Freitag, 22. August 2025

Breitband-GenehmigungsportalEines für alle

[10.05.2023] Im Auftrag der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz hat IT-Dienstleister ekom21 eine Online-Lösung für schnelle Breitbandgenehmigungen entwickelt. Das nach dem EfA-Prinzip realisierte Breitband-Portal kam zuerst in Lindenfels und Fulda zum Einsatz.
Breitband-Portal soll Genehmigungsprozesse beschleunigen.

Breitband-Portal soll Genehmigungsprozesse beschleunigen.

(Bildquelle: www.breitband-portal.de)

Eine stabile und leistungsfähige Netzinfrastruktur ist unabdingbar für eine schnelle und umfassende Verwaltungsdigitalisierung. Um den Antragsprozess für die Verlegung von Telekommunikationsleitungen in öffentlichen Verkehrswegen künftig sowohl für Behörden als auch für Telekommunikationsunternehmen in ganz Deutschland schneller zu gestalten, hat der IT-Dienstleister ekom21 im Auftrag der Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz das Breitband-Portal entwickelt (wir berichteten).
Bisher konnte der Weg vom Antrag für den Breitbandausbau bis zur Genehmigung nach § 127 Telekommunikationsgesetz (TKG) viel Zeit in Anspruch nehmen. Telekommunikationsunternehmen mussten teilweise wochenlang warten, bis sie mit der Beauftragung der Baumaßnahmen beginnen konnten. Dank des Breitband-Portals wird der Genehmigungsprozess in Zukunft erheblich beschleunigt. Die Online-Lösung hat ekom21, der größte kommunale IT-Dienstleister in Hessen, nach dem Prinzip Einer für Alle (EfA) realisiert.
Mit über 100.000 Anträgen pro Jahr gehört die Genehmigung zur Leitungsverlegung (Breitbandausbau) zu den am häufigsten beantragten Verwaltungsverfahren in Deutschland – mit stark steigender Tendenz. Bei dem Breitband-Portal handelt es sich um eine in die Digitalisierungsplattform civento von ekom21 integrierte Software-as-a-Service-Lösung (SaaS), welche die medienbruchfreie Beantragung und Bearbeitung von Anträgen zum Breitbandausbau nach § 127 TKG ermöglicht. Der Antrag kann über das Internet aufgerufen und vollständig ausgefüllt werden. Der komplette Genehmigungsablauf bis zum Zustimmungsbescheid verläuft über das Breitband-Portal – Anträge in Papierform entfallen.

Schnellere Kommunikationswege

Der Prozess ist standardisiert und läuft volldigital im Breitband-Portal ab. Integrierte Karten und Kataster erleichtern die Kommunikation zwischen den Telekommunikationsunternehmen und den Wege­baulastträgern erheblich. Durch eine verbesserte Übersicht und Transparenz gelingt es bereits im Vorfeld, bessere Trassen­varianten zu wählen und eine höhere Qualität der Anträge zu erreichen. Zudem wird die Entscheidungsgrundlage der Sachbearbeitung auf Basis aktueller und gemeinsam verfügbarer Daten verbessert. Dies führt zu insgesamt schnelleren Verfahrensdurchläufen.
Bislang hatte die Komplexität der Verfahren oft unvollständige oder fehlerhafte Antragsunterlagen mit langen Rückfrageschleifen zur Folge. Das ändert sich mit der Nutzung des Breitband-Portals, da die Kommunikationswege kürzer und schneller sind, und der Prozess vom Antrag bis zur Genehmigung vollständig digital begleitet wird.
Verwaltungsmitarbeitende profitieren neben papierlosen Arbeitsvorgängen vor allem von Standards, Strukturen und Abläufen mit moderner Arbeitsteilung. Die Beschäftigten werden vollständig durch den Prozess geführt und systemseitig im Alltag über Arbeitsstände und ablaufende Fristen informiert. Außerdem kann bequem auf aktuelle Kataster, Musterbescheide und Nebenbedingungen sowie auf die elektronische Aktenführung zurückgegriffen werden. Das Breitband-Portal unterstützt die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter mit dem Fokus auf das konkrete Verwaltungshandeln.

