AugsburgEin Jahr Integreat im Einsatz

Professor Helmut Krcmar, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der TU München (l.) und Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg
(Bildquelle: Technische Universität München, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik/Stadt Augsburg)
Herr Oberbürgermeister Gribl, vor gut einem Jahr wurde in Augsburg erstmals die Integreat-App angeboten. Welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht?
Gribl: Augsburg hat eine lange Tradition in der Geflüchtetenhilfe mit sehr guten Strukturen bei den Ehrenamtlichen. So haben wir zum Beispiel ein eigenes Freiwilligenzentrum und seit Jahren eine Vielzahl engagierter Mitbürgerinnen und Mitbürger in diesem Bereich. Als das Team von Integreat, damals noch unter dem Arbeitstitel RefGuide+, auf uns zugekommen ist, war schnell klar, dass unsere zuständigen Ämter das Vorhaben unterstützen werden, wo sie können. Und wie ich informiert wurde, hat die Umsetzung von Anfang an in einem sehr produktiven Miteinander gut geklappt, obwohl es ein Pilotprojekt war.
Krcmar: Das freut mich, ich empfinde es nämlich genauso. Einmal im Quartal treffen sich das Integreat-Kern-Team und ehrenamtliche Unterstützer zur zweitägigen Entwicklerkonferenz bei uns an der TU München, und zwar neben der laufenden Arbeit. Ich schaue da immer gern vorbei, denn es ist spannend zu sehen, wie die geplanten Neuerungen diskutiert werden. Sehr lösungsorientiert, ohne Eitelkeiten, ohne Schere im Kopf.
Gribl: Ich glaube, dieses offene Denken ist der große Vorteil. Die Entwicklung geht ja immer weiter. Erst kürzlich hat das Team von Integreat mit der Handwerkskammer für Schwaben eine Zusammenarbeit vereinbart. Somit werden bald auch lokale Lehrstellen in der Integreat-App aufgelistet.
Herr Krcmar, warum braucht eine Gebietskörperschaft eine App wie Integreat?
Krcmar: Ich erzähle nichts Neues, wenn ich sage, dass die Integration von Geflüchteten die Kommunen vor große Herausforderungen stellt. Unsere App bündelt alle Informationen für Neubürger und versetzt die Geflüchteten in die Lage, sich selbst zu helfen. In erster Linie brauchen also die Geflüchteten die App; zusätzlich nimmt sie den Kommunen viel Arbeit ab und erleichtert deren Integrationsbemühungen. Ganz wichtig an dieser Stelle: Wir sind mit Integreat nicht nur in den ersten drei bis sechs Monaten da, sondern begleiten den Integrationsprozess langfristig.
„Integreat ist digital eine große Hilfe.“
Wie muss ich mir als Entscheider in einer Verwaltung die Zusammenarbeit mit dem Integreat-Team vorstellen?
Krcmar: Wir bieten Kommunen einen großen Sockel an Basisinformationen, auf die sie ihre speziellen, lokalen Informationen aufsetzen – so, wie es jeweils nötig ist. Integreat ist immer eine maßgeschneiderte Lösung; keine der derzeitigen Apps gleicht einer anderen bis ins Detail. Integreat ist auch nie statisch, sondern immer in Bewegung. Die App kommuniziert Veränderungen für alle Beteiligten, aktuelle Adressen, Ansprechpartner oder Prozesse sowie erweiterte Beratungsleistungen. Eben alles, was sich ändert.
Gribl: In Augsburg ist Integreat ein wichtiger Baustein der Informationsbeschaffung für Geflüchtete. Es gibt hier über 1.000 Zugriffe pro Monat. Das ist ein sehr guter Wert.
Herr Krcmar, wie lange wird es Integreat geben?
Krcmar: Ich sehe kein Ende. Integreat ist als Teil der Tür an Tür Digital Factory an den Verein Tür an Tür gekoppelt. Der feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Das allein zeigt, wie wichtig und präsent das Thema ist. Deutschland war und ist ein Einwanderungsland. Auch in Zukunft werden viele Menschen hier ein neues Leben beginnen. Diese Menschen werden auch in Jahren noch Fragen haben. Integreat ist das, was der Vorläufer – eine Broschüre des Vereins Tür an Tür – war: ein mehrsprachiges, leicht zu bedienendes Kompendium mit allen relevanten Informationen. Im Gegensatz zur Broschüre ist die App aber immer auf dem neuesten Stand.
Gribl: Letztlich verstehe ich Integreat als eine Art Wikipedia für Menschen mit Migrationshintergrund. Deren Anteil beträgt in Augsburg derzeit alleine 38,8 Prozent in der Generation der 18- bis 25-Jährigen.
Was ist das Ziel von Integreat?
Krcmar: Wir wollen die bestmögliche Integration erreichen.
