AKDBGelungener Spagat

AKDB-Chef Rudolf Schleyer: Kommunen müssen die Chancen der Digitalisierung ergreifen.
(Bildquelle: AKDB)
Städte, Gemeinden und Kreise müssen sich um das Thema Digitalisierung kümmern, wenn sie die Herausforderungen der Zukunft meistern wollen. Diese Botschaft vermittelte die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) auf ihrem 3. Kommunalforum. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die vergangene Woche (18. Oktober 2018) in München stattfand, standen deshalb innovative digitale Lösungen. Von Chatbots und künstlicher Intelligenz über Blockchain bis hin zu interoperablen Bürgerservice-Portalen bot der Branchentreff ein breit gefächertes Spektrum an Zukunftsthemen für die rund 1.000 Teilnehmer.
Zukunftsweisende Lösungen
Das Programm bot 50 Referenten auf, die Keynotes und zahlreiche Fachvorträge hielten. Auf der begleitenden Ausstellung zeigten 25 Partnerunternehmen ihre Lösungen. Der IT-Dienstleister der bayerischen Kommunen selbst präsentierte an 30 Ständen neueste Lösungen, innovative Technologien und zukunftsweisende Trends, unter anderem in den Bereichen E-Government, E-Rechnung, Outsourcing, Bau und GIS sowie Datenschutz und IT-Sicherheit.
Der AKDB-Vorstandsvorsitzende Rudolf Schleyer lud in seinem Eröffnungsvortrag die Teilnehmer ein, sich zu informieren und die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen. „Wir sind überzeugt davon, dass die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen eine dreifache, also eine Win-win-win-Situation schaffen kann: für die öffentliche Verwaltung, für Mitarbeiter in den Verwaltungen und für Bürger“, sagte Schleyer. Er rief die Anwesenden dazu auf, die Digitalisierung zu nutzen, um die Verwaltung noch bürgerfreundlicher zu machen und versicherte, dass die AKDB und ihre Partner dafür ihren tatkräftigen Beitrag leisten werden.
Digitalisierung ist „oben“ angekommen
Bei einem Pressegespräch im Rahmen des Kommunalforums erklärte Schleyer, dass das Thema Digitalisierung inzwischen „nach oben gewandert“ sei. Die Politik spüre, dass der digitale Wandel in den Ämtern und Behörden angekommen sei. Die Einflussnahme der Politik auf IT-Angelegenheiten sei gewachsen. Deshalb verstärke die AKDB die Kommunikation mit den politisch Verantwortlichen. Ihnen müsse die politische Relevanz der Digitalisierung nahe gebracht werden, etwa, wie dem demografischen Wandel oder dem Fachkräftemangel durch IT-Lösungen begegnet werden könne.
Als großen Treiber der Entwicklung nannte der AKDB-Chef das Onlinezugangsgesetz (OZG). Schleyer sieht Bayern hier gut aufgestellt. Das Bürgerservice-Portal der AKDB biete mittlerweile 80 Online-Services, zur Authentifizierung nutzen laut Schleyer rund 1.900 bayerische Kommunen die BayernID. Das Bürgerservice-Portal der AKDB werde inzwischen in Nordrhein-Westfalen und Hessen eingesetzt (wir berichteten), auch der Bund hat sich für die Portal-Technologie der Bayern entschieden.
Bürgerservices werden genutzt
Die bayerische Landtagswahl habe gezeigt, dass die Bürger die Online-Verwaltungsdienste auch nutzen, so Schleyer. Fast 350.000 Briefwahlanträge seien über das Bürgerportal gestellt worden – deutlich mehr als bei der vorangegangenen Wahl. Die AKDB sieht sich auch bei den kommunalen Fachverfahren auf einem zukunftssicheren Weg. Rund 80 Millionen Euro hat der IT-Dienstleister nach den Worten von Schleyer in die neue Produktgeneration Synergo in den vergangenen Jahren investiert. Dies habe sich ausgezahlt. Alle Fachverfahren seien jetzt auf einer Oberfläche verfügbar. Die Mitarbeiter in den Bürgerbüros könnten so deutlich einfacher arbeiten, ein Wechsel in andere Programme sei nicht mehr nötig.
Ebenfalls ein stark nachgefragtes Thema sei die IT-Sicherheit, darauf machte Schleyers Vorstandskollegin Gudrun Aschenbrenner die Pressevertreter aufmerksam. Mit der Gründung der Gesellschaft für Kommunalen Datenschutz (GKDS) im März diesen Jahres (wir berichteten) habe die AKDB den Puls der Zeit getroffen. Etwa 100 Kunden vertrauen bereits den Diensten der GKDS, die bereits für zehn Kommunen externe Datenschutzbeauftragte stelle.
