Sonntag, 24. August 2025

eGovernment Benchmark 2023Digitalisierung überbrückt keine Grenzen

[05.10.2023] Wie bürgernah sind die europäischen E-Government-Dienste? Der eGovernment Benchmark Report der EU-Kommission zeigt, dass 93 Prozent der Behördenportale in Europa inzwischen mobilfreundlich sind. Barrierefreiheit und die internationale Nutzung bleiben Herausforderungen.

Mehr als acht von zehn Behördendienste sind in Europa im Durchschnitt online verfügbar. Nutzer, die aus dem Ausland auf einen Dienst zugreifen wollen, stoßen jedoch immer noch auf zahlreiche Hürden. Das zeigt die 20. Ausgabe des eGovernment Benchmark Reports der Europäischen Kommission. Demnach bieten im europäischen Vergleich Malta und Estland die Leistungsangebote mit der höchsten Nutzerfreundlichkeit und Transparenz sowie mit der fortschrittlichsten Technologie und stärksten internationalen Ausrichtung.
Im Vergleich zum letztjährigen Benchmark verzeichnen laut Capgemini einige Länder eine bemerkenswerte Steigerung ihrer E-Government-Reife, darunter die Türkei mit einem Zuwachs von 10 Punkten sowie Griechenland und Serbien mit einem Zuwachs von jeweils 8 Punkten. Auch Deutschland hat sich verbessert.
Für den eGovernment Benchmark-Report werden jährlich mehr als 15.000 Behördenportale analysiert; die Untersuchung wird vom Beratungsunternehmen Capgemini geleitet und gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut IDC und der Technischen Hochschule Politecnico di Milano durchgeführt.

Manche Nutzer bleiben benachteiligt

Digitale Behördendienste ermöglichen es den Nutzerinnen und Nutzern in Europa, Anfragen über nationale Grenzen hinweg zu stellen. Dem Report zufolge sind jedoch weniger als die Hälfte (49 Prozent) der untersuchten Leistungen für ausländische Nutzer verfügbar, deutlich weniger als für die jeweiligen Staatsbürger. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass viele Web-Seiten nur in der jeweiligen Landessprache verfügbar sind. Zudem fehlen elektronische Identifizierungsmöglichkeiten: Nur 25 Prozent der Internet-Seiten ermöglichen eine grenzüberschreitende Authentifizierung mit eID. Allerdings waren im Jahr 2022 lediglich 46 Prozent der Dienste für grenzüberschreitende Nutzer verfügbar. Das zeige, dass Behörden auf dem Weg sind, diese Lücke zu schließen, so Capgemini.
Hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit bestehen ebenfalls noch Lücken: Die Mehrheit (82 Prozent) der Behördenportale verstoße gegen ein oder mehrere Kriterien der Web Content Accessibility Guidelines und erfülle damit nicht die Anforderungen an Barrierefreiheit, heißt es in der Pressemeldung von Capgemini.

Interoperabilität als Schlüssel

Sichere und transparente Angebote gelten als Grundpfeiler für Vertrauen in E-Government. Bei 70 Prozent der untersuchten Dienste können sich Nutzer mit ihrer nationalen eID identifizieren. Fast ebenso häufig (68 Prozent) bieten Behörden an, Formulare automatisch mit vorhandenen Informationen vorauszufüllen. Acht von zehn Diensten benachrichtigen den Nutzer, wenn ein Schritt im Prozess der Leistungserbringung erfolgreich abgeschlossen wurde. Allerdings teilt weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Dienste mit, wie lange der Prozess dauern wird. Die mobile Nutzbarkeit steigt – mit Einschränkungen. Zwar sind 94 Prozent aller Behördenportale für mobile Endgeräte optimiert. Allerdings können nur 63 Prozent der angefragten Leistungen auf Smartphones abgeschlossen werden, oft sei die eID-Authentifizierung mobil nicht möglich.
Leistungsangebote, die auf Ebene der Kommunen erbracht werden, sind bisher noch nicht so ausgereift wie zentrale Angebote. Als Grund nennt Capgemini, dass lokale und regionale Behörden nicht über die notwendige technische Infrastruktur verfügen. Hier könne Interoperabilität der Schlüssel sein: Indem architektonische Bausteine wie die eID und eSignatur einfach in Behördenportale integriert werden, könnten Dienste in ganz Europa – unabhängig von Land und Anbieter – ähnlicher werden. Durch die Verbesserung der Interoperabilität und die Einführung des Single Digital Gateways könne Europa digitale Verwaltungen verbinden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: CMS | Portale
Eine Hand hält ein Smartphone auf dessen Bildschirm die Startseite der Osnabrück-App zu sehen ist.

Osnabrück: Neue App bündelt Verwaltungsservices

[20.08.2025] Mit Entsorgungsinformationen, Mängelmelder, Nachrichten aus der Stadtverwaltung und einer interaktiven Karte zu wichtigen Orten ist die neue Osnabrück-App an den Start gegangen. Sukzessive soll sie die Inhalte anderer Osnabrücker Websites und Apps zentral bereitstellen und so zum digitale Einstiegspunkt zur Stadt werden. mehr...

Website Integrationsrat Gütersloh auf italienisch

Gütersloh: Integrationsrat informiert mehrsprachig

[15.08.2025] Der Integrationsrat der Stadt Gütersloh hat sein digitales Informationsangebot erweitert. Die Internetseite ist nun in 55 Sprachen verfügbar. mehr...

