Dienstag, 26. August 2025

IT.NRWBasis der Modernisierung

[26.05.2025] Mit einer föderal anschlussfähigen Multi-Cloud-Architektur unterstützt IT.NRW den Aufbau interoperabler IT-Strukturen, entwickelt standardisierte Verwaltungsdienste und trägt zur sicheren Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus bei.
Hardware, die mit darüber schwebenden Wolken verbunden ist.

Eine Multi-Cloud-Architektur ist für die IT.NRW-Strategie zentral.

(Bildquelle: rakibul0160/stock.adobe.com)

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist eine der größten Herausforderungen und zugleich eine enorme Chance. Cloudtechnologien ermöglichen eine moderne, effiziente Verwaltung, indem sie IT-Ressourcen flexibel bereitstellen, Betriebskosten senken und Prozesse beschleunigen. Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) verfolgt das Ziel, länderübergreifende IT-Lösungen für Verwaltungsaufgaben zu entwickeln und diese in eine leistungsfähige Multi-Cloud-Umgebung zu integrieren. Das stärkt die Zusammenarbeit zwischen Institutionen und bildet eine solide Basis für eine nachhaltige Digitalisierung. Dabei erfordert die wachsende Komplexität der Verwaltungsaufgaben eine skalierbare und sichere IT-Infrastruktur, die sich flexibel an neue Anforderungen anpassen kann. Cloudtechnologien bieten genau diese Anpassungsfähigkeit, indem sie IT-Ressourcen bedarfsgerecht bereitstellen oder reduzieren. So steigt die Effizienz, Kosten werden optimiert und gleichzeitig die Resilienz der Verwaltung erhöht.

Ein zentrales Element der Strategie von IT.NRW ist die Multi-Cloud-Architektur mit einer privaten, zertifizierten Cloud für besonders schutzbedürftige Anwendungen, externen Cloudlösungen für spezifische Anforderungen und der standardisierten Deutschen Verwaltungscloud (DVC) als interoperabler Plattform für alle Verwaltungsebenen. Diese Architektur fördert eine einheitliche, sichere und föderierte IT-Landschaft und stellt sicher, dass Verwaltungsprozesse nachhaltig betrieben werden können. Öffentliche IT-Dienstleister spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie sind nicht nur Anbieter von Clouddiensten, sondern gestalten die technologischen Grundlagen durch die Definition offener Schnittstellen, einheitlicher Standards und interoperabler Plattformen.

Sicherheitskonzept mit höchsten Standards

Eine harmonisierte Cloudarchitektur reduziert Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern und ermöglicht eine kontrollierte, schrittweise Migration bestehender IT-Dienste. Der Einsatz von Automatisierungstechnologien und agilen Methoden wie DevOps ermöglicht eine schnelle Bereitstellung und kontinuierliche Optimierung von IT-Diensten. Das senkt langfristig Kosten, reduziert den Verwaltungsaufwand und erleichtert die Integration neuer digitaler Lösungen. 

Die Digitalisierung erfordert ein umfassendes Sicherheitskonzept mit höchsten Standards. IT.NRW wählt Cloudumgebungen gezielt nach Anwendungsfall und Schutzbedarf aus und sorgt für eine durchgängige Standardisierung und Harmonisierung der Sicherheitsanforderungen. Dies gewährleistet ein einheitliches Schutzniveau für alle Verwaltungsbereiche. Ein zentrales Security Operations Center und ein spezialisiertes Computer Emergency Response Team (CERT) sorgen für kontinuierliches Monitoring und Notfallmanagement. Cyberangriffe gehören zu den größten Bedrohungen für die digitale Verwaltung. IT.NRW begegnet diesen Risiken mit Echtzeitüberwachung, regelmäßigen Sicherheitsaudits und enger Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Sicherheitspartnern. Verschlüsselungstechnologien, Zugriffskontrollen sowie regelmäßige Stresstests und Sicherheitsprüfungen stärken die Widerstandsfähigkeit der IT-Infrastrukturen. Als zentraler IT-Dienstleister übernimmt IT.NRW eine tragende Rolle in der Sicherheitsarchitektur der Verwaltungs-IT. Die Abstimmung mit Cloudanbietern stellt sicher, dass Sicherheitsmaßnahmen konsequent geprüft und weiterentwickelt werden. Verwaltungen profitieren so von hohen Standards und sicheren Lösungen, welche die digitale Handlungsfähigkeit nachhaltig unterstützen.

