Mittwoch, 5. November 2025

Mobilfunk-FrequenzenWer bekommt die nächste Welle?

[08.08.2023] Was hat schnelles mobiles Internet auf dem Land mit der Kleinkunstbühne oder der Scorpions-Coverband auf dem Stadtfest zu tun? Mehr als man denkt. Beide brauchen Funkfrequenzen. Das klingt nach einem Thema für Technik-Nerds, aber es geht um die digitale Zukunft Deutschlands.
Zur Versorgung der ländlichen Regionen mit schnellem Netz brauchen die Mobilfunkanbieter Frequenzen mit hohen Reichweiten.

Zur Versorgung der ländlichen Regionen mit schnellem Netz brauchen die Mobilfunkanbieter Frequenzen mit hohen Reichweiten.

(Bildquelle: valentinrussanov/iStock)

Noch in diesem Jahr wird die World Radio Conference 23 (WRC 23) darüber beraten, ob perspektivisch weitere Frequenzen für den Mobilfunk geöffnet werden sollen. Dabei geht es auch um das UHF-Band von 470 bis 694 Megahertz. Große kommerzielle Eventveranstalter nutzen diese Frequenzen ebenso wie Kleinkunstbühnen oder Clubs für drahtlose Mikrofone. Auch der Rundfunk strahlt in diesem Band terrestrisches Fernsehen über das Antennensignal DVB-T2 aus.
Diese Frequenzen eignen sich aufgrund ihrer großen Reichweite auch besonders gut für den Mobilfunk. Gerade ländliche Räume profitieren davon, wenn ein Sendemast große Gebiete mit stabilen Sprachverbindungen und hohen Datenraten versorgen kann. Das bedeutet auch weniger Eingriffe in die Natur. No Change lautet dagegen die Forderung der Rundfunkvertreter. Das heißt: keine Änderungen bei der Frequenzzuteilung.

Alternative für Eventveranstalter

Natürlich sollen Konzerte, Vorträge oder Theaterstücke auch weiterhin mit moderner Funktechnik übertragen werden. Dies ist zum Beispiel über Duplexlücken, also ungenutzte Frequenzbereiche, gut möglich. Darüber hinaus gibt es oberhalb von einem Gigahertz weitere Frequenzbänder für Funkmikrofone, die aufgrund der geringen erforderlichen Reichweite technisch gleichwertig sind.
Auch die Event- und Kulturbranche profitiert von einer Stärkung des Mobilfunks. Livestreaming von Veranstaltungen und Berichterstattung auf Social-Media-Plattformen gehören heute bei vielen Events einfach dazu – und das geht nicht ohne eine leistungsfähige Mobilfunkinfrastruktur. Die größten Nutzer der niederen Frequenzen sind derzeit allerdings nicht die Kultur- und Eventveranstalter, sondern die Rundfunkanstalten, die ihre Programme terrestrisch über diese Frequenzen ausstrahlen. Aber: Bundesweit empfangen nur noch sechs Prozent der Haushalte lineares Fernsehen über Antenne – Tendenz fallend.

Ressourcen effizient nutzen

Funkfrequenzen sind eine knappe Ressource, das nutzbare Spektrum ist begrenzt und die bestehenden Mobilfunknetze werden aufgrund des exponentiellen Wachstums der Datenmengen perspektivisch an ihre Grenzen stoßen. Bis 2030 wird sich das drahtlos übertragene Datenvolumen verzwanzigfachen, was einer Steigerung von 1.000 Prozent entspricht. Deshalb ist es wichtig, die vorhandenen Kapazitäten so effizient wie möglich zu nutzen, damit möglichst viele Menschen davon profitieren. Im Homeoffice arbeiten, unterwegs streamen oder die Geräte im Haushalt intelligent vernetzen – das soll überall in Deutschland Standard werden. Auch auf dem Land. Die Menschen haben ein Recht auf digitale Teilhabe, egal, wo sie leben.
Telefónica Deutschland plädiert für eine ko-primäre Nutzung der Sub-700-Frequenzen. Wenn Mobilfunk, Rundfunk und Kulturszene zusammenarbeiten, können die niedrigen Frequenzen in Zukunft viel besser genutzt werden als heute. Dies würde der flächendeckenden Digitalisierung einen enormen Schub verleihen.

Klaus Schulze-Löwenberg ist Head of Product & Technology Communication bei Telefónica Deutschland.


Stichwörter: Breitband, Mobilfunk


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Breitband
Vier Personen stehen nebeneinander und drücken symbolisch einen Startknopf.

Bevensen-Ebstorf: Immer mehr Glasfaseranschlüsse

[10.10.2025] In der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf können immer mehr Haushalte und öffentliche Einrichtungen vom Glasfasernetz des Anbieters Lünecom profitieren. In Bad Bevensen wurden bereits über 1.000 Haushalte ans Netz gebracht, in Ebstorf können knapp 2.600 Haushalte versorgt werden. mehr...

Stadtwerke Schweinfurt: Siegel für Glasfaserausbau erhalten

[06.10.2025] Die Stadtwerke Schweinfurt und ihre Telekommunikationstochter RegioNet haben das Qualitätssiegel „Echte Glasfaser“ erhalten. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) würdigt damit den konsequenten Ausbau von Glasfaseranschlüssen bis in die Wohnungen und Gebäude. mehr...

