Samstag, 13. Dezember 2025

Print as a ServiceBriefpost extern drucken

[19.12.2023] Um Zeit und Kosten zu sparen, hat der Kreis Osnabrück mit dem IT-Dienstleister ITEBO einen externen Druckservice für Briefe realisiert. Während der Corona-Pandemie bewährte er sich beim Gesundheitsdienst – und inzwischen auch in anderen Bereichen.
Ein externer Print-Service für Briefpost entlastet Behörden.

Ein externer Print-Service für Briefpost entlastet Behörden.

(Bildquelle: ITEBO)

Drucken, falzen, kuvertieren und frankieren – der Aufwand, um einen Brief versandfertig zu machen, scheint auf den ersten Blick nicht groß. Rechnet man dies jedoch auf hundert, tausend oder zehntausend Briefe hoch, ist der Zeitaufwand enorm. Zu dieser Erkenntnis gelangten auch die Digitalisierungsverantwortlichen beim Landkreis Osnabrück, wo deshalb gemeinsam mit der ITEBO-Unternehmensgruppe das Projekt Print as a Service (PaaS) angestoßen wurde. Print as a Service ist eine externe Dienstleistung, die den Aufwand für Behördenschreiben auf ein Minimum reduziert. Das Prinzip ist einfach: Die Sachbearbeitenden lösen den Druck eines Dokuments fast wie gewohnt aus – sie wählen lediglich einen anderen Druckertreiber als sonst. Nach Absenden des Druckauftrags wird das Dokument in einem speziellen Verzeichnis abgelegt. Zu einem festgelegten Zeitpunkt holt die ITEBO-Unternehmensgruppe dort die Druckaufträge elektronisch ab. Diese werden dann postalisch aufbereitet gedruckt, kuvertiert und dem Verteildienstleister übergeben. Kein Falzen oder Kuvertieren Die Nutzung der externen Dienstleistung Print as a Service bietet Behörden zahlreiche Vorteile: Die Brieferstellung lässt sich vollständig automatisieren und manuelle Tätigkeiten wie falzen oder kuvertieren entfallen. Es fallen keine Kosten für Drucker-Hardware und den notwendigen IT-Support an, weitere Einsparungen sind durch die Nutzung von Portorabatten möglich, so lassen sich deutliche Kostensenkungen erzielen. Die PaaS-Dienste können seitens ITEBO abteilungsbezogen verrechnet werden. Die Beschäftigten können den Dienst vollständig ortsunabhängig nutzen – im Büro ebenso wie im Homeoffice oder sogar von unterwegs aus. Zudem ist der Druckertreiber intuitiv bedienbar. Eine verschlüsselte Datenübertragung und die Produktion in einem durch Zutrittskontrollen gesicherten Bereich sorgen dafür, dass die übermittelten Daten absolut sicher sind. Nicht zuletzt leisten Behörden, die auf Print as a Service setzen, einen Beitrag zum Umweltschutz, da weniger Energie und Material verbraucht werden. Auch die Feinstaubbelastung durch Tonerstaub in den Büros wird reduziert. Eine Verzögerung der Zustellung entsteht durch den externen Dienst nicht: Nach Vereinbarung ist sogar die taggleiche Einlieferung der Schreiben bei der Post möglich. Testphase übersprungen Beim Landkreis Osnabrück wurde der PaaS-Dienst kurz vor der Corona-Pandemie eingerichtet. Aufgrund des dann plötzlich auftretenden hohen Bedarfs wurde die Testphase übersprungen und der Gesundheitsdienst startete unmittelbar mit dem Druckservice. Mit Ausbruch der Pandemie sah sich die gesamte Abteilung mit gravierenden Veränderungen konfrontiert: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten verstärkt im Homeoffice, zugleich stieg das Aufkommen an Schreiben sehr stark an, etwa für Quarantäneanordnungen. Zunächst fertigten die Mitarbeitenden ihre Schreiben zu Hause. Alle paar Tage mussten sie ins Büro kommen und die Briefe ausdrucken, falzen, kuvertieren und frankieren. Was bislang nebenbei erledigt wurde, uferte angesichts der Menge der Briefe plötzlich in stundenlange Arbeit aus – Zeit, die angesichts der herausfordernden Situation und der Unterbesetzung im Gesundheitsdienst fehlte. „Glücklicherweise haben wir beim Landkreis Osnabrück gute Vorarbeit geleistet und den ITEBO-Dienst Print as a Service bereits zu einem früheren Zeitpunkt umgesetzt. So konnten wir den Druckertreiber auch im Gesundheitsdienst innerhalb kurzer Zeit an den Start bringen und die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice deutlich effizienter gestalten“, berichtet Hendrik Menkhaus vom Fachdienst Personal, Organisation und Digitalisierung. Schulungen nicht notwendig Für die Umstellung mussten lediglich die erforderlichen Druckertreiber installiert werden. Umfangreiche Schulungen waren dank der intuitiven Bedienung des Systems nicht notwendig. So konnte die Behörde mit Print as a Service innerhalb kürzester Zeit sicherstellen, dass weit über hundert Mitarbeitende im Gesundheitsdienst täglich bis zu 3.000 Schreiben ohne Verzögerung versenden konnten. „Im laufenden Betrieb hat sich das System als sehr stabil und störungsarm herausgestellt“, führt Menkhaus aus. Während der Pandemie war schnelles Handeln im Gesundheitsdienst oberstes Gebot. Mittels taggleicher Einlieferung der gefertigten Schreiben trug der Dienst zu einer reibungslosen Abwicklung der Fälle bei. Im Frühjahr 2023 wurde die Covid-19-Pandemie für beendet erklärt. Im Gesundheitsdienst im Landkreis Osnabrück ist weitgehend Normalität eingekehrt. Eines hat sich jedoch nicht verändert: Die Beschäftigten haben die Vorzüge des PaaS-Diensts schätzen gelernt und nutzen das System, auch wenn das Aufkommen an Schreiben wieder deutlich gesunken ist. Inzwischen wird Print as a Service auch von anderen Bereichen der Kreisverwaltung Osnabrück eingesetzt – etwa beim Jobcenter, das hunderte Schreiben an Arbeitsuchende verschickt, von der Termineinladung bis hin zu Bescheiden. Künftig soll der Dienst auch in anderen Fachdiensten getestet werden, etwa beim Bauamt. Hinsichtlich Effizienz ein großer Fortschritt „Für eine Erweiterung des Anwenderkreises können wir inte­ressante Funktionen bereitstellen, etwa den Versand von Postzustell­aufträgen oder Einschreiben für die förmliche Zustellung“, betont Bernhard Hehmann, Servicebereichsleiter Output-Management bei der ITEBO-Unternehmensgruppe. Auch das Hinzufügen von abteilungsspezifischen Beilagen ist einfach realisierbar. Erfahrungen auch mit anderen Kunden zeigen: Print as a Service ist in Sachen Effizienz ein großer Fortschritt. In Zeiten, in denen es öffentlichen Behörden an qualifiziertem Fachpersonal fehlt, gilt es, vorhandene Kapazitäten gewinnbringend zu nutzen. Vor diesem Hintergrund sollte das manuelle Falzen und Kuvertieren von Briefen möglichst bald der Vergangenheit angehören.

