Montag, 1. September 2025

NEGZInnovation im öffentlichen Sektor

[17.06.2021] Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) will mit einem aktuellen Positionspapier neue und andere Sichtweisen auf die Innovationen der öffentlichen Verwaltung anstoßen. Auch sollen die Vorteile eines Innovationsmanagements für den öffentlichen Sektor dargelegt werden.

Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) hat ein Positionspapier veröffentlicht, das neue Sichtweisen auf Innovationen und das Innovationsmanagement in der öffentlichen Verwaltung aufzeigen will. Das Papier Innovation im öffentlichen Sektor richte sich an Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung sowie an Innovationsgestaltende im öffentlichen Bereich. Die Besonderheit von Innovationsprojekten im öffentlichen Sektor sei ihre Komplexität, so das NEGZ. Sie erforderten eine umfangreiche rechts- und verwaltungswissenschaftliche, eine technisch-organisatorische und eine wirtschafts- und politikwissenschaftliche Begleitung. Aus dieser Komplexität ergeben sich nach Ansicht des NEGZ mehrere Diskussionspunkte. So sei Innovation im öffentlichen Bereich an bestimmte Rahmenbedingungen, wie Kontinuität, Verlässlichkeit, Stabilität und rechtliche Grundlagen des Verwaltungshandelns gebunden. Um umsetzbare und nachhaltige Innovationen im öffentlichen Sektor zu implementieren, gelte es, diese Rahmenbedingungen für staatliches Handeln zu berücksichtigen. Innovation müsse jedoch nicht unbedingt digital sein: auch Änderungen der Verwaltungsstrukturen oder der Kommunikations- und Entscheidungswege sollten als Innovation wahrgenommen werden.

Gute Planung und der Faktor Mensch

Zu Beginn müsse je nach Ausgangslage und angestrebten Effekten definiert werden, welche Zielsetzung Innovation verfolgen soll. Erst danach könne ein Weg für die definierte Herausforderung ausgewählt werden. Die Zielsetzung und die gewünschten Effekte sollten Einfluss auf die Organisationsform sowie den Autonomiegrad der Innovationsinitiativen haben – etwa auf die Wahl zwischen externem Innovationslabor oder eigenen Organisationseinheiten, die sich mit dem Thema Innovation befassen. Während der Zielsetzungsphase sei eine strategische Abwägung dieser Aspekte notwendig. Entscheidend für den Erfolg von Innovation im öffentlichen Sektor seien die Menschen, die die Innovation umsetzen und von den Veränderungen betroffen sind, die organisatorische und rechtliche Einbettung der Innovationsprozesse und die technische Infrastruktur. Die bloße Anwendung von kreativen Methoden könne nicht zu einer erfolgreichen Einführung innovativer Ideen führen, solange diese Faktoren nicht berücksichtigt würden.

Erfahrungswissen und unkonventionelle Innovationsmethoden

In der öffentlichen Debatte werde ein „Kulturwandel“ als übergeordnetes Ziel der Innovation in der öffentlichen Verwaltung gesehen. Dieser müsse innerhalb der Verwaltung stattfinden und könne von außen lediglich begleitet werden. Dazu würden innerhalb der Verwaltung Spielräume benötigt, die Top-Down eingeführt und Bottom-Up mitgestaltet werden sollten. Das Erfahrungswissen und die der Rechtssicherheit dienenden Strukturen innerhalb der Verwaltung müssten mit unkonventionellen Innovationsmethoden und mit interdisziplinärem Wissen vereinbart werden. Ein umfassendes Innovationsmanagement habe für die Herausforderungen der öffentlichen Verwaltung ein großes Potenzial, so das NEGZ. Es könne eine kontinuierliche und systematische Transformation ermöglichen und dazu beitragen, dass struktur- und prozessübergreifende Änderungen implementiert werden – auch im öffentlichen Sektor.



Stichwörter: Panorama, NEGZ, Innovation


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Wildschwein auf einer Lichtung

Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger

[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...

Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung

[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...

Frauenhände die auf einem Laptop tippen mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...

KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart

[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...

drei Personen vor einem Bildschirm, Frauengesicht auf Bildschirm

Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land

[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben.  mehr...

Logo Digitaltag 2025 Digitale Demokratie

Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt

[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...

Close up photo of a stack of moving boxes

In eigener Sache: K21 media zieht um

[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...

Cover der Studie „Top 100 Wirtschaft 2.0“

Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen

[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...

Cover Deutschland-Index der Digitalisierung 2025

Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht

[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...

Ein Mann (Torso) sitzt an seinem Schreibtisch mit Stift und Papier, vor sich hat er Stapel von Euromünzen sowie ein Glas, in das er etwas Kleingeld wirft.

Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen

[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...

Julia Kuklik, Leiterin des Stadtarchivs Gütersloh, und Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, vor einem der QR-Codes auf dem Berliner Platz (Foto: Stadtarchiv).

Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit

[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...

Blick auf die PegelApp auf einem Smartphone. Man sieht zahlreiche blau markierte Messpunkte, aber wenig Details.

Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz

[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit Steuerformularen und füllt diese manuell aus.

Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert

[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...

Grün eingefärbte Nahaufnahme einer Computer-Platine.

Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten

[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...

Computerteil-Reparatur: Ein paar Hne arbeitet mit einem Lötkolben an einer demontierten Hauptplatine.

Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS

[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...