Umfassende Beratung zur Cloudtransformation

Ein wesentliches Problem der Verwaltungsdigitalisierung ist die Fragmentierung der IT-Landschaft. Unterschiedliche Systeme, inkompatible Schnittstellen und proprietäre Lösungen erschweren die Zusammenarbeit zwischen Behörden. Öffentliche IT-Dienstleister müssen daher als technische Instanzen agieren, die einheitliche Standards definieren und durchsetzen. Die Entwicklung einer standardisierten Cloudarchitektur für die Verwaltung, die Einführung offener Schnittstellen (APIs) und die Definition gemeinsamer Sicherheitsrichtlinien gehören dazu. Eine Open-Source-Strategie trägt dazu bei, Abhängigkeiten von einzelnen IT-Anbietern zu reduzieren und Innovationen zu fördern. Ziel ist eine einheitliche, interoperable IT-Infrastruktur, die föderale Zusammenarbeit erleichtert und langfristige IT-Strategien unterstützt.

Die Einführung von Cloudtechnologien bedeutet mehr als eine technologische Umstellung – sie verändert grundlegend die Arbeitsweise und Organisation von IT-Diensten. IT.NRW unterstützt diesen Wandel mit umfassender Beratung zur Cloudtransformation, der Einführung agiler Methoden und der Automatisierung von Bereitstellungs- und Qualitätssicherungsprozessen. Nicht nur technische, sondern auch organisatorische Prozesse müssen weiterentwickelt werden. Die Einbindung von Mitarbeitenden und gezielte Schulungen sind entscheidend, um die Vorteile der Cloud optimal zu nutzen. Kontinuierliche Weiterbildung, neue cloudbasierte Arbeitsumgebungen und ein durchdachtes Change Management erleichtern den Übergang in die digitale Verwaltung. Ein zentrales Element dabei ist das Cloud Competence Center, das in NRW als erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um Cloudleistungen fungiert. Es bietet umfassende Beratung für öffentliche Bedarfsträger, entwickelt gezielte Schulungsangebote und koordiniert die Einführung sowie Weiterentwicklung verschiedener Clouddienste und neuer Technologien. So wird die Cloudtransformation effizient gesteuert und nachhaltig vorangetrieben.

Schlüsselprojekt der kommenden Jahre

Mit einem strategischen Multi-Cloud-Ansatz, höchsten Sicherheitsstandards und konsequenter Nutzerorientierung schafft IT.NRW die Basis für eine zukunftssichere digitale Infrastruktur. Technologische Innovation, effiziente Prozessgestaltung und nachhaltige Ressourcennutzung machen die Cloudtransformation zu einem Schlüsselprojekt der kommenden Jahre. Die Verwaltung der Zukunft wird zunehmend von digitalen Plattformen und intelligenten Anwendungen geprägt sein. Cloudtechnologien ermöglichen eine bessere Vernetzung und Kooperation zwischen Behörden und bilden die Grundlage für datengetriebene Entscheidungen und innovative Verwaltungsdienstleistungen. Damit wird die Cloud zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer modernen Verwaltung, die den steigenden Anforderungen einer digitalen Gesellschaft gerecht wird.

Im Ausblick auf 2025 plant IT.NRW den weiteren Ausbau der Multi-Cloud-Plattform, eine stärkere Integration der Deutschen Verwaltungscloud sowie die kontinuierliche Verbesserung der IT-Sicherheitsarchitektur und des Cloudmanagements. Durch den verstärkten Austausch mit anderen öffentlichen IT-Dienstleistern wird zudem eine engere Zusammenarbeit auf föderaler und länderübergreifender Ebene angestrebt, um die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung nachhaltig und effizient zu gestalten.

