Mittwoch, 29. Oktober 2025

KielDienstvereinbarung für KI-Nutzung

[07.04.2025] Die Stadt Kiel will Künstliche Intelligenz künftig gezielt in der Verwaltung einsetzen. Eine neue Dienstvereinbarung regelt, wie das geschehen soll – und wie nicht. Der Weg zur Einigung war ungewöhnlich schnell.

Rathaus der Sailing City Kiel: Stadtverwaltung setzt den Kurs in Richtung KI.

(Bildquelle: Landeshauptstadt Kiel / Bodo Quante)

Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel hat den Grundstein für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung gelegt. Vergangene Woche unterzeichneten Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und die Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Marion Völkel, eine Dienstvereinbarung zur verantwortungsvollen Nutzung von KI in der Stadtverwaltung. Das teilte Jonas Dagefoerde, Chief Digital Officer der Stadt, in einem Beitrag auf LinkedIn mit.

Die Vereinbarung sei kurz gefasst und soll den Umgang mit KI in der Verwaltung klar regeln. Laut Dagefoerde war sie in zweifacher Hinsicht ein Novum: Zum einen durch ihre knappe Formulierung, zum anderen durch den ungewöhnlich schnellen Abstimmungsprozess. Innerhalb von nur acht Wochen seien sich Personalräte, Mitbestimmungsgremien, Datenschutzbeauftragte und IT-Sicherheitsverantwortliche einig geworden.

Mitarbeitende machen den KI-Pass

„KI ist eine große Chance für die Verbesserung von Arbeitsprozessen und die Vereinfachung von Aufgaben in der täglichen Verwaltungsarbeit“, schreibt Dagefoerde. Die Dienstvereinbarung regele, „wie wir KI einsetzen wollen – und wie nicht.“ Zukünftig können Mitarbeitende der Stadtverwaltung mit Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT arbeiten – vorausgesetzt, sie absolvieren den so genannten KI-Pass. Dafür müssen sie unter anderem Informationen im Intranet lesen, eine Schulung besuchen, die Leitlinien für den Umgang mit KI und die Dienstvereinbarung zur Kenntnis nehmen sowie eine digitale Checkliste ausfüllen.

Kieler KI-Werkstatt

Im Sommer starte außerdem die „Kieler KI-Werkstatt“. In einem Pilotprojekt sollen dort verschiedene Werkzeuge wie CoWorker oder RAG getestet werden. Diese Werkzeuge basieren auf Open-Source-Sprachmodellen und laufen auf lokalen Servern im städtischen Rechenzentrum. Damit könnten künftig auch vertrauliche oder personenbezogene Daten verarbeitet werden. Die Werkstatt werde in das Integrations- und Automatisierungs-Ökosystem (IAOS) der Stadt eingebunden. Laut Dagefoerde könnten so KI-Anwendungen direkt mit bestehenden Automatisierungen verknüpft werden.  

Grundlage für den KI-Einsatz in der Verwaltung ist der neue EU AI Act. Für Anwendungen mit geringem Risiko habe Kiel zentrale Voraussetzungen geschaffen. Systeme mit höherem Risiko sollen im Einzelfall geprüft werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz
Zu sehen sind 3 Personen die im Großen Sitzungsaal sitzen und einen Laptop präsentieren.

Heidelberg: KI protokolliert Sitzungen

[23.10.2025] Sitzungen nachzubereiten kann Verwaltungen viele Stunden an Arbeitszeit kosten. Anders in Heidelberg: Die Stadt nutzt eine KI-basierte Software zur automatischen Protokollierung. Die sechsmonatige Testphase wurde jetzt erfolgreich abgeschlossen. mehr...

Verwaltungen müssen beim Einsatz von KI auch Fragen des Datenschutzes und der Informationsfreiheit beachten.

Datenschutzkonferenz: Orientierungshilfe zum KI-Einsatz

[22.10.2025] KI-Systeme mit Retrieval Augmented Generation erhöhen die Genauigkeit und Zuverlässigkeit generativer Sprachmodelle. Auch Behörden können davon profitieren. Die Datenschutzkonferenz hat nun eine Orientierungshilfe zum rechtskonformen Einsatz veröffentlicht. mehr...

Screenshot des Deckblatts der KI-Leitlinie von Vitako und KGSt.

Vitako / KGSt: Update der KI-Guideline für Kommunen

[17.10.2025] Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako und die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) haben ihren Leitfaden für den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz in Kommunalverwaltungen aktualisiert. mehr...

Vier Mitarbeitende der Stadt Potsdam versammeln sich um einen Laptop

Potsdam: Wohni bewährt sich

[16.10.2025] Nach erfolgreicher Testphase wird die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam den KI-gestützten Wohngeldassistenten Wohni schrittweise in den Echtbetrieb überführen. Perspektivisch lässt sich die Bearbeitungszeit von Wohngeldanträgen damit um bis zu 37 Prozent reduzieren. mehr...

