Mittwoch, 17. September 2025

DeutschlandE-Government kann Schulden senken

[24.04.2014] Digitalisierte Prozesse könnten laut Steria Mummert Consulting die öffentlichen Schulden in Deutschland senken. Trotzdem schöpfe der Public Sector dieses Potenzial noch lange nicht aus. Das Unternehmen nennt drei Hürden, die eine stärkere E-Government-Nutzung hierzulande erschweren.
Eine stärkere E-Government-Nutzung könnte laut der Firma Steria Mummert Consulting die öffentlichen Schulden in Deutschland senken.

Eine stärkere E-Government-Nutzung könnte laut der Firma Steria Mummert Consulting die öffentlichen Schulden in Deutschland senken.

(Bildquelle: creativ collection Verlag)

Eine stärkere Nutzung von E-Government könnte die öffentlichen Schulden in Deutschland senken. Trotzdem ist die digitale Kommunikation mit Behörden hierzulande bislang nicht besonders ausgeprägt. Das teilt das Unternehmen Steria Mummert Consulting mit und verweist auf Zahlen, die jetzt das europäische Statistikamt (Eurostat) veröffentlicht hat. Demnach schöpfe der öffentliche Sektor in Deutschland das Optimierungspotenzial durch digitalisierte Prozesse noch lange nicht aus. Aktuell nutzen 83 Prozent der deutschen Unternehmen das Internet zur Kommunikation mit den staatlichen Behörden. Damit liegt die Bundesrepublik unter dem EU-Durchschnitt (88 Prozent) und deutlich hinter Litauen, Finnland und Island. Dort kommunizieren fast alle Unternehmen mit öffentlichen Stellen digital. Bei Bürgern habe sich E-Government in Deutschland noch weniger etabliert: Nicht einmal jeder Zweite nutze das Internet, um seine Behördengänge zu erledigen. Dies hänge maßgeblich mit der Qualität des Angebots zusammen. Weniger als die Hälfte der Bürger sei mit den Web-Seiten der Behörden zufrieden. Als Voraussetzung für eine stärkere E-Government-Nutzung nennt Steria Mummert Consulting eine umfassende Digitalisierung der Behördenprozesse. Diese müsse über die Grenzen einzelner Stellen hinweg bis zum Bürger reichen. Allerdings tauschen sich Behörden zu wenig über bereits realisierte Digitalisierungsprojekte aus und entwickeln kaum Best-Practices, an denen sich andere orientieren können. Zudem schaffe die aktuelle Gesetzeslage im Bereich Datenschutz zu komplexe Rahmenbedingungen. Darüber hinaus gebe es keine geeigneten Analyseinstrumente, um diejenigen Prozesse zu identifizieren, die aus Kostengründen am ehesten digitalisiert werden sollen. „Alle drei Probleme müssen mit geeigneten Technologien, aber auch zum Teil politisch gelöst werden“, sagt Michael Hagedorn, Leiter Public Services bei Steria Mummert Consulting. „Für Echtzeitanalysen von Prozessen müssen auch im öffentlichen Kontext Einsatzszenarien für Analytics und Big Data Tools entwickelt und umgesetzt werden.“ Die Krux der Digitalisierung sind laut Hagedorn allerdings die hohen Kosten, die zunächst durch Investitionen in öffentlichkeitswirksame Projekte wie die Breitband-Initiative entstehen. „Diese Ausgaben hemmen die Investitionsbereitschaft für die dringend notwendigen nächsten Digitalisierungsschritte auf dem Weg zum E-Government.“



Stichwörter: Politik,


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