Mobile GovernmentIn Zukunft mobil
Binnen fünf Jahren stieg die Anzahl der Smartphone-Nutzer in Deutschland rasant an. Besaßen im Dezember 2010 noch gut 14 Millionen Deutsche ein Smartphone, waren es laut dem Statistik-Portal Statista im Februar 2015 bereits 45,6 Millionen Deutsche – Tendenz steigend. In der Konsequenz dient das Smartphone den Bürgern immer stärker als Instrument, den eigenen Alltag zu organisieren und Aufgaben zu erledigen. Flüge und Reisen, die persönliche Kommunikation oder Einkäufe werden bereits heute in hohem Maße über mobile Endgeräte abgewickelt. Die Digitalisierung wirkt sich damit zunehmend auf die tägliche Lebenswelt der Bürger aus. In Zukunft werden ihre Ansprüche an individualisierte und nutzerfreundliche digitale Serviceleistungen weiter steigen. Digitale Serviceangebote des Handels beispielsweise offerieren bereits heute professionelle mobile Informations- und Dienstleistungsangebote. Die Bürger erwarten das auch von den Verwaltungen, wie die aktuelle Accenture-Studie Digital Government Citizen Pulse Survey zeigt. Demnach haben 84 Prozent der Deutschen dieselben oder sogar höhere Erwartungen an digitale Verwaltungsdienstleistungen als an die digitalen Services kommerzieller Anbieter. Im Bereich der mobilen Serviceangebote von Verwaltungen klaffen in Deutschland jedoch Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Die Online-Dienste von Verwaltungen sind in Deutschland vielfach von einer mobilen Optimierung weit entfernt. Darunter leidet die Nutzerfreundlichkeit der digitalen Serviceangebote. Laut der Accenture-Studie nutzen zwar 90 Prozent der 18- bis 29-Jährigen digitale Verwaltungsservices, allerdings sind nur 11 Prozent davon mit den angebotenen Services zufrieden. Angesichts der hohen und in Zukunft steigenden Zahl von Smartphone-Nutzern müssen die Verwaltungen schnell tätig werden und ihre Mobile-Government-Angebote ausbauen. Die Studie hat gezeigt, dass digitale Verwaltungsdienstleistungen in Deutschland von drei Vierteln aller Befragten (73 Prozent) genutzt werden. Im Vergleich zu den europäischen Nachbarn Frankreich (88 Prozent) und Großbritannien (87 Prozent) hinkt Deutschland somit hinterher. Bei der Nutzung von mobilen Government-Angeboten bildet Deutschland das Schlusslicht, wie eine Umfrage der Statistikbehörde Statista zeigt: Nur fünf Prozent nutzen mobile E-Government-Angebote der Behörden in Deutschland. In der Schweiz und in Schweden lag dieser Anteil bei 21 Prozent, in Österreich bei 17 Prozent und in Großbritannien bei 12 Prozent. Mobile Government ist als zukunftsfähige Weiterentwicklung des digitalen Angebots von Verwaltungsservices zu verstehen. Diese werden parallel zur gestiegenen Bedeutung des Smartphones für die Erledigung von Alltagsaufgaben der Menschen immer wichtiger. Die Rendite der Investitionen in diese mobilen Services wird durch die Verringerung der Bearbeitungskosten bisheriger analoger Verwaltungsleistungen von Bedeutung sein.
