Dienstag, 23. Dezember 2025

HessenSchulisches Finanzwesen neu definiert

[26.11.2015] Vier hessische Berufsschulen haben mit DATEV den Schritt in die Selbstverwaltung gewagt. Das Unternehmen hat sie dabei unterstützt, eine prüfsichere Buchhaltungssoftware einzuführen.

In einem Pilotprojekt haben sich vier hessische Berufsschulen mehr Eigenverantwortlichkeit erarbeitet. Für die rechtliche Selbstständigkeit mussten die in Korbach, Frankenberg, Michelstadt und Kassel ansässigen Bildungseinrichtungen gemäß den Anforderungen des Landes eine prüfsichere Buchhaltungssoftware einführen. Grund: Im Zuge der Umstellung wandert die Finanzverwaltungstätigkeit in die Schulen. Dabei sind drei Finanzierungsquellen mit unterschiedlichen Berichtspflichten zu berücksichtigen. Zum einen trägt das Land die notwendigen Ausgaben, um den Bildungsauftrag zu erfüllen. Der kommunale Träger ist in erster Linie für die Liegenschaften, ihren Betrieb und ihre Instandhaltung zuständig. Daneben gibt es weitere Finanzierungsanteile und Geldgeber, die einzelne Projekte fördern. Alle Zahlungsströme müssen im Rechnungswesen dargestellt und zugeordnet sein. Sie sind in kommunalrechtliche Vorgaben und Regelwerke zu integrieren, wobei die Möglichkeit der trennenden Darstellung und Rechnungslegung gewährleistet werden muss. Passende Unterstützung liefert laut eigenen Angaben DATEV. Gemeinsam mit den vier Schulen hat das Unternehmen einheitliche Grundeinstellungen definiert und einen für alle Beteiligten passenden Kostenstellen- und Kontenplan aufgestellt. Damit sich Finanzierungsquellen gegeneinander abgrenzen lassen, wurde jede Kostenstelle in vier Unterkostenstellen unterteilt. Da sich die Berichtspflichten an die finanzierenden Organisationen unterscheiden, wurden im System unterschiedliche Auswertungsmöglichkeiten verankert. Konzeption und Einführung dieser Infrastruktur für das Finanzwesen hat laut DATEV rund zwei Jahre gedauert. Jetzt nutzen die vier Schulen gemeinsam ein für die speziellen Anforderungen optimiertes DATEV-System, das auf einem lokalen Server in der Oskar-von-Miller-Schule in Kassel betrieben wird. Die drei anderen Schulen greifen via Telearbeitsplatz über gesicherte Leitungen darauf zu. Die noch ausstehende Implementierung des Kostenrechnungsprogramms der DATEV ist laut der Meldung für das Jahr 2016 geplant. Die hessische Landesregierung hat das Projekt als beispielhaftes Modell im Bereich der Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) ausgezeichnet.





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