Dienstag, 2. Dezember 2025

BBSR-StudieWirkung von Smart-City-Maßnahmen prüfen

[28.05.2024] Viele Kommunen erproben Smart-City-Maßnahmen, meist zunächst im Pilotbetrieb. Vor der breiteren Umsetzung müssen sie wissen, ob sich ein Vorhaben gelohnt hat oder ob noch Anpassungen notwendig sind. Eine Praxishilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung unterstützt Kommunen bei der Bewertung ihrer smarten Projekte.
Eine neue Praxishilfe des BBSR unterstützt Kommunen dabei

Eine neue Praxishilfe des BBSR unterstützt Kommunen dabei, die Wirkung ihrer Smart-City-Maßnahmen zu bewerten.

(Bildquelle: BBSR)

Immer mehr Städte, Gemeinden und Landkreise nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, um ihre Kommune lebenswerter zu gestalten. Doch wie können sie messen, ob die digital gestützten Maßnahmen wie gewünscht wirken? Eine neue Studie aus der Begleitforschung der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) bietet Kommunen eine praxisnahe Anleitung zur Wirkungsmessung im Stadtraum. „Viele Kommunen experimentieren mit digitalen Lösungen und wollen diese anschließend auf andere Stadtteile und Kommunen übertragen. Dafür müssen sie wissen, ob sich ihre spezifische Maßnahme lohnt oder besser angepasst werden sollte, damit sie die gewünschte Wirkung erzielt. Hier setzt die systematische Wirkungsmessung an“, erklärt Charlotte Räuchle, welche die Studie im BBSR wissenschaftlich begleitet hat. „Unsere Praxishilfe ist daher eine wichtige Grundlage für Kommunen, um die Digitalisierung räumlich effektiv zu gestalten und evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen.“

Messmodell in der Praxis

Im Fokus der Arbeitshilfe steht ein sechsstufiges Modell, das Kommunen dabei unterstützen will, die raumbezogenen Wirkungen ihrer Maßnahmen zu bewerten. Die Arbeitshilfe zeigt die einzelnen Stufen des Modells anhand dreier konkreter Maßnahmen, die von Kommunen bereits umgesetzt wurden. Als Beispiele dienen das ERZmobil der Kleinstadt Zwönitz, eine Mischung aus digital gemanagtem Rufbus und Anrufsammeltaxi; die mit Sensorik ausgestatteten Talking Trees in Ulm sowie das Smart Field Wirtschaftsquartier in Halle, das mithilfe digitaler Tools die Nutzung ausgewiesener Wirtschaftsflächen optimieren soll. Eine Sammlung von Methoden mit Einschätzungen zum zeitlichen, finanziellen und methodischen Aufwand vervollständigt die Veröffentlichung.

Langfristiges Steuerungsinstrument

Wie die Studienautoren betonen, sollte die Wirkungsmessung nicht allein auf dem unmittelbaren Output einer Maßnahme wie etwa App-Downloadzahlen basieren. Wichtiger sind direkte Wirkungen in der Stadt, etwa die durch eine Maßnahme eingesparte Energie bei der Straßenbeleuchtung oder weniger Stau im Quartier. Eine zentrale Empfehlung der Studie lautet daher, dass Kommunen das Verfahren als Steuerungs- und Optimierungsinstrument verstehen und es langfristig und unabhängig von Einzelmaßnahmen umsetzen sollten.
Die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebene Publikation „Räumliche Wirkungen von Smart-City-Maßnahmen – Ansätze und Methoden zu deren Messung“ ist ein Ergebnis aus der Begleitforschung der Koordinierungs- und Transferstelle (KTS) der Modellprojekte Smart Cities. Erarbeitet wurde sie vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Interessierte können die Veröffentlichung online abrufen oder aber gedruckte Exemplare kostenfrei per E-Mail bestellen (publikationen.bbsr@bbr.bund.de).





