EinwohnermeldewesenNeue Generation
Anfang nächsten Jahres erhalten die Meldeämter und Bürgerbüros in Hessen ein neues Einwohnerfachverfahren: emeld21. Die Lösung wird von dem Unternehmen HSH in Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister ekom21 entwickelt und gilt bundesweit als eine der modernsten und innovativsten Anwendungen für das Einwohnermeldewesen.
Die Anforderungen an die Kommunalverwaltungen sind in den vergangenen Jahrzehnten immer komplexer geworden. Das gilt für die Datenverarbeitung und die kommunale Informationstechnik ebenso wie für das Verwaltungshandeln allgemein. Die in weiten Teilen autonom arbeitenden Fachämter und -bereiche von früher werden mehr und mehr zu integrativen Bestandteilen einer vernetzten Verwaltung. Hinzu kommen die Entwicklungen der vergangenen Jahre, die auch vor dem Public Sector nicht haltmachen und sich in den Alltagserfahrungen der Bürger spiegeln: Open und Mobile Government sowie Cloud Computing. Diesem Strukturwandel, der sich auch auf die Geschäftsprozesse vor Ort auswirkt, werden die klassischen Fachverfahren in weiten Teilen nicht mehr gerecht. Eine neue Software- und Fachverfahrensgeneration ist notwendig – idealerweise auf Grundlage einer übergreifenden, softwareseitigen Plattform.
Bedienbarkeit stand im Fokus
Neue Maßstäbe setzen ekom21 und HSH bei ihrer Entwicklung deshalb in Sachen Bedienbarkeit und Sicherheit. Das neue Einwohnerfachverfahren baut auf einer Drei-Schichten-Architektur auf und ist für den Rechenzentrumsbetrieb optimiert. Die Daten für die hessischen Nutzer liegen dabei auf Servern, die im vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierten Hochsicherheitsbereich von ekom21 stehen. Neben der technischen Sicherheit und den hausinternen Sicherheitsmaßnahmen, bietet die neue Lösung auch eine große Bandbreite an softwareseitigen Sicherheitsmerkmalen, wie etwa eine ausgeklügelte Zugriffssteuerung und -kontrolle.
Der Client selbst, das Front End für den Sachbearbeiter, ist ein selbst entwickelter Hybrid-Webbrowser, der die Anbindung beliebiger Hardware ermöglicht sowie die Browser-Engine für das Rendering der grafischen Benutzeroberfläche mitbringt. Bei der Entwicklung des neuen Verfahrens wurde von Beginn an großer Wert darauf gelegt, dass die User Experience, also das Nutzererlebnis, das Oberflächendesign sowie das Look-and-Feel die Standards der Benutzerfreundlichkeit erfüllen. Ebenso wurde auf die Richtlinien für Software-Ergonomie (EN ISO 9241) geachtet, welche die Mensch-System-Interaktion beschreibt. Neben der übersichtlichen Benutzerführung und einer sich konsequent an den Arbeitsabläufen in den Meldeämtern und Bürgerbüros orientierenden Programmlogik folgt die Datenerfassung und -bearbeitung, dort wo es möglich ist, dem Prinzip „What You See Is What You Get“. So kann der Sachbearbeiter etwa bei der Beantragung eines Personalausweises die Daten direkt in das auf dem Bildschirm abgebildete Dokument eingeben.
Bundesmeldegesetz kann kommen
Weitere Programm-Features sind das Anzeigen von bürgerrelevanten Daten auf einem Bürgermonitor, die direkte Anbindung aller heute in der Meldebehörde nutzbaren Peripheriegeräte, wie Änderungsterminal, Fingerabdruck-Scanner, Unterschriften-Pad, Barcode-Lesegerät, Scanner und Drucker, aber auch Kiosksysteme und Fotoautomaten. Programmseitig implementiert sind zudem alle melderechtlichen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Bundesmeldegesetz (BMG), wie beispielsweise die Datenübernahme beim Zuzug von jeder bundesdeutschen Meldebehörde über den vorausgefüllten Meldeschein. Das neue Verfahren ist also gleichsam auch schon „BMG ready“.
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Dieser Beitrag ist in der August-Ausgabe von Kommune21 im Schwerpunkt Fachverfahren erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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