ITEBOOpenR@thaus-Vorfall aufgearbeitet
Im Juni 2024 wurde das Serviceportal OpenR@thaus aufgrund von Sicherheitsbedenken innerhalb kurzer Zeit zwei Mal vorsorglich vom Netz genommen (43998+wir berichteten). Nun meldet der IT-Dienstleister ITEBO, der Sicherheitsvorfall sei abgeschlossen und schildert die Vorfälle detailliert aus seiner Perspektive. Demnach wurde OpenR@thaus Ziel eines Scam-Angriffs. Durchgeführt wurde dieser von der Hacktivistin Lilith Wittmann, der es am Abend des 7. Juni 2024 gelang, potenzielle Missbrauchsmöglichkeiten eines Redirects (Weiterleitung) der BundID auf nicht legitimierte Webseiten offenzulegen. Um diese Weiterleitungen zu unterbinden, seien die Systeme des Serviceportals OpenR@thaus als Sofortmaßnahme von der BundID getrennt worden, berichtet ITEBO. Innerhalb von 24 Stunden sei am Wochenende in Zusammenarbeit mit einem Cybersecurity-Dienstleister und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) eine Lösung für diesen spezifischen Missbrauchsvektor geschaffen worden. Die Portale waren daher am 9. Juni wieder verfügbar. ITEBO verweist auf die bestehenden Zertifizierungen ISO/IEC 20000-1:2018 und ISO/IEC 27001:2017, die Prozesse und Verfahren vorsehen, wie in Krisenfällen zu verfahren ist. In diesem Fall sei auf das Business Continuity Management (BCM) und den dazugehörigen Notfallplan (Continuity Plan OpenR@thaus) zurückgegriffen worden.
Kunden blieben auf dem Laufenden
Nach dieser zügigen Fehlerbehebung geriet OpenR@thaus am 17. Juni erneut in den Fokus der Angreiferin und wurde wieder vorbeugend vom Netz genommen, das Abschalten aller Serviceportale wurde veranlasst. „Aufgrund des Angriffs wurden durch die BundID alle Authentifizierungen von OpenR@thaus-Usern gesperrt. Eine Nutzung der Portale durch Bürgerinnen und Bürger war nicht mehr effektiv möglich, da die Anmeldung über das Nutzerkonto nicht mehr zur Verfügung stand. Die Sacharbeiterinstanzen waren allerdings noch verfügbar. Eine Bearbeitung der vorhandenen Anträge durch die kommunalen Verwaltungen konnte somit weitergeführt werden“, erläutert Thomas Cormann, Servicebereichsleiter bei ITEBO.
Wittmann hatte die von ihr aufgedeckte Sicherheitslücke auf die Verwendung des SAML-Verfahrens zurückgeführt, welches bei der BundID für die Authentifizierung benutzt wird. Eine weitere Sicherheitslücke sah die Informatikerin in der Software Liferay, auf der OpenR@thaus basiert. Hierzu merkt ITEBO jetzt an, dass diese Sicherheitslücke in Liferay eine Softwareversion betreffe, welche bereits seit Mitte 2021 nicht mehr in den Serviceportalen zur Verwendung kam.
Wie ITEBO angibt, wurden betroffene Kunden per E-Mail fortlaufend über aktuelle Sicherheitsmaßnahmen und ihren Umsetzungsstatus informiert. In Zusammenarbeit mit dem BMI wurden umfangreiche Maßnahmen zur Härtung des Quellcodes getroffen. Die OpenR@thaus-Portale waren am 4. Juli 2024 wieder verfügbar.
ITEBO holt externe Berater hinzu
ITEBO will den Vorfall nun auch zum Anlass nehmen, um gemeinsam mit einem externen Cybersecurity-Unternehmen Gespräche zu den Themen Produktsicherheit, Betriebssicherheit und Möglichkeiten von Analytik und Härtung aufzunehmen. „Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden unsere bisherigen Maßnahmen der Cybersecurity ergänzen“, sagt Udo Wenker, Geschäftsführer der ITEBO-Unternehmensgruppe. Wenker betont, dass „über den Angriffsvektor“ zu keinem Zeitpunkt Datenabflüsse möglich gewesen seien. Auch ein unerwünschter Fremdzugriff auf die Serviceportale oder die Kommunikation zur BundID sei zu keiner Zeit möglich gewesen. „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und auch die entstandene Verunsicherung, die durch die Abschaltung des Serviceportals entstanden sind, sehr“, so Wenker.
Rheinland-Pfalz: Kommunen für Cybersicherheit sensibilisieren
[18.11.2025] Rund 200 Beschäftigte aus rheinland-pfälzischen Kommunen nahmen an der virtuellen „Roadshow Kommunen“ teil. Fachleute von BSI, CERT-kommunal-rlp und dem Digitalisierungsministerium informierten über praktische Sicherheitsmaßnahmen, um besser auf IT-Sicherheitskrisen vorbereitet zu sein. mehr...
