Dienstag, 11. November 2025

IlmenauSmart City aus eigener Kraft

[11.11.2025] Sukzessive füllt die Stadt Ilmenau den Begriff Smart City mit Leben. Dafür kooperiert sie mit der Technischen Universität Ilmenau und dem Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme (IMMS). Die Partner haben verschiedene nützliche Anwendungen hervorgebracht und setzen ihr Kooperation fort.
Schriftzug Smart City Ilmenau, eingebettet in ein symbolische Netzwerk, im Hintergrund ist verschwommen eine beleuchtete Stadt von oben zu sehen.

Diverse Sensoren liefern bereits Echtzeitdaten für die Smart City Ilmenau, die auf einer zentralen Datenplattform zusammengeführt werden.

(Bildquelle: Stadt Ilmenau)

Ilmenau geht Hand in Hand mit der Technischen Universität Ilmenau und dem Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme (IMMS) den Weg in Richtung Smart City. Wie die Stadt in Thüringen mitteilt, hat die dreijährige Kooperation bereits verschiedene nützliche Anwendungen hervorgebracht, die den Bürgerinnen und Bürgern den Alltag erleichtern. Basierend auf Vorarbeiten im vom Freistaat Thüringen geförderten Projekt ThurAI (Thüringer Künstliche Intelligenz) werden beispielsweise Echtzeitdaten zur Auslastung der Schwimmhalle, zur Überwachung der Straßenbeleuchtung und zur Erfassung der Feinstaubbelastung erhoben. Während die Stadt die Ziele der Smart-City-Teilprojekte vorgegeben hat, sorgten die TU Ilmenau und das IMMS für die Forschung und die technische Umsetzung der Ideen, beschreibt Ilmenau das gemeinsame Vorgehen.

Auch nach Projektende haben die drei Partner ihre Kooperation fortgesetzt. So sei die an der TU Ilmenau entwickelte zentrale Datenplattform SensBee entstanden, auf der die Projektpartner die Daten aus den verschiedenen Quellen zusammenführen. Dahinter steht eine quelloffene Software. Die ebenfalls von der TU Ilmenau mit Open-Source-Tools grafisch aufbereiteten SensBee-Daten können von allen Bürgerinnen und Bürgern frei auf der Website der Stadt abgerufen werden.

Daten erleichtern den Alltag

Die Erfassung der Besucherzahlen in der Schwimmhalle zählt laut Ilmenau zu den ersten erfolgreichen Projektergebnissen. Dank der Echtzeitdaten können sich Gäste schon vor ihrem Besuch in der Ilmenauer Schwimmhalle über die momentane Auslastung informieren. Mit einer ähnlichen Technik werden seit dieser Saison auch die Gäste der angrenzenden Eishalle erfasst. Die Personen werden anhand der mit Sensoren versehenen Drehkreuze am Eingang gezählt. Die so stetig aktualisierte Besucherzahl werde in Echtzeit über digitale Anzeigen an die Bürger weitergegeben. 

Im Ortsteil Jesuborn überwachen wiederum Helligkeitssensoren die Straßenbeleuchtung, um Defekte auszuschließen. In den Ilmenauer Ortsteilen Frauenwald, Manebach und Stützerbach erhebt ein von IMMS entwickeltes Sensorsystem permanent die Feinstaubwerte, die grafisch aufbereitet den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden. (Über beide Vorhaben haben wir bereits berichtet.)

Neu ist auf der Ilmenauer Smart-City-Website der Pegelstand am Zulauf der Ilm. Neben der aktuellen Wasserhöhe werden auch der stündliche und der tägliche Verlauf angezeigt. Die in Echtzeit gelieferten Wasserpegel seien nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für die lokale Wasserwehr von Vorteil. Beide können im Ernstfall frühzeitig Vorkehrungen gegen drohendes Hochwasser treffen. Für eine langfristige Auswertung des Ilm-Pegels steht in der Rückschau ein monatlicher Überblick zur Verfügung.

