eGovernment MONITOR 2020Hürden bei digitalem Homeschooling

42 Prozent der befragten Eltern gaben zum Thema Homeschooling während Corona an, dass die Lehrkraft mit digitalen Anwendungen überfordert war. Das zeigen die Ergebnisse des eGovernment MONITORS 2020.
(Bildquelle: 123rf.com/ Volodymyr Tverdokhlib)
Die Initiative D21 und die TU München haben jetzt erste Ergebnisse aus dem eGovernment MONITOR 2020 veröffentlicht. Durchgeführt wurde die Studie wieder vom Unternehmen Kantar. Befragt worden seien 1.005 Personen im Alter von über 18 Jahren in deutschen Privathaushalten. Die Befragung für den eGovernment MONITOR mit Fokus auf Homeschooling fand laut Angaben von Kantar im Juni 2020 statt, veröffentlicht wird die komplette Studie zur Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsdienstleistungen am 20. Oktober. In 85 Prozent der befragten Haushalte, in denen schulpflichtige Kinder leben, habe demnach während der Corona-Pandemie digitaler Schulunterricht oder ein digitaler Austausch mit den Lehrkräften stattgefunden. Etwa die Hälfte der Eltern sei mit dem Schulunterricht während dieser Zeit insgesamt zufrieden, ein Drittel dagegen unzufrieden gewesen.
Mit digitalen Anwendungen überfordert
Die Gestaltung eines digital unterstützten Schulunterrichts sei dabei stark von Können und Engagement der einzelnen Lehrkräfte abhängig gewesen: 54 Prozent sagten, dass die Lehrer den Unterricht auf eigene Initiative digital gestaltet haben. 42 Prozent der Befragten zeigten sich unzufrieden und gaben an, dass die Lehrkraft mit digitalen Anwendungen überfordert war. Den Einsatz der Schulen beurteilen die Befragten insgesamt besser: 59 Prozent fanden, dass die jeweilige Schule alles in ihrer Macht Stehende getan hat, ein Drittel empfand die Schulen als bremsend. Dazu urteilt Initiative D21-Präsident Hannes Schwaderer: „Die bestmögliche Unterstützung der Schüler und Schülerinnen beim digitalen Lernen darf nicht dem Zufall überlassen werden. Wir brauchen bundesweite Standards, um sicherzustellen, dass Lehrkräfte über notwendige Digitalkompetenzen verfügen. Das Aus- und Weiterbildungssystem muss zwingend ein digitales ABC vermitteln, ohne geht es heute nicht mehr. Die Defizite sind nun hinlänglich bekannt. Die ersten Wochen des Schulstarts werden zeigen, ob Lösungen gefunden werden und man die Krise als Chance nutzt, um moderne, zeitgemäße und krisenfeste Bildungs- und Lernformen zu etablieren.“
Minderheit nutzt Videokonferenzen
Drei Viertel der Eltern berichten nach Angaben von Katar von Hürden beim digitalen Unterricht. Am häufigsten hätten die Befragten eine fehlende Unterstützung durch die Schulen, gefolgt von Internet-Problemen (Geschwindigkeit/Netzprobleme) und mangelnder Digitalkompetenzen der Lehrer genannt. Die technische Ausstattung zu Hause spiele dabei nur eine nachgeordnete Rolle: zu wenig oder zu alte Geräte nannten lediglich 14 Prozent als Hürde. Die Nutzung digitaler Geräte für den Schulunterricht stieg von 66 Prozent vor auf 96 Prozent während der Corona-Pandemie an. Das meistgenutzte Gerät ist das Smartphone, gefolgt vom Laptop. Die Übermittlung der Lehrinhalte erfolgte am häufigsten über E-Mails (81 Prozent), gefolgt von Videokonferenzen (44 Prozent) und Messengerdiensten (32 Prozent). Der Austausch von Materialien über einen Schul-Server oder Lernplattformen kam etwas seltener zum Einsatz. Auch analoge Wege zur Übermittlung von Lernmaterial, wie eine Abholung in der Schule (16 Prozent) oder die Übermittlung via Telefon (14 Prozent) oder Post (7 Prozent) kamen vor.
Neues Denken erforderlich
„Bildung lebt von Interaktion zwischen Schülern und Lehrkräften. Zum Beginn der Krise war es richtig, zunächst überhaupt eine Form des Austauschs sicherzustellen“, sagt Helmut Krcmar von der TUM. „Perspektivisch müssen aber interaktive Formate der Normalfall sein. Der Versand von Arbeitsblättern per E-Mail ist ungenügend. Die Digitalisierung erfordert neues Denken. Alte Abläufe und Verhaltensmuster müssen neu interpretiert werden, um das volle Potenzial digitaler Technologien ausschöpfen zu können. Dies erfordert nicht nur die Schaffung der technischen Grundlagen, sondern auch angepasste institutionelle Strukturen und die Entwicklung neuer Kompetenzen bei allen Beteiligten.“
https://www.kantardeutschland.de
https://initiatived21.de
https://www.tum.de
Finanzierungsmodelle: Geliehene Schul-IT
[10.12.2025] Aufgrund der Investitionsrückstände in den Kommunen bleibt auch die Digitalisierung der Schulen oft Stückwerk. Frank Schöneberg, Vice President Sales Public & Healthcare bei CHG-Meridian, erklärt, wie Schulen der Finanzierung nach Kassenlage entkommen. mehr...
