Montag, 25. August 2025

MühlhausenDashboard für Daten aus öffentlichem Raum

[18.09.2024] Die thüringische Stadt Mühlhausen stellt seit Anfang des Jahres mithilfe einer Datenplattform zahlreiche Daten aus dem öffentlichen Raum für Bürger sowie Touristen zur Verfügung. Die Plattform ist aus der Smart-City-Initative hervorgegangen und stammt von der PASS Consulting Group.

Der Mühlhausen-Cube von PASS führt rund 70 verschiedene städtische Datenquellen unter einem digitalen Dach zusammen.

(Bildquelle: PASS Consulting Group)

Mühlhausen mit seinen 37.000 Einwohnenden ist eine von drei Modellstädten in Thüringen, die vom Bund im Rahmen des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ unterstützt werden. In diesem Kontext entwickelte der Softwarehersteller PASS für die Stadt den so genannten Mühlhausen-Cube, auch als urbane Datenplattform bezeichnet. Dabei werden rund 70 verschiedene städtische Datenquellen unter einem digitalen Dach zusammengeführt. Der Cube war einer der ersten Schritte in der Strategiephase.
Dabei liefern Sensoren beispielsweise eine Übersicht über die Besucherströme in den innerstädtischen Fußgängerzonen, und im Freizeitbad Thüringentherme wird die aktuelle Auslastung gemessen. Bei all diesen Daten war es naheliegend, sie den Bürgerinnen und Bürgern in einer übersichtlichen Oberfläche, einem Online-Dashboard, zur Verfügung zu stellen. Über dieses kann man nun in Echtzeit auf aktuelle Daten zugreifen, die für alle Interessenten transparent auf einer Website dargestellt werden.
 
2.400 Aufrufe in zwei Monaten
 
PASS bewarb sich Anfang 2023 auf eine Ausschreibung der Stadt Mühlhausen und erhielt den Zuschlag sowohl für die Entwicklung der Datenplattform als auch des Bürger-Dashboards. Im Februar 2024 ging die neue digitale Informationsquelle online. Bereits in den ersten zwei Monaten besuchten über 2.400 Nutzerinnen und Nutzer das digitale Angebot im Netz.
„Wir haben uns im Vorfeld sehr genau überlegt, welche Daten in diesem Dashboard für unsere Bürgerinnen und Bürger interessant wären und haben dabei auch konkrete Anwendungsfälle geprüft“, sagt der Smart-City-Projektleiter bei der Stadt Mühlhausen, Kay Freytag. „Die Zugriffszahlen seit der Veröffentlichung sind richtig gut und wir haben viel positives Feedback erhalten.“
Bei der Planung des Informationsgehalts des Bürger-Dashboards sei man beispielsweise schnell bei den Auslastungszahlen der Thüringentherme und den Öffnungszeiten des Freibads gelandet und habe damit gleich mehrere Ansatzpunkte für mehr Transparenz gefunden. Über das Dashboard werden nun mit einer Ampel sowie einem Badegästebarometer die aktuellen Öffnungszeiten oder der Auslastungsstand gezeigt. Darüber hinaus sind Preislisten und weitere wichtige Informationen verlinkt.
 
Weitere Features
 
Ergänzt wird das Bürger-Dashboard durch einen Veranstaltungskalender und die Möglichkeit, direkt Terminvereinbarungen im Bürgerbüro der Stadt Mühlhausen vorzunehmen. Auch der tägliche Wetterbericht und Forecast lässt sich einsehen.
„Unsere Daten aus den Frequenzmessungen in den Fußgängerzonen sind für unsere Einzelhändler natürlich sehr interessant“, bemerkt Freytag. „Besucherströme lassen sich dank unserer Aufbereitung im Dashboard einfach nachvollziehen und mithilfe einer Excel-Datei auswerten.“ Insbesondere beim letztjährigen „Tag des offenen Denkmals“ hätten sein Team und er bereits viele interessante Daten rund um den verkaufsoffenen Sonntag in der Mühlhäuser Innenstadt sammeln und auswerten können.
Gerade für Touristen sehr hilfreich: Informationen zu den begehrten Wohnmobilparkplätzen in der Innenstadt. Im Bürger-Dashboard lässt sich auf einen Blick feststellen, wie viele Stellplätze bereits belegt sind. So kann unnötiges Rangieren in der historischen Altstadt vermieden werden. Mehr Übersicht gibt es dabei auch für Autofahrer: Denn verfügbare Pkw-Stellplätze, Behindertenparkplätze sowie freie Ladestationen für Elektroautos sind ebenfalls einsehbar. 
 
