Samstag, 26. Juli 2025

BREKO Breitbandstudie 2018Glasfaser ist alternativlos

[01.10.2018] Die Ausrichtung auf den Ausbau der ultraschnellen Glasfaseranschlüsse ist zukunftssicher und konsequent. Die Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur hat in den vergangenen Jahren dagegen zu Fehlinvestitionen geführt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Breitbandstudie des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO).

Fokussierung auf reine Glasfaseranschlüsse ist laut BREKO Breitbandstudie 2018 die richtige Entscheidung.

(Bildquelle: RioPatuca Images – Fotolia.com)

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hat die von ihm erhobenen Marktdaten zur aktuellen Lage auf dem Telekommunikationsmarkt vorgestellt. Die BREKO Breitbandstudie 2018 zeigt nach Angaben des Verbands, dass der Ausbau mit ultraschnellen Glasfaseranschlüssen bis direkt in die Gebäude (Fibre to the Building, FTTB) oder bis direkt zum Nutzer (Fibre to the Home, FTTH) alternativlos ist. Vorangetrieben werde dieser vor allem durch die mehr als 180 Netzbetreiber des BREKO. Diese stellen laut der Studie fast 60 Prozent aller auf dem deutschen Markt verfügbaren, direkten Glasfaseranschlüsse bereit.
Wie die BREKO-Studie weiter anführt, haben die Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur (BNetzA) und die Vectoring-Strategie der Telekom hingegen zu Fehlinvestitionen durch Überbau geführt: So habe sich die Verfügbarkeit von Breitband-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) in den Jahren 2014 bis 2017 lediglich um knapp 6,3 Millionen Haushalte erhöht (heute: 32,7 Millionen Haushalte). Die Zahl an Haushalten, die zwischen zwei oder mehr Anschlusstechnologien mit mindestens 50 Mbit/s wählen können, sei in der gleichen Zeit jedoch um fast 13,5 Millionen gestiegen. Die durch die Vectoring-Entscheidung der BNetzA ausgelöste Investitionsverunsicherung bei den alternativen Netzbetreibern in Deutschland – die vor allem in den Jahren 2015 und 2016 deutlich spürbar gewesen sei – habe sich nach Angaben des BREKO jedoch erfreulicherweise wieder umgekehrt. So hätten die Investitionen 2017 wieder deutlich angezogen.

An den richtigen Stellschrauben drehen

„Die Netzbetreiber unseres Verbands haben mit der klaren Fokussierung auf reine, zukunftssichere Glasfaseranschlüsse zugunsten von Bürgern und Unternehmen genau die richtige Entscheidung getroffen“, kommentiert BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers die aktuellen Zahlen. „Umso positiver sehen wir die Tatsache, dass die neue Bundesregierung nun klar auf den Netzinfrastrukturwechsel zur Glasfaser setzt und im Rahmen des Bundesförderprogramms Breitband sogar ein Upgrade bislang noch auf Kupfer (Vectoring) basierender Ausbauprojekte auf reine Glasfaseranschlüsse ermöglicht. Mit den richtigen politisch-regulatorischen Rahmenbedingungen wird sich der Glasfaserausbau in Deutschland noch erheblich beschleunigen.“
Für einen flächendeckenden Glasfaserausbau in ganz Deutschland – insbesondere in sonst wirtschaftlich nicht rentabel erschließbaren Regionen – sind nach Ansicht von Telekommunikationsexperte und Wirtschaftswissenschaftler Professor Jens Böcker entsprechende Fördergelder notwendig. Böcker: „Diese sollten den eigenwirtschaftlichen Ausbau jedoch nicht einschränken und ausschließlich für den Ausbau reiner Glasfaseranschüsse (FTTB/FTTH) zum Einsatz kommen.“
„Die BREKO Breitbandstudie 2018 zeigt: Die Ausrichtung der neuen Bundesregierung auf zukunftssichere Glasfaser ist konsequent – nur so bekommt unser Land die beste digitale Infrastruktur und damit die Grundlage für Wachstum und Wohlstand“, erklärte abschließend BREKO-Präsident Norbert Westfal. „Nun müssen Politik und Regulierer den Fokus insbesondere auf drei wichtige Stellschrauben richten: die bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Bundesförderprogramms samt der Einführung von Gutscheinen für zukunftssichere Glasfaseranschlüsse zur weiteren Ankurbelung der Nachfrage, die dringend erforderliche Reform des DigiNetz-Gesetzes zur Verhinderung schädlichen Über- und Doppelausbaus sowie Vielfalt und Wettbewerb im künftigen 5G-Mobilfunk durch eine Diensteanbieter-Verpflichtung und regional vergebene Frequenzen, um so weitere Investitionsmittel für den Glasfaserausbau zu erwirtschaften.“





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