Vier Männer halten ein Lebkuchenherz in die Kamera

München: Glasfaser bis in jede Wohnung

[24.09.2025] Die Stadtwerke München, die Telekom und M-net erweitern gemeinsam das Glasfasernetz in München. Das Ziel: Die Leitungen sollen künftig direkt bis in jede Wohnung und jede Geschäftseinheit führen. München wird so zur ersten Großstadt mit einem umfassenden Plan für Glasfaser im gesamten Stadtgebiet. mehr...

Eine Reihe von Personen bei der feierlichen Übergabe

Zweckverband Breitband Altmark: Meilenstein im Breitbandausbau erreicht

[22.09.2025] Die Altmark ist nun fast flächendeckend mit schnellem Internet versorgt und nimmt damit eine Vorreiterrolle in Sachsen-Anhalt ein. Nun liegt das neugeschaffene Breitbandnetz in den Händen des Netzbetreibers DNS:NET. mehr...

Stadtwerke Hilden/Telekom Deutschland: Kooperationsvertrag zum Glasfaserausbau

[12.09.2025] Die Stadtwerke Hilden und die Telekom Deutschland treiben gemeinsam den Glasfaserausbau voran. Rund 27.000 Haushalte und Unternehmen in Hilden sollen bis 2031 Zugang zu Anschlüssen mit bis zu einem Gbit/s erhalten. mehr...

Daniel Seufert überreicht OB Remelé die Auszeichnungsurkunde.

Schweinfurt: OB als Digitalpolitiker ausgezeichnet

[11.08.2025] Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hat Sebastian Remelé, Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Schweinfurt, als Digitalpolitiker ausgezeichnet. Damit ehrt der Verband Remelés Engagement für den Glasfaserausbau in der Stadt. mehr...

Eine größere Personengruppe steht für ein Foto versammelt im Halbkreis.

Baden-Württemberg: 55 Gigabitkommunen@BW

[04.08.2025] Mit einem neuen Award will das baden-württembergische Innenministerium Erfolge beim flächendeckenden Glasfaserausbau sichtbar machen. Da sie eine Gigabitversorgung von mindestens 90 Prozent vorweisen können, dürfen sich nun die ersten 55 Städte und Gemeinden als Gigabitkommune@BW bezeichnen. mehr...

Drei Männer stehen vor einem Sonnenschirm. 


Konstanz: Glasfaser für Insel Reichenau

[01.08.2025] Schnelles Internet gibt es ab sofort auch auf der Insel Reichenau im Bodensee. Dafür haben die Stadtwerke Konstanz in den vergangenen Monaten sieben Kilometer an Glasfaserleitungen verlegt. mehr...

Uelzen: Erste Haushalte ans Glasfasernetz angeschlossen

[30.07.2025] In Kirchweyhe sind die ersten Haushalte ans Glasfasernetz von lünecom angeschlossen worden. Damit setzt das Unternehmen seinen eigenwirtschaftlichen Ausbau in Uelzen wie geplant fort. mehr...

Stadtwerke Karlsruhe/Telekom: Kooperationsvertrag zum Glasfaserausbau geschlossen

[29.07.2025] Die Stadtwerke Karlsruhe und die Telekom haben einen Kooperationsvertrag zum Glasfaserausbau in Karlsruhe geschlossen. In einem ersten Schritt erhalten über 1.000 Haushalte und Unternehmen Zugang zu leistungsfähiger FTTH-Infrastruktur. mehr...

DNS:NET: Glasfaser für Blankenfelde-Mahlow

[03.07.2025] Tausende Haushalte im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow können damit rechnen, bald an ein schnelles Datennetz auf FTTH-Basis angeschlossen zu werden. Errichtet wird es vom Unternehmen DNS:NET. mehr...

lünecom: Glasfaser für tausende Wohnungen

[20.06.2025] Immer mehr Haushalte in Lüneburg und Uelzen haben Zugang zu schnellem Internet. Der Telekommunikationsdienstleister lünecom arbeitet dafür eng mit der Wohnungswirtschaft zusammen. mehr...

Symbolischer erster Spatenstich für den Glasfaserausbau in Cuxhaven

Cuxhaven: Start des Glasfaserausbaus

[16.06.2025] In Cuxhaven beginnt mit dem Start des Glasfaserausbaus ein neues Zeitalter. Mehr als 5.000 Haushalte und Unternehmensstandorte werden erschlossen und können künftig mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ins Netz gehen. mehr...

WLAN Access-Point an einem Gebäude im Lutherring

Worms: Flächendeckend freies WLAN

[03.06.2025] In der Innenstadt von Worms steht künftig ein kostenfreies WLAN zur Verfügung. Das Vorhaben wird durch das Förderprogramm „Worms wird WOW!“ unterstützt. mehr...

interview

Breitbandausbau: Büro unterstützt Gigabit

[27.05.2025] Sven Butler leitet das Gigabitbüro des Bundes und Finja Ahlborn ist dort zuständig für operative Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung. Im Interview erläutern sie, welche Aufgaben das Gigabitbüro hat und welche Rolle die Kommunen beim Glasfaserausbau spielen. mehr...