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Das Scan-Fahrzeug zur Ahndung von Falschparkern steht auf einem Parkplatz in Mannheim.

Scan-Fahrzeug: Mannheim verlängert Testphase

[01.12.2025] Die in Mannheim durchgeführte Testphase eines Scan-Fahrzeugs zur Ahndung von Falschparkern wird verlängert. Während der Erprobung zeigte sich Nachbesserungsbedarf bei der Kartierung des Scan-Gebiets. Entsprechende Anpassungen wurden direkt vorgenommen. Wie sie sich auswirken, soll die verlängerte Testphase zeigen. mehr...

Nahaufnahme der Reinigungsvorrichtung einer Straßenkehrmaschine.

Taufkirchen: Sensorik für Winter- und Kehrdienst

[01.12.2025] Dank Internet-of-Things-Sensorik kann der Winterdienst des Taufkirchener Bauhofs effizienter geplant, durchgeführt und dokumentiert werden. Die Gemeinde ist von den Vorteilen überzeugt und möchte diese nun auch bei der Straßenreinigung nutzen. mehr...

Mehrere Personen stehen auf einer Brücke über einem Bachlauf, eine der Personen hält ein Tablet in der Hand.

Arnsberg: Hochwassermonitoring gestartet

[25.11.2025] Arnsberg hat an mehreren Bachläufen im Stadtgebiet neue Pegelstandsensoren installiert, die in Echtzeit ermitteln, wie sich die Wasserstände entwickeln. Die Daten sollen im nächsten Schritt mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden. Auf dieser Grundlage soll wiederum ein lokales Frühwarnsystem entstehen. mehr...

Screenshot des Aachener Mobilitätsdashboards.

Aachen: Überarbeitetes Mobilitätsdashboard

[24.11.2025] Das Aachener Mobilitätsdashboard bietet einen schnellen und einfachen Überblick über das aktuelle Verkehrsgeschehen in der Stadt. Ein neues Design und neue Technologie sollen die Plattform jetzt noch leistungsfähiger machen. mehr...

Ein Feuerwehrauto fährt mit Blaulicht auf einer Straße in einer Stadt.

Schwalm-Eder-Kreis: Verkehrsdaten in Echtzeit

[19.11.2025] Eine urbane Datenplattform soll es dem Schwalm-Eder-Kreis künftig ermöglichen, schneller auf Verkehrsprobleme zu reagieren. Dazu integriert die Plattform Echtzeit-Verkehrsdaten eines externen Anbieters, sodass beispielsweise die Einsatzrouten für Rettungskräfte optimiert werden können. Das Projekt wird im Programm Starke Heimat Hessen gefördert. mehr...

Mehrere Personen sitzen an einem Projekttisch zusammen, hinter ihnen ist eine Deutschlandkarte mit Markierungen zu sehen.

Smart City: Interaktive Wissenschaftslandkarte

[17.11.2025] Eine interaktive Wissenschaftslandkarte macht nun sichtbar, wer in Deutschland zu smarten Städten und Gemeinden forscht. Die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben die zugrunde liegenden Daten über eine bundesweite Abfrage erhoben. mehr...

Das Scan-Fahrzeug steht auf einem Parkplatz in Mannheim.

Mannheim: Scan-Fahrzeug im Testbetrieb

[17.11.2025] Mannheim ist eine von vier Kommunen, in denen das vom Land Baden-Württemberg getragene Pilotvorhaben zu Scan-Fahrzeugen praktisch erprobt werden soll. Die Stadt ist nun als erste in den Testbetrieb gestartet. mehr...

Dr. Daniel Trauth und Christian Henicke präsentieren Füllstandsensor und Tablet neben einem öffentlichen Abfallbehältnis in Grevenbroich.

