Dienstag, 1. Juli 2025

DLT / BREKOZur Glasfaser- und Mobilfunkversorgung

[05.12.2018] Warum der Glasfaserausbau ebenso wie die Mobilfunkversorgung flächendeckend gefördert werden sollte, erläutern der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) und der Deutsche Landkreistag (DLT) in einer gemeinsamen Erklärung.
BREKO und DLT sind sich hinsichtlich des Glasfaserausbaus und der flächendeckenden Mobilfunkversorgung in Deutschland einig.

BREKO und DLT sind sich hinsichtlich des Glasfaserausbaus und der flächendeckenden Mobilfunkversorgung in Deutschland einig.

v.l.: Norbert Westfal, Präsident des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO); Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistags (DLT) und Landrat des Kreises Ostholstein

(Bildquelle: Deutscher Landkreistag (DLT))

Zum Glasfaserausbau und zur flächendeckenden Mobilfunkversorgung in Deutschland haben jetzt Norbert Westfal, Präsident des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) und der Präsident des Deutschen Landkreistags (DLT), Landrat Reinhard Sager eine gemeinsame Erklärung vorgelegt. Flächendeckende, leistungsfähige Breitband-Infrastrukturen im Festnetz wie im Mobilfunkbereich seien unverzichtbare Voraussetzung für gleichwertige Lebensverhältnisse in den Landkreisen. Einzige zukunftsfähige Breitband-Technologie sei dabei die Glasfaser. Die Politik müsse daher den Fokus klar auf den Ausbau von Glasfaserleitungen bis mindestens in die Gebäude richten. Auch sollten Bund und Länder nur noch solche Vorhaben fördern, während kupferbasierte Übergangstechnologien auszuschließen seien. Die Förderung sollte außerdem auch künftig auf kommunal verantwortete Breitband-Projekte ausgerichtet sein. Eine Ausrichtung der Bundesförderung auf zentral geplante Breitband-Projekte sowie eine Zentralisierung des Fördermittel-Managements lehnen BREKO und DLT ab. In der Erklärung fordern sie darüber hinaus, dass der flächendeckende Ausbau in erster Linie eigenwirtschaftlich durch private und kommunale Unternehmen vorangetrieben werde. Wo in den ländlichen Räumen der Ausbau eigenwirtschaftlich nicht möglich sei, stehen der Bund und die Länder in der Verantwortung, ihn durch Förderprogramme zu unterstützen.

Novelle des DigiNetz-Gesetzes

Schnellstmöglich müsse das DigiNetz-Gesetz überarbeitet werden, so eine weitere Forderung der beiden Verbände. Derzeit werde das Gesetz vielfach dazu missbraucht, Glasfaserleitungen mitzuverlegen und damit einen Über- oder Doppelausbau zu erzeugen. Der Gesetzgeber müsse daher klar definieren, was unter „öffentlich (teil-)finanzierten Bauarbeiten“ zu verstehen ist. Diese liegen nach Auffassung von BREKO und DLT nur dann vor, wenn sie unmittelbar aus öffentlichen Haushaltsmitteln finanziert werden. Dagegen dürften Unternehmen mit Beteiligung der öffentlichen Hand ebenso wie privatwirtschaftliche Unternehmen nicht von der Definition umfasst werden, wenn sie den Ausbau eigenwirtschaftlich – und damit ohne Inanspruchnahme von Haushaltsmitteln – realisieren. Beim Überbauschutz bedürfe es ebenfalls einer Anpassung. Hier müsse im Gesetz klargestellt werden, dass in einem bislang nicht mit Glasfaseranschlüssen versorgten Gebiet ein Überbauschutz zugunsten des Erstausbauers bestehe.

Flächendeckende Mobilfunkversorgung

Der flächendeckende Glasfaserausbau bis mindestens in die Gebäude ist auch die unverzichtbare infrastrukturelle Grundlage für eine flächendeckende Mobilfunkversorgung, argumentieren Westfal und Sager weiter. BREKO und DLT seien sich deshalb einig, dass die Versorgung in Deutschland nicht auf die bewohnten Gebiete und die wichtigsten Verkehrstrassen beschränkt sein darf. Noch bestehende Lücken im 4G-Netz müssten möglichst schnell geschlossen werden. Ferner sei sicherzustellen, dass der in den kommenden Jahren beginnende Aufbau des 5G-Netzes von vornherein auf eine echte, nicht auf die bewohnten Gebiete und Verkehrstrassen beschränkte, Flächendeckung ausgerichtet werde. Sollte das Instrument von Versorgungsauflagen nicht ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen, müsse über Alternativen nachgedacht werden. Der DLT habe bereits einen Vorschlag für ein neuartiges Vergabeverfahren vorgelegt. In diesem werde der Zugang zu den Frequenzen von der Bereitschaft abhängig gemacht, vorrangig die wirtschaftlich nur schwer zu versorgenden Räume zu erschließen. Auch sollte in diesen Gebieten nur ein Unternehmen ein Netz errichten, das allen Anbietern zu angemessenen Bedingungen zur Verfügung steht. In jedem Fall sollte es bei der Vergabe von Funkfrequenzen nicht um möglichst hohe Versteigerungserlöse gehen, sondern die flächendeckende Versorgung auch der ländlichen Räume im Vordergrund stehen, fordern DLT und BREKO weiter.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Breitband

lünecom: Glasfaser für tausende Wohnungen

[20.06.2025] Immer mehr Haushalte in Lüneburg und Uelzen haben Zugang zu schnellem Internet. Der Telekommunikationsdienstleister lünecom arbeitet dafür eng mit der Wohnungswirtschaft zusammen. mehr...