Kooperation geht weiter

In einem weiteren Projekt erfasst derzeit ein visuelles Sensorsystem freie Stellplätze auf einem Testparkplatz auf dem Campus der TU Ilmenau. Die Daten werden über die SensBee-Datenplattform bereitgestellt. So könne in Echtzeit die Auslastung des Parkplatzes zu unterschiedlichen Tageszeiten angezeigt werden. Nach erfolgreichem Test könne dieses oder ähnliche Systeme auf weitere Parkplätze ausgerollt werden.

Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß ist sich sicher, dass die Smart-City-Kooperation mit der TU Ilmenau und dem IMMS die Lebensqualität der Ilmenauer Bürgerinnen und Bürger verbessert: „Mit Unterstützung der Technischen Universität und der IMMS GmbH setzen wir in Ilmenau zunehmend digitale Technologien ein, um kleine, aber eben sehr praktische Mehrwerte für unsere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. War der Begriff der Smart City anfangs noch abstrakt, füllen wir ihn in unserer Region Stück für Stück mit Leben und können so mit vielen kleinen Schritten auch unsere Dienstleistungen als Verwaltung sukzessive erweitern.“ Die drei Partner wollen ihre Kooperation mit neuen Projekten weiterführen.



Stichwörter: Smart City, Ilmenau


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Dunkel gestaltetes D-Balkendiagramm mit neonfarbenen Balken und digitalem Raster als Basis, das eine futuristische Ästhetik der Datenvisualisierung widerspiegelt.

Berlin: Prototyp des Data Hub freigeschaltet

[10.11.2025] Berlin ebnet den Weg hin zu einer datengetriebenen Verwaltung: Mit dem nun von der Landesverwaltung und der Technologiestiftung Berlin freigeschalteten Webangebot Data Hub entsteht eine stadtweite, zentrale Infrastruktur für die Arbeit mit Daten. 
 mehr...

Mehrere Personen stehen um ein Smartboard versammelt, auf dem eine Landkarte zu sehen ist.

Kreis Hof: Datenplattform für alle Kommunen

[07.11.2025] Der Landkreis Hof bietet jetzt eine Website zu seinem Smart-City-Projekt hoferLAND.digital an. Die Plattform stellt nicht nur Informationen zu dem interkommunalen Vorhaben bereit. Mit ihr sollen auch alle digitalen Anwendungen des Landkreises an einem zentralen Ort zur Verfügung stehen. mehr...

Panoramaaufnahme von Frankfurt am Main, im Vordergrund das Finanzvierel.

Frankfurt am Main: Sensoren optimieren Parkraumnutzung

[03.11.2025] Mit dem Projekt PauL – Parken und Leiten soll sukzessive der Parksuchverkehr in der Frankfurter Innenstadt reduziert werden. Dafür sind nun die ersten Parkanlagen mit Sensortechnik ausgestattet worden, die deren Belegung in Echtzeit an die Verkehrsleitzentrale übermitteln. Die Daten werden auch über die zentrale Verkehrsdatenplattform des Bundes verfügbar sein. mehr...

Drei Personen stehen vor einem großen Display und mehreren Präsentationswänden.

Essen: Reallabor für digitale Verkehrssteuerung

[03.11.2025] Die Stadt Essen treibt mit dem Projekt Connected Mobility Essen die digitale Verkehrserfassung und -auswertung voran. Mit Sensoren, Datenanalyse und KI-gestützter Steuerung soll der Verkehr umweltgerecht gelenkt werden. Erste Anwendungen werden derzeit im Reallabor getestet. mehr...

Eine Person verwendet eine digitale Straßenkarte mit roten Standortmarkierungen auf dem Handy.

Büdingen: Urbane Datenplattform als Ziel

[03.11.2025] Mit einem LoRaWAN, einer Vielzahl von Sensoren und einer offenen urbanen Datenplattform will Büdingen einen großen Schritt in Richtung einer smarten, zukunftsfähigen Stadt machen. Dafür erhält die Kommune rund 430.000 Euro aus dem Förderprogramm Starke Heimat Hessen. mehr...

Zwei Personen stehen neben einem Werbeaufsteller für die Digitallinie 302.
bericht

Bochum/Gelsenkirchen: Mit Digitallinie auf AR-Reise

[31.10.2025] Wie könnten Städte in Zukunft aussehen? Die Digitallinie 302 – ein innovatives Gemeinschaftsprojekt der Städte Gelsenkirchen und Bochum – macht digitale Stadtentwicklung via Augmented Reality für alle erlebbar. mehr...