Blick auf Baden-Baden mit der Stiftskirche und dem Großen Staufenberg.

Baden-Baden: Einführung der Plattform Baupilot

[11.08.2025] Baden-Baden führt das digitale Bauplatzportal Baupilot ein. Bauinteressierte können sich dort über städtische Baugebiete und Immobilien informieren, Bewerbungen online einreichen und an einem transparenten, chancengleichen Vergabeprozess teilnehmen. mehr...

Screenshot der Startseite von service.berlin.de.

Berlin: Über 400 Onlineservices verfügbar

[07.08.2025] Berlin bietet jetzt mehr als 400 digitale Verwaltungsdienstleistungen an. Zuletzt hinzugekommen sind unter anderem die Verlängerung des Bewohnerparkausweises, die Meldung von zweckentfremdetem Wohnraum und die Beantragung einer Baugenehmigung im vereinfachten Verfahren. mehr...

Eine Frau sitzt vor einem Monitor, auf dem Bildschirm ist das Serviceportal der Stadt Oldenburg zu sehen

Oldenburg: Städtisches Serviceportal wächst

[06.08.2025] Eine Meldebescheinigung beantragen, den Wohnsitz ummelden oder eine Geburtsurkunde anfordern – immer mehr Bürgerinnen und Bürger Oldenburgs nutzen das städtische Serviceportal, um solche Anliegen digital zu erledigen. mehr...

Ausschnitt eines Computer-Keyboards, bei dem die Return-Taste die Aufschrift "Open Source" trägt.

Materna: Mehr digitale Souveränität für Behörden

[05.08.2025] Materna stellt die Verwaltungsplattform Tremonia DXP auf openCode bereit. Die Lösung besteht aus bewährten Open-Source-Komponenten und soll es Behörden ermöglichen, Internetauftritte, Fachanwendungen und Intranets skalierbar und ohne proprietäre Abhängigkeiten umzusetzen. mehr...

Screenshot Statistikportal Frankfurt am Main

Frankfurt am Main: Stadtteildaten interaktiv

[11.07.2025] Wer stadtteilbezogene Informationen sucht, kann dazu in Frankfurt am Main künftig ein interaktives, kartenbasiertes Dashboard nutzen – und das auch von unterwegs aus. mehr...

Blick über die Schultern von zwei Zuhörenden hinweg auf einen Mann, der gestikulierend etwas erklärt. Im Hintergrund ein Monitor mit einem Stadtplan, auf dem mehrere Gewässer zu erkennen sind.

Mönchengladbach: Mit Daten gegen Starkregen und Hitze

[09.07.2025] Interaktive Informationsangebote zu Starkregengefahren hat die Stadt Mönchengladbach veröffentlicht. Das Angebot hilft Einwohnern und Verwaltung, die Risiken von Starkregen zu erkennen und passende Maßnahmen zu treffen. Ein städtisches Konzept zum Umgang mit Extremhitze soll folgen. mehr...

Bremerhaven: Ferienpass jetzt digital

[04.07.2025] Der Ferienpass der Stadt Bremerhaven ist ab diesem Jahr nicht mehr als gedrucktes Heft, sondern als reines Onlineangebot erhältlich. mehr...

Bunte Blumen in einem Beet

Lienen: Grünflächenpatenschaft online übernehmen

[27.06.2025] Über ein neues Bürgerbeteiligungsportal können sich Bürger der nordrhein-westfälischen Gemeinde Lienen die Patenschaft für eine öffentliche Grünfläche sichern. mehr...

Blick auf das steinige, naturnahe Isarufer.

München: Neue Services für den Mängelmelder

[25.06.2025] Münchens Meldeportal ist um zwei neue Funktionen erweitert worden: Ab sofort können dort auch Schrottautos auf öffentlichen Straßen und beschädigte politische Plakate gemeldet werden. Karteneinträge und Fotos erleichtern das Auffinden der Schadensstelle. mehr...

KAAW: Gemeinsam zur OZG-Umsetzung

[26.05.2025] Im Münsterland wurden in interkommunalen Gemeinschaftsprojekten medienbruchfreie Prozesse nach einheitlichen Standards umgesetzt. Das Serviceportal.Münsterland erlaubt es, Verwaltungsleistungen einschließlich Zahlung online abzuwickeln – aber auch, direkt mit Behörden zu kommunizieren. mehr...

Screenshot der Startseite vom Webportal des Märkischen Kreises.
bericht

Märkischer Kreis: Neustart im Web

[23.05.2025] Modern, übersichtlich und bürgerfreundlich ist der neue Webauftritt des Märkischen Kreises. Als lebendes Projekt soll die Plattform fortdauernd weiterentwickelt werden. Das zugrunde liegende CMS erleichtert der Verwaltung die Pflege des Portals. mehr...

Screenshot_website- halle_saale_leichte_sprache

Halle (Saale): Barrierefreiheit erweitert

[21.05.2025] Inhalte des Internetauftritts der Stadt Halle (Saale) können jetzt auch in Leichter Sprache und Gebärdensprache abgerufen werden. Die Kommune setzt hierbei unter anderem auf Künstliche Intelligenz. mehr...

München: Integreat erweitert

[16.05.2025] Das Informationsportal Integreat, das Geflüchteten und Neuzugewanderten in München das Ankommen erleichtern soll, wird fünf Jahre alt. Zum Jubiläum erfolgte eine Erweiterung auf insgesamt 20 Sprachen sowie die Integration einer KI-gestützten Chat-Schnittstelle. mehr...