Montag, 10. November 2025

Modellprojekte Smart CitiesEichenzell geht smart in die Zukunft

[02.10.2020] Miteinander, gemeinwohlorientiert, nachhaltig und smart – unter diesem Motto steht das Vorhaben, mit dem sich Eichenzell erfolgreich beim BMI für das Modellprojekt Smart Cities made in Germany beworben hat.

Eichenzell zählt zu den 32 Kommunen, die vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) eine Förderzusage als Modellprojekt „Smart Cities made in Germany“ (wir berichteten) erhalten haben. Miteinander, gemeinwohlorientiert, nachhaltig und smart: so lautet das Projektmotto der hessischen Gemeinde. „Die Entschlossenheit, über die Zukunft selbst mitzubestimmen ist eine Eigenart der Eichenzeller“, sagt der Eichenzeller Bürgermeister Johannes Rothmund. „Dies hat sich insbesondere bereits 2011 mit der Entscheidung gezeigt, in Eichenzell ein Glasfasernetz mit einem kommunalen Eigenbetrieb aufzubauen. Wir haben uns nicht den Sirenenklängen großer Provider hingegeben, sondern die Sache selbst in die Hand genommen. Genauso war es bei der Entscheidung, sich an dem Smart-City-Projekt zu beteiligen. Bereits im Mai 2019 wurde nach dem Aufruf zur ersten Staffel im Gemeindevorstand die Entscheidung getroffen, sich an der zweiten Staffel 2020 zu beteiligen, die unter dem Motto steht: Gemeinwohl und Netzwerkstadt/Stadtnetzwerk.“ Binnen zwei Jahren sollen nun mit den Eichenzeller Bürgern Projektideen erarbeitet und in einer anschließenden fünfjährigen Umsetzungsphase realisiert werden. Einzelne Vorhaben könnten auch bereits in der Konzeptionsphase umgesetzt werden, heißt es vonseiten der Gemeinde. Geplant sei das beispielsweise für die EichenzellApp, die hunderte Vereine und viele Ehrenamtler in der Kommune unterstützen könnte. In einem ersten Teilschritt soll außerdem die Straßenbeleuchtung nicht nur auf LED-Technik umgerüstet, sondern auch adaptiv werden, indem sie ihre Helligkeit anpasst, je nachdem ob sich Fußgänger, Radfahrer oder Autos nähern. Anschließend könne die Beleuchtung auch auf eine von den Bürgern bestimmte Helligkeit zurückgefahren werden. Eichenzell unterstütze damit das Projekt Sternenpark Rhön des Landkreises Fulda, das Lichtverschmutzung vermeiden soll. Ferner könnten Umweltsensoren an der Straßenbeleuchtung montiert werden, die ihre Informationen an eine Smart-City-Plattform weitergeben.

Gemeinsam realisieren

Auch das Konzept einer intelligenten und nachhaltigen Mobilität im ländlichen Raum soll in der Konzeptionsphase geprüft und gegebenenfalls entwickelt werden. Dies könnte laut dem Eichenzeller Bürgermeister Johannes Rothmund zum Beispiel ein E-Bus sein, der zunächst nach Fahrplan bestimmte Routen abfährt, sich dann aber zu einem Ridepooling entwickelt und Bürger direkt vor der Haustür abholt und zu ihrem Ziel bringt. „Wir wollen schon in den ersten zwei Jahren Projekte umsetzen“, sagt Bürgermeister Rothmund. „In einer zeitnahen Bürgerversammlung werden die Bürger von Eichenzell informiert, natürlich auch über unsere Web-Seite. Dabei wollen wir Bürger in jedem Ortsteil gewinnen, die sich aktiv und ehrenamtlich an den Projekten beteiligen und diese dann gemeinsam mit der Verwaltung in Eichenzell realisieren.“ Alle Eichenzeller Vorhaben müssen sich an der Smart City Charta Deutschland orientieren, heißt es aus der Gemeinde weiter. Vor diesem Hintergrund bietet Bürgermeister Rothmund anderen Kommunen im Kreis Fulda und darüber hinaus Unterstützung an: „Die Smart City Charta stellt auch das Miteinander der Kommunen in den Fokus. Die Kommunen sollen gestärkt werden, komplexe Aufgaben der Zukunft selbst anzugehen. Eichenzell ist bereit, sein Wissen mit anderen Kommunen zu teilen. Wir wollen jedes Jahr einen Konvent ausrichten, wo die Praktiker aus den Kommunen sich austauschen können. Selbstverständlich werden wir das Land Hessen mit allen Kräften unterstützen, seine Digitalisierungsstrategie umzusetzen.“ Mit maximal 17,5 Millionen Euro werden die Modellkommunen Smart Cities made in Germany vom BMI unterstützt. Die mögliche Förderung beträgt 65 Prozent. Wie Eichenzell mitteilt, hat das Vorhaben der Gemeinde ein Volumen von 16,8 Millionen Euro. Über die Projektlaufzeit von sieben Jahren seien circa 6,2 Millionen Euro von der Kommune selbst aufzubringen, 10,6 Millionen Euro übernehme das BMI. Wie der Pressemeldung aus Eichenzell zu entnehmen ist, bemüht sich die Gemeinde derzeit um weitere Fördermittel beim Land Hessen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Dunkel gestaltetes D-Balkendiagramm mit neonfarbenen Balken und digitalem Raster als Basis, das eine futuristische Ästhetik der Datenvisualisierung widerspiegelt.

