeutscher Pionier

[05.05.2025] Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter spricht über die Verwaltungstransformation in dem norddeutschen Bundesland und nimmt Bezug auf Open Data, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Breitband und die Rolle der Kommunen. mehr...

Berliner Rathaus, daneben der Fernsehturm

Berlin: Ernüchternde Bilanz zum Open-Source-Kompetenzzentrum

[30.04.2025] Bei einer Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus zur Entwicklung des Open-Source-Kompetenzzentrums kritisierte die OSBA die bislang schleppende Umsetzung. Ein klares politisches Bekenntnis für Open Source fehle bis heute – ebenso wie die entsprechende Strategie. mehr...

Porträtaufnahme von Melitta Kühnlein.
interview

Potsdam: Sehr guter Job

[25.04.2025] Melitta Kühnlein, Leiterin des Fachbereichs Informations- und Kommunikationstechnologie bei der Stadt Potsdam, spricht im Interview über ihre Verantwortlichkeiten und Ziele sowie Frauen in der IT und in Führungspositionen. mehr...

Screenshot des Deckblatts der Ahauser Digitalisierungsstrategie.

Ahaus: Digitalisierungsstrategie verabschiedet

[15.04.2025] Ahaus soll zu einer modernen, digitalen Stadt werden, in der neue Technologien und digitale Verwaltungsservices das Leben der Menschen einfacher machen. Als Leitfaden dient der Kommune ihre neue Digitalisierungsstrategie. mehr...

Porträt er Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Dörte Schall.

Rheinland-Pfalz: Digitale Transformation geht nur gemeinsam

[15.04.2025] Die zweite landesweite Digitalisierungsveranstaltung in Koblenz zeigt, dass Rheinland-Pfalz beim OZG-Umsetzungsstand deutliche Fortschritte macht. Rund die Hälfte der zentralen OZG-Leistungen ist angebunden. Ziel bleibt die vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. mehr...

Screenshot des Deckblatts des gemeinsamen Jahresberichts der FITKO und des IT-Planungsrats für 2024.

IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024

[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...

Vektorgrafik. Mehrere Personen fügen Puzzleteile zusammen.
bericht

Kooperationen: Die Renaissance einläuten

[11.04.2025] Neben einer konsequenten Digitalisierung kann die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit das Fundament bieten, um die kommunale Aufgabenerfüllung auch in Zeiten des Fachkräftemangels zu sichern. Das leistet auch einen Beitrag gegen Staatsverdrossenheit. mehr...

Blick vom Spreeufer auf das Reichstagsgebäude.

Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen

[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...

Cover Zukunftsradar 2024

DStGB/iit: Zukunftsradar Digitale Kommune 2024

[10.04.2025] Der neue DStGB-Zukunftsradar liegt vor. Die Studie belegt: Kommunen sehen eine besser abgestimmte föderale IT-Infrastruktur und eine gemeinsame Cybersicherheitsstrategie als zentrale Voraussetzungen für die weitere Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Rudolf Schleyer, den Vorstandsvorsitzenden der AKDB
interview

Interview: Digital Only als Ziel

[08.04.2025] Wie der Stand der Digitalisierung in der Kommunalverwaltung ist und welche Erwartungen die kommunalen IT-Dienstleister an die neue Bundesregierung haben, darüber sprachen wir mit Rudolf Schleyer, dem Vorstandsvorsitzenden der AKDB. mehr...

IT-Beauftrage von Augsburg, München und Nürnberg

Positionspapier: Verwaltung effizient gestalten

[07.04.2025] München, Augsburg und Nürnberg haben ein gemeinsames Positionspapier zu kommunalen Cloudregistern der FITKO zugeleitet. Die bayerischen Städte sehen die Registermodernisierung und zentrale IT-Lösungen als notwendige Schritte zur Sicherung der Verwaltungseffizienz. mehr...

Niedersachsen: Pakt für Kommunalinvestitionen

[25.03.2025] Die niedersächsische Landesregierung stellt den Kommunen 640 Millionen Euro aus dem Jahresüberschuss 2024 zur Verfügung. Mit dem neuen Kommunalinvestitionsprogramm sollen Städte, Gemeinden und Kreise gezielt entlastet werden – ohne Eigenanteil und mit flexibler Mittelverwendung. mehr...

Cover des D21 Digital-Index 2024/25

D21-Digital-Index: Digitale Resilienz als Schlüssel

[10.03.2025] Alljährlich liefert D21 mit ihrem Digital-Index ein umfassendes Lagebild zum Digitalisierungsgrad in Deutschland. Nun hat die Initiative ihre Studie für 2024/25 vorgelegt. Demnach verändern digitale Technologien Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend – die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit werden aber weitgehend unterschätzt. mehr...

Vektorgrafik, die ein Team zeigt, das Puzzleteile zusammenfügt.

Beckum: d-NRW-Beitritt beschlossen

[03.03.2025] Um Zeit und Aufwand bei der Ausweitung ihrer digitalen Verwaltungsservices zu sparen, tritt die Stadt Beckum der d-NRW bei. Als Trägerin der rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts wird sie unter anderem von einer ausschreibungsfreien Nachnutzung von OZG-Leistungen profitieren. mehr...

muenchen_neues_rathaus

München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie

[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...