Samstag, 28. Juni 2025

#WirVsVirusProjekte überzeugen

[08.10.2020] Das #WirVsVirus-Umsetzungsprogramm unter Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts ist nun beendet. Die daraus hervorgegangen Projekte zeigen das Potenzial von Open Social Innovation, das künftig auch auf weitere Bereiche angewendet werden soll.

Das aus dem #WirVsVirus-Hackathon hervorgegangene Umsetzungsprogramm ist zum Abschluss gekommen. 147 Projekte haben in den zurückliegenden sechs Monaten Lösungen für Probleme im Zuge der COVID-19-Pandemie entwickelt und getestet, berichtet die Bundesregierung. Unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts haben demnach die Projektteams mit über 300 Experten aus Bundes- und Länderministerien, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammengearbeitet. Aufbauend auf den Erkenntnissen und der Expertise aus #WirVsVirus planen die Initiatoren nun, die Methodik von Open Social Innovation zeitnah ein weiteres Mal in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt anzuwenden. So sollen weitere gesellschaftliche Herausforderungen angegangen werden.

Erste Bilanz zum Finale

Eine erste Bilanz haben das Organisationsteam und die #WirVsVirus Community beim #WirVsVirus-Finale per Videokonferenz gezogen und einen Blick in die Zukunft von Open Social Innovation geworfen. Teilgenommen haben unter anderen Helge Braun, Chef des Bundeskanzleramts und Schirmherr von #WirVsVirus, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Botschaft an alle Beteiligten von #WirVsVirus gerichtet. Zum Ende des Umsetzungsprogramms betonte Helge Braun: „#WirVsVirus ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat: Die gelungene Verbindung der digitalen Bürgergesellschaft und ihrer Problemlösungskompetenz mit dem lernenden Staat haben #WirVsVirus zu einem Erfolg gemacht. Jetzt gilt es, auch über Fragestellungen der Pandemiebewältigung hinaus, Offenheit für innovative Herangehensweisen zu entwickeln.“

Potenzial auf vielen Ebenen

Die #WirVsVirus-Projekte zeigen laut der Bundesregierung das Potenzial von Open Social Innovation auf vielen Ebenen auf. Beispielsweise digitalisiere das Projekt U:DO in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit den gesamten Antragsprozess rund um das Kurzarbeitergeld. Das sich in der Pilotierung befindliche Krisen-Kommunikationstool DEalog sei in der Zusammenarbeit aller exekutiven Ebenen vom Bund bis hin zu den Kommunen entstanden. Die Projekte IMIS und Quarano ermöglichen die Digitalisierung von Prozessen in Gesundheitsämtern. Konkrete Unterstützung in der Krise hätten auch Vorhaben wie StayHomeAndSew (Verteilung von über 25.000 Masken) und Match4Healthcare (Plattform mit über 10.000 helfenden Medizinstudierenden und Ärzten) geleistet. Ein Abschlussbericht soll das realisierte und nicht-realisierte Potenzial sowie die Hürden von Projekten im Nachgang des Programms zusammenfassen.

Virtueller Testraum für Innovationen

Die Sonderförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 1,5 Millionen Euro hat in vielen Fällen entscheidend zum Erfolg der Projekte beigetragen, berichtet die Bundesregierung weiter. Durch diese Unterstützung hätten sich die Teams vollumfänglich auf die Entwicklung innovativer Lösungen konzentrieren können. Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Der Hackathon #WirVsVirus hat einen virtuellen Testraum für Innovationen geöffnet. Hier konnten Menschen aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsam digitale Lösungen für Herausforderungen in der aktuellen Pandemie entwickeln. Damit haben sie ein eindrucksvolles und sichtbares Zeichen für das Innovationsland Deutschland gesetzt.“ Möglich gemacht wurde die Sonderförderung durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Programm Prototype Fund. Dorothee Bär, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung erkennt das Engagement aller Beteiligten an: „Tausende Menschen haben sich bei #WirVsVirus spontan zusammengeschlossen und viele von ihnen sechs Monate komplett digital an Lösungen für Herausforderungen der Pandemie gearbeitet. Die Teams haben Berge versetzt, oft ohne sich ein einziges Mal physisch zu sehen. Damit ist #WirVsVirus eine Blaupause für eine neue Form demokratischer Beteiligung im digitalen Zeitalter.”

Es war erst der Anfang

Durchgeführt wurde das Umsetzungsprogramm unter anderem von ProjectTogether. Co-Geschäftsführer Philipp von der Wippel kündigt an: „Es braucht neue Prozesse für das gleichzeitige Testen zahlreicher Lösungen. Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Versuch: Mit der Unterstützung des Bundeskanzleramts werden wir Open Social Innovation bald auf eine weitere Herausforderung anwenden.“ Mit dem Abschluss des Umsetzungsprogramms endet nach Angaben der Bundesregierung die wöchentliche Begleitung der #WirVsVirus Community. Die Arbeit vieler Projekte gehe jedoch weiter und werde etwa durch die Vernetzung mit Experten auf der digitalen Plattform von ProjectTogether unterstützt. Für viele entstandene Kooperationen zwischen Bürgern und staatlichen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sei dies erst der Anfang gewesen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Cover Deutschland-Index der Digitalisierung 2025

Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht

[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...

