AsylverfahrenStand der Digitalisierung
Hartmut Schubert, Staatssekretär im Thüringer Finanzministerium, hat jetzt über die Digitalisierung des Asylverfahrens informiert (wir berichteten). Mit dem so genannten integrierten Identitätsmanagement soll Flüchtlingen bei Erstkontakt auf Basis biometrischer Merkmale eine Identität gegeben werden, die grundsätzlich als Zugangsschlüssel für alle staatlichen Leistungen und die Bearbeitung des Asylprozesses dient. Finanzstaatssekretär Schubert ist als Beauftragter des Freistaats Thüringen für E-Government und IT beziehungsweise Chief Information Officer (CIO) für die Umsetzung des entsprechenden Projektes des IT-Planungsrates zuständig. Laut dem Finanzstaatssekretär wird der Bundesrat am Freitag, 29. Januar 2016 die letzten rechtlichen Weichen zur Umsetzung des integrierten Identitätsmanagements stellen. Dann stehen das Datenaustauschverbesserungsgesetz und die Ankunftsnachweisverordnung auf der Tagesordnung. Parallel hierzu befinde sich die technische Umsetzung auf Bundesebene in der Erprobung. Mitte Februar soll der Roll-out an die Bundesländer erfolgen. Ein Kernbestandteil ist dabei das System der Ersterfassung. Sofern die Flüchtlinge nicht bereits nach dem Grenzübertritt in einer der dort eingerichteten Wartezonen oder Ankunftszentren registriert wurden, erfolgt deren Registrierung in dem jeweiligen Bundesland, dem sie im Rahmen der innerdeutschen Verteilung zugewiesen wurden. Die technische Umsetzung der Erstregistrierung erfolgt durch die dafür zukünftig zur Verfügung stehenden Personenidentifikationskomponenten (PIK). PIK sind PC-Arbeitsplätze, bestehend aus einem Laptop, einem Fingerabdruckscanner, einem Dokumentenprüfgerät, einer Kamera mit Beleuchtung, einem LTE-Router und einem Tintenstrahldrucker zum Druck des Ankunftsnachweises. Die erfassten Daten werden in einem zentralen Kerndatensystem gespeichert. Erforderliche IT-Schnittstellen für den Datenaustausch mit den Behörden werden eingerichtet.
Steuerungskreis arbeitet mit Hochdruck
Der Thüringer Finanzstaatssekretär hat für die Umsetzung des IT-Verfahrens einen spezialisierten Steuerungskreis eingerichtet. Schubert: „Gemeinsam mit dem Landesverwaltungsamt und IT-Spezialisten der Landesverwaltung arbeiten wir gegenwärtig mit Hochdruck an der Umsetzung des digitalen Verfahrens, um für Thüringen ein effektives und schnelles Asylverfahren sicherzustellen. Dies entlastet künftig die Arbeit der Landesbehörden und unterstützt die Arbeit der kommunalen Entscheidungsträger im Asylprozess.“ Und weiter: „Es zeigt sich, dass Thüringen gut beraten ist, seine E-Government-Strukturen zu stärken und ein leistungsfähiges Landesdatennetz bereitzustellen. Die Zukunft einer optimalen Verwaltungsarbeit liegt in einer effizienten Informationstechnik.“ Der Bund hat laut dem Thüringer Finanzministerium 600 PIK für die Bundesländer beschafft und stellt sie den Ländern kostenfrei zur Verfügung. Die Verteilung erfolge nach dem so genannten Königsteiner Schlüssel. Verteilung und Einsatz der PIK wird vom Landesverwaltungsamt koordiniert. Nach vorläufiger Einschätzung des Landesverwaltungsamtes reicht die Anzahl der PIK aus, um eine Registrierung von 450 bis 500 Flüchtlingen pro Tag zu gewährleisten. Eine weitergehende Beschaffung sei über einen Rahmenvertrag des Bundesministeriums des Inneren (BMI) mit der Bundesdruckerei im Bedarfsfall kurzfristig möglich, die Stückkosten liegen bei rund 17.000 Euro. Nach der vorläufigen Planung des BMI beziehungsweise des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) startet der System-Roll-out in Thüringen Anfang Juni 2016. Bedienstete der Bundesdruckerei werden die Systeme aufbauen, einrichten und die Mitarbeiter einweisen, die Startphase werde ebenfalls vor Ort begleitet.
