Sonntag, 13. Juli 2025

StudieDeutschland im Digitalisierungsstress

[15.06.2018] Die Digitalisierung ist in der öffentlichen Verwaltung derzeit das beherrschende Thema. Das zeigt der aktuelle „Branchenkompass Public Services 2018“ des Beratungsunternehmens Sopra Steria Consulting.
Dass die Digitalisierung das beherrschende Thema in der öffentlichen Verwaltung ist

Dass die Digitalisierung das beherrschende Thema in der öffentlichen Verwaltung ist, zeigt der Branchenkompass Public Services 2018 von Sopra Steria Consulting.

(Bildquelle: Sopra Steria Consulting)

Bund, Länder und Kommunen in Deutschland forcieren derzeit die digitale Aufholjagd. Dabei hat rund jede dritte Behörde das Basisziel eines elektronischen Zugangs bereits vollständig oder weitgehend erreicht, 39 Prozent befinden sich mitten in der Umsetzung. Die elektronische Akte, einer der Eckpfeiler für eine digitale Verwaltung, befindet sich bei drei von vier Verwaltungen auf Kurs. Kopfzerbrechen bereitet den Behörden die im Onlinezugangsgesetz (OZG) enthaltene Vorgabe, wonach alle hierfür geeigneten Verwaltungsdienste bis zum Jahr 2022 online zur Verfügung stehen sollen.
Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Branchenkompass Public Services 2018“. Das Beratungsunternehmen Sopra Steria Consulting und das F.A.Z.-Institut haben hierfür von Februar bis März 2018 100 Entscheider aus 100 deutschen Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen zu den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen durch die Digitalisierung im öffentlichen Sektor befragt.

Digitaler Kraftakt zu bewältigen

Wie der Studie zu entnehmen ist, ist das Ziel einer digitalen Verwaltung für den Public Sector in Deutschland momentan das beherrschende Thema. Die Umsetzung der zahlreichen Vorhaben ist unterschiedlich weit fortgeschritten. So ermöglicht rund jede zweite Behörde die elektronische Vergabe; die Online-Bezahlung von Verwaltungsservices bietet dagegen erst jede zehnte Verwaltungseinrichtung an.
Nach Angaben von Sopra Steria zeigt die Studie zudem auf, dass sich die Verantwortlichen vor allem mit organisatorischen Aufgaben rund um das E-Government beschäftigen: Demnach stehen bei knapp 70 Prozent der befragten Entscheider Themen wie Prozess-Management, Aufgabenpriorisierung und interne Organisation weit oben auf der Agenda. Die Hürden und der enge Digitalisierungszeitplan sorgen dabei laut der Studie für mehr Zusammenarbeit der Verwaltungen untereinander.
„Die öffentliche Verwaltung in Deutschland hat mit dem digitalen Umbau gerade einen Kraftakt zu bewältigen. 575 Anliegen in fünf Jahren zu digitalisieren, erfordert vor allem Kooperationen auf allen Ebenen“, kommentiert Bernd Baptist, Leiter des Geschäftsbereichs Public Sector bei Sopra Steria Consulting. „Der im OZG festgelegte Termin 2022 ist eine echte Belastungsprobe für alle Verwaltungsteile. Wie die Praxis zeigt, führt die Frist gleichzeitig zu pragmatischen Lösungen.“

E-Akte im Fokus

Wenn es um konkrete Investitionen für E-Government-Projekte geht, liegt der Fokus der Verwaltungen in den kommenden zwei Jahren auf der Umsetzung der E-Akte und der automatischen Vorgangsbearbeitung. Laut dem Branchenkompass Public Services 2018 plant mehr als jeder dritte Entscheider ein Budget für die Entwicklung entsprechender Angebote ein. Für große Kommunen ab 100.000 Einwohner und die Landesverwaltungen ist zudem Mobile Government ein wichtiges Thema. Als Beispiele hierfür nennt Sopra Steria Consulting Melde-Apps, mit denen Bürger Verkehrsprobleme oder Müllablagerungen melden können, sowie den im Oktober 2017 gestarteten Pilotbetrieb „Mobiler Arbeitsplatz“ der Polizei Rheinland-Pfalz.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Maral Koohestanian und Sören Knörr sitzen nebeneinander an einem Tisch und lächeln einander zu.
interview

Wiesbaden / MACH: Ökosystem mit offenen Standards

[09.07.2025] Kommune21 hat mit Maral Koohestanian von der Stadt Wiesbaden und Sören Knörr von MACH über die Erwartungen an die neue Bundesregierung und die Bedeutung offener Standards bei der Umsetzung der Digitalisierung gesprochen. mehr...

Mehrere Personen stehen in einem Raum einer anderen Person gegenüber, die etwas erklärt.
bericht

Kreis Steinfurt: Besser interkommunal

[07.07.2025] Das Service Innovation Lab im Kreis Steinfurt soll Verwaltungen dabei unterstützen, schneller, flexibler und kundenorientierter zu werden. Die interkommunale Zusammenarbeit ist dabei von zentraler Bedeutung. mehr...

