Samstag, 12. Juli 2025

NürnbergBaugrundstücke digital ermitteln

[27.01.2025] Nürnberg wird Modellkommune im Projekt Baupotenzialregister: Mit 230.000 Euro Förderung soll ein KI-gestütztes System entwickelt werden, das Baulücken und Nachverdichtungsflächen automatisiert erfasst. Ziel ist die bessere Nutzung innerstädtischer Baupotenziale.
Luftbild der Nürnberger Altstadt: viele rote Ziegeldächer, im Bildzentrum der grüne Doppelturm von St. Sebaldus.

In Städten mit hohem Wohnungsbedarf sollten Informationen über Baupotenzialflächen leicht zugänglich sein. In Nürnberg startet nun ein Modellprojekt.

(Bildquelle: dudlajzov/123rf.com)

Die Stadt Nürnberg wird eigenen Angaben zufolge Modellkommune in dem vom Bund geförderten Projekt zum Baupotenzialregister (wir berichteten). Dessen Ziel ist es, Baulücken oder geeignete Flächen für eine Nachverdichtung mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und automatisierten Verfahren besser ermitteln zu können. Dafür erhält die Stadt eine Förderung von 230.000 Euro. Insgesamt 19 Kommunen hätten sich für das Projekt beworben, Nürnberg sei eine von acht Kommunen, die an dem Pilotvorhaben teilnehmen. Mit dem Modellprojekt des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) soll dem Bedarf an schnell und einfach verfügbaren Informationen zu bebaubaren Grundstücken für den Wohnungsneubau Rechnung getragen werden – vor allem in wachsenden Regionen mit erhöhtem Wohnraumbedarf und angespannten Wohnungsmärkten.

Umfassendes digitales Informationssystem

Das beim Stadtplanungsamt Nürnberg vorliegende Baupotenzialregister soll nun inhaltlich und technisch bis Ende 2025 neu aufgesetzt werden, teilt die Stadt mit. Es soll ein digitales Informationssystem entstehen, das auf Grundlage von standardisierten Geodaten und eines regelbasierten sowie vollautomatisch arbeitenden Erhebungsverfahrens Bauflächenpotenziale erkennt und dazu jeweils beschreibende Informationen generiert. „Durch das automatisierte Verfahren können Informationen zu bebaubaren Grundstücken wie beispielsweise die Erschließungssituation und Angaben zu einer maximal möglichen Bebauung aufgrund vorliegender Bebauungspläne in einer digitalen Plattform für den Wohnungsbau zusammengeführt und weitgehend automatisiert aktualisiert werden“, erläutert Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Dadurch könnten Investoren, bauwillige Eigentümer und die Bürgerschaft gezielt angesprochen werden.

Ausschreibung für die Umsetzung

Während der Projektphase wird das digitale Informationssystem nach Angaben der Stadt zunächst für ein Projektgebiet im Nordwesten der Stadt erprobt. Nach einer erfolgreichen Probephase werde die regelbasierte Potenzialsuche auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Durch die automatisierte Ermittlung und die detaillierte Bereitstellung von Informationen werden Entwicklungspotenziale künftig besser erkannt und genutzt. Ziel einer Nutzung von innerorts bereits erschlossenen Flächen zur Deckung des Bedarfs an Bauflächen ist kostensparendes Bauen sowie der weitgehende Verzicht auf die Ausweisung neuer Bauflächen auf der grünen Wiese. Für die Programmierung eines automatisierten Verfahrens will das Nürnberger Stadtplanungsamt einen externen Dienstleister beauftragen, der im Zuge eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt werden soll.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz

Ayunis: Neue KI-Werkzeuge für die Verwaltung

[11.07.2025] Das Start-up Locaboo heißt jetzt Ayunis und will mit zwei neuen KI-Tools die Verwaltung unterstützen. Die Lösungen namens Core und Studio sollen Prozesse vereinfachen und Mitarbeitende entlasten. Entwickelt wurde die Plattform speziell für den Einsatz im öffentlichen Sektor – datenschutzkonform und offen zugänglich. mehr...

Whitepaper/Webinar: KI-Nutzung in der kommunalen Praxis

[10.07.2025] Mit dem Whitepaper „Mit KI von Daten zu Taten“ zeigt URBAN.KI, wie Kommunen Künstliche Intelligenz praxisnah einsetzen können. Es präsentiert reale Anwendungsfälle und zentrale Technologien – und macht Know-how und Software auch für andere Städte nutzbar. Am 11. Juli findet ein Webinar zum Thema statt. mehr...

Cover des Impulspapiers zu KI- Kompetenzen

ÖFIT-Impulspapier: KI braucht Kompetenzen

[10.07.2025] Standardisierte, aber sehr arbeitsintensive Prozesse kennzeichnen große Teile der Verwaltung. Generative KI-Systeme können dabei für erhebliche Entlastung sorgen. Das ÖFIT hat nun ein Impulspapier veröffentlicht, das sich mit dem Kompetenzaufbau in diesem Bereich befasst. mehr...

Hände tippen auf Computer-Keyboard (leicht unscharf), davor gerenderter Kopfumriss aus helltürkisen Punkten und Linien

Thüringen: Automatisiert zum Antrag

[03.07.2025] Als erstes Bundesland bietet Thüringen eine KI-gestützte Erstellung von Antragsverfahren für Kommunen an. Das System befindet sich aktuell in der Beta-Phase und zeigt bei strukturell einfachen und mittelkomplexen Anträgen sehr zuverlässige Ergebnisse. mehr...