Fulda und Lindenfels nutzen es bereits

Die hessischen Städte Fulda und Lindenfels sind die ersten Kommunen in Deutschland, die das Breitband-Portal eingeführt haben und erfolgreich nutzen (wir berichteten). Die Dauer der Genehmigungsverfahren kann dabei sehr unterschiedlich sein – je nach Komplexität des Verfahrens. Während der Antrag der Telekom Deutschland GmbH zur Neuerrichtung eines Netzverteilergehäuses an die Stadt Fulda bereits nach zwei Werktagen positiv beschieden wurde, dauerte es in Lindenfels wenige Wochen. Dort hatte der Leitungs­tiefbauer, das Unternehmen Klenk & Sohn, Baupartner der Firma ENTEGA Medianet, einen Antrag für ein ganzes Ausbau-Cluster gestellt. Der Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Heiko Wingenfeld, der Bürgermeister der Stadt Lindenfels, Michael Helbig, die Landesbeauftragte Politik der Deutschen Telekom, Kristina Both, sowie der Geschäftsführer von Klenk & Sohn, Paul Macke, begrüßen die Einführung des Breitband-Portals. Letzterer zeigt sich besonders erfreut darüber, dass ein Antrag, der zuvor einen aufwendigen und zeitintensiven Schriftverkehr erforderte, nun in wenigen Minuten abgewickelt werden kann.
Als SaaS wird das Portal stetig weiterentwickelt, um es an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen. In Zukunft sollen auch Anträge zur Erteilung von verkehrsrechtlichen Anordnungen und von Aufgrabe- beziehungsweise Aufbruchgenehmigungen vollständig im Breitband-Portal abgewickelt werden. Zudem sollen Beteiligungen Dritter hinsichtlich natur- oder denkmalschutzrechtlicher Belange sowie Stellungnahmen zu Kampfmittelbelastungen direkt über das Portal ermöglicht werden. Das Breitband-Portal beschleunigt den Gigabitausbau bereits heute und bietet großes Potenzial bei der Weiterentwicklung der Funktionalitäten weit über das Onlinezugangsgesetz hinaus.

Nils Dernbach arbeitet im Marketing des hessischen IT-Dienstleisters ekom21.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Breitband
Daniel Seufert überreicht OB Remelé die Auszeichnungsurkunde.

Schweinfurt: OB als Digitalpolitiker ausgezeichnet

[11.08.2025] Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hat Sebastian Remelé, Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Schweinfurt, als Digitalpolitiker ausgezeichnet. Damit ehrt der Verband Remelés Engagement für den Glasfaserausbau in der Stadt. mehr...

Eine größere Personengruppe steht für ein Foto versammelt im Halbkreis.

Baden-Württemberg: 55 Gigabitkommunen@BW

[04.08.2025] Mit einem neuen Award will das baden-württembergische Innenministerium Erfolge beim flächendeckenden Glasfaserausbau sichtbar machen. Da sie eine Gigabitversorgung von mindestens 90 Prozent vorweisen können, dürfen sich nun die ersten 55 Städte und Gemeinden als Gigabitkommune@BW bezeichnen. mehr...

Drei Männer stehen vor einem Sonnenschirm. 


Konstanz: Glasfaser für Insel Reichenau

[01.08.2025] Schnelles Internet gibt es ab sofort auch auf der Insel Reichenau im Bodensee. Dafür haben die Stadtwerke Konstanz in den vergangenen Monaten sieben Kilometer an Glasfaserleitungen verlegt. mehr...

Uelzen: Erste Haushalte ans Glasfasernetz angeschlossen

[30.07.2025] In Kirchweyhe sind die ersten Haushalte ans Glasfasernetz von lünecom angeschlossen worden. Damit setzt das Unternehmen seinen eigenwirtschaftlichen Ausbau in Uelzen wie geplant fort. mehr...