Ein Mann (Torso) sitzt an seinem Schreibtisch mit Stift und Papier, vor sich hat er Stapel von Euromünzen sowie ein Glas, in das er etwas Kleingeld wirft.

Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen

[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...

Julia Kuklik, Leiterin des Stadtarchivs Gütersloh, und Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, vor einem der QR-Codes auf dem Berliner Platz (Foto: Stadtarchiv).

Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit

[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...

Blick auf die PegelApp auf einem Smartphone. Man sieht zahlreiche blau markierte Messpunkte, aber wenig Details.

Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz

[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit Steuerformularen und füllt diese manuell aus.

Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert

[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...

Grün eingefärbte Nahaufnahme einer Computer-Platine.

Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten

[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...

Computerteil-Reparatur: Ein paar Hne arbeitet mit einem Lötkolben an einer demontierten Hauptplatine.

Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS

[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...

Designstudie der LISA-Kabine mit einem großen Screen, davor ein Tisch und zwei Stühle.

Brandenburg: Bürgerservice per Videokabine

[19.05.2025] Der Landkreis Uckermark wurde im Rahmen der Bundesinitiative DigitalPakt Alter für seinen digitalen Bürgerservice für Seniorinnen und Senioren ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts LISA wurden an bisher sechs Standorten Videokabinen eingerichtet, die wohnortnah Kontakt zur Kreisverwaltung ermöglichen. mehr...

Dresden: Bezahlkarte für Asylsuchende gestartet

[09.05.2025] Seit dieser Woche bekommen neu zugewiesene Geflüchtete in Dresden erstmals die neue Bezahlkarte. Damit ist die Einführung in Sachsen einen Schritt weiter. Ziel ist es, Bargeldauszahlungen zu reduzieren und Behörden zu entlasten. mehr...

In Nordrhein-Westfalen soll der digitale Gang aufs Rathaus künftig zur Regel werden.

Baden-Württemberg: Leitfaden für bessere Bürgerkommunikation

[07.05.2025] Ein Projekt der Dualen Hochschule Stuttgart soll Verwaltungen in ländlichen Regionen helfen, besser mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Der nun veröffentlichte Leitfaden enthält konkrete Empfehlungen und zeigt, welche Kanäle Bürgerinnen und Bürger nutzen wollen. mehr...

Ein junger Mann erklärt einem älteren Mann etwas auf einem Desktopbildschirm.

Nürnberg: Konzept Bürger-PC gestartet

[25.04.2025] Um noch mehr Menschen die digitale Teilhabe zu ermöglichen, erprobt Nürnberg jetzt den so genannten Bürger-PC. Die Selbstbedienungsrechner sind mit Druckern und Scannern ausgestattet und für Mehrgenerationenhäuser oder Stadtteiltreffs vorgesehen. Ehrenamtliche unterstützen die Bürgerinnen und Bürger bei der Nutzung. mehr...

Wehende Flagge des Landes Schleswig-Holstein vor schwach bewölktem Himmel.

Schleswig-Holstein: Kooperation verlängert

[16.04.2025] Nach fünf erfolgreichen Jahren haben Schleswig-Holstein und der ITV.SH ihre Kooperation zur Verwaltungsdigitalisierung bis Ende 2029 verlängert. Geplant sind unter anderem der Roll-out weiterer digitaler Anträge und Unterstützung für Kommunen bei Informationssicherheits- und IT-Notfällen. mehr...

Darmstadt: Resiliente Krisenkommunikation

[11.04.2025] Großflächige, lang andauernde Stromausfälle sind selten – stellen die Krisenkommunikation jedoch vor Schwierigkeiten, weil Mobilfunk, Internet und Rundfunk ausfallen. In Darmstadt wird nun eine energieautarke digitale Litfaßsäule erprobt, die auch bei Blackouts als Warnmultiplikator funktioniert. mehr...

Gruppenfoto mit Vertreterinnen und Vertretern der Verbandsgemeinden Diez, Kaisersesch, Montabaur und Weißenthurm, die im Prozessmanagement kooperieren.

Diez/Kaisersesch/Montabaur/Weißenthurm: Kooperation im Prozessmanagement

[08.04.2025] Gemeinsam wollen die Verbandsgemeinden Diez, Kaisersesch, Montabaur und Weißenthurm ihre Verwaltungsprozesse effizienter gestalten. Im Fokus steht die Wissensdokumentation ihrer Prozesse. Auch sollen eine Datenbank für Notfallszenarien und ein interkommunales Prozessregister aufgebaut werden. mehr...

Drei ältere Personen sitzen auf einem Sofa und beschäftigen sich mit verschiedenen digitalen Endgeräten.

Hessen: Projekt Di@-Lotsen wächst weiter

[07.04.2025] Das hessische Digitallotsen-Projekt, das älteren Menschen den Zugang zur digitalen Welt erleichtern soll, wird fortgeführt und ausgeweitet. Kommunen, Vereine und andere Einrichtungen können sich bis zum 11. Mai 2025 als digitale Stützpunkte bewerben. mehr...