Vier Personen sitzen in einem Raum Publikum gegenüber, im Hintergrund ist EMMA AI auf einem Bildschirm zu sehen.

Gelsenkirchen: KI-Assistenz für den Bürgerservice

[01.07.2025] Ab dem kommenden Jahr will Gelsenkirchen mit der Künstlichen Intelligenz EMMA AI arbeiten. Höflich, halluzinationsfrei und rechtssicher soll sie dann Bürgerfragen in zunächst sechs Bereichen beantworten. Aktuell wird die KI auf ihren Live-Einsatz trainiert. mehr...

Vektorgrafik eines Roboters, der einem Tisch einem Menschen gegenübersitzt.
bericht

Künstliche Intelligenz: Potenziale heben

[30.06.2025] Künstliche Intelligenz hält längst Einzug in kommunale Verwaltungen. Für einen erfolgreichen, effizienten Einsatz sind neben der Technik auch klare ethische Leitplanken und hochwertige, leicht zugängliche (Trainings-)Daten notwendig. mehr...

Futuristisch leuchtendes Technologienetzwerk das sich unter anderem zu einer Gehirnform verbindet.

Analyse: Wie kann KI in Fachverfahren effektiv unterstützen?

[27.06.2025] Wie Künstliche Intelligenz (KI) in digitale Verwaltungsprozesse integriert werden kann, zeigt eine Studie der Bundesdruckerei und des Beratungsunternehmens Possible. Der Report konzentriert sich auf kurzfristig umsetzbare Einsatzmöglichkeiten. Es stehen 16 Fachverfahren und drei zentrale KI-Technologien im Fokus. mehr...

Mehrere Personen stehen in einem Raum und halten ein Banner in den Händen.
bericht

Kreis Regensburg: In Bayern vorne

[25.06.2025] Bei der Digitalisierung nimmt der Kreis Regensburg in Bayern eine Vorreiterrolle ein. Neben Chatbot und Voicebot hat die Kommune auch bereits Erfahrungen mit KI und Robotic Process Automation gesammelt. Jüngst ist die Entwicklung eines eigenen LLMs gestartet. mehr...

Cover der Broschüre: "Generative KI für die Verwaltung?"

Wikimedia-Handreichung: Welche KI ist für Behörden sinnvoll?

[23.06.2025] Eine neue Handreichung von Wikimedia Deutschland ordnet verschiedene Strömungen von KI-Systemen vor den Grundsätzen der Verwaltung kritisch ein, erklärt so genannte symbolische Ansätze als Alternative zu LLMs und bietet ein Prüfschema für den sinnvollen KI-Einsatz in Behörden. mehr...

Wianco Ott Robotics: EMMA gewinnt German Innovation Award

[10.06.2025] Die kognitive KI EMMA ist in gleich zwei Kategorien mit dem German Innovation Award 2025 ausgezeichnet worden. Die Jury lobte unter anderem das Potenzial von EMMA, zur Lösung des Fachkräftemangels beizutragen. mehr...

Christoph Schröder, Leiter des Referats Digitalisierung, IKT der Stadt Wertheim; Nancy Riebe, Mitarbeiterin der für Protokolle zuständigen Stabsstelle Zentrale Steuerung; Titus Hartmann von der Firma Speechmind mit Auszeichnung "Bewährt vor Ort".

Wertheim: Vorreiter beim KI-Einsatz

[10.06.2025] Die Stadt Wertheim zählt beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz bundesweit zu den Vorreitern und wurde dafür jetzt mit dem „Bewährt vor Ort“-Siegel ausgezeichnet. mehr...

Laptop mit KI-Kopfsymbol davor

KI: LLMoin für Bremen

[05.06.2025] Nach Hamburg und Niedersachsen setzt jetzt auch die Freie Hansestadt Bremen auf den KI-Assistenten LLMoin. Damit sollen Beschäftigte entlastet und die Effizienz gesteigert werden. mehr...

(v.l.:) Elmar Grunenberg (Personalratsvorsitzender Stadt Arnsberg), Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Jona Bialowons (CDO Stadt Arnsberg) präsentieren die neue Dienstvereinbarung zum Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Stadtverwaltung Arnsberg.

Arnsberg: Regeln für den KI-Einsatz

[03.06.2025] Die Stadt Arnsberg setzt beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf transparente Regeln, die jetzt in eine neue Dienstvereinbarung gegossen wurden. Zusätzlich werden praktische Hilfen zur Verfügung gestellt und die Mitarbeitenden für die Chancen und Risiken des KI-Einsatzes im Verwaltungskontext sensibilisiert. mehr...

Leipzig aus der Drohnenperspektive.

Lecos: KI-Lösungen AI-Act-konform nutzen

[28.05.2025] Die Stadt Leipzig und der IT-Dienstleister Lecos treiben den verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Verwaltung voran. Mit zwei Anwendungen im offiziellen KI-Register leisten sie Pionierarbeit im Sinne des AI-Act und entlasten die Verwaltung effektiv. mehr...

Aachen: Netzwerk für eine starke KI-Region

[27.05.2025] Mit der AI Alliance Aachen wollen die Stadt Aachen, die RWTH, die FH, das Forschungszentrum Jülich und der digitalHUB die Region im KI-Wettbewerb profilieren. Das Bündnis vernetzt Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung und setzt auf praxisnahe Entwicklung und Austausch. mehr...