Anliegen-ManagementMängel schneller beheben

MeldooPLUS: Eine Lösung für viele Mängel.
(Bildquelle: leanact GmbH)
In der digitalen Bürgerpartizipation sind Mängelmelder bereits seit über einem Jahrzehnt ein Begriff. In wenigen Schritten erhalten Bürgerinnen und Bürger darüber die Möglichkeit, ihrer Verwaltung Mängel wie etwa Schlaglöcher, wilden Müll oder defekte Beleuchtung zu melden. Die Lösungen, die sich unter dem Begriff einreihen, könnten kaum unterschiedlicher sein. Gerade größere Städte entschieden sich in der Vergangenheit häufig für kostenintensive Eigenlösungen, kleinere Kommunen hingegen stellten oftmals separate Formulare für das Melden auf ihre Website. Beide Varianten waren mit großen Herausforderungen verbunden. Individuelle Eigenlösungen mussten kostenintensiv beschafft, gewartet und – ein oft unterschätzter Aspekt – regelmäßig beworben werden. Die klassischen Web-Formulare sind zwar kostengünstig anzulegen, führen jedoch zu keinerlei Zeitersparnis bei der Bearbeitung der Meldungen. Oft werden diese einfach via E-Mail an den jeweiligen Fachbereich weitergeleitet. Eine Entlastung für die erledigenden Stellen wird so nicht geschaffen. Mängelmeldungen schneller bearbeiten Diese Herausforderung wollte der IT-Verbund Schleswig Holstein (ITVSH) für seine Träger 2021 in Angriff nehmen. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung wurde daher ein Tool gesucht, das die Effizienz bei der Bearbeitung von Mängelmeldungen steigern soll. Die Entscheidung fiel auf das Anliegen-Management-System MeldooPLUS des Anbieters leanact aus Braunschweig. Anders als bei vielen traditionellen Mängelmeldern konzentriert sich MeldooPLUS insbesondere auf die Zeitersparnis für Verwaltungsmitarbeitende. So bündelt das System moderne und traditionelle Meldekanäle und schafft eine ganzheitliche Übersicht in der browserbasierten Oberfläche. Meldungen können via App, Website, E-Mail, Telefon und Direktansprache in MeldooPLUS erfasst werden. Das System verteilt anschließend je nach Meldungsstandort und Zuständigkeit das Anliegen direkt an die richtige Stelle. Über Funktionen wie die Dubletten-Prüfung, Textvorlagen und 1-Klick-Weiterleitungen können Verwaltungsmitarbeitende die Meldungen zeitschonend bearbeiten oder weiterleiten. Vorab werden alle Meldungen vom leanact-Team mit einem Spam-Filter geprüft. Somit werden Meldungen ohne Sachbezug, mit fehlenden Informationen oder Verstoß gegen die Netiquette direkt zurück an den Meldenden gesendet. Kostenfreie MeldooPLUS-Lizenz Seit dem Frühjahr 2022 können Kommunen in Schleswig-Holstein eine kostenfreie MeldooPLUS-Lizenz über den ITVSH beantragen. Der Service wird gerne angenommen – über 20 Verwaltungen haben die neue Lösung bereits während der Auftaktphase eingeführt. „Wir merken, dass die Nachfrage unserer Träger nach digitalen Lösungen, die bestehende Prozesse nicht nur abbilden, sondern auch verbessern, stetig zunimmt. Mit MeldooPLUS haben wir eine Lösung gefunden, die Mängelmeldungen vor allem aus Sicht der öffentlichen Verwaltung weiterdenkt“, sagt Carsten Pieper, Projektleiter beim ITVSH. Perspektivisch soll MeldooPLUS noch weiter in geplante Projekte und Strukturen integriert werden. So wird der Mängelmelder künftig auch als Modul im Bürgerportal Schleswig-Holstein als Komponente angeboten. Durch die flächendeckende Nutzung eines einheitlichen Systems ergeben sich weitere Synergieeffekte. Erfahrungswerte haben gezeigt, dass Partnerkommunen unmittelbar davon profitieren, wenn sich ihre Nachbargemeinde für den gleichen Mängelmelder entscheidet. Jeder neue Start in unmittelbarer Umgebung führt zu einer besseren Akzeptanz und Annahme des neuen Services in der eigenen Verwaltung. Insbesondere Pendler und Touristen profitieren von einer flächendeckenden Nutzbarkeit eines einheitlichen Mängelmelders. Doch auch für die Verwaltungen ergeben sich Vorteile: In Gebieten, in denen Gemeinden und Kreisverwaltung MeldooPLUS nutzen, können weitergeleitete Anliegen medienbruchfrei empfangen werden. System erweitert Ursprünglich als Mängelmelder gestartet, hat sich MeldooPLUS inzwischen deutlich weiterentwickelt. Durch das Modul Allgemeine Anliegen wurde das System systematisch erweitert. Das Modul ermöglicht in einem ganzheitlichen Ticket-System, alle Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern effizient zu bearbeiten. Hervorzuheben ist, dass sich über den Formular-Manager des Moduls beliebig viele Formulare für die kommunale Website erstellen lassen. Der Eingang der Tickets kann dann zentral in der gewohnten MeldooPLUS-Oberfläche direkt vom richtigen Fachbereich bearbeitet werden. So lassen sich auch weitere OZG-Leistungen einfach umsetzen. Mit den Modulen Allgemeine Anliegen und dem Mängelmelder können somit sämtliche Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger an die öffentliche Verwaltung formulieren, digital abgebildet werden. In der Praxis werden die Module jedoch oftmals auch genutzt, um interne Prozesse (etwa hausinterne IT-Tickets, Hausmeisterpool/Gebäude-Management) zu koordinieren. Mittlerweile wird das Anliegen-Management-System von leanact von über 63 Kommunalverwaltungen bundesweit eingesetzt.
https://itvsh.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Dezember 2022 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Erfurt: Elektronische Wohnsitzanmeldung pilotiert
[13.06.2025] In Thüringen kommt der Roll-out der elektronischen Wohnsitzanmeldung in Gang: Nach Meiningen ist Erfurt die zweite Kommune, die den neuen Onlinedienst pilotiert. Von dem Service profitieren Personen, die innerhalb der Stadt umziehen ebenso wie Zuzügler. mehr...