Foto des Eingangsbereichs des digital.KIOSK in Hannover.

Hannover: digital.KIOSK als Begegnungsraum

[31.10.2025] Einen Ort der Begegnung, Information und Teilhabe bietet Hannover mit dem sogenannten digital.KIOSK an. Kostenlos und niedrigschwellig werden hier bestehende digitale Angebote, Lernformate und smarte Projekte der Landeshauptstadt vorgestellt. Mitmachstationen laden zum Ausprobieren innovativer Lösungen ein. mehr...

Vier Personen stehen in einem Ausstellungsraum um einen Laptop versammelt und betrachten dessen Bildschirm.

Kreis Hof: Digitale Zukunft zum Anfassen

[28.10.2025] Mit einer neuen Website und einem temporären Showroom informiert der Landkreis Hof über das Smart-City-Projekt hoferLAND.digital. Im Showroom werden vier ausgewählte Ergebnisse präsentiert, während die Website umfassend über das Smart-City-Vorhaben informiert. mehr...

Mehrere Personen stehen für ein Gruppenfoto nebeneinander.

Hanau: Von Bochum lernen

[27.10.2025] Über die Stadt- und Smart-City-Strategie der Stadt Bochum hat sich jetzt eine Delegation der Stadt Hanau informiert. Die Hanauer wollten unter anderem erfahren, welche Erkenntnisse sie aus der Bochumer Digitalstrategie für ihre eigene digitale Transformation gewinnen können. mehr...

Ein orange leuchtendes Netzwerk verbindet unterschiedlich platzierte Punkte miteinander.

Mossautal: Sensoren für Resilienz und Nachhaltigkeit

[23.10.2025] Mossautal will mithilfe von Sensoren nachhaltiger und resilienter werden und nutzt dafür Lösungen, die der Odenwaldkreis umgesetzt hat. MOSSAUdigiTAL wird mit 129.000 Euro aus dem Programm Starke Heimat Hessen gefördert. mehr...

Freiburg i. Breisgau: Ein Fall für das i-Team

[22.10.2025] In Freiburg im Breisgau soll künftig ein kommunales Innovation Team (i-Team) gemeinsam mit städtischen Mitarbeitenden und Partnern aus der Zivilgesellschaft neue Lösungsansätze entwickeln, um das Leben der Menschen vor Ort zu verbessern. Unterstützt wird die Stadt dabei von der Stiftungsorganisation Bloomberg Philanthropies. mehr...

Ein Dokumentenordner mit dem hessischen Wappen in den Armen einer Frau.

Starke Heimat Hessen: Geförderter Zeitsprung für Alsfeld

[21.10.2025] Mit einer offenen urbanen Plattform, die Daten aus Sensoren in Echtzeit auswertet, will Alsfeld einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft schaffen. Dafür erhält die Kommune eine Förderung in Höhe von 125.000 Euro aus dem Programm Starke Heimat Hessen. mehr...

Eine Gruppe von Personen steht vor der smarten Kehrmaschine

Wolfsburg: Abfallwirtschaft kehrt smart

[16.10.2025] Saubere Straßen, weniger Aufwand und ein gezielter Einsatz von Ressourcen: In Wolfsburg verrichtet ab sofort eine intelligente Kehrmaschine ihren Dienst. Zum Einsatz kommt dafür die bereits im Smart-Parking-Projekt genutzte Sensorik, die entsprechend weiterentwickelt wurde. mehr...

Nahaufnahme einer Karte mit roten Stecknadeln.

Smart City trifft KI: Seminar mit Praxisbezug

[16.10.2025] „Smart City trifft KI“ lautet der Titel eines Seminars, zu dem der Deutsche Verein für Vermessungswesen (DVW) – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement Mitte November nach Hannover einlädt. Es wird anhand praxisnaher Beispiele aufgezeigt, wie vielseitig Künstliche Intelligenz zur Gestaltung smarter Städte und Regionen beitragen kann. mehr...