Rheinland-Pfalz: Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke

[07.07.2025] Das Land Rheinland-Pfalz hat die Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auf Kommunen beschlossen. Diese sollen so noch leichter digitale Services für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen bereitstellen können. mehr...

Füllfederhalter unterzeichnet ein Papier, im Hintergrund sind Stempel zu sehen.

Mecklenburg-Vorpommern: Verwaltungsvereinbarung mit eGo-MV

[30.06.2025] In Mecklenburg-Vorpommern haben das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung und der Zweckverband Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern (eGo-MV) eine neue Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Sie adressiert die weitere Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). mehr...

Blick von oben auf die Stadt Hannover.
bericht

Hannover: Taskforce und Fonds

[05.06.2025] KI und ein wachsendes Angebot an Onlinedienstleistungen verbessern den Service der Stadt Hannover. Die Verwaltung geht die Digitalisierung strategisch an: Sie hat Kompetenzteams installiert und Mittel in Höhe von knapp 50 Millionen Euro mobilisiert. mehr...

Mehrere Personen stehen vor einem Gebäude.
bericht

DStGB: Mehr kommunaler Einfluss

[02.06.2025] Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat einen Ausschuss für Digitalisierung gegründet. Dieser will auf die Belange der Kommunen bei Digitalprojekten aufmerksam machen und frühzeitige Einbindung erwirken. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander auf einer Bühne

Deutscher Städtetag: Burkhard Jung ist Präsident

[19.05.2025] Im Rahmen seiner Hauptversammlung hat der Deutsche Städtetag Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung erneut als Präsidenten gewählt. Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner werden Vizepräsident und -präsidentin. Münsters OB Markus Lewe ist neues Ehrenmitglied. mehr...

Staatssekretär Dr. Markus Richter, Bundesdigitalminister Karsten Wildberger, der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Jarzombek

BMDS: Digitalministerium hat Arbeit aufgenommen

[15.05.2025] Mit Karsten Wildberger als Digitalminister nimmt das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung die Arbeit auf. Es bündelt die Zuständigkeiten aus bisher sechs Ressorts. Markus Richter, zuvor IT-Beauftragter der Bundesregierung, arbeitet als Staatssekretär in dem neuen Ministerium. mehr...

Screenshot des Deckblatts der NEGZ-Kurzstudie.

NEGZ: Smart City und E-Government zusammen denken

[15.05.2025] Eine Kurzstudie des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums (NEGZ) untersucht die Wechselwirkungen und möglichen Synergieeffekte zwischen Smart-City- und Smart-Government-Initiativen. Befragt wurden 25 der Modellprojekte Smart Cities. mehr...

Gruppenfoto Digitalausschuss DStGB

DStGB: Digitalausschuss konstituiert sich

[15.05.2025] Klare Forderungen an die neue Bundesregierung hat der Digitalausschuss des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) im Rahmen seiner konstituierenden Sitzung in Berlin formuliert. mehr...

Porträtaufnahme von Dirk Schrödter.
interview

Schleswig-Holstein: Norddeutscher Pionier

[05.05.2025] Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter spricht über die Verwaltungstransformation in dem norddeutschen Bundesland und nimmt Bezug auf Open Data, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Breitband und die Rolle der Kommunen. mehr...

Berliner Rathaus, daneben der Fernsehturm

Berlin: Ernüchternde Bilanz zum Open-Source-Kompetenzzentrum

[30.04.2025] Bei einer Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus zur Entwicklung des Open-Source-Kompetenzzentrums kritisierte die OSBA die bislang schleppende Umsetzung. Ein klares politisches Bekenntnis für Open Source fehle bis heute – ebenso wie die entsprechende Strategie. mehr...

Porträtaufnahme von Melitta Kühnlein.
interview

Potsdam: Sehr guter Job

[25.04.2025] Melitta Kühnlein, Leiterin des Fachbereichs Informations- und Kommunikationstechnologie bei der Stadt Potsdam, spricht im Interview über ihre Verantwortlichkeiten und Ziele sowie Frauen in der IT und in Führungspositionen. mehr...

Screenshot des Deckblatts der Ahauser Digitalisierungsstrategie.

Ahaus: Digitalisierungsstrategie verabschiedet

[15.04.2025] Ahaus soll zu einer modernen, digitalen Stadt werden, in der neue Technologien und digitale Verwaltungsservices das Leben der Menschen einfacher machen. Als Leitfaden dient der Kommune ihre neue Digitalisierungsstrategie. mehr...

Porträt er Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Dörte Schall.

Rheinland-Pfalz: Digitale Transformation geht nur gemeinsam

[15.04.2025] Die zweite landesweite Digitalisierungsveranstaltung in Koblenz zeigt, dass Rheinland-Pfalz beim OZG-Umsetzungsstand deutliche Fortschritte macht. Rund die Hälfte der zentralen OZG-Leistungen ist angebunden. Ziel bleibt die vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. mehr...