Sabine Hutter ist freie Texterin und Autorin in Waidhofen.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Junger Mann sitzt mit Laptop, Taschenrechner und einigen Papieren in sorgenvoller Haltung am Schreibtisch.

Fraunhofer FOKUS: Zwischen Medienbrüchen und Bürokratiearbeit

[03.12.2025] Was macht einen Verwaltungsprozess wahrhaft nutzerfreundlich? Dieser Frage geht – anhand des Wohngeldantrags – eine Studie von Fraunhofer FOKUS nach. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, ein handlungsleitendes Gesamtbild der Verwaltungsmodernisierung zu entwickeln. mehr...

Fragestellung er Umfrage mit einem Störer "Deine Meinung zählt"

NeXT: Breite Umfrage zur Nachnutzung

[27.11.2025] Wie steht es um die Nachnutzung digitaler Lösungen in der öffentlichen Verwaltung? Das Netzwerk NeXT hat dazu eine Umfrage aufgesetzt Alle Verwaltungsbeschäftigten – ungeachtet der Ebene oder Rolle – können noch bis Ende November ihre Praxiserfahrungen teilen. mehr...

Gruppenfoto der Teilnehmenden am „Kooperationsraum für Verwaltungsmodernisierung in föderalen Strukturen“

Metropolregion Rhein-Neckar: Kooperationsraum für moderne Verwaltung

[25.11.2025] Die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die Metropolregion Rhein-Neckar bauen ihre seit 2010 bestehende Kooperation aus und richten einen föderalen Kooperationsraum ein, der digitale Lösungen länder- und ebenenübergreifend entwickelt und erprobt. mehr...

Frau schreibt auf einem Notizblock, im Hintergrund weihnachtliche Deko
bericht

Studie: Intern besser integrieren

[20.11.2025] Wie erleben Behördenmitarbeitende die Digitalisierungsbemühungen in ihrem Alltag? Dies wollte das Unternehmen d.velop herausfinden. Ein Ergebnis der Umfrage: Eine vollständige Digitalisierung bis 2030 halten 75 Prozent der Befragten für unrealistisch. mehr...

Porträtaufnahme von Ilona Nickel.
interview

Lohr a.Main: Neue Perspektiven eröffnet

[19.11.2025] Ilona Nickel aus der IT-Abteilung der Stadt Lohr a.Main zählt zu den ersten Absolventen des Weiterbildungslehrgangs Digitalwirt. Im Interview erklärt sie, was den Lehrgang besonders macht und wie ihr dieser hilft, die Digitalisierung in Lohr voranzutreiben. mehr...

Szene aus einem Handballspiel.

Mainz: Mit Sportstättenverzeichnis online

[14.11.2025] In Mainz können jetzt die Belegungspläne von zunächst 20 Sporthallen online eingesehen werden. Weitere Hallen sollen sukzessive folgen. mehr...

Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden

[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...

dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle

[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...

Screenshot des 360-Grad-Rundgangs im Innern des Augsburger Doms

Augsburg: Dom in 4D erkunden

[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...

Drohne vor blauem Himmel

Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften

[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...

Geschäftsmann hält Puzzle mit virtuellem Symbol.

Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte

[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...

Journalist und Podcast-Host Martin Brüning (l.) mit Oberbürgermeister Belit Onay im Maschpark.

Hannover: Podcast mit dem OB

[25.09.2025] Ein neues Kommunikationsformat startet Niedersachsens Landeshauptstadt: „Hannover macht das!“ lautet der Podcast mit dem Oberbürgermeister, der einen Beitrag zum demokratischen Diskurs leisten möchte. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Junger Mann mit einem Schreiben in der Hand rauft sich die Haare und schaut besorgt.

Dresden: Verständliche Behördenschreiben

[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...

Porträt einer Frau mit Kopfhörern in Office-Umgebung, die konzentriert zuhört.

Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören

[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...