HessenFünf Jahre Cyber Competence Center

Hessens Innenminister Roman Poseck forderte Kommunen auf, das Thema Cyber-Sicherheit ernst zu nehmen und bestehende Angebote zu nutzen.
(Bildquelle: Paul Schneider/Hessische Staatskanzlei)
Im April 2019 wurde das Hessen Cyber Competence Center (Hessen3C) eröffnet (wir berichteten). In dem Kompetenzzentrum, das zum hessischen Innenministerium gehört, arbeiten derzeit rund 50 IT-Fachleute. Sie unterstützen die Landesverwaltung und die Kommunen, aber auch Unternehmen und Betreiber Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) bei der Erhöhung der Cyber-Sicherheit und der Widerstandsfähigkeit von IT-Systemen gegen Cyber-Angriffe.
Anlässlich des fünfjährigen Bestehens hat Hessens Innenminister Roman Poseck das Hessen3C besucht. Im Vordergrund des Besuchs standen die Angebote des Kompetenzzentrums zur Unterstützung hessischer Kommunen im Bereich der Cyber-Sicherheit, so das Innenministerium. Vor Ort verschaffte sich der Minister bei einem gestellten Ransomware-Angriff auf die fiktive Kommune HessenCity einen Eindruck davon, wie die Expertinnen und Experten des Hessen3C bei einem Cyber-Angriff auf eine Kommune arbeiten und diese unterstützen.
Kommunen verstärkt Angriffsziel
Die Gefährdungslage im Cyber-Raum sei nicht zuletzt aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und die verstärkten Aktivitäten von Cyber-Kriminellen sehr angespannt. Ransomware-Angriffe seien zurzeit die größte Bedrohung für hessische Unternehmen und Verwaltungen, so Poseck. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, insbesondere unsere Kommunen zu unterstützen. Auch sie sind in der Vergangenheit bereits Opfer von Cyber-Angriffen gewesen. Die Anzahl der dem Hessen Cyber Competence Center freiwillig gemeldeten Cyber-Angriffe auf hessische Kommunen beläuft sich in diesem Jahr auf sieben Fälle. Seit 2022 sind insgesamt 58 Fälle gemeldet worden. Zwar waren die Mehrzahl dieser Fälle niederschwellige Angriffsformen, bei denen weder Daten abgeflossen sind noch Systeme komplett zum Erliegen gebracht wurden – dennoch, so der Minister, sei die Zahl der ernstzunehmenden Cyber-Angriffe alarmierend hoch: „Das zeigt, dass die Kommunen das Thema ernst nehmen müssen. Ich appelliere daher an alle Kommunen, die bereits bestehenden umfassenden Angebote zu nutzen. Wir dürfen die Augen nicht vor den Gefahren verschließen, sondern müssen ihnen effektiv begegnen.“
Realistische Übungsszenarien für den Ernstfall
Mit dem Hessischen Cyberabwehrausbildungszentrum Land/Kommune (HECAAZ L/K) und dem Kommunalen Dienstleistungszentrum Cyber-Sicherheit (KDLZ-CS) gibt es zwei Angebote, mit denen Kommunen ihre Cyber-Sicherheit eigenständig durch konkrete Maßnahmen erhöhen können. Im Hessischen Cyberabwehrausbildungszentrum werden Bedienstete aus den Bereichen Verwaltungsleitung, Organisation und IT-Betrieb in realistischen Übungsszenarien auf den Ernstfall vorbereitet.
Das Kommunale Dienstleistungszentrum Cyber-Sicherheit unterstützt Kommunen bei einer Ist-Analyse zur Cyber-Sicherheit, auf deren Grundlage ein Maßnahmenplan zur Stärkung der Resilienz entwickelt wird. Die Beratungsleistungen des vom hessischen Innenministerium finanzierten KDLZ-CS sind für die Kommunen kostenfrei. Inzwischen haben an dem Programm 324 der insgesamt 442 hessischen Gemeinden und 18 der 21 Landkreise teilgenommen (Stand 30. März 2024). 63 Gemeinden und fünf Landkreise haben zwischenzeitlich fortgeschrittene Maßnahmen wie etwa Audit- oder Awareness-Maßnahmen zur Stärkung ihrer Cyber-Resilienz durchgeführt.
Mit seinem neuen Aktionsprogramm Kommunale Cyber-Sicherheit (AKC) will Hessen3C in enger Abstimmung mit den Kommunalen Spitzenverbänden die bestehenden Angebote weiterentwickeln. Eine erste konkrete Maßnahme des AKC ist das „Mobile Soforthilfe-Paket Kommunikation“, mit dem Hessen3C einer von einem Cyber-Angriff betroffenen Kommune ein Paket mit Kommunikationstechnik zur Aufrechterhaltung eines Mindestmaßes an Kommunikations- und Arbeitsfähigkeit zur Verfügung stellen kann. Weitere Maßnahmen und Module des AKC sollen folgen.
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