Simon Gruszczynski ist Referent für Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit beim Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
Vektorgrafik zeigt einen Desktopbildschirm aus dem Registerkarten in eine Wolke schweben.

Dataport: Auf dem Weg zum Register-as-a-Service

[26.08.2025] IT-Dienstleister Dataport konnte im Innovationswettbewerb Register-as-a-Service überzeugen und entwickelt nun mit den Unternehmen Edgeless Systems, HSH Software- und Hardware und Adesso sowie dem IT-Verbund Schleswig-Holstein (ITV.SH) den Prototyp für ein cloudbasiertes Melderegister.  mehr...

Schleswig-Holstein stellt neue Digitale Agenda vor.

Schleswig-Holstein: Landesdatennetz für alle

[21.08.2025] Schleswig-Holstein will ein umfassendes Landesdatennetz schaffen, das den Austausch von Verwaltungsdaten zwischen Behörden verschiedener Ebenen – auch länder- und staatenübergreifend – ermöglicht. Kommunen sollen mit wenig Aufwand und unter Berücksichtigung bestehender IT an die Landesinfrastruktur andocken können. mehr...

Eine Hand über der ein Wolkensymbol schwebt, das vernetzt ist mit anderen Wolkensymbolen.

Melderegister: Cloudbasierte Lösung in Arbeit

[21.08.2025] Die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) entwickelt mit IT-Dienstleister Komm.ONE, den Unternehmen Scontain und H&D sowie den Städten München, Augsburg, Ulm und Heidelberg eine cloudbasierte Lösung für das Melderegister. Sie bilden eines von drei Umsetzungskonsortien, die die FITKO und GovTech Deutschland im Wettbewerb Register-as-a-Service (RaaS) ausgewählt haben. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander und halten Dokumente in der Hand.

Hessen: Sechs Städte setzen digitale Impulse

[20.08.2025] Mit einem neuen Projekt führen die Städte Fulda, Gießen, Limburg, Marburg, Offenbach und Wetzlar ihre interkommunale Zusammenarbeit fort. HessenNext soll unter anderem durch Augmented Reality, Digitalisierungslabore und den Ausbau des Sensorennetzwerks Impulse für smarte Kommunen setzen. mehr...

Die OpenCloud-Oberfläche dargestellt auf einem Desktop- sowie einem Smartphonebildschirm.

OpenCloud: Als Android-App verfügbar

[19.08.2025] Die Open-Source-Plattform OpenCloud ist jetzt auch als Android-App verfügbar. Die Lösung kann bereits im Browser sowie als Desktop-App für Windows, macOS und Linux genutzt werden. Zudem ist sie als iOS-App verfügbar. mehr...

bericht

Stadtwerke Rostock: Projektmanagementsoftware eingeführt

[18.08.2025] Die Stadtwerke Rostock haben mit der Einführung einer Projektmanagementsoftware ein strukturiertes IT-Ressourcenmanagement etabliert, um personelle Kapazitäten effizienter zu steuern und die Projektplanung zu verbessern. mehr...

Mehrere Personen halten bunte Zahnräder aneinander.

Baden-Württemberg: Prozessmanagement-Initiative startet in Runde vier

[15.08.2025] Im September startet die von Picture und der Kehler Akademie angestoßene Prozessmanagement-Initiative Baden-Württemberg in die nächste Runde. Teilnehmende Kommunen werden gezielt bei der Einführung und Etablierung eines professionellen Prozessmanagements unterstützt. mehr...

Vektorillustration mit jungen Menschen in der Nähe eines großen Smartphones, die Feedback und Bewertungen für ein Produkt oder eine Dienstleistung abgeben.

