PortaleSmarte Verknüpfungen

Über das Auskunftsportal Straßenlaterne können defekte Leuchten gemeldet werden.
(Bildquelle: Mitnetz Strom)
Um konkurrenzfähig zu bleiben und Kunden zusätzliche Mehrwerte zu bieten, setzt sich die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom (Mitnetz Strom) seit Jahren mit Geo-Informationssystemen (GIS) auseinander. Das Unternehmen, das rund 2,3 Millionen Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg mit Strom versorgt, hat sich fortwährend mit der Frage befasst, wie erhobene Geodaten so aufbereitet werden können, dass sie für Nutzer einen deutlichen Zugewinn darstellen. Als Resultat dieser Überlegungen sind in den vergangenen Monaten zwei Geodatenportale auf Basis eines Open-Source-GIS entstanden.
Unkomplizierter Weg
Das im Juni gestartete Auskunftsportal Straßenlaterne ermöglicht perspektivisch 100 Kommunen in Mitteldeutschland, Störungen an öffentlichen Leuchtstellen an Mitnetz Strom zu melden – und das auf unkompliziertem Weg über eine benutzerfreundliche Online-Kartenansicht. „Wir reagieren damit auf eine gestiegene Erwartungshaltung unserer Kunden“, erklärt Roberto Löffler von Mitnetz Strom. „Alle Anwendungen sollen möglichst mobil nutzbar und Informationen ortsunabhängig verfügbar sein.“ Im Auskunftsportal klickt der Nutzer auf einer Karte die defekte Laterne an und meldet die Störung über eine Eingabemaske. Diese Meldung wird an Mitnetz Strom weitergeleitet, sodass das Unternehmen eine Reparatur veranlassen kann. Die Kommune wird darüber per E-Mail informiert und kann alle weiteren Schritte im Portal nachverfolgen. „Der Prozess von der Meldung bis zur Bearbeitung des Schadens lässt sich im Detail einsehen und kann den Kommunen aufgrund des verwendeten Open-Source-GIS kostenneutral angeboten werden“, berichtet Löffler. Doch nicht nur die betroffenen Kommunen profitieren vom digitalisierten Meldeprozess. Auch die Mitnetz Strom, welche die Straßenbeleuchtung in rund 100 mitteldeutschen Kommunen verantwortet und die Reparatur von jährlich bis zu 6.000 Leuchtstellen steuern muss, gewinnt dadurch.
Nutzerfreundliche Lösung
Nachdem sich das Unternehmen für den Umstieg auf eine nutzerfreundliche Online-Portallösung entschieden hatte, wendete es sich für die technische Umsetzung an den Halleschen IT-Dienstleister GISA. „Wir hatten anfangs ein Pflichtenheft, das auf eine kommerzielle Software abzielte“, erinnert sich Nico Hübler, der die Projektleitung bei GISA innehatte. Für einen größeren Spielraum bei der Entwicklung einer passenden Lösung schaute sich der Service-Manager mit seinem Team nach Alternativen im Open-Source-Umfeld um. Die Wahl fiel dabei auf die freie Software QGIS.
Ein zweites Portal von Mitnetz Strom, das gemeinsam mit GISA umgesetzt wurde, ist seit April online: Im Portal für Niederspannungsnetzanfragen (NiNa) können Endverbraucher schnell und einfach Anfragen zu Netzanschlüssen stellen. Sie erhalten per Ampellogik direkt eine Antwort auf die Frage, ob eine Ladesäule oder eine Photovoltaikanlage ans Netz von Mitnetz Strom angeschlossen werden kann. Ein Prozess, der früher mit aufwendigen Arbeitsschritten bis zu zwei Monate in Anspruch genommen hat, dauert nun nur noch Sekunden. Gerade für Privathaushalte sind Auskünfte dieser Art wichtig, wenn sie darüber nachdenken, sich ein Elektroauto oder eine Photovoltaikanlage anzuschaffen. Wenn Netzgesellschaften und Kommunen dazu den passenden Service anbieten, steigert dies das Vertrauen der Bürger und letztendlich auch deren Bindung an Stadtwerk und Kommune. Die digitalisierten Abläufe bedeuten aber nicht nur für den Kunden mehr Komfort und Zeitersparnis – auch der Netzbetreiber kann dadurch Ressourcen sparen. Das Portal soll Mitnetz Strom zudem als Orientierung beim strategischen Netzausbau dienen, zum Beispiel, wenn vermehrt Anfragen für bislang nicht erschlossene Gebiete gestellt werden.
Mehr Effizienz
Auch aus den Daten des Auskunftsportals Straßenlaterne sollen nach einer gewissen Laufzeit Informationen abgeleitet werden, die Versorger und Kommunen zu mehr Effizienz verhelfen.
