OZGDigitalisierung droht zu scheitern
Gerade erst haben die Länder Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein in einer gemeinsamen Erklärung den Bund aufgefordert, noch nicht abgerufene Konjunkturpaketmittel auch 2023 zur Verfügung zu stellen, sodass laufende OZG-Projekte abgeschlossen werden können (wir berichteten). Nun wandten sich Bayern, Schleswig-Holstein und Hessen erneut an die Bundesregierung. Denn: wenn es beim geplanten Förderstopp für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes bleibe, riskiere der Bund das Scheitern der Verwaltungsdigitalisierung. Es drohe das Aus für eine Reihe von Angeboten im Zusammenhang mit der dringend notwendigen Modernisierung der Verwaltung, für die bereits Gelder investiert wurden und die den Bürgern zugutekommen sollen. Bereits gestartete Projekte würden durch den Förderstopp blockiert.
Bei Mittelstopp drohen digitale Investitionsruinen
Der Bund hatte rund 1,5 Milliarden Euro aus Konjunkturmitteln zur Verfügung gestellt, damit Bund und Länder gemeinsam ihre Dienstleistungen weiter digitalisieren können. Nun werden allerdings die noch nicht abgerufenen Mittel des OZG-Konjunkturpakets nicht weiter für diese anhaltende Aufgabe übertragen. Zudem sind im Entwurf des Bundeshaushalts 2023 nur noch weniger als 400 Millionen Euro vorgesehen. Auf Initiative von Bayerns Digitalministerin Judith Gerlachs fordern die Länder die Bundesregierung nun auf, die Förderung der Verwaltungsdigitalisierung über 2022 hinaus zu verlängern.
Dabei soll es ausdrücklich nicht um Mehrforderungen oder neue Anforderungen gehen, betonte Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. Benötigt würden nur die ursprünglich geplanten Mittel für die Projektumsetzung auch im Jahr 2023. Diese Mittel seien seitens des Bundes für die Umsetzung der Projekte als finanziell erforderlich berechnet und zugesagt worden. Die Weigerung des Bundes, diese Mittel weiterhin zur Verfügung zu stellen, gefährde die Realisierung von Boosterprojekten. Das Agieren des Bundes so kurz vor dem Ziel sei unverständlich, sagte Schrödter, der „digitale Investitionsruinen“ befürchtet.
Länder und Kommunen brauchen Planungssicherheit
Auch Bayerns Staatsministerin Gerlach befürchtet das das Scheitern bereits fortgeschrittener Projekte – etwa im Fall des Förderfinders, der staatliche Förderverfahren digitalisiert. In dieses Vorhaben seien bereits rund sieben Millionen Euro investiert worden. Die Verwaltungsdigitalisierung werde scheitern, wenn die Bundesregierung ihre Blockade bei der Förderung nicht aufgebe. Länder und Kommunen bräuchten Planungssicherheit. Der Bund müsse hier Partner sein, nicht Bremser, so Gerlach.
Ohne die Mittel des Bundes im Jahr 2023 seien die Fertigstellung und der Roll-out vieler OZG-Leistungen nach dem EfA-Prinzip massiv gefährdet. So sieht es auch der hessische Digitalstaatssekretär und CIO Patrick Burghardt. In Hessen seien wegweisende Projekte betroffen wie der digitale Gewerbesteuerbescheid, der in Zukunft bundesweit von allen Kommunen digital an die Gewerbetreibenden versendet werden soll. Die Verwaltungsdigitalisierung und die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes seien als Daueraufgabe anzusehen und endeten nicht zum 31. Dezember 2022, so Burghardt.
Hannover: Taskforce und Fonds
[05.06.2025] KI und ein wachsendes Angebot an Onlinedienstleistungen verbessern den Service der Stadt Hannover. Die Verwaltung geht die Digitalisierung strategisch an: Sie hat Kompetenzteams installiert und Mittel in Höhe von knapp 50 Millionen Euro mobilisiert. mehr...