Bayern: Bericht zur Cybersicherheit 2025
[18.11.2025] Für Bayern liegt jetzt der diesjährige Bericht zur Cybersicherheit im Freistaat vor. Die Bedrohungslage ist demnach weiterhin hoch, mutmaßlich politische motivierte Cyberangriffe nehmen zu. Bayern hat seine Schutzmaßnahmen angepasst und die Präventionsangebote für den Bereich Wirtschaft und Gesellschaft weiterentwickelt. mehr...
Cybersicherheit: Hoher Handlungsdruck
[12.11.2025] Die aktuelle Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ von G DATA CyberDefense zeigt: Veraltete IT, Fachkräftemangel und zu geringe Budgets bremsen die Sicherheitsvorkehrungen aus. Kommunen müssen jetzt handeln und ihr Schutzniveau erhöhen. mehr...
Cybersecurity: Schatten-KI als offene Flanke
[11.11.2025] Eine aktuelle Umfrage zum Thema Cybersicherheit, die im Auftrag von Microsoft in Ämtern und Behörden durchgeführt wurde, zeigt, dass die Nutzung nicht-autorisierter KI-Tools weit verbreitet ist. Die Zahlen offenbaren außerdem eine erstaunliche Diskrepanz: Während rund 80 Prozent der Befragten auf Landes- und Bundesebene die Bedrohungslage als sehr hoch einstuften, sind es in Kommunen nur 58 Prozent. mehr...
IT-Sicherheit: Angriff und Abwehr mit KI
[23.10.2025] Künstliche Intelligenz unterstützt Kriminelle bei Cyberangriffen, gleichzeitig wird sie zur Gefahrenabwehr eingesetzt. In Kommunen beginnen die Probleme allerdings an ganz anderer Stelle: Sie fallen aus dem IT-Grundschutz. mehr...
Kirkel: Krise kontrolliert bewältigt
[17.10.2025] Die saarländische Gemeinde Kirkel konnte einem Cyberangriff technisch erfolgreich begegnen – auch dank der Unterstützung umliegender Kommunen. Die offene Kommunikation mit der Öffentlichkeit trug ebenfalls zum kontrollierten Umgang mit dem Angriff bei. mehr...
Berlin: Hürden beim Open-Source-Umstieg
[13.10.2025] In der Berliner Verwaltung läuft bislang nur ein gutes Fünftel der eingesetzten Fachverfahren auf Open Source. Fehlende Zentralisierung und eine Windows-Bindung der einzelnen Lösungen bremsen auf dem Weg zu mehr digitaler Souveränität. Der Umsteig erfolgt schrittweise. mehr...
Cybersicherheit: Mit ELITE 2.0 Angriffe realistisch erleben
[26.09.2025] Die Fraunhofer-Institute FOKUS und IAO stellen jetzt Online-Demonstratoren zur Verfügung, mit denen sich die Folgen eines Cyberangriffs realistisch erleben lasen. Das soll Mitarbeitende praxisnah für aktuelle Cybergefahren sensibilisieren. mehr...
ITEBO: Cloudbasierter Notfallarbeitsplatz
[01.09.2025] Kommunen können nun einen Notfallarbeitsplatz bei IT-Dienstleister ITEBO einrichten. Sollte die Verwaltung einmal von einem Cyberangriff betroffen sein, kann sie über die cloudbasierte Lösung innerhalb kurzer Zeit ihre Erreichbarkeit wiederherstellen. mehr...
Datenschutz: Know-how für die KI-Planungsphase
[29.08.2025] Der Beauftragte für den Datenschutz des Landes Niedersachsen führt regelmäßig Schulungen zu aktuellen Datenschutzthemen durch. Neu im Programm ist eine Fortbildung über den KI-Einsatz in der öffentlichen Verwaltung. mehr...
CyberSicherheitsForum 2025: Global denken, vor Ort handeln
[28.08.2025] Wie sicher sind wir in der Welt vernetzt? Was können wir global mitnehmen, um unsere digitale Welt hier vor Ort sicherer zu machen? Diese und weitere Fragen können mit Expertinnen und Experten im November beim siebten CyberSicherheitsForum in Stuttgart diskutiert werden. mehr...
Würzburg: Siegel bescheinigt IT-Sicherheit
[26.08.2025] Würzburg ist vom Bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel Kommunale IT-Sicherheit ausgezeichnet worden. Es bescheinigt der Stadtverwaltung, dass sie angemessene Maßnahmen zur IT-Sicherheit umgesetzt hat. mehr...
V-PKI-Zertifikate: Neues Antragsportal der SIT
[25.08.2025] Als nachgeordnete Zertifzierungsstelle des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt die Südwestfalen-IT Zertifikate zur Absicherung der digitalen Kommunikationswege und -Plattformen von öffentlichen Verwaltung aus. Das entsprechende Antragsportal hat die SIT nun einem Relaunch unterzogen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
Monheim am Rhein: TÜV bestätigt IT-Sicherheit
[23.07.2025] Das Informationssicherheits-Managementsystem der Stadt Monheim und ihrer Bahnen ist erneut mit dem Prüfsiegel ISO/IEC 27001:2022 zertifiziert worden. Das von TÜV Rheinland ausgestellte Zertifikat bescheinigt, dass sicherheitsrelevante Prozesse dokumentiert, geprüft und kontinuierlich verbessert werden. mehr...


