Wichtiger Termin für Kommunen
#bild2 Mit dem Besucherrekord von gut 1.000 Teilnehmern hat sich das AKDB-Kommunalforum bereits im dritten Anlauf als wichtiger Termin für Kommunen nicht nur in Bayern etabliert. Der Veranstaltung gelang der Spagat zwischen der Präsentation politisch-strategischer Themen einerseits und Fachthemen andererseits. Der Bundesbeauftragte für Informationstechnik, Klaus Vitt, unterstrich in seiner Keynote, dass die Digitalisierung für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes von zentraler Bedeutung ist. Grundvoraussetzung sei ein funktionierender Portalverbund mit einer breiten Anzahl von Bürgerservices und integrierten E-Akten. Dass von der schnellen Digitalisierung nicht nur die Zukunft Deutschlands, sondern auch Europas abhängt, machte Paul Nemitz von der Generalverwaltung Justiz und Verbraucher der Europäischen Kommission deutlich. Er zeigte die Chancen auf, die GovBots und künstliche Intelligenz für Verwaltungen und Bürger eröffnen. Nur so könne man das Ziel eines digitalen Binnenmarkts erreichen. Die bayerische Perspektive nahm Finanzstaatssekretär Hans Reichhart ein. Die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen müsse vor allem im ländlichen Raum dezidiert vorangetrieben werden. Reichhart erläuterte Förderprogramme und Initiativen, die der Freistaat schon aufgesetzt habe.
Auf großes Interesse im Publikum stieß das Förderprojekt Digitales Dorf. Hierbei konnten sich Gemeinden in Bayern mit Digitalisierungsprojekten bewerben. Auf der Veranstaltung stellte Bürgermeister Karlheinz Roth das Projekt für den südbayerischen Gewinner, den Gemeindeverbund Spiegelau-Frauenau, vor. Darin geht es um die Digitalisierung von Verwaltungs-, Medizin-, Nahversorgungs- und Mobilitätsangeboten. „Unterbleiben im ländlichen Raum strukturelle Maßnahmen für digitale Teilhabe, dann führt die Digitalisierung neben dem demografischen Wandel zu einer Verschärfung der Ungleichgewichtung“, mahnte abschließend Carsten Große Starmann, Projektleiter LebensWerte Kommune von der Bertelsmann Stiftung, der herausragende Digitalisierungsprojekte präsentierte. Darunter auch Smarter Together, das EU-Leuchtturm-Projekt für eine smarte Stadt, an dem auch München teilnimmt (wir berichteten), sowie das Nachbarschaftsportal nebenan.de.
Digitale Kultur leben
Wie ein digitaler Wandel zu gestalten sei, erklärte Professorin Claudia Schneider von der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Dabei gehe es nicht nur um die Implementierung neuer Software, sondern auch um neue Arbeitsprozesse und Organisationsstrukturen. Sie legte den Führungskräften im Auditorium nahe, ihre Mitarbeiter stärker in die Digitalisierung einzubinden und ihnen Verantwortung zu übertragen. Nur so könne eine digitale Kultur durchgesetzt und gelebt werden.
NOLIS: Virtuelle Infowoche
[19.11.2025] Nach einem erfolgreichen Infotag E-Government und Digitalisierung in Präsenz bietet Veranstalter NOLIS Interessierten vom 1. bis 4. Dezember die Möglichkeit, verpasste Vorträge online zu besuchen. mehr...
ANGA COM: Drei Viertel der Ausstellungsfläche bereits gebucht
[12.11.2025] Sechs Monate vor dem Start der ANGA COM 2026 sind bereits drei Viertel der Ausstellungsfläche vergeben. Die Fachmesse firmiert künftig unter dem neuen Namen „ANGA COM Fachmesse und Kongress für Breitband, Medien & Konnektivität“ und erweitert ihr Programm um aktuelle Wachstumsthemen wie Inhouse-Netze, KI und Creator Media. mehr...
GISA: Fachveranstaltung zu Digitalisierungsthemen
[07.11.2025] GISA richtet am 17. und 18. November 2025 in Leipzig die Fachveranstaltung Digital Insights aus. Dort geht es um Cloud, Künstliche Intelligenz, IT-Sicherheit und digitale Prozesse für Wirtschaft und Verwaltung. mehr...
