eGovernment MONITOR 2016Nutzung bleibt gering

Laut dem eGovernment MONITOR 2016 steigt die E-Government-Nutzung in Deutschland, bleibt insgesamt aber gering.
Veröffentlichung der Studie eGovernment MONITOR 2016 in Anwesenheit von Klaus Vitt, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik (6. v.l.)
(Bildquelle: Initiative D21)
Laut dem eGovernment MONITOR 2016 steigt die E-Government-Nutzung in Deutschland, bleibt insgesamt aber gering.
Veröffentlichung der Studie eGovernment MONITOR 2016 in Anwesenheit von Klaus Vitt, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik (6. v.l.)
(Bildquelle: Initiative D21)
Nicht einmal jeder zweite deutsche Onliner nutzt E-Government-Angebote. Das zeigt der eGovernment MONITOR 2016. Die Initiative D21 und das Institute for Public Information Management (ipima) haben die Ergebnisse der Studie am Freitag (23. September 2016) gemeinsam mit Staatssekretär und Bundes-CIO Klaus Vitt vorgestellt. Die von Kantar TNS – ehemals TNS Infratest – durchgeführte Untersuchung liefert seit dem Jahr 2010 jährlich ein umfassendes Lagebild zur Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Ergebnisse für Deutschland sind ernüchternd: 45 Prozent der Befragten besitzen laut der Studie kein De-Mail-Konto und möchten es auch künftig nicht beantragen, 35 Prozent kennen das Angebot nicht. Kaum jemand entscheide sich für die Aktivierung der Online-Ausweisfunktion und zur Anschaffung des zur Nutzung notwendigen Lesegeräts. Nur vier Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland können den neuen Personalausweis (nPA) vollumfänglich nutzen. 16 Prozent der Befragten wurde von der Freischaltung durch Behördenmitarbeiter abgeraten. Bedenken der Befragten zu Datensicherheit und Datenschutz haben hingegen in allen drei Ländern nachgelassen. Sie erreichen den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung. In Deutschland sinken sie mit 32 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2014 sogar um etwa die Hälfte (Österreich: minus 27 Prozentpunkte; Schweiz: minus 16 Prozentpunkte). Insgesamt zeigen die befragten Onliner laut dem aktuellen eGovernment MONITOR ein hohes Interesse an E-Government-Angeboten. Auch seien E-Government-Nutzer zufriedener als in den Jahren zuvor. Mit 62 Prozent erreicht der Wert in Deutschland wiederum den Höchststand seit Erhebung der Studie.
Bildung beeinflusst Nutzung
Zwar nutzen die befragten Deutschen E-Government-Angebote weit weniger als die Befragten der Vergleichsländer, zeigen aber einen hohen Nutzungsgrad: Wenn sie den digitalen Weg zur Verwaltung wählen, dann nutzen sie E-Government ebenso häufig wie Schweizer und Österreicher – im Schnitt 3,1 Mal im Jahr. Insgesamt sei die E-Government-Nutzung in Deutschland von 39 auf 45 Prozent gestiegen und stagniere im Langfristtrend. Einen deutlichen Unterschied im Nutzungsniveau mache die Bildung aus. Nutzer mit hoher Bildung erreichen hier 72 Prozent, Nutzer mit niedriger Bildung hingegen 41 Prozent. „Deutschland als Hochtechnologieland ist auf eine funktionierende Verwaltung angewiesen“, kommentierte Staatssekretär Klaus Vitt die Ergebnisse. „In Zeiten des technologischen Wandels ist die deutsche Verwaltung nur zukunftsfähig, wenn die Online-Angebote weiter ausgebaut werden. Wir haben bei der Digitalisierung zwar Fortschritte erzielt, aber insgesamt sind wir bei Weitem noch nicht da, wo wir eigentlich sein müssten. Nur wenn es uns gelingt, die Online-Angebote der öffentlichen Verwaltung attraktiver und einfacher zugänglich zu machen, können und werden die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen ihre Verwaltungsanliegen digital erledigen.“ Der Bund plane daher gemeinsam mit den Ländern und Kommunen, die bestehenden Verwaltungsportale intelligent zu verknüpfen und mit digitalen Bürger- und Unternehmenskonten zu verbinden. „So finden die Nutzerinnen und Nutzer künftig mit wenigen Klicks alle für sie relevanten Informationen und können die gewünschte Dienstleistung bei Bedarf sofort in Anspruch nehmen.“ So direkt, einfach und schnell muss E- Government laut dem Bundes-CIO sein. Laut Professor Helmut Krcmar vom ipima hat die Verwaltung in den vergangenen fünf Jahren einiges in die Wege geleitet, um die eigene Digitalisierung voranzubringen. „Als größte Nutzungsbarrieren erweisen sich noch immer die mangelnde Bekanntheit, eine mangelnde Durchgängigkeit sowie die undurchschaubare Angebotsstruktur – alles Barrieren, die die Verwaltung direkt beeinflussen kann“, erklärte Krcmar. Die Verwaltung habe es also in der Hand, die Bürger für sich zu begeistern. „Sie sind empfänglich für Neues und die Verwaltung tut gut daran, Experimente zu wagen, um die Potenziale der Digitalisierung voll auszuschöpfen“, so Krcmar weiter. So genannte Chatbots hat Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21, vorgeschlagen. Sie könnten die E-Government-Nutzer mit einfachen Dialogen durch die Formulare leiten.
http://www.ipima.de
http://www.egovernment-monitor.de
eGovernment MONITOR 2016 (PDF, 1,2 MB)
Studie: Intern besser integrieren
[20.11.2025] Wie erleben Behördenmitarbeitende die Digitalisierungsbemühungen in ihrem Alltag? Dies wollte das Unternehmen d.velop herausfinden. Ein Ergebnis der Umfrage: Eine vollständige Digitalisierung bis 2030 halten 75 Prozent der Befragten für unrealistisch. mehr...
Lohr a.Main: Neue Perspektiven eröffnet
[19.11.2025] Ilona Nickel aus der IT-Abteilung der Stadt Lohr a.Main zählt zu den ersten Absolventen des Weiterbildungslehrgangs Digitalwirt. Im Interview erklärt sie, was den Lehrgang besonders macht und wie ihr dieser hilft, die Digitalisierung in Lohr voranzutreiben. mehr...
Mainz: Mit Sportstättenverzeichnis online
[14.11.2025] In Mainz können jetzt die Belegungspläne von zunächst 20 Sporthallen online eingesehen werden. Weitere Hallen sollen sukzessive folgen. mehr...
Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden
[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...
dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle
[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...
Augsburg: Dom in 4D erkunden
[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...
Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften
[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...
Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte
[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...
Hannover: Podcast mit dem OB
[25.09.2025] Ein neues Kommunikationsformat startet Niedersachsens Landeshauptstadt: „Hannover macht das!“ lautet der Podcast mit dem Oberbürgermeister, der einen Beitrag zum demokratischen Diskurs leisten möchte. mehr...
eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest
[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...
Dresden: Verständliche Behördenschreiben
[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...
Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören
[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...
Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger
[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...
Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung
[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...
München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse
[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...


















