Green ITNidderau wandelt sich

Stromsparende Übersichtlichkeit statt voller Server-Raum.
v.l.: Gerhard Schultheiß, Bürgermeister von Nidderau; Corinna Wagner, Fachbereichsleiterin Innere Verwaltung; Roland Rothenberger, Kommunalberater beim IT-Dienstleister ekom21
(Bildquelle: ekom21)
Die hessische Stadt Nidderau hat in den vergangenen Monaten ihre Bemühungen hinsichtlich Umweltfreundlichkeit und Klimabewusstsein verstärkt. Heraus kam ein Konzept, das die Computer-Ausstattung grundlegend modernisiert hat. So sind in der Verwaltung dank neuer Technologien von den bislang 16 Servern nur noch drei notwendig. Auch Netzwerkkomponenten, welche für die Kommunikation der einzelnen Computer untereinander sorgen, wurden ausgetauscht und auf den neuesten Stand gebracht.
Die Konzeption dieser Maßnahmen stammt von ekom21. Zusammen mit Nidderau hat der größte kommunale IT-Dienstleister in Hessen nicht nur die Hardware erneuert, sondern auch weitere umweltschonende Maßnahmen geplant und umgesetzt. Nidderau senkt dank der neuen Server seinen Stromverbrauch und spart jedes Jahr mehr als 25.400 Kilowatt des Treibhausgases CO2 ein. Um das schädliche Kohlendioxid dieser Differenz in Sauerstoff umzuwandeln, müssten mehr als 1.300 Fichten gepflanzt werden.
Die Stadt Nidderau hatte sich bei der Modernisierung ihrer IT zwei wesentliche Ziele gesetzt: Zum einen sollten die Stromkosten reduziert und damit nicht unerheblich Haushaltsmittel eingespart werden. Zum anderen sollte durch den umweltfreundlichen Umgang mit Energie ein regionaler Beitrag gegen die globale Erderwärmung geleistet werden. Bürgermeister Gerhard Schultheiß erklärt: „Eine fortschrittliche Stadt zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich auch um globale Themen wie Klima, Erderwärmung und Energieeinsparung kümmert. Wir haben in den vergangenen Monaten ein umfangreiches und ausgeklügeltes Konzept umgesetzt, bei dem wir unsere technologische Infrastruktur auf eine vollkommen neue und umweltverträgliche Grundlage gestellt haben.“
Geändertes Druckerkonzept
Im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen ist auch ein Druckerkonzept in der Kommune verwirklicht worden. Insgesamt wurden rund 40 Drucker abgeschafft, die bis dahin an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter ihren Dienst verrichteten. Corinna Wagner, Fachbereichsleiterin Innere Verwaltung: „Wir haben uns für Etagendrucker entschieden, die nicht nur unser Budget, sondern auch unsere Umwelt schonen.“ Das Prinzip ist einfach: Steht der Drucker direkt neben dem PC, wird die Druckfunktion öfter gewählt als notwendig. Muss der Mitarbeiter dagegen einige Meter gehen, um das Druckergebnis abzuholen, ist der Finger nicht so schnell. Diese neue Denkweise umzusetzen, bedeutete manchmal Überzeugungsarbeit, erinnert sich Corinna Wagner. „Unsere Beschäftigten haben sich aber mittlerweile daran gewöhnt.“
Vier Etagendrucker sind in der Stadtverwaltung Nidderau jetzt installiert. Um dem Datenschutz Rechnung zu tragen, sind alle Geräte mit Chip abgesichert. Nur wer einen Druckauftrag abgesetzt hat, kann diesen mithilfe seiner persönlichen Chipkarte am Gerät auslösen. „Dadurch ist gewährleistet, dass kein anderer die Ergebnisse in die Hände bekommt. Denn neben dem Umweltschutz stehen für uns auch Datenschutz und Datensicherheit an oberster Stelle“, so Corinna Wagner. Vom Druckerkonzept ausgenommen sind lediglich die Drucker im Dienstleistungsbereich, wie die Fachbereichsleiterin betont: „Im Bürgerbüro haben wir direkten Kundenkontakt. Dort sind nach wie vor Arbeitsplatzdrucker notwendig, um unseren hohen Anforderungen an Service und Bürgerfreundlichkeit nachzukommen.“
Vorausschauende Planung
Nidderau denkt bei allen bislang erfolgten Maßnahmen immer einen Schritt voraus. So sind die Arbeitsplatz-Computer ausgetauscht worden. Dabei stand nicht nur das Stromsparen im Vordergrund, sondern auch die Vereinheitlichung der Arbeitsplatzumgebung. Die Vereinheitlichung von Betriebssystemen und Software war bereits seit Längerem geplant, wurde aber immer wieder verschoben. Mit der Umsetzung des Green-IT-Konzeptes wurde dann auch diese Maßnahme durchgeführt. Damit ist eine durchgängige Fernwartung für alle Arbeitsplätze möglich geworden. Durch die Remote-Lösung von ekom21 kann der IT-Dienstleister bei Problemen direkt auf den Monitor des jeweiligen Sachbearbeiters zugreifen und den Anwender schnell und unkompliziert unterstützen.
Bei allen IT-Leistungen steht ekom21 der Stadt als Full-Service-Partner zur Seite. So wird noch in diesem Jahr ein Rechnungseingangsworkflow installiert, der nicht nur die Bearbeitungszeit wesentlich reduzieren, sondern auch weitere Einsparungen beim Papierverbrauch bringen wird. Eingehende Rechnungen werden dann eingescannt und automatisiert bis zur endgültigen Auszahlung weitergeleitet. Außerdem sollen die städtischen Liegenschaften untersucht werden: „Unser Gebäude-Management prüft energetische Maßnahmen in allen Funktionsgebäuden der Stadt – und das sind immerhin über 30 Stück“, sagt Corinna Wagner. Dazu gehören nicht nur der sukzessive Austausch der Beleuchtung gegen Energiesparlampen, sondern in einem weiteren Schritt auch bauliche Maßnahmen zur Fenster- und Gebäudedämmung. „Es ist eine Fülle von Einzelmaßnahmen, die uns weiterbringt“, resümiert die Fachbereichsleiterin die vielseitigen Klimaschutzmaßnahmen der hessischen Kommune.
Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte
[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...
Hannover: Podcast mit dem OB
[25.09.2025] Ein neues Kommunikationsformat startet Niedersachsens Landeshauptstadt: „Hannover macht das!“ lautet der Podcast mit dem Oberbürgermeister, der einen Beitrag zum demokratischen Diskurs leisten möchte. mehr...
eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest
[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...
Dresden: Verständliche Behördenschreiben
[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...
Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören
[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...
Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger
[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...
Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung
[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...
München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse
[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...
KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart
[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...
Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land
[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben. mehr...
Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt
[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...
In eigener Sache: K21 media zieht um
[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...
Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen
[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...
Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht
[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...
Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen
[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...