Mehr Transparenz
 
Der Mühlhausen-Cube und das Bürger-Dashboard sind noch nicht das Ende der Fahnenstange. Als Smart City hat Mühlhausen weitere Visionen. Diese erstrecken sich über digitale Verkehrssysteme, Optimierungen in der Verwaltung und bei den Informationen von Touristen bis hin zu mehr Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung. Kurzum: Das große Handlungsfeld der offenen Daten für mehr Transparenz.
„Unser Mühlhausen-Cube und das Bürger-Dashboard sind der Grundstein für eine ganz neue Form der offenen Erfassung, Verwendung, Analyse und Präsentation von städtischen Daten. Diese können so von allen und zu jedem Zweck genutzt, verbreitet und weiterverwendet werden. Uns als Verwaltung helfen die Daten, unsere Stadt noch besser zu verstehen. Bei der Projektumsetzung hat sich die PASS Consulting Group als kompetenter und zuverlässiger Partner erwiesen“, resümiert Freytag.
 
Christoph Treubert ist Business Development Manager bei der PASS Consulting Group.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Mehrere Personen stehen nebeneinander, einige halten eine Urkunde in der Hand. Im Hintergrund ist der Schriftzug Ostalbkreis zu sehen.

Ostalbkreis: Zertifizierte Smart City Experts

[25.08.2025] Als zertifizierte Smart City Experts unterstützen nun neun Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter die Digitalisierung des Landratsamts Ostalbkreis. Ein deutschlandweit einmaliger Lehrgang beim Zentrum für digitale Entwicklung Westhausen (ZDE) hat sie auf diese Aufgabe vorbereitet. mehr...

Halle (Saale): Einbau von Systemen zur Fahrgastzählung

[25.08.2025] Die Hallesche Verkehrs-AG rüstet ihre Busse und Bahnen mit neuer Technik zur Echtzeiterfassung der Auslastung aus. Ab Ende 2026 sollen Fahrgäste direkt in der Auskunft sehen können, wie voll ihr Fahrzeug ist. mehr...

Sommerliches Outdoor-Gruppenbild mit Kristina Sinemus und zahlreichen Orts- und Kreisspitzen.

Hessen: Starkregenalarmsystem wird ausgerollt

[21.08.2025] Das Land Hessen baut den smarten Starkregenschutz aus. Künftig werden Starkregenfrühalarmsysteme nahezu die Hälfte der Landesfläche abdecken. Das System wurde in Fulda pilotiert und jetzt von zahlreichen Kommunen nachgenutzt. mehr...

Luftaufnahme des Smart City Campus -farbige Punkte markieren verschiedene smarte Funktionen und technologien.

Smart City: Reallabor für kommunale Anwendungsfälle

[19.08.2025] Der Smart City Campus in Westhausen ist nun als offizielles Reallabor des Bundes anerkannt. Dort werden kommunale Technologien wie intelligentes Parkraummanagement, Umweltmonitoring und 5G-Anwendungen unter realen Bedingungen erprobt und weiterentwickelt. mehr...

Viele Autos parken neben einer städtischen Straße.

Digitale Verkehrssteuerung: Parkzonen intelligent nutzen

[14.08.2025] Bis zu 65 Stunden verbringen die Bürgerinnen und Bürger in den den deutschen Großstädten damit, einen Parkplatz zu finden. Das verursacht Kosten, erhöht das Verkehrsaufkommen und führt zu unnötigen Emissionen. Abhilfe schafft hier eine digitale Parkraumbewirtschaftung mit automatisierter Kennzeichenerkennung. mehr...

Virtuelle Hängebrücke in Wuppertal

Wuppertal: 
Hängebrücke als VR-Erlebnis

[14.08.2025] In Wuppertal können Bürgerinnen und Bürger schon heute eine Hängebrücke begehen, die erst 2031 gebaut werden soll – digital und ganz ohne Höhenangst. Eine Virtual-Reality-Simulation im Hauptbahnhof zeigt die geplante Verbindung zwischen Königshöhe und Kaiserhöhe. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander, während Ministerin Sinemus ein Dokument überreicht.