Greven: Digitalisierung der Bauverwaltung
[12.06.2025] Bauanträge können in Greven jetzt auch digital gestellt werden. Dazu nutzt die Stadt die Fachanwendung ProBAUG sowie die Onlineplattform Prosoz elan comfort des Anbieters Prosoz. mehr...
Ausländerwesen: Minden setzt auf VERA
[30.05.2025] Der Wechsel auf die Software VOIS|VERA hat in der Ausländerbehörde der Stadt Minden für deutliche Arbeitserleichterungen gesorgt. Obwohl an einigen Stellen noch Optimierungsbedarf herrscht, ist die Stadt mit dem Umstieg mehr als zufrieden. mehr...
Ganderkesee: Digitale Hundemarke
[30.05.2025] In Ganderkesee können Hundemarken künftig auch via Smartphone vorgezeigt werden. Wer das digitale Zusatzangebot nutzt, muss keine Metallhundemarke mit sich führen. mehr...
Kreis Rostock: Im Bauwesen vorne
[13.05.2025] Der Kreis Rostock möchte ein vollständig digitales Bauantragsverfahren einführen und zählt dabei zu den Vorreitern in Mecklenburg-Vorpommern. Unterstützt wird die Kommune vom Unternehmen Prosoz Herten. mehr...
Dresden: Schnell und digital zum Wohngeld
[07.05.2025] Die sächsische Landeshauptstadt Dresden nutzt für den digitalen Wohngeldantrag ab sofort den Online-Antragsassistenten des Freistaates Sachsen. Damit soll der Antragsprozess noch einfacher, übersichtlicher und schneller ablaufen. mehr...
AKDB: Cloudbasierte Lösung für die Bauaufsicht
[07.05.2025] Eine cloudbasierte Version ihrer Baugenehmigungssoftware bringt die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) auf den Markt. OTS Bau SaaS soll Bauaufsichtsbehörden entlasten und komplett digitale Workflows ermöglichen. mehr...
Kommunaler Sozialverband Sachsen: Digitalisierung in Eigenregie
[05.05.2025] Der Kommunale Sozialverband Sachsen setzt künftig auf die No-Code-Plattform VIS des Unternehmens PDV. Damit lassen sich digitale Aktenführung, Datentransfer und Prozesse eigenständig gestalten und flexibel in bestehende IT-Strukturen integrieren. mehr...
Meldewesen: Neues Verfahren zur Ausweisbeantragung
[24.04.2025] Über das neue digitale Verfahren zur Beantragung von Pass- und Ausweisdokumenten hat sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Dessau-Roßlau informiert. mehr...
Mannheim: Ein Jahr virtuelles Bauamt
[04.04.2025] Seit einem Jahr werden in Mannheim Baugenehmigungen vom Antrag bis zur Genehmigung ausschließlich elektronisch eingereicht und weiterbearbeitet. Auch die fertigen Bescheide können mittlerweile elektronisch übermittelt werden. Als nächstes soll die Bauamtsplattform an das städtische Fachverfahren angebunden werden. mehr...
Little Bird: Jobbörse gestartet
[03.04.2025] Die jetzt freigeschaltete Jobbörse von Anbieter Little Bird möchte Kindertagesstätten, Schulen und andere pädagogische Einrichtungen dabei unterstützen, qualifiziertes Personal zu finden. mehr...
Jena: Neue Software im Fachdienst Bürgerdienste
[01.04.2025] Die Stadt Jena stellt ihren Fachdienst Bürgerdienste auf die Software VOIS | MESO um, um Verwaltungsprozesse zu optimieren und die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Die technische Migration erfolgt im laufenden Betrieb und umfasst die Übertragung von über 115.000 Datensätzen. mehr...
Gütersloh: Vom Bürgerportal ins Trauzimmer
[21.03.2025] Die Stadt Gütersloh führt die EfA-Leistung Ehe ein. Paare können ihre Eheschließung dann online an- oder voranmelden, ein Ehefähigkeitszeugnis beantragen, ihre Ehe nachbeurkunden lassen oder Ehe- und Lebenspartnerschaftsurkunden beantragen, bestellen und bezahlen. mehr...
Stuttgart: Bau‐Ermöglichungsämter statt langer Wartezeiten
[19.03.2025] Stuttgart will seine Bauverfahren beschleunigen und setzt sich ambitionierte Ziele. So sollen Bauanträge künftig in 65 Tagen entschieden werden. Dafür setzt die Stadt auf mehr Personal, optimierte Prozesse und Digitalisierung. Ein erster Schritt: Online-Terminbuchungen im Baurechtsamt. mehr...
OZG: Minden testet Online-Wohnsitzanmeldung
[19.03.2025] Das nordrhein-westfälische Minden erweitert seine Dienstleistungen um die digitale Wohnsitzanmeldung. Der Service kommt ganz ohne Besuch beim Amt aus. Nun sucht die Stadt Testpersonen, die kürzlich umgezogen sind und den Onlinedienst ausprobieren wollen. mehr...