Saarland: Mit telli KI verstehen lernen
[02.12.2025] Im Saarland können jetzt alle Schulen den auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Chatbot telli nutzen. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler erhalten damit einen datenschutzkonformen Zugang zu KI-gestützten Lernmitteln Die Lehrkräfte können den Bot unabhängig vom Kollegium einsetzen, sobald sie einen Zertifikatskurs absolviert haben. mehr...
Wolters-Kluwer-Studie: KI in der Schulleitung
[18.11.2025] Der Wissens- und Informationsdienstleister Wolters Kluwer hat seine diesjährige Studie zur Digitalisierung im Schulleitungsalltag veröffentlicht. Demnach nutzen drei Viertel der Schulleitungen Künstliche Intelligenz für Alltagsaufgaben – schätzen ihre KI-Kompetenz aber eher zurückhaltend ein. mehr...
Schleswig-Holstein: Chatbot telli wird eingeführt
[17.11.2025] Das Land Schleswig-Holstein stellt den KI-Chatbot telli allen öffentlichen Schulen zur Verfügung. Erfahrungen aus 38 Pilotschulen des norddeutschen Bundeslandes sind in die Entwicklung des Tools eingeflossen. mehr...
Markkleeberg: KISA als digitaler Hausmeister
[07.11.2025] Die Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen (KISA) hat Markkleeberg bei der Beschaffung und Installation von 48 digitalen Tafeln in städtischen Bildungseinrichtungen unterstützt. Nun übernimmt der Zweckverband auch die Betreuung der Geräte. mehr...
Brandenburg: KI-Werkzeugkasten für Schulen
[05.11.2025] Brandenburg führt als zweites Bundesland flächendeckend den KI-Chatbot telli an Schulen ein. Die gemeinsam von allen 16 Ländern entwickelte Open-Source-Lösung unterstützt Lehrkräfte und Lernende pädagogisch, ist datensparsam und wird ausschließlich auf EU-Servern betrieben. mehr...
Bitkom: Smart-School-Wettbewerb 2026 startet
[30.10.2025] Der Branchenverband Bitkom sucht auch 2026 nach Deutschlands digitalen Vorreiterschulen. Der Schwerpunkt des diesjährigen Smart-School-Wettbewerbs liegt auf digitaler Medienbildung, zudem wird anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Initiative ein Sonderpreis für Einzelprojekte rund um digitale Schule vergeben. mehr...
Baden-Württemberg: Chatbot telli macht Schule
[20.10.2025] Mit telli steht in Baden-Württemberg nun ein speziell für den schulischen Einsatz entwickelter Chatbot zur Verfügung. Er unterstützt Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung und Schülerinnen und Schüler im Schulalltag. Der digitale Assistent soll kontinuierlich verbessert und erweitert werden. mehr...
Pirna: Ticketsystem für Schulen gestartet
[15.10.2025] Der IT-Dienstleister KISA hat ein Ticketsystem speziell für Schulen und Verwaltungen entwickelt. In Pirna startet das KISA.ServiceCenter jetzt in den Regelbetrieb. mehr...
Schwerin: Glasfaserausbau an Schulen abgeschlossen
[14.10.2025] In Schwerin sind nun sowohl die kommunalen als auch die freien Schulen mit gigabitfähigen Glasfaseranschlüssen von bis zu einem Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) ausgestattet. Der geförderte Glasfaserausbau ist an den Schweriner Bildungseinrichtungen somit abgeschlossen. mehr...
Baden-Württemberg: openDesk für Lehrkräfte
[24.09.2025] Baden-Württemberg hat jetzt auf Basis der Software openDesk den Digitalen Arbeitsplatz für Lehrkräfte neu aufgesetzt. Da die gleichen Softwarekomponenten wie beim Vorgänger dPhoenix genutzt werden, müssen sich Lehrkräfte auf keine größeren Änderungen einstellen. mehr...
Berlin: Wie steht es um die digitale Schule?
[18.09.2025] Mit seiner Digitalisierungsstrategie „Schule in der digitalen Welt“ steuert der Berliner Senat die Weiterentwicklung des Schulwesens. Ein Umsetzungsbericht zeigt nun aktuelle Fortschritte bei zentralen Themenfeldern wie Infrastruktur, digitalen Portalen und Lehrerqualifizierung. mehr...
OWL-IT: Schulbewerbung.de startet durch
[18.09.2025] In Nordrhein-Westfalen löste IT-Dienstleister OWL-IT zum Start des neuen Schuljahres das Angebot Schüler Online durch das neue Portal Schulbewerbung.de ab. Der diesjährige Anmeldeprozess sei damit sehr unkompliziert verlaufen. mehr...
Oberhausen: Weitere Tablets für Schulen
[17.09.2025] Die Stadt Oberhausen hat in den vergangenen fünf Jahren gezielt in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert – nun konnten weitere 3.100 iPads an diese verteilt werden. mehr...
Schlaue Schule: VoIP im Bildungswesen
[05.09.2025] Per Voice over Internet Protocol (VoIP) können Informationen in Sekundenschnelle weitergeleitet, aufgezeichnet und dokumentiert werden. Ein solches System ist in die Schlaue Schule integriert. Die cloudbasierte Plattform gewährleistet die rechtssichere Kommunikation zwischen Schule, Schülern und Eltern und ermöglicht eine schnelle Reaktion in Notfällen. mehr...

