Gribl: Und digital ist Integreat dabei eine große Hilfe.
Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz
[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert
[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...
Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten
[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...
Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS
[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...
Brandenburg: Bürgerservice per Videokabine
[19.05.2025] Der Landkreis Uckermark wurde im Rahmen der Bundesinitiative DigitalPakt Alter für seinen digitalen Bürgerservice für Seniorinnen und Senioren ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts LISA wurden an bisher sechs Standorten Videokabinen eingerichtet, die wohnortnah Kontakt zur Kreisverwaltung ermöglichen. mehr...
Dresden: Bezahlkarte für Asylsuchende gestartet
[09.05.2025] Seit dieser Woche bekommen neu zugewiesene Geflüchtete in Dresden erstmals die neue Bezahlkarte. Damit ist die Einführung in Sachsen einen Schritt weiter. Ziel ist es, Bargeldauszahlungen zu reduzieren und Behörden zu entlasten. mehr...
Baden-Württemberg: Leitfaden für bessere Bürgerkommunikation
[07.05.2025] Ein Projekt der Dualen Hochschule Stuttgart soll Verwaltungen in ländlichen Regionen helfen, besser mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Der nun veröffentlichte Leitfaden enthält konkrete Empfehlungen und zeigt, welche Kanäle Bürgerinnen und Bürger nutzen wollen. mehr...
Nürnberg: Konzept Bürger-PC gestartet
[25.04.2025] Um noch mehr Menschen die digitale Teilhabe zu ermöglichen, erprobt Nürnberg jetzt den so genannten Bürger-PC. Die Selbstbedienungsrechner sind mit Druckern und Scannern ausgestattet und für Mehrgenerationenhäuser oder Stadtteiltreffs vorgesehen. Ehrenamtliche unterstützen die Bürgerinnen und Bürger bei der Nutzung. mehr...
Schleswig-Holstein: Kooperation verlängert
[16.04.2025] Nach fünf erfolgreichen Jahren haben Schleswig-Holstein und der ITV.SH ihre Kooperation zur Verwaltungsdigitalisierung bis Ende 2029 verlängert. Geplant sind unter anderem der Roll-out weiterer digitaler Anträge und Unterstützung für Kommunen bei Informationssicherheits- und IT-Notfällen. mehr...
Darmstadt: Resiliente Krisenkommunikation
[11.04.2025] Großflächige, lang andauernde Stromausfälle sind selten – stellen die Krisenkommunikation jedoch vor Schwierigkeiten, weil Mobilfunk, Internet und Rundfunk ausfallen. In Darmstadt wird nun eine energieautarke digitale Litfaßsäule erprobt, die auch bei Blackouts als Warnmultiplikator funktioniert. mehr...
Diez/Kaisersesch/Montabaur/Weißenthurm: Kooperation im Prozessmanagement
[08.04.2025] Gemeinsam wollen die Verbandsgemeinden Diez, Kaisersesch, Montabaur und Weißenthurm ihre Verwaltungsprozesse effizienter gestalten. Im Fokus steht die Wissensdokumentation ihrer Prozesse. Auch sollen eine Datenbank für Notfallszenarien und ein interkommunales Prozessregister aufgebaut werden. mehr...
Hessen: Projekt Di@-Lotsen wächst weiter
[07.04.2025] Das hessische Digitallotsen-Projekt, das älteren Menschen den Zugang zur digitalen Welt erleichtern soll, wird fortgeführt und ausgeweitet. Kommunen, Vereine und andere Einrichtungen können sich bis zum 11. Mai 2025 als digitale Stützpunkte bewerben. mehr...
Berlin: Beihilfe ohne Medienbrüche
[04.04.2025] In Berlin haben Beamtinnen und Beamte nicht nur die Möglichkeit, Anträge auf Beihilfe digital zu stellen – mit einer neuen App ist es ab jetzt auch möglich, den Bearbeitungsstand einzusehen und die Bescheide digital zu empfangen. mehr...
Interkommunale Zusammenarbeit: Dritte Förderphase für Digitale Dörfer RLP
[01.04.2025] Das Netzwerk Digitale Dörfer RLP erhält bis 2026 weitere 730.000 Euro Landesförderung. Erfolgreiche Digitalprojekte sollen landesweit ausgerollt und die interkommunale Zusammenarbeit gestärkt werden. Ein Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlich unterfütterten Pilotprojekten zum Bürokratieabbau. mehr...
Bayern: Ein Jahr Zukunftskommission
[31.03.2025] Die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 hat ihren aktuellen Bericht vorgelegt. Unter Leitung des Finanz- und Heimatministeriums erarbeiten Ministerien, Kommunalverbände und Experten Lösungen für eine einheitlichere, effizientere und sicherere IT in Bayerns Kommunen. mehr...