Smart CityFünf wichtige Schritte

NTT Ltd. gibt Kommunen Empfehlungen für ihren Weg zur Smart City.
(Bildquelle: NTT Ltd.)
Städte und Gemeinden stehen vor der Herausforderung, das Leben nachhaltiger, sicherer und integrativer zu gestalten. Smart-City-Konzepte weisen ihnen den Weg dorthin. Da es aber keinen deutschlandweiten Smart-City-Masterplan gibt, ist der Einstieg mitunter anspruchsvoll. Hier setzt das Unternehmen NTT Ltd. an und nennt fünf wichtige Punkte, auf die interessierte Kommunen auf ihrem Weg zur Smart City achten sollten. Demnach sollten sie zunächst eine langfristige Vision definieren. Das Umsetzen eines Smart-City-Projekts nehme viel Zeit in Anspruch. Deshalb müsse jede Stadt für sich einen Plan entwickeln, der die aktuelle Legislaturperiode überdauert sowie eine umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gewährleistet. Bei einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren, die man für ein ganzheitliches Smart-City-Konzept ansetzen müsse, werde es für die Verantwortlichen schnell zu einer großen Herausforderung, die künftigen Stadtoberen unabhängig von der politischen Partei an Bord zu halten. Erst wenn die Vision steht, kann laut NTT Ltd. auch eine Strategie definiert werden. Gleichzeitig gebe es beim Thema Smart City kein Einheitsmodell, das einfach so auf jede Stadt übertragen werden kann. In die Planung müssen vielmehr spezielle Charakteristiken sowie die eigene Geschichte und Identität einbezogen werden.
Stakeholder überzeugen
Des Weiteren müssen alle Stakeholder an Bord geholt werden, empfiehlt NTT Ltd. Die Entwicklung smarter Lösungen für den öffentlichen Raum erfordere eine angemessene Zusammenarbeit und Beteiligung aller Interessengruppen – von kommunalen Einrichtungen über die Privatwirtschaft bis hin zu externen Investoren etwa über Fonds oder Indizes. Alle Stakeholder können mit ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Mitteln einen großen Beitrag für die Schaffung neuer nachhaltiger Stadtmodelle leisten. Dabei gelte: Je früher und je umfassender die Einbindung in Entscheidungsprozesse stattfinde, desto größer sei der Nutzen für die zukünftige Smart City. Gleichzeitig ist es laut NTT Ltd. wichtig, eine themen- und ressortübergreifende Zusammenarbeit zu fördern, um Prozesse neu zu denken und integrierte Lösungen zu entwickeln. Sinnvoll sei es zudem, frühzeitig Digitalisierungs- und IT-Experten ins Boot zu nehmen, um Technik-Silos zu verhindern.
Bürger ernst nehmen
Ein weiterer Punkt befasst sich mit den Interessen der Bürger. Smart-City-Projekte müssen für und mit den Menschen entwickelt werden – nur so lässt sich laut NTT Ltd. eine hohe Akzeptanz aufseiten der Bürger für die Digitalisierungsprojekte sicherstellen. Um zu wissen, was sie interessiert und wo es Probleme im Alltag gibt, helfen Workshops, Umfragen und Stadtlabore. Es müssen Beteiligungsmechanismen implementiert werden, die mehr als reines Informationsmaterial bereithalten. Gerade die neuen Medien mit ihren kollaborativen Ansätzen und Visualisierungseffekten bieten eine gute Möglichkeit, Interesse zu erzeugen und die Mitarbeit zu fördern. Auch muss laut NTT Ltd. eine passende Data Governance erarbeitet werden. Daten spielen in der Stadt von heute und morgen eine immer größere Rolle. Von Geo- über Echtzeitdaten bis hin zum Bevölkerungsregister liegen sie in der Regel verstreut vor, zudem fehle es an fundierten Nutzungskonzepten. Für eine Smart City müsse die Verfügbarkeit und die Verknüpfung dieser Daten erleichtert werden, um die Entwicklung neuer Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen zu ermöglichen. Ziel sei dabei, mit den Daten einen Mehrwert zu schaffen – indem etwa das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr sehr günstig ist, der Bürger im Gegenzug aber seine Bewegungsdaten anonym teilt, empfiehlt NTT Ltd. Mithilfe von Data Governance lasse sich ein Konzept über die Datenhoheit für Stadt, Wirtschaft und Bürger erarbeiten, das auch die Grundlage für datengetriebene Geschäftsmodelle und damit die Refinanzierung von Smart-City-Projekten sei. Als technische Voraussetzung nennt das Unternehmen eine offene, standardisierte und interoperable Plattform. Gleichzeitig gelte es, die Datenschutzbedenken der Bürger ernst zu nehmen und über die Konformität mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Privatsphäre sicherzustellen.
Fördermittel nutzen
Bei ihren Smart-City-Maßnahmen sollten Kommunen die verfügbaren Fördermittel ausschöpfen, empfiehlt NTT Ltd. Denn die Finanzierung von Smart-City-Projekten sei anspruchsvoller als bei konventionellen Infrastrukturvorhaben. Der Erfolg wie auch die Risiken seien nur schwer abschätzbar, zudem haben manche der verwendeten Technologien eine sehr kurze Halbwertszeit. Aufgrund dieser Unsicherheiten sei der Projekterfolg, sowohl inhaltlich wie auch finanziell, nur schwer prognostizierbar. Dies erfordere eine Kombination aus staatlicher und privater Finanzierung. Auf Ebene der Europäischen Union, des Bundes und auch der Bundesländer stehen dabei unterschiedliche Förderprogramme zur Auswahl, die sich hinsichtlich Umfang, Bedingungen und Förderzweck stark unterscheiden. Hinzu kommen Finanzspritzen zu Technologien wie 5G, Themen wie öffentlicher Personennahverkehr oder der Luftreinhaltung. Um angesichts dieses umfangreichen Angebots nicht den Überblick zu verlieren, sei die regionale Stelle für Wirtschaftsförderung eine gute Anlaufstelle. „Während Pionierstädte wie Darmstadt in den letzten Jahren Erfahrungen in der Umsetzung von Smart-City-Projekten gesammelt haben, brauchen die meisten anderen Städte und Gemeinden viel Unterstützung“, sagt Marcus Giehrl, Director Digital Transformation bei NTT Ltd. „Denn auf dem Weg zu einer Smart City oder Smart Region lässt sich nicht einfach ein Schalter umlegen. Vielmehr geht es darum, kontinuierlich intelligente Lösungen für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsqualität zu realisieren.“
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