Stadtwerke Karlsruhe/Telekom: Kooperationsvertrag zum Glasfaserausbau geschlossen

[29.07.2025] Die Stadtwerke Karlsruhe und die Telekom haben einen Kooperationsvertrag zum Glasfaserausbau in Karlsruhe geschlossen. In einem ersten Schritt erhalten über 1.000 Haushalte und Unternehmen Zugang zu leistungsfähiger FTTH-Infrastruktur. mehr...

DNS:NET: Glasfaser für Blankenfelde-Mahlow

[03.07.2025] Tausende Haushalte im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow können damit rechnen, bald an ein schnelles Datennetz auf FTTH-Basis angeschlossen zu werden. Errichtet wird es vom Unternehmen DNS:NET. mehr...

lünecom: Glasfaser für tausende Wohnungen

[20.06.2025] Immer mehr Haushalte in Lüneburg und Uelzen haben Zugang zu schnellem Internet. Der Telekommunikationsdienstleister lünecom arbeitet dafür eng mit der Wohnungswirtschaft zusammen. mehr...

Symbolischer erster Spatenstich für den Glasfaserausbau in Cuxhaven

Cuxhaven: Start des Glasfaserausbaus

[16.06.2025] In Cuxhaven beginnt mit dem Start des Glasfaserausbaus ein neues Zeitalter. Mehr als 5.000 Haushalte und Unternehmensstandorte werden erschlossen und können künftig mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ins Netz gehen. mehr...

WLAN Access-Point an einem Gebäude im Lutherring

Worms: Flächendeckend freies WLAN

[03.06.2025] In der Innenstadt von Worms steht künftig ein kostenfreies WLAN zur Verfügung. Das Vorhaben wird durch das Förderprogramm „Worms wird WOW!“ unterstützt. mehr...

interview

Breitbandausbau: Büro unterstützt Gigabit

[27.05.2025] Sven Butler leitet das Gigabitbüro des Bundes und Finja Ahlborn ist dort zuständig für operative Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung. Im Interview erläutern sie, welche Aufgaben das Gigabitbüro hat und welche Rolle die Kommunen beim Glasfaserausbau spielen. mehr...

Lumper_Höhe_Visualisierung

Ravensburg: Highspeed-Internet für die Lumper Höhe

[02.05.2025] Im neuen Stadtquartier Lumper Höhe in Ravensburg können die Bewohner künftig mit Highspeed-Internet surfen. Dafür sorgt der Telekommunikationsanbieter TeleData. mehr...

Berlin: Vollständig mit 5G versorgt

[14.04.2025] Berlin erreicht beim 5G-Ausbau frühzeitig sein Ziel und versorgt 96 Prozent der Haushalte und Unternehmen mit gigabitfähigem Internet. Rund 884.000 Anschlüsse sind bereits ans Glasfasernetz angebunden. 20 Millionen Euro fließen in die Erschließung bestehender weißer Flecken. mehr...

Vinnergi/Vivax Net: Expertise aus Schweden

[07.04.2025] Der schwedische Infrastrukturanbieter Vinnergi hat eine Mehrheitsbeteiligung am deutschen Glasfaserunternehmen Vivax Net übernommen. Ziel der vertieften Zusammenarbeit ist es, den deutschen Markt mit Konzepten aus Schweden zu modernisieren. mehr...

Ein voll besetzter Zuschauerraum mit Blick auf eine Bühne, auf der eine Diskussion stattfindet.

ANGA COM: Kongressprogramm mit mehr als 60 Panels

[03.04.2025] Mit mehr als 60 Panels, über 200 Sprecherinnen und Sprechern und nicht weniger als 480 Ausstellern aus 40 Ländern wird Anfang Juni die ANGA COM, Kongressmesse für Breitband, Fernsehen und Online stattfinden. Das Kongressprogramm kann nun online eingesehen werden. mehr...

Glasfaser-Nahaufnahme

Bayern: Erfolgreiche Gigabitförderung

[26.03.2025] Der Freistaat Bayern hat bislang über 2,6 Milliarden Euro in den Gigabitausbau investiert. Das hat sich laut einer jetzt veröffentlichten Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ausgezahlt. mehr...