In eigener Sache: Wir machen Winterpause
[23.12.2025] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 5. Januar 2026. mehr...
Köln: Erster IT-Planungsprozess
[22.12.2025] Um die IT- und Digitalisierungsvorhaben der Verwaltung schneller bewerten und priorisieren zu können, hat Köln erstmals einen gesamtstädtischen IT-Planungsprozess umgesetzt. Er orientiert sich an Industriestandards für die IT-Planung in Unternehmen und sorgt für einen optimalen Ressourceneinsatz sowie eine nachhaltig gesteuerte digitale Transformation. mehr...
Aachen: Straßenbäume exakt dokumentiert
[19.12.2025] In Aachen wurden in den vergangenen Jahren alle Stadtbäume mit Stamm- und Zustandsdaten in ein Kataster eingepflegt. Das soll der Stadtverwaltung künftig alle Prozesse rund um Baumkontrolle und -pflege erleichtern. mehr...
Cuxhaven: Schnell informiert im Notfall
[19.12.2025] Seit 2005 informiert die Stadt Cuxhaven ihre Bürgerinnen und Bürger über regionale Gefahrenlagen oder Schadensereignisse per App. Nun erhielt die mobile Anwendung ein umfassendes Update. mehr...
Fraunhofer FOKUS: Zwischen Medienbrüchen und Bürokratiearbeit
[03.12.2025] Was macht einen Verwaltungsprozess wahrhaft nutzerfreundlich? Dieser Frage geht – anhand des Wohngeldantrags – eine Studie von Fraunhofer FOKUS nach. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, ein handlungsleitendes Gesamtbild der Verwaltungsmodernisierung zu entwickeln. mehr...
NeXT: Breite Umfrage zur Nachnutzung
[27.11.2025] Wie steht es um die Nachnutzung digitaler Lösungen in der öffentlichen Verwaltung? Das Netzwerk NeXT hat dazu eine Umfrage aufgesetzt Alle Verwaltungsbeschäftigten – ungeachtet der Ebene oder Rolle – können noch bis Ende November ihre Praxiserfahrungen teilen. mehr...
Metropolregion Rhein-Neckar: Kooperationsraum für moderne Verwaltung
[25.11.2025] Die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die Metropolregion Rhein-Neckar bauen ihre seit 2010 bestehende Kooperation aus und richten einen föderalen Kooperationsraum ein, der digitale Lösungen länder- und ebenenübergreifend entwickelt und erprobt. mehr...
Studie: Intern besser integrieren
[20.11.2025] Wie erleben Behördenmitarbeitende die Digitalisierungsbemühungen in ihrem Alltag? Dies wollte das Unternehmen d.velop herausfinden. Ein Ergebnis der Umfrage: Eine vollständige Digitalisierung bis 2030 halten 75 Prozent der Befragten für unrealistisch. mehr...
Lohr a.Main: Neue Perspektiven eröffnet
[19.11.2025] Ilona Nickel aus der IT-Abteilung der Stadt Lohr a.Main zählt zu den ersten Absolventen des Weiterbildungslehrgangs Digitalwirt. Im Interview erklärt sie, was den Lehrgang besonders macht und wie ihr dieser hilft, die Digitalisierung in Lohr voranzutreiben. mehr...
Mainz: Mit Sportstättenverzeichnis online
[14.11.2025] In Mainz können jetzt die Belegungspläne von zunächst 20 Sporthallen online eingesehen werden. Weitere Hallen sollen sukzessive folgen. mehr...
Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden
[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...
dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle
[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...
Augsburg: Dom in 4D erkunden
[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...
Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften
[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...
Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte
[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...


















