Samstag, 13. September 2025

Baden-WürttembergDritter Digitalisierungsbericht liegt vor

[26.05.2021] Der Dritte Digitalisierungsbericht des Landes Baden-Württemberg gibt einen detaillierten Überblick über die bereits umgesetzten Projekte. Dazu gehören der Forschungsleuchtturm Cyber Valley, die Cyberwehr und die Cybersicherheitsagentur sowie der Ausbau gigabitfähiger Netze.
Dritter Digitalisierungsbericht des Landes Baden-Württemberg liegt vor.

Dritter Digitalisierungsbericht des Landes Baden-Württemberg liegt vor.

(Bildquelle: www.digital-bw.de)

Der Dritte Digitalisierungsbericht des Landes Baden-Württemberg liegt vor. Bei dessen Vorstellung betonte Digitalisierungsminister Thomas Strobl, dass damit ein Erneuerungsvertrag „mit einem ambitionierten und weitreichenden Plan“ ausgearbeitet worden sei. Die Digitalisierungsstrategie des Landes solle ein Update erhalten, etwa bei der Spitzenforschung, der Cyber-Sicherheit oder dem Ausbau des schnellen Internets. In den vergangenen fünf Jahren sei mit dem Cyber Valley ein internationaler Forschungsleuchtturm auf- und ausgebaut worden. Auch mit der Cybersicherheitsagentur und der Cyberwehr habe das Land Pionierarbeit geleistet. In den vergangenen fünf Jahren habe sich Baden-Württemberg zudem bei gigabitfähigen Netzen vom Mittelfeld ins Spitzenfeld vorgearbeitet, führte Minister Thomas Strobl weiter aus. Der Dritte Digitalisierungsbericht der Landesregierung gibt einen Überblick über all diese Projekte.

Breitband-Ausbau und Zukunftstechnologien

Einer der Themenschwerpunkte der Digitalisierungsstrategie digital@bw ist der Breitband-Ausbau. Mit Einsatz von Landes- und Bundesmitteln hat das Land Baden-Württemberg nach Angaben des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen zwischen 2016 und 2021 mehr als 2.600 Breitband-Projekte in Städten und Gemeinden unterstützt. Inzwischen verfügten 94,5 Prozent der Haushalte über einen Anschluss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde, 57 Prozent verfügen über Anschlüsse mit Gigabit-Geschwindigkeit. Damit liege Baden-Württemberg sieben Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Flächenländer.
Mit dem Cyber Valley verfüge das Land zudem seit dem Jahr 2016 über ein europaweit einmaliges Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (KI) und intelligente Systeme. In der vergangenen Legislaturperiode sei das Cyber Valley kräftig gewachsen. Die Förderung der Spitzenforschung geht damit einher, nach eigenen Angaben verfügt das Land über eine „herausragende Zahl“ an Professuren für künstliche Intelligenz und Robotik und „mische weltweit vorne mit“. Mit dem Innovationspark KI soll außerdem zukünftig ein weltweit sichtbares Zentrum für KI-Anwendung entstehen, das etablierte Unternehmen und Start-ups, Fachkräfte und Talente, Wissenschaft und Investoren zusammenbringen soll.

Cyber-Sicherheit und Gesundheit digital

Kernelement der neuen Cyber-Sicherheitsstrategie des Landes soll die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) sein, die per Gesetz am 17. Februar 2021 errichtet wurde. Die Behörde fungiert als zentrale Koordinierungs- und Meldestelle im Land und vernetzt Staat, Verwaltungen, Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung im Bereich der Cyber-Sicherheit.
Mit dem Aufbau der Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM-Verbund) hat die Landesregierung darüber hinaus die Basis für transparente Strukturen und Zugangswege zur digitalen personalisierten Medizin geschaffen. Zu deren wichtigsten Bausteinen gehört das Datennetzwerk bwHealthCloud, das laut Digitalministerium eine qualitätsgesicherte Datensammlung erlaubt. Damit seien evidenzbasierte individuelle Therapieentscheidungen möglich.