Regensburg: Spielerisch zum KI-Führerschein

[16.10.2025] Auf einer innovativen Lernplattform können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Regensburg jetzt auf spielerische Art und Weise den KI-Führerschein machen. Im Fokus stehen konkrete Alltagsanwendungen etwa aus den Bereichen Mobilität oder Smart City. mehr...

Vier Personen stehen um eine Stele

Bad Nauheim: KI unterstützt Suche

[15.10.2025] Um digitale Informationen leichter auffindbar zu machen, hat die Stadt Bad Nauheim eine KI-gestützte Suchfunktion in ihre Website integriert. Damit sollen die Benutzerfreundlichkeit erhöht und komplexe Informationen leichter zugänglich werden. mehr...

Hessen: Sechs für KI

[09.10.2025] Sechs hessische Kommunen verfolgen mit dem vom Land geförderten Projekt „IKZ eGov6 goes KI – Next Level Verwaltungsdigitalisierung“ eine Fortsetzung ihrer 2022 gestarteten interkommunalen Zusammenarbeit. Dabei sollen identifizierte Hürden und Bedarfe angegangen werden. mehr...

Stadt Nettetal: Mit dem Ampelsystem zur digitalen Souveränität

[06.10.2025] Die Stadt Nettetal zeigt, wie kommunale Verwaltungen Künstliche Intelligenz souverän und sicher nutzen können. Mit dem vom Digitalisierungsbeauftragten Thorsten Rode entwickelten Ampelsystem gelingt die Balance zwischen Datenschutz, Effizienz und Innovationskraft – ein praxisnaher Weg zur digitalen Selbstbestimmung. mehr...

GovIntel gewinnt Startup Award. Drei Männer mit Blumenstrauß und Urkunde.

SCCON: GovIntel gewinnt Startup Award

[06.10.2025] GovIntel ist Sieger des Smart Country Startup Awards 2025. Die KI-gestützte Analyse öffentlicher Daten zur Vorhersage von Beschaffungen überzeugte die Jury auf der Smart Country Convention. mehr...

bericht

Stuttgart: KI ist Assistenztechnologie

[02.10.2025] Die Stadt Stuttgart hat eine KI-Strategie erarbeitet, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Der wichtigste Grundsatz lautet: KI ist Assistenztechnik, nicht Entscheidungsträger. Ein Chief AI Officer (CAIO) soll für die zentrale Steuerung und Sichtbarkeit des Themas verantwortlich sein. mehr...

mit punkten durchzogenes Gehirn vor Laptop-Bildschirm

Thüringen: KI für schnellere Baugenehmigungen

[02.10.2025] Ein KI-Pilotprojekt für schnellere Baugenehmigungen ist jetzt in Thüringen gestartet. Das Digitalministerium arbeitet dabei mit der Rulemapping Group sowie dem Land Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Für wissenschaftliche Begleitung ist ebenfalls gesorgt. mehr...

Gruppenfoto von einem Dutzend Personen vor einem alten Gewölbe

Ulm: Künstliche Intelligenz besser nutzen

[02.10.2025] Die Stadt Ulm will mithilfe eines speziell für Kommunen entwickelten KI-Hubs Künstliche Intelligenz besser nutzen. Mehr als 800 Mitarbeitende haben in den vergangenen Monaten an Schulungen zur generativen KI teilgenommen. mehr...

Ein Mann schaut in ein Smartphone, auf dem Informationen aus der Verwaltung zu sehen sind.
bericht

Kreis Weilheim-Schongau: KI optimiert Bürgerservice

[01.10.2025] Ein digitaler Assistent gestaltet den Bürgerservice des Landratsamts Weilheim-Schongau effizienter, zugänglicher und hochwertiger. Bevor die Künstliche Intelligenz ihre Arbeit aufnehmen konnte, waren zunächst technische und organisatorische Anpassungen nötig. mehr...

Stilisierte Darstellung eines Chatbots mit Headset, verschwommen im Hintergrund ist eine Frau zu sehen, die den Bot antippt.

Bitkom: Umfrage zur Bedeutung der KI

[01.10.2025] Eine repräsentative Befragung von Bitkom Research hat ergeben, dass sich zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger wünschen, dass eine KI ihre Anträge bearbeitet. 65 Prozent wollen, dass die Verwaltung Vorreiter bei Künstlicher Intelligenz wird. mehr...

Ein Mann installiert einen Sensor an einer Straßenleuchte in einer Fußgängerzone.

Smart City Live: Mit KI die Innenstadt beleben

[12.09.2025] Das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Smart-City-Live-Konzept von dataMatters kann Kommunen bei der Belebung ihrer Innenstädte unterstützen. Es erfasst nicht nur die Passantenfrequenz in der Fußgängerzone oder die Auslastung des ÖPNV, sondern unterbreitet auch Verbesserungsvorschläge. mehr...