Treptow-Köpenick: Kiezkassen-Applikation im Test

[29.07.2025] In Berlin soll künftig eine Kiezkassen-Applikation die Verwaltungsprozesse bei der Vergabe nachbarschaftlicher Fördermittel digital abbilden. Im Bezirk Treptow-Köpenick haben Bürger, Verwaltungsmitarbeitende und Kiezpaten die Lösung einem ersten Test unterzogen. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander um eine Leuchtstele im Freien versammelt.

Etteln: Kommunaler Datenraum und mehr

[28.07.2025] Die Ortsgemeinde Etteln will den ersten kommunalen Datenraum Deutschlands entwickeln. In ihm könnten Daten aus verschiedenen Quellen verknüpft und daraus intelligente Services generiert werden. In einem anderen Vorhaben lässt das digitalste Dorf Deutschlands eine autonom fliegende Drohne zur Unterstützung der Feuerwehr starten. mehr...

Screenshot der Low-Code-Lösung Axon Ivy.

OWL-IT: Digitale Prozesse gestalten

[28.07.2025] Mit Einführung der Low-Code-Plattform Axon Ivy will OWL-IT die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen beschleunigen. Erste Erfahrungen zeigen, wie sich kommunale Fachlichkeit und technische Umsetzung verbinden lassen. Die Plattform wird auch auf der Smart Country Convention vorgestellt. mehr...

Fraunhofer FOKUS: Zweite Public Data Konferenz

[25.07.2025] Am 25. September lädt das Fraunhofer-Institut FOKUS zur zweiten Public Data Konferenz nach Berlin ein. Im Fokus stehen strategische Ansätze, praktische Lösungen und konkrete Projekte. Angesprochen werden leitende Personen aus Politik und Verwaltung, deren Aufgabe die Förderung des organisationsübergreifenden Datenaustauschs ist. mehr...

laptop-tastatur, torso dahinter drückt auf ein Ordner-Symbol

Werra-Meißner-Kreis: Standardisierung von Prozessen

[24.07.2025] Mit einem vom Land Hessen unterstützten Projekt will der Werra-Meißner-Kreis eine Standardisierung der Anbindung von Fachverfahren an Dokumentenmanagementsysteme erreichen. Andere hessische Kommunen sollen die Schnittstelle ebenfalls nutzen können. mehr...

Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder und Digitalminister Dirk Schrödter stehen nebeneinander vor dem Norderstedter Rathaus und halten gemeinsam ein Smartphone in die Kamera, auf dessen Bildschirm die neue Stadt-App zu sehen ist.

APPgemacht: Norderstedt immer griffbereit

[22.07.2025] Nützliches, Wissenswertes und zahlreiche städtische Onlineservices umfasst die neue Norderstedter Stadt-App. Die Kommune will mit dem Angebot alle Generationen ansprechen. In den kommenden Monaten soll der App-Umfang sukzessive erweitert werden. mehr...

Verschiedene Dokumente sind mit einer Wolke verbunden, im Hintergrund sieht man eine Computertastatur.

cit intelliForm Server: Release stärkt E-Government-Betreiber

[22.07.2025] Mit zwei Erweiterungen soll die neue Version des cit intelliForm Servers die Betreiber von E-Government-Services noch besser unterstützen. Dazu zählt die Verwendung von GitOps in der Formularverwaltung, während Kubernetes den Cloud- und Rechenzentrumsbetrieb vereinfacht. mehr...

Sechs Personen stehen nebeneinander vor einer Hauswand, zwischen Hauswand und Personengruppe ist das Logo der Picture GmbH zu sehen.

Kreis Paderborn: Systematisches Prozessmanagement

[17.07.2025] Um Wissen in der Verwaltung zu halten und deren Abläufe zu optimieren, hat der Kreis Paderborn ein professionelles Prozessmanagement eingeführt. Für den Projekterfolg waren eine aktive interne Kommunikation und die Unterstützung durch den Verwaltungsvorstand entscheidend. mehr...