Symbolischer erster Spatenstich für den Glasfaserausbau in Cuxhaven

Cuxhaven: Start des Glasfaserausbaus

[16.06.2025] In Cuxhaven beginnt mit dem Start des Glasfaserausbaus ein neues Zeitalter. Mehr als 5.000 Haushalte und Unternehmensstandorte werden erschlossen und können künftig mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ins Netz gehen. mehr...

WLAN Access-Point an einem Gebäude im Lutherring

Worms: Flächendeckend freies WLAN

[03.06.2025] In der Innenstadt von Worms steht künftig ein kostenfreies WLAN zur Verfügung. Das Vorhaben wird durch das Förderprogramm „Worms wird WOW!“ unterstützt. mehr...

interview

Breitbandausbau: Büro unterstützt Gigabit

[27.05.2025] Sven Butler leitet das Gigabitbüro des Bundes und Finja Ahlborn ist dort zuständig für operative Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung. Im Interview erläutern sie, welche Aufgaben das Gigabitbüro hat und welche Rolle die Kommunen beim Glasfaserausbau spielen. mehr...

Lumper_Höhe_Visualisierung

Ravensburg: Highspeed-Internet für die Lumper Höhe

[02.05.2025] Im neuen Stadtquartier Lumper Höhe in Ravensburg können die Bewohner künftig mit Highspeed-Internet surfen. Dafür sorgt der Telekommunikationsanbieter TeleData. mehr...

Berlin: Vollständig mit 5G versorgt

[14.04.2025] Berlin erreicht beim 5G-Ausbau frühzeitig sein Ziel und versorgt 96 Prozent der Haushalte und Unternehmen mit gigabitfähigem Internet. Rund 884.000 Anschlüsse sind bereits ans Glasfasernetz angebunden. 20 Millionen Euro fließen in die Erschließung bestehender weißer Flecken. mehr...

Vinnergi/Vivax Net: Expertise aus Schweden

[07.04.2025] Der schwedische Infrastrukturanbieter Vinnergi hat eine Mehrheitsbeteiligung am deutschen Glasfaserunternehmen Vivax Net übernommen. Ziel der vertieften Zusammenarbeit ist es, den deutschen Markt mit Konzepten aus Schweden zu modernisieren. mehr...

Ein voll besetzter Zuschauerraum mit Blick auf eine Bühne, auf der eine Diskussion stattfindet.

ANGA COM: Kongressprogramm mit mehr als 60 Panels

[03.04.2025] Mit mehr als 60 Panels, über 200 Sprecherinnen und Sprechern und nicht weniger als 480 Ausstellern aus 40 Ländern wird Anfang Juni die ANGA COM, Kongressmesse für Breitband, Fernsehen und Online stattfinden. Das Kongressprogramm kann nun online eingesehen werden. mehr...

Glasfaser-Nahaufnahme

Bayern: Erfolgreiche Gigabitförderung

[26.03.2025] Der Freistaat Bayern hat bislang über 2,6 Milliarden Euro in den Gigabitausbau investiert. Das hat sich laut einer jetzt veröffentlichten Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ausgezahlt. mehr...

v.l.: Digitalisierungsdezernent Tobias Raab und OB Conradt mit Martin Stiebitz und Thomas Lauterbach von der Deutschen Telekom sitzen an einem großen ovalen Holztisch, vor sich Dokumente.

Saarbrücken: Glasfaser für alle Häuser

[14.03.2025] Saarbrücken will den flächendeckenden Glasfaserausbau bis in jedes Haus voranbringen. Dafür hat die Landeshauptstadt eine Absichtserklärung mit der Telekom unterzeichnet. Das Telekommunikationsunternehmen soll städtische Infrastruktur beim Ausbau mitnutzen dürfen. mehr...

BMDV: Neuer Förderaufruf des Lückenschluss-Programms

[10.03.2025] Das BMDV setzt das Lückenschluss-Pilotprogramm 2025 fort und stellt 40 Millionen Euro bereit, um verbliebene Versorgungslücken beim Gigabitausbau zu schließen. Die Förderung bleibt bürokratiearm und flexibel – neu ist, dass Großstädte nun zwei Anträge stellen können. mehr...

Beim Spatenstich in Falkensee

Falkensee: Glasfaserausbau gestartet

[10.03.2025] Mit einem symbolischen Spatenstich ist für die Stadt Falkensee der Startschuss zum Ausbau der Glasfaserinfrastruktur gefallen. mehr...

Screenshot der Startseite des OZG-Breitband-Portals.

Breitband-Portal: Flächendeckend in Hessen und Rheinland-Pfalz

[07.03.2025] Im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes haben Hessen und Rheinland-Pfalz das Breitband-Portal zur medienbruchfreien Beantragung und Genehmigung von Leitungsverlegungen entwickelt. 2023 startete in den beiden Ländern der Roll-out der Einer-für-Alle-Lösung, heute kommt sie dort flächendeckend zum Einsatz. mehr...

Blick von schräg oben auf die Stadt Ravensburg.

Ravensburg: Schnelles Internet für alle

[06.03.2025] Nicht nur im Kernstadtbereich, auch in den unterversorgten Gebieten rund um Ravensburg soll bis in fünf Jahren glasfaserschnelles Internet zur Verfügung stehen. Mit diesem Ziel hat sich die Stadt unter anderem dem Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg angeschlossen. mehr...

Hessen: Land fördert Breitbandberatungsstelle Mittelhessen

[05.03.2025] Breitbandberatungsstellen sind wichtiger Bestandteil der Beratungsstruktur für den Breitbandausbau in Hessen: Sie unterstützen Kommunen von der Erstberatung bis zur Umsetzung von Projekten. Das Land unterstützt die drei regionalen Beratungszentren auch in diesem Jahr finanziell. mehr...