Berlin: Prototyp des Data Hub freigeschaltet

[10.11.2025] Berlin ebnet den Weg hin zu einer datengetriebenen Verwaltung: Mit dem nun von der Landesverwaltung und der Technologiestiftung Berlin freigeschalteten Webangebot Data Hub entsteht eine stadtweite, zentrale Infrastruktur für die Arbeit mit Daten. 
 mehr...

Mehrere Personen stehen um ein Smartboard versammelt, auf dem eine Landkarte zu sehen ist.

Kreis Hof: Datenplattform für alle Kommunen

[07.11.2025] Der Landkreis Hof bietet jetzt eine Website zu seinem Smart-City-Projekt hoferLAND.digital an. Die Plattform stellt nicht nur Informationen zu dem interkommunalen Vorhaben bereit. Mit ihr sollen auch alle digitalen Anwendungen des Landkreises an einem zentralen Ort zur Verfügung stehen. mehr...

Panoramaaufnahme von Frankfurt am Main, im Vordergrund das Finanzvierel.

Frankfurt am Main: Sensoren optimieren Parkraumnutzung

[03.11.2025] Mit dem Projekt PauL – Parken und Leiten soll sukzessive der Parksuchverkehr in der Frankfurter Innenstadt reduziert werden. Dafür sind nun die ersten Parkanlagen mit Sensortechnik ausgestattet worden, die deren Belegung in Echtzeit an die Verkehrsleitzentrale übermitteln. Die Daten werden auch über die zentrale Verkehrsdatenplattform des Bundes verfügbar sein. mehr...

Drei Personen stehen vor einem großen Display und mehreren Präsentationswänden.

Essen: Reallabor für digitale Verkehrssteuerung

[03.11.2025] Die Stadt Essen treibt mit dem Projekt Connected Mobility Essen die digitale Verkehrserfassung und -auswertung voran. Mit Sensoren, Datenanalyse und KI-gestützter Steuerung soll der Verkehr umweltgerecht gelenkt werden. Erste Anwendungen werden derzeit im Reallabor getestet. mehr...

Eine Person verwendet eine digitale Straßenkarte mit roten Standortmarkierungen auf dem Handy.

Büdingen: Urbane Datenplattform als Ziel

[03.11.2025] Mit einem LoRaWAN, einer Vielzahl von Sensoren und einer offenen urbanen Datenplattform will Büdingen einen großen Schritt in Richtung einer smarten, zukunftsfähigen Stadt machen. Dafür erhält die Kommune rund 430.000 Euro aus dem Förderprogramm Starke Heimat Hessen. mehr...

Zwei Personen stehen neben einem Werbeaufsteller für die Digitallinie 302.
bericht

Bochum/Gelsenkirchen: Mit Digitallinie auf AR-Reise

[31.10.2025] Wie könnten Städte in Zukunft aussehen? Die Digitallinie 302 – ein innovatives Gemeinschaftsprojekt der Städte Gelsenkirchen und Bochum – macht digitale Stadtentwicklung via Augmented Reality für alle erlebbar. mehr...

Foto des Eingangsbereichs des digital.KIOSK in Hannover.