DStGB: Mehr kommunaler Einfluss
[02.06.2025] Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat einen Ausschuss für Digitalisierung gegründet. Dieser will auf die Belange der Kommunen bei Digitalprojekten aufmerksam machen und frühzeitige Einbindung erwirken. mehr...
Deutscher Städtetag: Burkhard Jung ist Präsident
[19.05.2025] Im Rahmen seiner Hauptversammlung hat der Deutsche Städtetag Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung erneut als Präsidenten gewählt. Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner werden Vizepräsident und -präsidentin. Münsters OB Markus Lewe ist neues Ehrenmitglied. mehr...
BMDS: Digitalministerium hat Arbeit aufgenommen
[15.05.2025] Mit Karsten Wildberger als Digitalminister nimmt das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung die Arbeit auf. Es bündelt die Zuständigkeiten aus bisher sechs Ressorts. Markus Richter, zuvor IT-Beauftragter der Bundesregierung, arbeitet als Staatssekretär in dem neuen Ministerium. mehr...
NEGZ: Smart City und E-Government zusammen denken
[15.05.2025] Eine Kurzstudie des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums (NEGZ) untersucht die Wechselwirkungen und möglichen Synergieeffekte zwischen Smart-City- und Smart-Government-Initiativen. Befragt wurden 25 der Modellprojekte Smart Cities. mehr...
DStGB: Digitalausschuss konstituiert sich
[15.05.2025] Klare Forderungen an die neue Bundesregierung hat der Digitalausschuss des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) im Rahmen seiner konstituierenden Sitzung in Berlin formuliert. mehr...
Schleswig-Holstein: Norddeutscher Pionier
[05.05.2025] Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter spricht über die Verwaltungstransformation in dem norddeutschen Bundesland und nimmt Bezug auf Open Data, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Breitband und die Rolle der Kommunen. mehr...
Berlin: Ernüchternde Bilanz zum Open-Source-Kompetenzzentrum
[30.04.2025] Bei einer Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus zur Entwicklung des Open-Source-Kompetenzzentrums kritisierte die OSBA die bislang schleppende Umsetzung. Ein klares politisches Bekenntnis für Open Source fehle bis heute – ebenso wie die entsprechende Strategie. mehr...
Potsdam: Sehr guter Job
[25.04.2025] Melitta Kühnlein, Leiterin des Fachbereichs Informations- und Kommunikationstechnologie bei der Stadt Potsdam, spricht im Interview über ihre Verantwortlichkeiten und Ziele sowie Frauen in der IT und in Führungspositionen. mehr...
Ahaus: Digitalisierungsstrategie verabschiedet
[15.04.2025] Ahaus soll zu einer modernen, digitalen Stadt werden, in der neue Technologien und digitale Verwaltungsservices das Leben der Menschen einfacher machen. Als Leitfaden dient der Kommune ihre neue Digitalisierungsstrategie. mehr...
Rheinland-Pfalz: Digitale Transformation geht nur gemeinsam
[15.04.2025] Die zweite landesweite Digitalisierungsveranstaltung in Koblenz zeigt, dass Rheinland-Pfalz beim OZG-Umsetzungsstand deutliche Fortschritte macht. Rund die Hälfte der zentralen OZG-Leistungen ist angebunden. Ziel bleibt die vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. mehr...
IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024
[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...
Kooperationen: Die Renaissance einläuten
[11.04.2025] Neben einer konsequenten Digitalisierung kann die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit das Fundament bieten, um die kommunale Aufgabenerfüllung auch in Zeiten des Fachkräftemangels zu sichern. Das leistet auch einen Beitrag gegen Staatsverdrossenheit. mehr...
Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen
[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...
DStGB/iit: Zukunftsradar Digitale Kommune 2024
[10.04.2025] Der neue DStGB-Zukunftsradar liegt vor. Die Studie belegt: Kommunen sehen eine besser abgestimmte föderale IT-Infrastruktur und eine gemeinsame Cybersicherheitsstrategie als zentrale Voraussetzungen für die weitere Verwaltungsdigitalisierung. mehr...