Digitale Verwaltung und Kommunen

Bürgern Behördengänge zu ersparen ist ein weiteres Ziel der Landesregierung. An der OZG-Umsetzung sind die Kommunalen Landesverbände sowie die IT-Dienstleistern BITBW und Komm.ONE beteiligt. Über die E-Government-Plattform service-bw werden die entwickelten Online-Leistungen allen Städten und Gemeinden im Land zentral zur Verfügung gestellt. Durch die Ende-zu-Ende-Digitalisierung sei es möglich, Verwaltungsdienstleistungen in Behörden und Ämtern ebenfalls digital abzuwickeln. Außerdem unterstütze die Landesregierung die Kommunen über die Digitalakademie@bw. Dort würden Führungskräfte qualifiziert und Digitallotsen in Kommunalverwaltungen ausgebildet, zudem helfe die Digitalakademie Kommunen bei der Digitalisierung von Prozessen und Abläufen.
Auch die Landesverwaltung selbst werde immer digitaler, etwa durch den Einsatz der E-Akte in Innenministerium, Justizministerium und Verkehrsministerium und durch das so genannte besondere Behördenpostfach. Vom Finanzministerium, dem Umweltministerium und dem Ministerium für Ländlichen Raum werde darüber hinaus das gemeinsame Projekt Bodenschätzung digital betrieben. Es stelle Daten über die Beschaffenheit und Ertragsfähigkeit von Böden digital bereit, die beispielsweise für das Precision Farming und den Bodenschutz wichtig seien.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Porträtaufnahme von Kristina Sinemus.
interview

Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend

[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...

Torsten Ringling, Bürgermeister der Gemeinde Schkopau, spricht bei den Merseburger Digitaltagen.

Merseburger Erklärung 2025: Verwaltung gemeinsam gestalten

[08.09.2025] Wie Sachsen-Anhalt die Kommunen bei der Digitalisierung noch besser unterstützen könnte, ist in der Merseburger Erklärung festgehalten. Sie wurde im Rahmen der Merseburger Digitaltage 2025 verabschiedet und umfasst sieben Forderungen. mehr...

Eine Hand setzt einen Baustein in ein Diagramm ein, das den Fortschritt von Analog zu Digital angibt.
bericht

Digitalisierung: Bleibt die Analogverwaltung?

[03.09.2025] Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz ist die Analogverwaltung noch voll im Einsatz und funktioniert. Ob sich das jemals vollkommen ändern wird, ist ungewiss – auch im rechtlichen Kontext. mehr...

Händedruck in perspektivischer Ansicht, Vertrag mit Unterschrift, Liste der Bedingungen in Dialogfeldform, Ziel und Pfeil nach oben - Vektorgrafik.

Landkreistag Baden-Württemberg: Digitalisierungskodex 2.0

[18.08.2025] Mit dem Digitalisierungskodex 2.0 setzt der Landkreistag Baden-Württemberg erneut Standards für die digitale Zukunft der Landkreise. Das Dokument umfasst zwölf Leitlinien für einheitliche digitale Prozesse, mehr Datensouveränität und einen besseren Bürgerservice. mehr...

Logo Netzwerk Junge Bürgermeister*innen

Staatsmodernisierung: Blick in den Maschinenraum fehlt

[17.07.2025] In einer Stellungnahme zum Abschlussbericht der Initiative für einen handlungsfähigen Staat kritisiert das Netzwerk Junge Bürgermeister*innen, dass kommunale Realitäten in den Vorschlägen nicht genügend berücksichtigt werden. Es fehle an Lösungen für die Praxis – etwa bei Personal, Finanzierung oder Führung. mehr...

Personen auf einer Bühne, im Vordergrund sieht man Sitzreihen mit Publikum.

