Mittwoch, 17. September 2025

Baden-WürttembergFuture Communities 2019

[28.01.2020] 29 Preisträger konnten beim Förderwettbewerb „Gemeinden, Städte und Landkreise 4.0 – Future Communities 2019“ der Landesregierung Baden-Württemberg überzeugen. Sie werden nun mit insgesamt einer Million Euro unterstützt.
Gruppenbild der 29 Preisträger der Future Communities 2019 mit Digitalisierungsminister Thomas Strobl (erste Reihe

Gruppenbild der 29 Preisträger der Future Communities 2019 mit Digitalisierungsminister Thomas Strobl (erste Reihe, 3.v.r.).

(Bildquelle: Steffen Schmid)

Im Dezember 2019 hat die Landesregierung Baden-Württemberg zum dritten Mal kommunale Digitalisierungsprojekte im Zuge des Förderwettbewerbs „Gemeinden, Städte und Landkreise 4.0 – Future Communities 2019“ geehrt. Bei der Auszeichnung der 29 Preisträger erklärte Digitalisierungsminister Thomas Strobl: „Unsere Städte, Gemeinden und Landkreise sind für uns ganz wichtige Partner im digitalen Wandel. Sie haben zahlreiche Stellschrauben, um die Digitalisierung vor Ort – im Alltag der Bürgerinnen und Bürger, im Rathaus – greifbar und erlebbar zu machen. Zum dritten Mal zeichnen wir deshalb die Future Communities aus und unterstützen mit rund einer Million Euro digitale Projekte.“
Wie die baden-württembergische Landesregierung mitteilt, wurden seit 2017 im Zuge des Förderprogramms 172 kommunale Digitalisierungsprojekte mit rund drei Millionen Euro unterstützt. Gefördert werden sollen innovative Ideen, die sowohl die Bürger als auch die Kommunen digital voranbringen. 2019 lag das Hauptaugenmerk des Wettbewerbs auf dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).

KI im Fokus

„Künstliche Intelligenz ist die Schlüsseltechnologie für die Zukunft und für unseren Wirtschaftsstandort. Mit dem international anerkannten Cyber Valley in Tübingen und Stuttgart und mehr als 80 KI-Anwendungen im Land belegen wir einen Spitzenplatz in Deutschland (wir berichteten). Aber nicht nur unsere Unternehmen, auch unsere Städte, Gemeinden und Landkreise sollen von den vielfältigen Möglichkeiten der KI profitieren. Deshalb wollen wir unsere Kommunen gezielt dabei unterstützen, KI ganz konkret zum Einsatz zu bringen“, betonte Digitalisierungsminister Strobl. Insgesamt 12 der ausgezeichneten „Future Communities 2019“ wollen KI anwenden. Die Stadt Heilbronn beispielsweise plant für das Stadtarchiv ein KI-System zur Bilderkennung zu entwickeln. Dieses ordne bisher unstrukturierten Datensammlungen automatisch Schlagworte zu und mache die Inhalte somit recherchierbar. So soll ein großer Bestand an Material neu in die Archivdatenbank aufgenommen und einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt werden können.

Vielfältige Themen

Das Themenspektrum der ausgezeichneten Projekte ist wie in den Vorjahren sehr vielfältig, heißt es aus Baden-Württemberg. Ob digitale Verwaltung, Bildung oder Nachhaltigkeit – den innovativen Digitalisierungsideen auf kommunaler Ebene seien keine Grenzen gesetzt gewesen. Verbundanträge mehrerer Kommunen waren nach Angaben der Landesregierung zudem ausdrücklich erwünscht. „Die Digitalisierung muss für die Menschen da sein – und zwar überall im Land. Das gilt für unsere Bürgerinnen und Bürger in den großen Städten ebenso wie in den kleinen Gemeinden und ländlichen Regionen. Sie alle sollen erleben, welchen Nutzen der digitale Wandel ihnen bringt. Dazu muss die Digitalisierung in der Fläche des Landes gelingen. Und deshalb setzen wir uns auch bei den Future Communities dafür ein, dass sich Kommunen zusammentun und gemeinsam an digitalen Lösungen arbeiten. Von den gesammelten Erfahrungen und Ergebnissen der Projekte sollen weitere Kommunen profitieren“, erklärte Strobl.

Ideen im Verbund

Ein Beispiel ist der Verbund aus Ettlingen, Baden-Baden und Bretten. Gemeinsam haben die beteiligten Kommunen vor, eine zentrale Plattform zu erstellen, die das bestehende ehrenamtliche Engagement online abbildet und um zusätzliche Funktionen wie eine Ehrenamtsbörse ergänzt. Ziel sei dabei, das bürgerliche Engagement und die Gemeinschaft vor Ort mithilfe einer elektronischen Lösung zu stärken. Eine digitale Lernplattform für ihre Musikschule will die Stadt Lahr entwickeln. Sie soll die bisherigen Angebote ergänzen und die Schüler zum Beispiel beim Üben zu Hause unterstützen. Nach der erfolgreichen Entwicklung soll die Plattform auf alle Mitgliedsschulen des Landesverbands der Musikschulen ausgerollt werden.

Investitionsoffensive für Digitalisierung

Die Digitalisierung ist laut eigenen Angaben ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung. Erstmals würden nun alle Vorhaben auch unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt. Mit digital@bw wurde im Sommer 2017 die erste, landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt, die in Teamarbeit von allen Ministerien erstellt wurde (wir berichteten). Mit dem Ziel Baden-Württemberg als Leitregion des Digitalen Wandels in Europa zu verankern, habe die Landesregierung zudem eine Investitionsoffensive gestartet: Im Zuge der Digitalisierungsstrategie werden mehr als 70 Projekte mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro umgesetzt. Rund eine Milliarde Euro soll in dieser Legislatur in den Ausbau der digitalen Infrastruktur fließen.





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