KommDIGITALE 2026: Digitale Kommune im Zentrum
[05.11.2025] Die KommDIGITALE findet im kommenden Jahr bereits im März statt. Teile des neuen Veranstaltungskonzepts sind die Digitalen Werkbänke als interaktive Praxisfläche. mehr...
Niedersachsen: Rückblick auf das IT-Symposium 2025
[30.10.2025] Etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen beim IT-Symposium 2025 der Niedersächsischen Landesverwaltung in Osnabrück zusammen, um praktische Einblicke in neue Technologien wie KI, RPA und VR zu gewinnen und um deren Einsatz in der öffentlichen Verwaltung zu diskutieren. mehr...
DIGITAL-Award 2025: Innovative Kommunen ausgezeichnet
[29.10.2025] Im Rahmen der Kommunale haben herausragende Kommunalprojekte den DIGITAL-Award erhalten. Die Auszeichnung wurde in drei Kategorien verliehen. Zu den Bestplatzierten zählen die Gemeinde Kloster Lehnin, der Markt Weisendorf, die Städte Bad Soden-Salmünster, Nürnberg, Leipzig und Nettetal sowie der Kreis Darmstadt-Dieburg, der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis Augsburg. mehr...
Kommunale 2025: Starkes Signal aus dem Süden
[27.10.2025] Deutschlands größte Fachmesse für Kommunalbedarf wächst weiter: Die Kommunale in Nürnberg verzeichnete Rekordzahlen und präsentierte sich als Schaufenster für Innovation, Austausch und politische Orientierung. mehr...
cit-Kundentag: Verwaltungsdigitalisierung als Chance
[27.10.2025] Künstliche Intelligenz, Standardisierung und skalierbare Plattformlösungen spielen eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung digitaler Verwaltungsprozesse. Wie sich Effizienz, Nutzerorientierung und Datenschutz dabei in der Praxis verbinden lassen, zeigte der Kundentag des Unternehmens cit. mehr...
Kommunale 2025: Die Zukunft gestalten
[15.10.2025] Auf der Kommunale in Nürnberg erwartet die Besucher ein vielfältiges Angebot an Innovationen, Impulsen und praxisnahen Lösungen für die kommunale Zukunft. mehr...
Little Bird: Informationstag Kinderbetreuung
[14.10.2025] Anfang November lädt Softwareanbieter Little Bird zu einem kostenfreien Informationstag über die digitale Verwaltung von Kinderbetreuungsangeboten nach Walldorf ein. Teilnehmende erhalten von der ganzheitlichen Digitalisierung über die rechtssichere Platzvergabe bis hin zur Bedarfsplanung einen umfassenden Einblick in die Praxis. mehr...
Learntec: Jetzt bewerben für den Innovationspreis
[09.10.2025] Im Rahmen der Bildungsmesse Learntec wird der Innovationspreis für digitale Bildung, delina, verliehen. Bewerbungen können noch bis Ende Oktober eingereicht werden. mehr...
Infotag: KI und digitale Prozesse
[09.10.2025] Auf dem Infotag E-Government und Digitalisierung, den das Unternehmen NOLIS Anfang November in Hannover ausrichtet, stehen KI-Lösungen und digitale Prozesse im Mittelpunkt. mehr...
Smart Country Convention: 2025 erneut gewachsen
[07.10.2025] Eine neue Rekordbeteiligung hat die Smart Country Convention 2025 erreicht. Mehr als 23.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Veranstaltung besucht, viele wollen zwischen dem 13. und 15. Oktober 2026 zur nächsten SCCON wiederkommen. mehr...
Intergeo: Lösungen für eine Branche im Wandel
[07.10.2025] Heute startet in Frankfurt die Intergeo 2025 – das weltweit führende Event für Geodäsie, Geo-Information und Landmanagement. Im Mittelpunkt stehen Künstliche Intelligenz, Digitale Zwillinge und Reality Capturing als Zukunftstreiber einer Branche im Wandel. mehr...
Kommunale: Wolters Kluwer gibt Einblick in digitale Werkstatt
[01.10.2025] Auf der Kommunale 2025 in Nürnberg präsentiert Wolters Kluwer digitale Werkzeuge für eine effizientere Verwaltungsarbeit. Im Mittelpunkt stehen KI-gestützte Rechtsinformationen und praxisnahe Lösungen für den kommunalen Alltag. mehr...















