Montag, 9. Juni 2025

WuppertalOnline arbeiten

[23.07.2020] Mit digiTal2023 hat sich die Stadt Wuppertal früh eine Digitalisierungsstrategie gegeben. Das hat sich in der Corona-Krise bewährt: Schnell konnte auf Homeoffice und Online-Arbeiten umgestellt werden.

Die strategischen Weichenstellungen für die Digitalisierung der Stadtverwaltung Wuppertal im Rahmen des Modernisierungsprogramms machen sich in der Corona-Zeit besonders bezahlt. Dies teilt die Kommune in einer Presseinformation mit. Man habe den Publikumsverkehr wegen der COVID-19-Pandemie stark reduzieren müssen, war aber trotzdem für die Bürger da. Denn die Stadtverwaltung war aufgrund der guten technischen Infrastruktur in der Lage, weite Teile der Belegschaft kurzfristig im Homeoffice arbeitsfähig halten. Bis zu 1.500 Nutzer wurden mit mobilen Endgeräten ausgestattet, hinzu kommen mehr als 2.000 User, die sich aus dem Homeoffice auf das städtische Netz aufschalten können. Mehr als 1.200 zusätzliche Zugänge wurden innerhalb weniger Tage eingerichtet. Die Eingangspost einiger Ämter werde eingescannt und digital verteilt. Dafür seien zwei moderne Scan-Straßen im Einsatz.
Bei der internen Kommunikation setzt die Stadtverwaltung Wuppertal laut eigenen Angaben auf die klassischen Kommunikationsmittel wie Intranet und E-Mails, um alle Beschäftigten zu erreichen. Die App MIA, welche die meisten Mitarbeiter auf ihren privaten Smartphones oder Tablets installiert haben, habe in den vergangenen Monaten ihren Durchbruch geschafft. In der App, einer Eigenentwicklung des Amts für Informationstechnik und Digitalisierung, finden sich alle relevanten Informationen für den Arbeitsalltag und Neuigkeiten aus der Stadtverwaltung, so die Kommune. Die Begeisterung der Mitarbeiter zeige sich in den Kennzahlen – inzwischen wurde die App, die es für Android und iOS gibt, über 5.000 Mal heruntergeladen. Mehr als 3.000 Mitarbeiter nutzen sie regelmäßig.

Live-Test für die Technik

Mit rund 160 Videokonferenzen täglich und noch mehr Telefonkonferenzen wurde die im vergangenen Jahr errichtete technische Infrastruktur einem Live-Test unterzogen. „Die Systeme waren an der Grenze – mehr Videokonferenzen gingen einfach nicht mehr“, erklärt Daniel Heymann, Leiter des Amts für Informationstechnik und Digitalisierung. Hinzugenommene externe Kapazitäten seien mit Vorsicht zu genießen. „Nicht alle Systeme, die zurzeit verwendet werden, entsprechen den Sicherheitsansprüchen oder nehmen es mit dem Datenschutz allzu genau. Da sind wir sehr achtsam“, sagt Heymann.
In der Stadtverwaltung Wuppertal, die zu den digitalen Modellkommunen in NRW gehört (wir berichteten), laufen viele Digitalisierungsprojekte gleichzeitig. Mit der Corona-Krise hätten insbesondere die Themen Homeoffice und mobiles Arbeiten mit Unterstützung der Führungskräfte und Beschäftigten sowie des Amts für Informationstechnik und Digitalisierung eine rasante Entwicklung genommen. Darauf soll in Zukunft aufgebaut und an Changemanagement-Konzepten zur Mitarbeiterzufriedenheit und -gewinnung gearbeitet werden. Hierzu sollen auch Formate zur Aktivierung der Beteiligung an Veränderungsprozessen wie Design-Thinking-Workshops, Zukunftswerkstätten und Open Innovation gehören. „Es müssen zukunftsorientierte Perspektiven geboten werden, um neue Beschäftigte mit unterschiedlichen Kompetenzen gewinnen zu können“, heißt es in der Erklärung der Stadt.

Neue Ausbildungskonzepte

Durch den technischen Fortschritt haben sich nach Angaben der Stadt Wuppertal auch die Arbeitswelt und die Art und Weise, wie etwa Auszubildende lernen geändert. Das umfasse nicht nur die Lerninhalte, sondern auch die Lernmethoden in der Ausbildung. Neben neuem fachlichen Wissen würden auch neue Kompetenzen wie lösungsorientiertes Denken, Abstraktionsfähigkeit und vor allem Anpassungsbereitschaft verlangt, um sich auf immer neue technische Systeme und Möglichkeiten einstellen zu können.
Seit diesem Jahr bietet die Stadt zum ersten Mal das duale Bachelorstudium zum Verwaltungsinformatiker sowie die Ausbildung zum IT-Elektroniker an. Für 2021 komme noch der Ausbildungsberuf Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse hinzu. „Uns ist wichtig, nicht einfach nur zur Leitkommune ernannt worden zu sein, sondern diese Rolle auch aktiv auszufüllen und eine Vorreiterrolle einzunehmen“, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig. Die Stadt Wuppertal habe deshalb die Anzahl der Auszubildenden im Bereich der Informationstechnik deutlich ausgebaut und auch immer weiter in die Qualität der Ausbildung investiert.
Hervorgehoben wird in der Pressemeldung außerdem, dass der hauseigene IT-Dienstleister als interessanter Arbeitgeber positioniert werde. „Viele potenzielle Bewerber können sich gar nicht vorstellen, wie vielfältig und spannend die Informationstechnik einer Kommune sein kann“, sagt IT-Leiter Heymann. Die Projekte, die derzeit durchgeführt werden – sei es die Umstellung der Verwaltung auf die E-Akte oder die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen insbesondere für die Bürger – veränderten die gesamte Organisation. Die Technologien und Arbeitswelten von morgen und die Auswirkungen, die sie auf die Verwaltung haben werden, veränderten den Arbeitsalltag maßgeblich. Große Themen wie Cloud Computing, Blockchain, Chatbots oder IoT seien auch für Kommunen relevant.





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