Grevenbroich: Smart-City-Reallabor in Betrieb

[13.11.2025] Die Stadt Grevenbroich testet nun unter realen Bedingungen unterschiedliche Smart-City-Anwendungen. 40 Sensoren sind dafür an unterschiedlichen Stellen in der Stadt installiert worden. Die Messdaten werden per LoRaWAN in Echtzeit an ein Digitallabor gesendet. mehr...

regio iT: Bekenntnis zu Open Source

[13.11.2025] Mit dem Beitritt zu Civitas Connect legt regio iT ein klares Bekenntnis zum Open-Source-Gedanken ab. Der IT-Dienstleister wird sich künftig aktiv im Rahmen der Planung und des Betriebs der urbanen Datenplattform CIVITAS/CORE engagieren. mehr...

Eine mobile, solarbetriebene Zählstelle steht neben einem älteren Mauerwerk in Sonabrück.

Osnabrück: Daten für nachhaltige Mobilitätsplanung

[13.11.2025] Mit mobilen Zählstellen erfasst jetzt Osnabrück den Rad- und Fußverkehr im Stadtgebiet. Die Zählstellen werden in fünf Erhebungsphasen für jeweils rund zwei Monate an wechselnden Standorten eingesetzt. So soll eine fundierte Datengrundlage für eine bedarfsgerechte Mobilitätsplanung entstehen. mehr...

Ein Mann installiert einen Smart-City-Sensor an einer Straßenlaterne in Grevenbroich.

Grevenbroich: Aufbau eines LoRaWAN

[12.11.2025] Grevenbroich soll ein flächendeckendes Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) erhalten. Die Stadt wird das geschlossen und datenschutzkonform betriebene Netz gemeinsam mit dem Grundversorger NEW aufbauen. Als Smart-City-Reallabor fungiert die Innenstadt, in der die neue Technik erprobt werden soll. mehr...

Schriftzug Smart City Ilmenau, eingebettet in ein symbolische Netzwerk, im Hintergrund ist verschwommen eine beleuchtete Stadt von oben zu sehen.

Ilmenau: Smart City aus eigener Kraft

[11.11.2025] Sukzessive füllt die Stadt Ilmenau den Begriff Smart City mit Leben. Dafür kooperiert sie mit der Technischen Universität Ilmenau und dem Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme (IMMS). Die Partner haben verschiedene nützliche Anwendungen hervorgebracht und setzen ihr Kooperation fort. mehr...

Dunkel gestaltetes D-Balkendiagramm mit neonfarbenen Balken und digitalem Raster als Basis, das eine futuristische Ästhetik der Datenvisualisierung widerspiegelt.

Berlin: Prototyp des Data Hub freigeschaltet

[10.11.2025] Berlin ebnet den Weg hin zu einer datengetriebenen Verwaltung: Mit dem nun von der Landesverwaltung und der Technologiestiftung Berlin freigeschalteten Webangebot Data Hub entsteht eine stadtweite, zentrale Infrastruktur für die Arbeit mit Daten. 
 mehr...

Mehrere Personen stehen um ein Smartboard versammelt, auf dem eine Landkarte zu sehen ist.

Kreis Hof: Datenplattform für alle Kommunen

[07.11.2025] Der Landkreis Hof bietet jetzt eine Website zu seinem Smart-City-Projekt hoferLAND.digital an. Die Plattform stellt nicht nur Informationen zu dem interkommunalen Vorhaben bereit. Mit ihr sollen auch alle digitalen Anwendungen des Landkreises an einem zentralen Ort zur Verfügung stehen. mehr...

Panoramaaufnahme von Frankfurt am Main, im Vordergrund das Finanzvierel.

Frankfurt am Main: Sensoren optimieren Parkraumnutzung

[03.11.2025] Mit dem Projekt PauL – Parken und Leiten soll sukzessive der Parksuchverkehr in der Frankfurter Innenstadt reduziert werden. Dafür sind nun die ersten Parkanlagen mit Sensortechnik ausgestattet worden, die deren Belegung in Echtzeit an die Verkehrsleitzentrale übermitteln. Die Daten werden auch über die zentrale Verkehrsdatenplattform des Bundes verfügbar sein. mehr...