Defizite in Deutschland
Ein Ausbau der mobilen Serviceleistungen erhöht zudem Nutzerakzeptanz und -freundlichkeit digitaler Verwaltungsangebote. Am Ende profitieren sowohl die Verwaltung als auch die Bürger von einem verbesserten und professionellen Angebot mobiler Verwaltungsservices. Australien und Großbritannien haben erkannt, dass die Verbreitung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsdienstleistungen durch eine konzertierte Transformation und eine hohe Transparenz der Angebote gesteigert wird. Australien hat zum 1. Juli 2015 ein Digital Transformation Office eingesetzt, welches Standards für digitale Verwaltungsdienstleistungen definiert und deren Umsetzung in jeder Behörde steuert. Konzertierte Transformationsmaßnahmen wie diese fehlen bislang in Deutschland. Transparenz des Angebots digitaler Verwaltungsdienstleistungen wird auch in Großbritannien groß geschrieben. Auf einem öffentlich zugänglichen Web-Portal werden Rankings für digitale Verwaltungsdienstleistungen erstellt. Diese erfassen neben den Transaktionskosten auch Nutzungshäufigkeiten, Quoten für den Anteil online abgeschlossener Vorgänge, Zufriedenheitswerte und anderes mehr. Die Verwaltung kann auf diesem Wege auf die Bedürfnisse der Bürger reagieren, indem sie diese Rankings auswertet. Zeitgleich eröffnet diese Transparenz den Bürgern ein gutes Informationsangebot und eine Übersicht über die für ihre individuelle Situation benötigten und zur Verfügung stehenden Verwaltungsservices. Der Government Digital Service (GDS) in Großbritannien steuert die digitale Transformation von Behördendiensten und legt das Augenmerk seit dem vergangenen Jahr vor allem auf die Optimierung mobiler Services. Die Verwaltung muss im Bereich der Servicegestaltung die Bedürfnisse der Zielgruppe kennen und insbesondere dem Trend zur gestiegenen Nutzung des Smartphones Rechnung tragen. Es müssen neue Technologien eingesetzt und zukunftsfähige Lösungskonzepte erstellt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Unerlässlich dabei ist die Funktionsfähigkeit der digitalen Services auf allen Browsern und Endgeräten. Die Serviceleistungen müssen gemessen und ihre Performance-Daten veröffentlicht werden. Einer Accenture-Umfrage zufolge fühlt sich knapp die Hälfte der Befragten nicht ausreichend informiert, welche digitalen Verwaltungsservices verfügbar sind. Bei den 18- bis 29-Jährigen beklagen dies sogar 58 Prozent. Das zeigt, dass neben der Schaffung digitaler und mobiler Angebote unbedingt auch darüber informiert werden muss. Die Optimierung mobiler Services bietet der Verwaltung die Chance, ein exzellentes digitales Benutzererlebnis zu schaffen und die Akzeptanz der Dienste enorm zu steigern. Mobile Government ist der Schlüssel zu einer zunehmenden Zufriedenheit der Bürger mit den Leistungen der Behörden und ermöglicht über neue Formen der Interaktion mehr Teilhabe der Bürger.
Hannover: Stadt und Region starten gov.de-Portale
[20.11.2025] Sowohl die Stadt als auch die Regionsverwaltung Hannover bieten ihre Serviceportale jetzt mit der Endung gov.de an. Die für deutsche Behörden und staatliche Institutionen reservierten Domain-Endungen sollen die Vertrauenswürdigkeit der Websites herausstellen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Vier Landkreise starten IKZ-Portal
[19.11.2025] Im Rahmen des Pilotprojekts Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) haben die Kreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Vulkaneifel sowie der Eifelkreis Bitburg-Prüm ein gemeinsames Portal eingerichtet, das die Verwaltungsdienstleistungen aller vier Landkreise, ihrer Verbandsgemeinden und Städte bündelt. mehr...
Bendorf: Website zum Stadtentwicklungsprozess
[14.11.2025] Bendorf bündelt die Themen Klimakompetenz, Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung auf einer neuen Website zum Stadtentwicklungsprozess. Das Portal soll die Themen des Zukunftsprojekts nicht nur sichtbar machen, sondern auch verständlich vermitteln. Auch zeigt sie an, wie die Menschen vor Ort aktiv mitwirken können. mehr...
Portale: Lippstadt im Advent
[14.11.2025] Eine neue Website bündelt erstmals alle Adventsangebote in der nordrhein-westfälischen Stadt Lippstadt. Ein Adventskalender ist ebenfalls Teil des digitalen Angebots. mehr...
