Donnerstag, 20. November 2025

ThüringenAutomatisiert zum Antrag

[03.07.2025] Als erstes Bundesland bietet Thüringen eine KI-gestützte Erstellung von Antragsverfahren für Kommunen an. Das System befindet sich aktuell in der Beta-Phase und zeigt bei strukturell einfachen und mittelkomplexen Anträgen sehr zuverlässige Ergebnisse.
Hände tippen auf Computer-Keyboard (leicht unscharf), davor gerenderter Kopfumriss aus helltürkisen Punkten und Linien

Der Freistaat Thüringen stellt seinen Kommunen eine KI zur Verfügung, welche die Erstellung digitaler Antragsverfahren erleichtert.

(Bildquelle: peshkova/123rf.com)

Der Freistaat Thüringen bietet als erstes Bundesland eine KI-gestützte Erstellung von Antragsverfahren für Kommunen an. Digitalminister Steffen Schütz sagt: „Wir wollen die Kommunen und Verwaltungen dabei unterstützen, papierbasierte Antragsprozesse mit minimalem Aufwand in Onlineverfahren zu überführen. Damit können deutlich mehr Antragsverfahren schneller für Bürger digital bereitgestellt werden, was deren Bearbeitung erheblich vereinfacht.“

Aus beliebigen Papiervorlagen oder nur Handskizzen werden mit der neuen KI nach Angaben des Digitalministeriums in wenigen Sekunden die Anträge erstellt und können sofort von Kommunalbehörden über das Antragsmanagementsystem ThAVEL genutzt werden. Die Software wird Kommunen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Frank Jorga, Vorstandsvorsitzender des Entwicklerunternehmens FJD Information Technologies, erklärt die technische Grundlage: „Cortex ist eine KI-gestützte Softwarelösung und erstellt automatisiert digitale Antragsverfahren aus bestehenden Papierformularen, PDF-Dokumenten oder Skizzen. Die KI generiert automatisch einen ersten Entwurf des Onlinedienstes. Der Sachbearbeiter behält dabei stets die volle Kontrolle und prüft, korrigiert oder ergänzt die erkannten Strukturen.“

Zahlreiche Verwaltungsleistungen werden bislang noch immer auf Papier oder in PDF-Formularen angeboten, die ausgedruckt, ausgefüllt und für den elektronischen Versand wieder eingescannt werden müssen. Bisher war die Erstellung neuer digitaler Antragsverfahren komplex, personal- und zeitaufwendig, was die Digitalisierung ausbremste, heißt es in der Pressemeldung des Digitalministeriums. Insbesondere in kleineren Kommunen fehlten oft personelle und technische Ressourcen, um analoge Antragsprozesse effizient in Onlinedienste zu überführen.

Gamechanger für Digitalisierung

Cortex greife auf moderne KI-Modelle zurück, um die Formularstruktur intelligent zu analysieren, Datenfelder zu identifizieren und Formlogiken vorzuschlagen. Das KI-Tool generiert automatisch die für ThAVEL benötigten XDatenfelder und erstellt daraus Onlinedienste, die unmittelbar weiterverarbeitet werden können. Cortex ist bewusst als Assistenzsystem konzipiert.

Das System ist aktuell in der Beta-Phase und zeigt bei strukturell einfachen und mittelkomplexen Anträgen sehr zuverlässige Ergebnisse. Bei jeder Anwendung in der Praxiserprobung lernt das System hinzu und wird somit im Prozess weiterentwickelt, um perspektivisch auch komplexere, vielseitige Antragsverfahren zu digitalisieren.

„Das System beruht auf dem Learning-by-Doing-Prinzip und wird so in Kürze für komplexere Anträge in Kommunen anwendbar, die dann den Menschen immer mehr digitale Antragsverfahren anbieten können. Das KI-basierte Verfahren kann ein Gamechanger für die schnellere Digitalisierung kommunaler Antragsprozesse werden“, sagt Minister Schütz und ergänzt: „Die Erfahrungen mit diesem erstmaligen KI-Einsatz werden uns wichtige Erkenntnisse für die weitere Digitalisierung von Verwaltungsleistungen bringen.“





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