Baden-WürttembergBericht zum Datenschutz

Baden-Württembergs Landesdatenschutzbeauftragter hat seinen aktuellen Tätigkeitsbericht veröffentlicht.
(Bildquelle: MEV Verlag/PEAK Agentur für Kommunikation)
Der baden-württembergische Landesbeauftragte für den Datenschutz, Jörg Klingbeil, hat seinen Tätigkeitsbericht für die Jahre 2012 und 2013 vorgestellt. Dieser beschäftigt sich unter anderem mit Big Data, Cloud-Lösungen für Verwaltung und Wirtschaft, Datenschutz an Schulen und dem Einsatz sozialer Netzwerke in Behörden. Daneben äußert sich Klingbeil zum neuen E-Government-Gesetz des Bundes (EGovG). Er begrüße zwar grundsätzlich die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die elektronische Aktenführung, so der Landesdatenschutzbeauftragte. Allerdings bringe diese besondere Risiken für das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen mit sich, da künftig in völlig anderem Maße die Möglichkeit von Volltextrecherchen, Verknüpfungen, Auswertungen und Profilbildungen bestehe, ohne Rücksicht auf den fachlichen Kontext und die jeweiligen Sachgebiete, für welche die Daten erhoben wurden. Die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Grundsätze der Erforderlichkeit, der Zweckbindung, der informationellen Gewaltenteilung und der Datensparsamkeit erlangen in diesem Zusammenhang ebenso wie die notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen besondere Bedeutung, heißt es in dem Bericht weiter. „Ich unterstütze das Ziel des Gesetzes, die rechtlichen Rahmenbedingungen für E-Government zu verbessern, rechtliche Unsicherheiten zu beseitigen und die elektronische Kommunikation mit der Verwaltung zu erleichtern“, so Klingbeil. Dieses Ziel dürfe jedoch nicht auf Kosten des bestehenden Datenschutzniveaus verwirklicht werden: „Ich appelliere daher an den Landesgesetzgeber, sich bei einem E-Government-Gesetz für das Land Baden-Württemberg nicht an den Schwächen des Bundesgesetzes zu orientieren.“
Ein Aufgabenschwerpunkt im Berichtszeitraum war die Zusammenarbeit mit den Kommunen. „Bei unseren Beratungs- und Kontrollbesuchen ist uns wiederholt die Diskrepanz zwischen den datenschutzrechtlichen Anforderungen und der kommunalen Praxis aufgefallen“, erklärt dazu Jörg Klingbeil. Zum Teil seien sich die Gesprächspartner nicht bewusst, in wie vielen Situationen ihrer täglichen Arbeit sie es mit personenbezogenen Daten zu tun haben. Somit seien sie auch nicht in der Lage, qualifiziert zu prüfen, ob die jeweilige Datenverarbeitung datenschutzrechtlich zulässig ist. „Mit scharfen Kontrollen und Beanstandungen allein kommt man da nicht weiter. Wir wollen deshalb mit den kommunalen Landesverbänden und kommunalen Praktikern Handreichungen in Datenschutzfragen erarbeiten und haben mit einem Papier zur Veröffentlichung von Fotos durch Kommunen begonnen.“ Nach Möglichkeit solle jede Kommune einen behördlichen Datenschutzbeauftragten bestellen; für mehrere kleinere Gemeinden könnte dies auch ein Sachbearbeiter des jeweils zuständigen Landratsamts koordinierend übernehmen. Klingbeil: „Baden-Württemberg sollte endlich dem Beispiel anderer Länder folgen und dies im Landesdatenschutzgesetz verpflichtend einführen.“
Darüber hinaus unterstützt der baden-württembergische Landesdatenschutzbeauftragte Pilotversuche in Konstanz und Seelbach zur datenschutzkonformen Übertragung von Gemeinderatssitzungen im Internet: „Angesichts der Nachfrage müssen wir hier Lösungen auf Grundlage des geltenden Rechts finden, also mit informierten Einwilligungen arbeiten, solange es noch keine spezielle gesetzliche Regelung gibt.“ Die Stadt Konstanz strebt dabei eine so genannte Podcast-Lösung an; Bürger sollen dabei ab dem Tag nach der Sitzung gezielt Filmbeiträge online abrufen können, welche vorab von der Stadt auf ihre Datenschutzkonformität geprüft werden. Die Gemeinde Seelbach beabsichtigt, einen Livestream von öffentlichen Gemeinderatssitzungen mit 90 Sekunden Zeitversatz anzubieten. Dadurch können datenschutzrechtlich problematische Passagen gestoppt oder ausgeblendet werden.