Hofbieber / Mengerskirchen: Gemeinsame urbane Datenplattform

[11.08.2025] Die Gemeinden Hofbieber und Mengerskirchen wollen verschiedene Informationen über eine gemeinsame urbane Datenplattform zur Verfügung stellen. Ergänzt um KI-gestützte Auswertungen und Simulationen soll damit eine fundierte Entscheidungsgrundlage entstehen und die Transparenz sowie Effizienz der Verwaltung erhöht werden. mehr...

Ein mit Kamera und Laserscanner ausgestattetes Fahrzug von Cyclomedia steht vor einem historischen Gebäude.

Dresden: Aufnahmen für Starkregenmodell

[08.08.2025] Anhand eines detaillierten Oberflächenmodells will Dresden künftig die Auswirkungen von Starkregenereignissen simulieren. Mit Kamera und Laserscanner ausgestattete Fahrzeuge erstellen nun die dafür erforderlichen Bilddaten. mehr...

Zu sehen ist ein Laptop mit einem Übersichtsbild von einem Teil des Schulhofes der Kreuzbergschule.

Bonn: Ordnungsdienst effizient steuern

[04.08.2025] Ein Pilotprojekt zur Radarüberwachung von Beschwerde-Schwerpunkten hat die Stadt Bonn gestartet. Sie erhofft sich davon eine effizientere Steuerung des Kommunalen Ordnungsdienstes. mehr...

Halteverbotsschild auf dem Boden

Mannheim: Pilot für Scan-Fahrzeuge

[31.07.2025] Für eine automatisierte Parkraumüberwachung testet die Stadt Mannheim voraussichtlich ab Herbst Scan-Fahrzeuge. Als Pilotkommune ist sie Teil eines Projekts des baden-württembergischen Verkehrsministeriums. mehr...

Symbolischer Startschuss: In Holsthum aktivieren Klimaschutzministerin Katrin Eder und Landrat Andreas Kruppert das neue Pegelmesssystem im Eifelkreis Bitburg-Prüm

Eifelkreis Bitburg-Prüm: Neues Pegelmesssystem aktiv

[31.07.2025] Smarter Bevölkerungsschutz im ländlichen Raum: Im Eifelkreis Bitburg-Prüm soll ein engmaschiges Netz von digitalen Pegelsensoren die Bevölkerung ab sofort rechtzeitig vor Hochwassergefahren warnen. mehr...

Blick auf einen Strand in der Dämmerung mit Strandkörben, davor das Meer.
bericht

Wangerland: Smarter Gastgeber

[30.07.2025] Auch Urlaubsgäste hinterlassen zahlreiche Daten. Das Wangerland, eine Gemeinde an der Nordseeküste, nutzt diese Informationen, um noch attraktiver zu werden. Möglich machen dies ein zentrales Dashboard und KI-basierte Auswertungen. mehr...

Symbolbild Wander Augmented Reality

Kreis Wunsiedel: Smarte Pilotprojekte im Praxistest

[30.07.2025] Im Kreis Wunsiedel werden demnächst fünf digitale Pilotprojekte in der Praxis getestet. Das Besondere: Die Lösungen kommen mit einem kleinen Budget aus, und sollen helfen, unkompliziert Neues zu erproben. mehr...

Vier Personen stehen hinter einem Legomodell.
bericht

Mönchengladbach: Mit LEGO lernen

[29.07.2025] Ein interaktives LEGO-Modell dient in Mönchengladbach dazu, die komplexen Prozesse beim Einsatz einer urbanen Datenplattform zu veranschaulichen. Am Modell konnte die Stadt bereits zahlreiche Erkenntnisse für die Realisierung von Sensorprojekten gewinnen. mehr...

Menschen vor einem Gebäudekomplex halten das neue Logo der Smart Region Warendorf auf einem Tuchhoch

Kreis Warendorf: Einheitliche Smart-Region-Strategie

[29.07.2025] Im Kreis Warendorf ist die Smart-Region-Strategie jetzt einheitlich in allen Städten, Gemeinden und im Kreistag beschlossen worden. In diesem Zuge wurde auch das Logo der Smart Region Kreis Warendorf vorgestellt. mehr...