i-KfzVerlässliche Partner

Andreas Günther, Leiter Strategische Geschäftsentwicklung und CIO von Telecomputer
(Bildquelle: Telecomputer GmbH)
Herr Günther, seit September 2023 können auch juristische Personen Anträge über i-Kfz stellen. Für Anbieter mit mehr als 500 Zulassungsvorgängen pro Jahr kommt darüber hinaus eine zentrale Großkundenschnittstelle (GKS) des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hinzu. Wie bewerten Sie die mit der Stufe 4 einhergehenden Neuerungen? Günther: Die Online-Zulassung i-Kfz hat eine lange, kurvenreiche Vergangenheit. Mit der durchgängig vollautomatisierten Antragsbearbeitung und der sofortigen Inbetriebnahme haben wir einen lang ersehnten Meilenstein in der Digitalisierung des Kfz-Zulassungswesens erreicht. Wir erwarten von den neuen Prozessen Einsparungen für Kommunen, Großkunden, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger. Die Großkundenschnittstelle des KBA bietet Fahrzeugherstellern und Dienstleistern aus der Automobilwirtschaft die Möglichkeit, Antragsvorgänge zentral und ohne die Nutzung von interaktiven Komponenten in die Online-Zulassungsprozesse einzusteuern. Wie ist es Ihnen gemeinsam mit dem IT-Dienstleister regio iT gelungen, als einer von nur zwei i-Kfz-Portalbetreibern deutschlandweit die Stufe 4 rechtzeitig zum Stichtag für die Zulassungsstellen umzusetzen? Günther: Telecomputer und regio iT verbindet eine lange stabile Partnerschaft, die schon Ende der 1990er-Jahre begann, damals noch unter jeweils anderen Firmierungen. Beide Unternehmen sind über das erste marktreife i-Kfz-Portal, das Anfang des Jahres 2015 an den Start ging, und die seitdem mehrfach vom Kraftfahrt-Bundesamt IT-sicherheitstechnisch abgenommene Infrastruktur bis zur jüngsten Umsetzung der Stufe 4 von i-Kfz eng miteinander verbunden. Wir können uns sozusagen ohne viele Worte aufeinander verlassen. „Ausgeklügelte Prozesse ermöglichen einen Fließbandeffekt bei der Einführung von i-Kfz Stufe 4.“ Herr Frings, der Zeitrahmen für die Umsetzung der Stufe 4 von i-Kfz war denkbar knapp und die Anforderungen waren hoch – wie ist Ihnen und der Firma Telecomputer gelungen, was vielerorts noch nicht in Gänze funktioniert hat? Frings: Der wahre Krimi lag in den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Erinnern wir uns, dass die Rechtsgrundlage für die Stufe 4 erst im März 2023 geschaffen und im Juli 2023 veröffentlicht wurde. Für die Umsetzung blieben also lediglich acht Wochen. Die Projekt- und Prozessanforderungen waren komplex, aber hier kam die bereits von Herrn Günther erwähnte bewährte Zusammenarbeit mit den Kollegen von Telecomputer zum Tragen. Das technische Know-how beider Unternehmen ergänzt sich optimal, beide Teams haben keine Berührungsängste im Hinblick auf Schnittstellen. Günther: Ausgeklügelte Prozesse ermöglichen sozusagen einen Fließbandeffekt bei der Einführung von i-Kfz Stufe 4 und Schnelligkeit bei der Migration von Fachverfahren in den Hosting-Betrieb bei der regio iT. Sie haben die knappe Zeit also gut genutzt… Frings: Unser Ziel war es, bestehenden und neuen Kunden mit der neuen Stufe erstmalig auch den Zugriff auf Komponenten des Bundes, wie beispielsweise BundID und Unternehmenskonto, zu ermöglichen. Die Tatsache, dass die entsprechenden Regelungen in jedem Bundesland verschieden sind, hat die Anforderungen tatsächlich noch nach oben geschraubt. Und die Spannung natürlich auch. Neben der Inbetriebnahme von i-Kfz Stufe 4 haben Sie im vierten Quartal 2023 gemeinsam mit Telecomputer ein Partnerunternehmen schnell und unkompliziert unterstützt. Worin lag hierbei die Herausforderung? Frings: Unsere Teams haben den Aufbau des Basisbetriebs eines Partnerunternehmens unterstützt, auf das ein Ransomware-Angriff ausgeübt worden war. Das war eine zusätzliche zeitliche Herausforderung, aber gemeinsam ist es gelungen, über den Aufbau des Basisbetriebs hinaus auch die dort anstehenden Versicherungswechsel zum Jahreswechsel durchzuführen. Im Februar und März 2024 haben wir schließlich auch die Migration des lokalen Fahrzeugregisters zusammen vorgenommen. Günther: Dafür gab es deutschlandweit keine Blaupause. Auch das war wiederum nur möglich, weil wir in sehr konstanten Teams arbeiten, die sich aufeinander verlassen können und wir jederzeit die Unterstützung unserer Leitungsebenen hatten und haben. Mit welchen Vorläufen müssen Zulassungsstellen rechnen, wenn sie sich für regio iT als Hosting-Partner für den Betrieb ihres Fachverfahrens für das Kfz-Zulassungswesen entscheiden? Haben Sie überhaupt noch freie Kapazitäten? Frings: Dank kurzer Entscheidungswege und schlanker, kostengünstiger Prozesse sowohl bei uns als auch bei unserem Partner Telecomputer sind wir in der Lage, im Wochenturnus migrieren zu können. Intern nennen wir das die „3+1-Regel“ – migriert wird immer Montag bis Donnerstag. Es freut uns sehr, dass viele Städte und Landkreise auf die bewährte Kooperation gesetzt und sich für das sichere Hosting im Rechenzentrum der regio iT entschieden haben, zum Beispiel der Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen. So hat uns die dortige Abteilungsleiterin des Fachbereichs Ordnung und Straßenverkehr, Sabine Völker, bestätigt, dass der Kreis mit regio iT und Telecomputer zwei verlässliche und kompetente Partner bei der Umsetzung zur Seite hatte. Gemeinsam sei es gelungen, das Fachverfahren problemlos in das Rechenzentrum der regio iT zu überführen. Dank des reibungslosen Betriebs und Services könne sich der Kreis ganz auf die Kfz-Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger konzentrieren.
Dieses Interview ist in der Ausgabe Juni 2024 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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