HamburgDigitales Lernen auf dem Vormarsch

Der Hamburger Schulsenator Ties Rabe lässt sich das neue Lern-Management-System von einem Schüler zeigen.
(Bildquelle: BSB/ Albrecht)
Bereits 100 der 338 allgemeinbildenden staatlichen Schulen in der Freien und Hansestadt Hamburg nutzen jetzt das leistungsfähige, datenschutzkonforme Lern-Management-System (LMS) „Lernen Hamburg“ (wir berichteten), um den Unterricht digital zu planen und durchzuführen. Das meldet die Behörde für Schule und Berufsbildung. Zusätzlich würden bereits über 100 Schulen das Programm IServ nutzen, das ergänzend zum LMS eine datensichere Kommunikationsplattform mit E-Mail und Messenger-Dienst bietet. Gleichzeitig arbeite die Schulbehörde mit Hochdruck daran, dass bis Ende des Jahres alle Schulen in den meisten Klassenräumen über WLAN verfügen. Schulsenator Ties Rabe erklärt: „Wir kommen bei der Digitalisierung von Schule und Unterricht jetzt mit großen Schritten voran. Unser Ziel ist, dass in allen Schulen und allen Fächern Laptops und Tablets genauso selbstverständlich im Unterricht eingesetzt werden wie Bücher und Arbeitshefte.“
Mehrere Bausteine
Die Schulbehörde setzt laut dem Bericht aus Hamburg auf ein Maßnahmenpaket mit mehreren Bausteinen. Grundlage der Digitalisierung sei der Breitband-Anschluss für jede Schule und ein datensicheres WLAN in allen Klassenräumen. Die Schulbehörde habe dazu etwa kurzfristig ein WLAN Sofortausstattungsprogramm für alle Grundschulen sowie die regionalen Bildungs- und Beratungszentren, gestartet. Die Installation soll ab Oktober beginnen, sodass Ende 2020 alle Grundschulen und Sonderschulen über WLAN verfügen und die Tablets und Laptops im Unterricht besser nutzen können. Zurzeit verfügen 96 sehr große Schulen über ein leistungsstarkes und flächendeckendes WLAN, sodass mehr als die Hälfte der Hamburger Schüler damit arbeiten kann, informiert die Freie und Hansestadt. Bei der Hardware sei das in Hamburg gesetzte Ziel schon fast erreicht: Alle Unterrichtsräume sollen über digitale Tafeln verfügen und für jeden vierten Schüler soll ein Tablet oder Laptop zur Verfügung stehen. Bei der Software setzen die Schulen und die Schulbehörde auf die Kombination der beiden bewährten Programme LMS und iServ, die mit Hochdruck eingeführt werden. Schulsenator Rabe erklärt: „Schon jetzt liegt Hamburg bei allen Vergleichsstudien im Bereich der Digitalisierung an der Spitze aller Bundesländer. Da wollen und werden wir bleiben. Ich freue mich, dass das Gymnasium Dörpsweg als nunmehr 100. Schule das Lern-Management-System Lernen Hamburg für digitale Unterrichtsgestaltung nutzt.“
Vielzahl von Funktionen
Die Schulbehörde hat zum Schuljahresbeginn allen Schulen das einheitliche LMS Lernen Hamburg für die digitale Unterrichtsgestaltung bereitgestellt, heißt es aus der Hafenstadt. Das LMS basiere auf der Open-Source-Lösung Moodle, die weltweit von zahlreichen Bildungseinrichtungen und Hochschulen eingesetzt wird. Mit dem LMS könnten Lern- und Unterrichtsinhalte vorbereitet und den Schülern digital zur Verfügung gestellt werden, sowohl im Klassenraum als auch für das Lernen zu Hause. Das LMS biete eine Vielzahl von Funktionen, unter anderem verfüge es über verschiedene Aufgabentools, Foren und Chats. Schüler könnten damit zeitgleich von verschiedenen Endgeräten an gemeinsamen Dokumenten und Präsentationen arbeiten. Auch das Landesinstitut für Lehrerbildung nutze Lernen Hamburg. Dadurch haben Lehrkräfte die Möglichkeit, mit einem einzigen Zugang nicht nur ihren Unterricht digital zu gestalten, sondern auch an Fortbildungen teilzunehmen. Materialien aus Fortbildungen könnten so unmittelbar im Unterricht genutzt und Unterrichtsbeispiele schulübergreifend zur Verfügung gestellt werden. Damit fördere das LMS auch die Kooperation zwischen verschiedenen Schulen. Die Nachfrage der Hamburger Schulen nach dem LMS sei groß. Bis Ende Oktober sollen es bereits 140 Schulen nutzen.
Zwei Säulen
Die Kommunikationsplattform IServ biete ergänzend zum LMS eine Vielzahl von Funktionen wie zum Beispiel E-Mail, Kalender, Messenger, Webserver zum Betreiben einer Schul-Website, Ablage, Organisation und Geräte-Management. Um IServ als zweite Säule der Basisprogramme der Hamburger Schulen weiterzuentwickeln und zu verbessern, haben die Schulbehörde und IServ eine Kooperation abgeschlossen, heißt es aus Hamburg. Damit wolle die Schulbehörde vor allem den parallelen Einsatz von IServ und Lernen Hamburg fördern, um die Stärken beider Programme im Zusammenspiel zu nutzen. Senator Rabe berichtet: „Das LMS Lernen Hamburg und IServ bilden die beiden Säulen für die Kommunikation der Schulgemeinschaft untereinander und die Organisation von webbasierten Lernprozessen, sowie der digitalen Unterrichtsentwicklung. Die jeweiligen Stärken von IServ und dem LMS Lernen Hamburg ergänzen sich wunderbar zu einer umfänglichen Lösung für den Einsatz in Hamburgs Schulen.“
Mecklenburg-Vorpommern: Feedback vom FelloFish
[24.06.2025] Das KI-Tool FelloFish soll Schülern und Lehrkräften in Mecklenburg-Vorpommern künftig automatisiert Feedback zum Lernfortschritt geben. Die Lösung soll ab dem kommenden Schuljahr an zunächst 16 Pilotschulen erprobt werden. mehr...