Hannover: digital.KIOSK als Begegnungsraum

[31.10.2025] Einen Ort der Begegnung, Information und Teilhabe bietet Hannover mit dem sogenannten digital.KIOSK an. Kostenlos und niedrigschwellig werden hier bestehende digitale Angebote, Lernformate und smarte Projekte der Landeshauptstadt vorgestellt. Mitmachstationen laden zum Ausprobieren innovativer Lösungen ein. mehr...

Vier Personen stehen in einem Ausstellungsraum um einen Laptop versammelt und betrachten dessen Bildschirm.

Kreis Hof: Digitale Zukunft zum Anfassen

[28.10.2025] Mit einer neuen Website und einem temporären Showroom informiert der Landkreis Hof über das Smart-City-Projekt hoferLAND.digital. Im Showroom werden vier ausgewählte Ergebnisse präsentiert, während die Website umfassend über das Smart-City-Vorhaben informiert. mehr...

Mehrere Personen stehen für ein Gruppenfoto nebeneinander.

Hanau: Von Bochum lernen

[27.10.2025] Über die Stadt- und Smart-City-Strategie der Stadt Bochum hat sich jetzt eine Delegation der Stadt Hanau informiert. Die Hanauer wollten unter anderem erfahren, welche Erkenntnisse sie aus der Bochumer Digitalstrategie für ihre eigene digitale Transformation gewinnen können. mehr...

Ein orange leuchtendes Netzwerk verbindet unterschiedlich platzierte Punkte miteinander.

Mossautal: Sensoren für Resilienz und Nachhaltigkeit

[23.10.2025] Mossautal will mithilfe von Sensoren nachhaltiger und resilienter werden und nutzt dafür Lösungen, die der Odenwaldkreis umgesetzt hat. MOSSAUdigiTAL wird mit 129.000 Euro aus dem Programm Starke Heimat Hessen gefördert. mehr...

Freiburg i. Breisgau: Ein Fall für das i-Team

[22.10.2025] In Freiburg im Breisgau soll künftig ein kommunales Innovation Team (i-Team) gemeinsam mit städtischen Mitarbeitenden und Partnern aus der Zivilgesellschaft neue Lösungsansätze entwickeln, um das Leben der Menschen vor Ort zu verbessern. Unterstützt wird die Stadt dabei von der Stiftungsorganisation Bloomberg Philanthropies. mehr...

Ein Dokumentenordner mit dem hessischen Wappen in den Armen einer Frau.

Starke Heimat Hessen: Geförderter Zeitsprung für Alsfeld

[21.10.2025] Mit einer offenen urbanen Plattform, die Daten aus Sensoren in Echtzeit auswertet, will Alsfeld einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft schaffen. Dafür erhält die Kommune eine Förderung in Höhe von 125.000 Euro aus dem Programm Starke Heimat Hessen. mehr...

Eine Gruppe von Personen steht vor der smarten Kehrmaschine

Wolfsburg: Abfallwirtschaft kehrt smart

[16.10.2025] Saubere Straßen, weniger Aufwand und ein gezielter Einsatz von Ressourcen: In Wolfsburg verrichtet ab sofort eine intelligente Kehrmaschine ihren Dienst. Zum Einsatz kommt dafür die bereits im Smart-Parking-Projekt genutzte Sensorik, die entsprechend weiterentwickelt wurde. mehr...

Nahaufnahme einer Karte mit roten Stecknadeln.

Smart City trifft KI: Seminar mit Praxisbezug

[16.10.2025] „Smart City trifft KI“ lautet der Titel eines Seminars, zu dem der Deutsche Verein für Vermessungswesen (DVW) – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement Mitte November nach Hannover einlädt. Es wird anhand praxisnaher Beispiele aufgezeigt, wie vielseitig Künstliche Intelligenz zur Gestaltung smarter Städte und Regionen beitragen kann. mehr...

Screenshot der Startseite des Cottbuser Open-Data-Portals

Cottbus/Chóśebuz: Open-Data-Portal vorgestellt

[13.10.2025] Im Rahmen einer smarten Kreativnacht hat die Stadt Cottbus/Chóśebuz wichtige Ergebnisse aus ihrem Smart-City-Prozess der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine wichtige Rolle spielt das nun gelaunchte Open-Data-Portal mit Digitalem Zwilling: Es soll zu einer zentralen Datendrehscheibe ausgebaut werden. mehr...