ITEBO: Cloudbasierter Notfallarbeitsplatz
[01.09.2025] Kommunen können nun einen Notfallarbeitsplatz bei IT-Dienstleister ITEBO einrichten. Sollte die Verwaltung einmal von einem Cyberangriff betroffen sein, kann sie über die cloudbasierte Lösung innerhalb kurzer Zeit ihre Erreichbarkeit wiederherstellen. mehr...
Datenschutz: Know-how für die KI-Planungsphase
[29.08.2025] Der Beauftragte für den Datenschutz des Landes Niedersachsen führt regelmäßig Schulungen zu aktuellen Datenschutzthemen durch. Neu im Programm ist eine Fortbildung über den KI-Einsatz in der öffentlichen Verwaltung. mehr...
CyberSicherheitsForum 2025: Global denken, vor Ort handeln
[28.08.2025] Wie sicher sind wir in der Welt vernetzt? Was können wir global mitnehmen, um unsere digitale Welt hier vor Ort sicherer zu machen? Diese und weitere Fragen können mit Expertinnen und Experten im November beim siebten CyberSicherheitsForum in Stuttgart diskutiert werden. mehr...
Würzburg: Siegel bescheinigt IT-Sicherheit
[26.08.2025] Würzburg ist vom Bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel Kommunale IT-Sicherheit ausgezeichnet worden. Es bescheinigt der Stadtverwaltung, dass sie angemessene Maßnahmen zur IT-Sicherheit umgesetzt hat. mehr...
V-PKI-Zertifikate: Neues Antragsportal der SIT
[25.08.2025] Als nachgeordnete Zertifzierungsstelle des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt die Südwestfalen-IT Zertifikate zur Absicherung der digitalen Kommunikationswege und -Plattformen von öffentlichen Verwaltung aus. Das entsprechende Antragsportal hat die SIT nun einem Relaunch unterzogen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
Monheim am Rhein: TÜV bestätigt IT-Sicherheit
[23.07.2025] Das Informationssicherheits-Managementsystem der Stadt Monheim und ihrer Bahnen ist erneut mit dem Prüfsiegel ISO/IEC 27001:2022 zertifiziert worden. Das von TÜV Rheinland ausgestellte Zertifikat bescheinigt, dass sicherheitsrelevante Prozesse dokumentiert, geprüft und kontinuierlich verbessert werden. mehr...
Dataport: Red Team für Cybersicherheit
[10.07.2025] Dataport setzt künftig auf Red Teaming – umfassende Angriffssimulationen, welche die IT-Sicherheitsmechanismen realistisch auf die Probe stellen. Der IT-Dienstleister will damit das eigene Sicherheitsniveau und die Sicherheit der Kunden und Trägerländer erhöhen. mehr...
Fachtagung: Auf Cyberangriffe vorbereitet
[30.06.2025] Über 160 Teilnehmende aus saarländischen Städten, Gemeinden und Landkreisen tauschten sich auf der Fachveranstaltung „Cyberangriffe auf Kommunen“ über die akute Bedrohung durch Cyberkriminalität und praxistaugliche Schutzmaßnahmen aus. mehr...
LSI Bayern: Neues Sicherheitssiegel für Kommunen
[11.06.2025] Das LSI Bayern hat Version 4.0 des IT-Sicherheits-Siegels für Kommunen veröffentlicht. Neu sind Vorgaben zu KI, mobiler Sicherheit und Online-Backups. Der ergänzende Baustein IT-Resilienz hilft Kommunen bei der systematischen Selbsteinschätzung. mehr...
Kreis Regensburg: 17 Kommunen erhalten Siegel für IT-Sicherheit
[10.06.2025] 17 Kommunen im Zweckverband Realsteuerstelle Regensburg sind jetzt vom bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ ausgezeichnet worden. mehr...
Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024
[22.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...
Datenschutz: Hilfestellung für Behörden
[12.05.2025] In der kommunalen Praxis gibt es beim Thema Datenschutz noch immer Rechtsunsicherheiten. Die Konferenz der Datenschutzaufsichtsbehörden von Bund und Ländern hat eine Orientierungshilfe für Behörden erarbeitet, die (EfA-)Onlinedienste betreiben oder nutzen. mehr...
Röhrnbach: Siegel für IT-Sicherheit
[06.05.2025] Die niederbayerische Marktgemeinde Röhrnbach hat für nachhaltige IT-Sicherheit gesorgt und ist dafür vom Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) ausgezeichnet worden. mehr...
CSBW: Schnell handlungsfähig im IT-Notfall
[22.04.2025] Ohne funktionierende IT-Ausstattung ist die Bewältigung eines Cyberangriffs kaum zu schaffen. Um die Handlungs- und technische Kommunikationsfähigkeit von Verwaltungen zu sichern, bietet die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) nun eine mobile IT-Notfall-Ausrüstung an. mehr...