Schul-IT: „Kleiner Digitalpakt“ für Sachsen-Anhalt
[26.05.2025] In Sachsen-Anhalt können Schulträger wieder Fördermittel für digitale Ausstattung beantragen. Grundlage ist die IKT-Richtlinie Schulen, die unter anderem Endgeräte und Softwarelösungen bis zu 80 Prozent unterstützt. Hinzu kommen Mittel aus dem Corona-Sondervermögen. mehr...
Kreis Kassel: Eigenes Supportteam für Schul-IT
[16.05.2025] Für die Betreuung seiner Schul-IT hat der Kreis Kassel einen eigenen Fachdienst gegründet und IT-Personal eingestellt. Das im Rahmen des DigitalPakt Schule aufgebaute IT-Support-System hat sich bewährt und wird mittlerweile ohne Förderung vom Landkreis selbst finanziert. mehr...
Pforzheim: Voll ausgestattet
[29.04.2025] Die Stadt Pforzheim hat die infrastrukturellen Maßnahmen des DigitalPakts Schule 2024 offiziell beendet. Ein agiles Projektmanagement hat dafür gesorgt, dass der straffe Zeitplan eingehalten wurde. Die Schulen können jetzt in die Praxisphase starten. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Einheitliches E-Mail-System an Schulen
[24.04.2025] Die öffentlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten eine professionelle, sichere und datenschutzkonforme Kommunikationsinfrastruktur. Dafür müssen etwa 20.000 Postfächer neu eingerichtet werden. mehr...
Learntec: Markt der Möglichkeiten
[17.04.2025] Die Kongressmesse Learntec bietet auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm an Vorträgen und Workshops zur digitalen Bildung in Schule, Hochschule und Beruf. mehr...
Digitale Bildung: Digital allein genügt nicht
[16.04.2025] Deutschland treibt die Digitalisierung des Schulunterrichts voran – während Skandinavien bereits zum Buch zurückkehrt. Wir fragten Klaus Zierer, Buchautor und Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, wie digitales Lernen gelingen kann. mehr...
Dortmund: Support für die Schul-IT
[03.04.2025] Nach einer erfolgreichen Pilotphase wird das Modellprojekt IT-Schulcampus auf alle 155 Dortmunder Schulen ausgeweitet. Ab 2025/2026 sorgen Campusmanagerinnen und -manager für verlässlichen IT-Support vor Ort, um Lehrkräfte zu entlasten und digitales Lernen zu verbessern. mehr...
Braunschweig: Fortschritte bei Schul-IT
[02.04.2025] Die Stadt Braunschweig ist bei der digitalen Ausstattung der Schulen einen großen Schritt vorangekommen. Von 2019 bis 2024 flossen fast 30 Millionen Förder- und städtische Mittel in Netzwerke, WLAN und digitale Panels. mehr...
Mannheim: Bis Jahresende schnelles Netz in allen Schulen
[18.03.2025] In Mannheim sind bereits 48 Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen. Bis Ende 2025 sollen auch die verbleibenden 32 folgen, darunter weit außerhalb liegende Standorte mit hohen Anbindungskosten. Weitere städtische Liegenschaften werden in den Ausbau einbezogen. mehr...
Würzburg: 26 Millionen Euro in Schulen investiert
[04.03.2025] Die Stadt Würzburg hat in den vergangenen vier Jahren 26 Millionen Euro in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert und damit eine leistungsfähige IT-Infrastruktur geschaffen. Mehr als 18.000 Schülerinnen und Schüler profitieren nun von schnellem WLAN, digitalen Tafeln, Tablets und moderner Technik. mehr...
Reutlingen: DigitalPakt Schule gezielt genutzt
[24.02.2025] Die Stadt Reutlingen konnte das ihr zustehende Budget aus dem DigitalPakt Schule komplett ausschöpfen und gezielt einsetzen. Die Schulen seien nun mit moderner Technik ausgestattet und digital fit für die Zukunft. mehr...
Baden-Württemberg: SCHULE@BW erhält KI-Modul
[24.02.2025] Baden-Württembergs KI-Assistenz F13, bereits in der Landesverwaltung im Einsatz, steht nun auch Lehrkräften zur Verfügung. Die Open-Source-KI wird in die Digitale Bildungsplattform SCHULE@BW integriert und soll mit Chat-Funktionen sowie Dokumenten-Tools den Schulalltag erleichtern. mehr...
Dresden: Schul-App macht Geodaten lebendig
[19.02.2025] Mit der GeoSN-SchulApp können Schülerinnen und Schüler direkt auf amtliche Geodaten des Freistaats Sachsen zugreifen. Auch können sie damit selbst Geodaten erfassen, analysieren und visualisieren. Erstmals eingesetzt wurde die App am Gymnasium Dresden-Plauen – mit positiver Resonanz. mehr...
Kaiserslautern: Schulsoftware mit neuen Modulen
[19.02.2025] In Kaiserslautern wurde die Schulsoftware Sdui um digitale Krankmeldungen und ein Klassenbuch erweitert. Nach einer halbjährigen Pilotphase stehen die neuen Funktionen jetzt stadtweit zur Verfügung. Sie sollen die Kommunikation erleichtern und den Schulalltag effizienter gestalten. mehr...