Ulm: Virtueller Helfer für Gehörlose
[13.11.2025] Auf der Website der Stadt Ulm finden sich jetzt auch Videos in deutscher Gebärdensprache. Präsentiert werden sie von einem Avatar. mehr...
Augsburg: App in die Stadt
[10.11.2025] Einen übersichtlichen, mobilen Zugriff auf Bürgerservices, aktuelle Öffnungszeiten, Echtzeitdaten aus der Innenstadt, digitale Karten sowie Warnmeldungen und News nach persönlichem Interesse – all das bietet die neue App der Stadt Augsburg. Die vielseitige Alltagsbegleiterin basiert auf einer Open-Source-Lösung. mehr...
Klimafolgenanpassung: Klimainformationssystem für Mitteldeutschland
[06.11.2025] Das Regionale Klimainformationssystem ReKIS ist die zentrale Plattform zur Bereitstellung von Daten, aufbereiteten Klimainformationen und weiteren Wissensquellen zum Thema Klimawandel für Kommunen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nun wurde das Portal modernisiert. mehr...
Portale: NOLIS und KERN bündeln Kräfte
[29.10.2025] Seit fast einem Jahr arbeiten die Teams vom E-Government-Spezialisten NOLIS und dem Projekt KERN eng zusammen. Nun haben die Partner eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, mit der diese Zusammenarbeit weiter vertieft wird. mehr...
Trier: Starkregenkarten aktualisiert
[17.10.2025] In der Region Trier besteht in den kommenden Jahren ein erhöhtes Risiko für Starkregenereignisse. Damit Bürger mögliche Gefahren besser einschätzen können, hat die Stadt Trier jetzt ihre Starkregenkarten im Web aktualisiert. mehr...
Braunschweig: Gewerbestandorte in 3D
[14.10.2025] In Braunschweig sind Gewerbeflächen aller Art jetzt über ein neues Standortportal im Internet einsehbar. Indem das digitale Stadtmodell integriert wurde, lassen sich alle Flächen in einer 3D-Umgebung darstellen. mehr...
Gütersloh: Digitalisierungsfortschritt im Blick
[09.10.2025] Die Stadt Gütersloh hat ein digitales OZG-Dashboard vorgestellt, das den Stand ihrer Verwaltungsdigitalisierung transparent macht. Es zeigt, welche Leistungen bereits online verfügbar sind, welche sich in Umsetzung befinden und wo künftig neue Angebote entstehen sollen. mehr...
Onlineservices: Bayern ist spitze
[29.09.2025] Die E-Government-Nutzungszahlen in Bayern befinden sich auf einem Rekordniveau: Die AKDB verzeichnet zehn Millionen Online-Anträge seit 2023. Die Open-Source-Plattform FRED zeigt zudem eine hohe Zufriedenheit bei den Nutzern. mehr...
OpenR@thaus: Medienbrüche reduzieren per Modul
[23.09.2025] Antragsdaten ohne Medienbrüche und Zwischenschritte sofort dort nutzen, wo sie gebraucht werden – ein neues Modul für die Serviceportal-Lösung OpenR@thaus des Herstellers ITEBO soll genau das ermöglichen. Das Modul unterstützt bereits zahlreiche Fachverfahren. mehr...
Iserlohn: Einfach zu finden
[03.09.2025] Über einen neuen Internetauftritt verfügt jetzt die Stadt Iserlohn. Eines der Ziele der Neugestaltung war es, die Struktur der Seite zu verschlanken und zu vereinfachen. Barrierefreiheit und responsives Design spielten ebenfalls eine Rolle. mehr...
Osnabrück: Neue App bündelt Verwaltungsservices
[20.08.2025] Mit Entsorgungsinformationen, Mängelmelder, Nachrichten aus der Stadtverwaltung und einer interaktiven Karte zu wichtigen Orten ist die neue Osnabrück-App an den Start gegangen. Sukzessive soll sie die Inhalte anderer Osnabrücker Websites und Apps zentral bereitstellen und so zum digitale Einstiegspunkt zur Stadt werden. mehr...

















