Donnerstag, 21. August 2025

OffenbachErste digitale Baugenehmigung erteilt

[13.01.2025] Einen Bauantrag per Mausklick zu stellen, ist künftig in Offenbach möglich. Meterweise Papier und Aktenberge gehören damit der Vergangenheit an. Noch läuft das digitale Bauportal im Testbetrieb, ab April sollen dann alle genehmigungspflichtigen Anträge online gestellt werden können.
Auf einem Bildschirm ist der digitale Vorgang zur Baugenehmigung zu sehen.


Offenbach erteilt erste digitale Baugenehmigungen.

(Bildquelle: Stadt Offenbach / Katja Lenz)

Mitte Dezember 2024 hat die Offenbacher Bauaufsicht erstmals eine digitale Baugenehmigung in einem vollständig digitalen Verfahren für ein privates Bauvorhaben erteilt. Aktuell befindet sich das digitale Verfahren noch im Testbetrieb, im April dieses Jahres soll nach Angaben von Offenbachs Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß jedoch der Schalter umgelegt werden und das Bauportal für alle genehmigungspflichtigen Vorhaben in Offenbach live gehen. „Dann muss niemand mehr kistenweise Genehmigungspläne zur Bauaufsicht schleppen“, stellt er in Aussicht. „Wer in unserer Stadt ein genehmigungspflichtiges Bauvorhaben plant, kann dann alle erforderlichen Anträge digital stellen.“ Auch die weitere Bearbeitung und Kommunikation erfolge dann wesentlich effizienter und einfacher als bisher. 

Für die digitale Bauakte hatte sich die Stadt Offenbach bereits früh dem Projekt „Bauportal Hessen (DigiBauG)“ des Landes angeschlossen und zählte zu den Pilotkommunen für die Umsetzung. Entwickelt wurde das zentrale Bauportal mit allen dafür erforderlichen Schnittstellen im Auftrag des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum vom IT-Dienstleister ekom21 (wir berichteten).

Wie die Stadt Offenbach weiter mitteilt, stellt das digitale Genehmigungsverfahren nicht nur für Privatleute, sondern auch für Unternehmen einen immensen Fortschritt dar. Mit der zeitgleichen Digitalisierung des Bauarchivs werde zudem der Zugriff auf Bestandspläne erheblich erleichtert und beschleunigt. Was Architekturbüros und Bauherrschaften große Erleichterungen bringt, sei innerhalb der Bauaufsicht jedoch zunächst mit immensen Vorbereitungen verbunden gewesen. „Bei der Digitalisierung der Verwaltung sind viele Hürden zu überwinden. Ich bin stolz auf das kleine Team unserer Bauaufsicht, das trotz hoher Arbeitsbelastung und immer neuen Herausforderungen zu keiner Zeit das Ziel aus den Augen verloren hat“, so Paul-Gerhard Weiß. 

Denn um das digitale Verfahren in der Bauaufsicht zu etablieren, musste das Team von Amtsleiterin Sonja Stuckmann in den vergangenen 18 Monaten sämtliche amtsinternen Prozesse neu denken: „Der gesamte Ablauf der Bearbeitung – vom Einreichen der Anträge bis zur Genehmigung – sowie die Kommunikation mit allen beteiligten Ämtern und Stellen haben sich dadurch teils erheblich verändert.“  Auch die amtsinterne Organisation musste angepasst werden. Parallel dazu wird seit einiger Zeit das gesamte Aktenarchiv der Bauaufsicht digitalisiert: „Auch dies ist ein ehrgeiziges Projekt, mit dem wir schon sehr weit gekommen sind aber auch noch einiges vor uns haben“, berichtet Stuckmann weiter. „Unsere Akten rangieren zeitlich vom 19. Jahrhundert bis heute. Das Digitalisieren dieser über 28.000 Aktenbände zuzüglich zahlreicher Statik-Ordner und somit in Summe von fast 2.000 laufenden Metern Akten unterschiedlichster Papierqualitäten und -formate erfordert eine enge Abstimmung mit dem Scandienstleister sowie erhebliche interne Vor- und Nacharbeiten an den Aktenbeständen und Digitalisaten.“

Die Testphase für das digitale Bauportal wird die Bauaufsicht im Januar 2025 noch mit weiteren ausgewählten Architekturbüros und Bauherrschaften ausweiten, kündigt der stellvertretende Amtsleiter und Projektleiter für die Digitalisierung des Amts, Christian Bosche, an: „Wir möchten die Abläufe und die Kommunikation im Portal und mit den anderen Ämtern noch weiter optimieren.“ Im April 2025 schließlich soll nach derzeitiger Planung das Bauportal für alle genehmigungspflichtigen Vorhaben in Offenbach live gehen. Bosche denkt jedoch schon weiter: „Als nächstes Projekt möchten wir die Bearbeitung auch der genehmigungsfreien und genehmigungsfreigestellten Verfahren digitalisieren und implementieren.“





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