MünchenNeues Adress- und Eigentumsregister

Stadt München hat ein neues Adress- und Eigentumsregister entwickelt.
(Bildquelle: badahos/123rf.com)
Rund 25 Millionen Adressen gibt es deutschlandweit. 186.000 davon entfallen auf das Stadtgebiet München. Wie Bayerns Landeshauptstadt mitteilt, werden die entsprechenden Daten im Kommunalreferat verwaltet. Bis zu 50 Straßenbenennungen werden hier pro Jahr durchgeführt und 1.600 Hausnummern vergeben oder eingezogen. Zu den täglich aktualisierten Lokaleinträgen kommen bundesweite Daten aus dem Adressdienst vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) hinzu. Bislang hat München sämtliche Adressen und Flurstücke in der so genannten Gebäude- und Grundstücksdatei (GGD) erfasst. Die in den 1980er-Jahren entwickelte Lösung sei aber immer mehr an ihre Grenzen gestoßen. Wichtige Funktionalitäten wie eine Geolokalisierung oder eine Verknüpfung von Sach- und Geodaten fehlten beispielsweise. Auch der technische Support konnte nach Angaben der Stadt nur eingeschränkt gewährleistet werden. Deshalb werde das bestehende System bis Mitte 2023 von der modernen Fachanwendung MAstER (Münchner Adress- und städtisches Eigentumsregister) abgelöst.
Agile, passgenaue Umsetzung
Entwickelt werde die Anwendung vom Service- und Technologieprovider it@M in enger Kooperation mit dem zum Kommunalreferat gehörenden Geodatenservice München. Der Startschuss für die Umstellung sei 2019 gefallen. Die Umsetzung erfolge agil in zwei großen Ausbaustufen. In der ersten, im Juni 2022 live gegangenen Stufe wurden alle Straßen und Hausnummern aus dem alten System GGD importiert. Im zweiten, für Mitte 2023 geplanten, Release werden auch die Münchner Flurstücke beinhaltet sein. Während der Entwicklung werden die zunächst groben Anforderungen schrittweise in enger Zusammenarbeit mit dem GeoDatenService ausgearbeitet, in dreiwöchigen Sprints umgesetzt und den Fachabteilungen vorgestellt. „Durch das schrittweise Erstellen und Reviewen einer solch komplexen Anwendung konnte man sich auf die Umsetzung einiger einzelner, fachlicher Anforderungen fokussieren“, sagt Jan Liebscher, fachlicher Vertreter beim Geodatenservice. „So konnte jeder Schritt passgenau nach unseren Bedürfnissen, schnell und transparent umgesetzt werden.“
Benutzerfreundliche Funktionen
Mit MAstER wird der Stadtverwaltung eine umfangreiche Anwendung zur Verfügung stehen, heißt es in der Münchner Meldung des Weiteren. Sie werde nicht nur sachliche Adressinformationen beinhalten, sondern auch Geodaten, wozu Koordinaten, Schulsprengel oder Bezirke aus dem Geodatenpool zählen. Dafür musste allerdings auch eine riesige Datenmenge aus vielen unterschiedlichen Quellen in das neue System migriert werden. Zum Teil stammen diese Informationen aus nicht normalisierten Datenbanken. Viele redundante und veraltete Informationen galt es zu bereinigen, abzugleichen und zuzuordnen. Das neue Front End, mit dem die Anwendenden künftig arbeiten, werde mit den Open-Source-Frameworks VueJs und Leaflet umgesetzt. Im Ergebnis biete eine ansprechende Oberfläche mit Formularen, Visualisierungen und Dashboards viele benutzerfreundliche Funktionen.
Die manuelle Pflege etwa von Stadtbezirken, Postleitzahlen oder Schulsprengel entfällt laut München künftig komplett. Solche Informationen werden dann automatisiert über einen Geoprocessing-Service mithilfe der Adresskoordination aus der Geodateninfrastruktur der Stadt abgeleitet. Dank des Open Source Tools Kibana können interaktive Dashboards von kombinierten Sach- und Geoinformationen je nach Bedarf problemlos erstellt und grafisch aufbereitet werden. Straßennamen lassen sich sogar bestimmten Kategorien zuordnen und auswerten, wie das Beispiel aus dem Testsystem zeige.
Adressservice für städtische Fachverfahren
Neu sei in MAStER die Bereitstellung eines zentralen Adressservices zur Nutzung in städtischen Fachverfahren. Suche beispielsweise eine Fachabteilung nach einer Münchner oder bundesweiten Adresse, werden die gefundenen Daten umfassend – auch hinsichtlich der korrekten Schreibweise – überprüft. Das Ergebnis enthalte nicht nur die Straße mit Namen und Standortkoordinaten, sondern auch aus der Geodateninfrastruktur der Stadt angereicherte geografische Lageinformationen wie Stadtbezirk oder Schulsprengel. Bei Bedarf können außerdem historische Adressen gesucht werden. In der Kfz-Zulassungsstelle sei es beispielsweise essenziell für die tägliche Bearbeitung der Anträge von Bürgerinnen und Bürger, dass valide, tagesaktuelle Adressdaten bereitgestellt werden. Udo Brandes, Entwickler für Kfz-Zulassungssoftware bei it@M resümiert: „Der Adress-Service bietet eine moderne technische Schnittstelle und liefert schnelle und absolut verlässliche Daten. Die Umstellung war unkompliziert und der Service läuft sehr stabil.“
Um bürgernahe Dienstleistungen weiter zu verbessern, wird das System nach Angaben der Stadt so ausgelegt, dass Fachverfahren problemlos angebunden werden können. Etwa die Verwaltung von Parklizenzgebieten könnte davon profitieren, wenn Information aus dem Adressservice hinzugefügt und abgerufen werden können.
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