RaunheimSelbst ist die Stadt

Spatenstich für Raunheims Bürgernetz
v.l.: Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe; Frank Hornberger, Pepcom; Carsten Jost, Bürgernetz Raunheim; Dietmar Seifert, Flost; Martin Dreisewerd, Dreisewerd Consult
(Bildquelle: LAN Consult Hamburg)
Es ist bekannt, dass vorhandene Bandbreiten bereits heute für viele Anwendungen nicht mehr ausreichen – von künftigen ganz zu schweigen. Daher verordnete sich die Stadt Raunheim eine der schnellsten IT-Infrastrukturen Deutschlands. Dieses Bürgernetz setzt auf die enormen Bandbreiten und Zukunftsreserven der Glasfaser. Ein solches Projekt entsteht jedoch nicht über Nacht. Nachdem ein großes deutsches Unternehmen den Glasfaserausbau im hessischen Raunheim regelrecht vor sich herschob, nutzte man das Gebot der Stunde. Den Anstoß gaben die Infrastrukturverantwortlichen gegen Ende 2010. Während der Breitband-Dialog in Raunheim nur schleppend voran ging, sahen sie, dass andere Kommunen zur Eigenregie übergingen – und das mit Erfolg. Partielle Lösungen nach dem Prinzip Flickenteppich hätten hingegen Zeit, Nerven und noch viel Geld gekostet. Also ging man das Thema aktiv, rechtzeitig und – nicht minder wichtig – interdisziplinär an. Die Zielsetzung war ehrgeizig und alles andere als herkömmlich. Raunheims Bürger sollten in den Genuss eines der schnellsten Bürgernetze Deutschlands kommen.
Mit Fachkräften im Boot
Um solch ein Projekt zu stemmen, nutzte die Kommune fachliche Unterstützung. Dazu stellte sie interne Manpower ab und holte sich externe Planer mit ins Boot. Mit von der Partie ist die Firma mdcon UG. Deren Inhaber Martin Dreisewerd erklärt: „Wir gehen herstellerneutral vor. Raunheim kann also sicher sein, dass hier die tatsächlich beste Lösung zum Einsatz kommt.“ Schnell war allerdings klar: Glasfaser ist auch an dieser Stelle das Medium der Wahl. Karsten Jost vertritt das Bürgernetz Raunheim von kommunaler Seite aus. Er ist erster Betriebsleiter der Stadtwerke und Geschäftsführer der Netzwerk Untermain GmbH, die das passive Netz baut. Frank Hornberger von der Firma pepcom steht an der Spitze der Tiefbaumaßnahmen. Er betont: „Sobald wir weg sind, sieht man eigentlich nichts mehr von den zuvor erfolgten Aushub- und Verlegungsarbeiten.” Damit unterstreicht er die minimale Beeinträchtigung während der Bauphase. Dietmar Seifert von der Firma Flost verantwortet die Tiefbauarbeiten und die Verlegung der Glasfaserkabel. Alle Beteiligten stehen in regelmäßigem Kontakt zur Ausräumung eventueller Probleme und zur Optimierung sämtlicher Prozesse. Gesetze und Regelwerke sind dabei zwingend zu beachten.
Aus erster Hand informiert
Vom Projekt profitieren in erster Linie die Raunheimer. Zunächst einmal mussten Anwohner und ansässige Betriebe aus erster Hand informiert und überzeugt werden. Schließlich ging es nicht nur um das Anpreisen struktureller Verbesserungen, sondern auch um das Verständnis für Ausgaben und bauliche Maßnahmen. So entstand zunächst das Informationsportal Bürgernetz Raunheim im Internet und als Anlaufstelle im Rathaus. Es ist Teil der crossmedialen Kampagne zum geplanten Highspeed-Glasfasernetz. Dabei spielt neben der Technik auch die Finanzierung eine große Rolle. Damit sich der Ausbau ohne Fördermittel des Bundes und Landes wirtschaftlich trägt, bedarf es eines ausreichenden Anteils sich beteiligender Haushalte und Eigentümer. Die Unternehmen Netzwerk Untermain und die Kabelcom Rheinhessen aus dem Hause pepcom analysierten die verbindlichen Anmeldungen. Sie verifizierten bereits im Frühjahr 2014, dass sich der Ausbau trägt. So liegen im Stadtgebiet für bereits rund 40 Prozent der Liegenschaften Grundstückseigentümererklärungen vor. Erfahrungsgemäß erhöht sich die Zahl nach Baubeginn nochmal sprunghaft. Ende März beschloss die Stadtverordnetenversammlung somit den Ausbau.
Auch für die Hauseigentümer machte sich die frühe Zusage bezahlt. Wurde die Grundstückseigentümererklärung noch während der Bauphase erteilt und mindestens ein Internet-Anschluss beantragt, waren nur 300 Euro aufzubringen. Das ist sehr wenig, wenn man sich vor Augen führt, dass die Glasfaser bis ins Haus verlegt wird. Nach Ablauf dieser Akquisephase erhöhen sich die Anschlusskosten deutlich. Wenn etwa wegen eines nachträglichen Anschlusses die öffentliche Zuwegung erneut geöffnet werden muss, schlägt das verständlicherweise besonders zu Buche. Ein positiver Nebeneffekt des Breitband-Ausbaus: Die Immobilienwerte steigen.
Start in die Zukunft
Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe denkt schon einen Schritt weiter: „Wir bekommen nicht nur ein modernes und vielleicht das leistungsfähigste Netz, das derzeit möglich ist, wir werden dadurch auch ein Stück unabhängiger. Das ist für uns sehr wichtig.“ Die Firma Netzwerk Untermain lässt das Netz bauen und verpachtet es an pepcom. Pepcom baut im Auftrag und betreibt das Netz. Somit ist man keinen externen Versorgern ausgeliefert. Das versetzt Raunheim in eine stärkere und schnellere Handlungs- und Verhandlungsposition. So war der 5. Juni 2014 alles andere als ein Pflichttermin. Bürgermeister Thomas Jühe nahm gemeinsam mit den führenden Köpfen des Planungs- und Baustabs den ersten Spatenstich vor. „Damit katapultieren wir Raunheim tatsächlich in die Zukunft. Hier ist viel zu lange gewartet worden, aber jetzt geht es ja los.“ Der strategisch beste Punkt für den Baubeginn lag unter der Frankfurter Straße. Hier findet sich der wichtigste Knoten, der so genannte Fiber-Backbone. Für den Start an dieser Stelle sprach auch, dass der Bereich südlich der Bahntrasse bisher eher unterversorgt war. Also sollten die Anwohner hier die ersten sein, welche von der Verbesserung profitieren. Im Rahmen der Planungserweiterung wurde auch in der Uhlandstraße mit dem Trassenbau begonnen. Ebenfalls zeitnah starteten die Arbeiten in Raunheims Altstadt und den Gewerbegebieten. Es folgte der Stadtteil „An der Lache“ und die Ringstraßensiedlung.
Das Raunheimer Netz hat Beispielcharakter. Fundamental für den Projekterfolg ist die effektive Zusammenarbeit von Kommunalvertretern und externen Planern samt deren ausführenden Firmen. Es gibt klar definierte Regeln und geballtes Spezialwissen in diesem interdisziplinären Team, welches auf gleicher Augenhöhe interagiert. „Wäre dies nicht so gelagert, stünden wir jetzt noch in der Planungsphase“, erläutert Martin Dreisewerd. „Stattdessen haben bereits die ersten Bürger Anschlüsse im Haus.“
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