Abschlussbericht: Wie kann die Staatsreform gelingen?

[17.07.2025] Die Initiative für einen handlungsfähigen Staat hat ihren Abschlussbericht an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Viele ihrer Vorschläge finden sich im Koalitionsvertrag wieder. Die Initiatoren fordern nun eine zügige Umsetzung – auch durch neue Wege wie Modellkommunen. mehr...

Gruppenfoto vor Vitako-gebrandetem Hintergrund.

Vitako: Deutschland-Stack und KI im Fokus

[15.07.2025] Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, diskutierte mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung über Strategien zur Verwaltungsdigitalisierung. Im Fokus: der Deutschland-Stack, kultureller Wandel und konkrete Rahmenbedingungen für kommunale Umsetzung. mehr...

Bayerisches Staatswappen auf blau weißem Hintergrund.

Verwaltungsdigitalisierung: Bayerns Kommunen an der Spitze

[15.07.2025] Bei der Verwaltungsdigitalisierung belegen bayerische Kommunen im bundesweiten Vergleich die 34 vordersten Plätze. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Dashboards Digitale Verwaltung des Bundes zur Verfügbarkeit digitaler Verwaltungsleistungen hervor. Platz eins belegt Augsburg. mehr...

Maral Koohestanian und Sören Knörr sitzen nebeneinander an einem Tisch und lächeln einander zu.
interview

Wiesbaden / MACH: Ökosystem mit offenen Standards

[09.07.2025] Kommune21 hat mit Maral Koohestanian von der Stadt Wiesbaden und Sören Knörr von MACH über die Erwartungen an die neue Bundesregierung und die Bedeutung offener Standards bei der Umsetzung der Digitalisierung gesprochen. mehr...

Mehrere Personen stehen in einem Raum einer anderen Person gegenüber, die etwas erklärt.
bericht

Kreis Steinfurt: Besser interkommunal

[07.07.2025] Das Service Innovation Lab im Kreis Steinfurt soll Verwaltungen dabei unterstützen, schneller, flexibler und kundenorientierter zu werden. Die interkommunale Zusammenarbeit ist dabei von zentraler Bedeutung. mehr...

Rheinland-Pfalz: Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke

[07.07.2025] Das Land Rheinland-Pfalz hat die Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auf Kommunen beschlossen. Diese sollen so noch leichter digitale Services für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen bereitstellen können. mehr...

Füllfederhalter unterzeichnet ein Papier, im Hintergrund sind Stempel zu sehen.

Mecklenburg-Vorpommern: Verwaltungsvereinbarung mit eGo-MV

[30.06.2025] In Mecklenburg-Vorpommern haben das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung und der Zweckverband Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern (eGo-MV) eine neue Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Sie adressiert die weitere Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). mehr...

Blick von oben auf die Stadt Hannover.
bericht

Hannover: Taskforce und Fonds

[05.06.2025] KI und ein wachsendes Angebot an Onlinedienstleistungen verbessern den Service der Stadt Hannover. Die Verwaltung geht die Digitalisierung strategisch an: Sie hat Kompetenzteams installiert und Mittel in Höhe von knapp 50 Millionen Euro mobilisiert. mehr...

Mehrere Personen stehen vor einem Gebäude.
bericht

DStGB: Mehr kommunaler Einfluss

[02.06.2025] Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat einen Ausschuss für Digitalisierung gegründet. Dieser will auf die Belange der Kommunen bei Digitalprojekten aufmerksam machen und frühzeitige Einbindung erwirken. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander auf einer Bühne

Deutscher Städtetag: Burkhard Jung ist Präsident

[19.05.2025] Im Rahmen seiner Hauptversammlung hat der Deutsche Städtetag Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung erneut als Präsidenten gewählt. Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner werden Vizepräsident und -präsidentin. Münsters OB Markus Lewe ist neues Ehrenmitglied. mehr...