Die Vorteile von Serviceportalen auf Basis von Open Source sind also vielfältig. Hinzu kommt, dass sich die digitalen Plattformen individuell an die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden anpassen und beliebig erweitern lassen. „Wir verzeichnen aktuell einen extremen Zuwachs an Digitalisierungsthemen. Ideen zu zusätzlichen Services, die wir unseren Kunden anbieten können, schießen geradezu aus dem Boden“, sagt Roberto Löffler von Mitnetz Strom. Der nächste Schritt sei nun, das Auskunftsportal Straßenlaterne über eine App auch Bürgern zugänglich zu machen, damit diese Defekte melden können. Darüber hinaus könne das Portal zeitnah um Laternenmasten, Verteilerkästen und weitere Objekte ergänzt werden, welche die Kommunen gerne in einem GIS erfasst und abgebildet hätten.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Oktober 2020 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Onlinepräsentation: Das steckt im Klimaatlas BW
[22.08.2025] Welche Möglichkeiten der Klimaatlas BW bietet und wie er bei der Klimaanpassung unterstützen kann, will das Kompetenzzentrum Klimawandel der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) am 18. September in einer Onlineveranstaltung zeigen. mehr...
Mannheim: Digital durch den Wald
[22.08.2025] Im Geoportal Mannheim finden Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt ein neues digitales Freizeitangebot vor. Ein Audioguide und eine digitale Karte führen durch das beliebte Naherholungsgebiet des städtischen Käfertaler Walds. mehr...
Baden-Württemberg: Kartenviewer zur Hitzebetroffenheit
[20.08.2025] Ein neuer Kartenviewer soll Kommunen in Baden-Württemberg bei der Planung von Schutz- und Anpassungsmaßnahmen gegen Hitze unterstützen. Die interaktiven Karten zeigen die gegenwärtige und künftige Hitzebetroffenheit der Gemeinden an und können räumlich nach Nutzungstypen differenziert werden. mehr...
Digitaler Zwilling: Planung mit Perspektive
[19.08.2025] Die im Rahmen des Projekts Connected Urban Twins entwickelte Anwendung 3DProjektplaner ermöglicht eine innovative Stadtplanung und setzt neue Standards für die Verwaltungsdigitalisierung. Davon profitiert unter anderem die Freie und Hansestadt Hamburg. mehr...
Aachen/Baden-Baden: Karte führt zu kühlen Orten
[13.08.2025] Eine digitale Orientierungshilfe für heiße Tage stellen die Städte Aachen und Baden-Baden zur Verfügung: Eine interaktive Karte, die Orte aufzeigt, an denen sich Menschen bei hohen Temperaturen aufhalten können. mehr...
Darmstadt: Starkregengefahrenkarten abrufbar
[01.08.2025] Wie gefährdet ist mein Wohngebiet im Falle eines Starkregenereignisses? Infos hierzu erhalten Darmstadts Bürgerinnen und Bürger jetzt auf den Starkregengefahrenkarten, die die Stadt auf ihrer Website bereitstellt. mehr...
Bayern: Auszeichnung für Geodatenlösung
[22.07.2025] Eine maßgeblich von bayerischen Behörden entwickelte und nachnutzbare Geodigitalisierungskomponente schafft einen schnellen Überblick bei Online-Anträgen. Nun wurde die digitale Lösung mit dem – erstmalig vergebenen – Bavarian Best Practice Award ausgezeichnet. mehr...
Emsdetten: Interaktive Spielplatzkarte
[07.07.2025] Eine digitale Karte zeigt nun alle öffentlichen Spiel- und Freizeitflächen in Emsdetten an. Mit einem Klick erhalten Interessierte die wichtigsten Informationen und Bilder zum jeweiligen Platz. Auch kann beispielsweise gezielt nach bestimmten Spielgeräten gesucht werden. mehr...
Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: Neues Geoportal
[25.06.2025] Übersichtlicher, intuitiver und mit neuen Funktionen wartet das Geoportal des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auf. Hinzu kamen unter anderem historische Luftbilder und Karten. Aber auch die Suche nach Adressen oder Flurstücken zählt zu den Neuerungen. mehr...
Intergeo: Konkrete Lösungen
[18.06.2025] Wie Geodaten reale Probleme lösen, zeigt die Intergeo 2025 vom 7. bis 9. Oktober in Frankfurt am Main. Neue Formate, technische Innovationen und konkrete Anwendungsbeispiele stehen im Mittelpunkt der internationalen Leitmesse für Geoinformation und Landmanagement. mehr...
Burgwedel: Geoportal informiert auf einen Blick
[17.06.2025] Damit sich die Bürgerinnen und Bürger eigenständig, schnell und bequem über verschiedene raumbezogene Daten informieren können, hat die Stadt Burgwedel ein Geoportal eingerichtet. Davon soll auch das Fachpersonal der Kommune profitieren. mehr...
Mannheim: Neue Portale für Bau und Mobilität
[10.06.2025] Die Stadt Mannheim hat zwei neue Online-Portale gelauncht: Das Baustellen-Online-Portal ermöglicht komplett digitale Anträge für Aufgrabungen oder verkehrsrechtliche Genehmigungen, das Mobilitätsportal bietet aktuelle Verkehrsinformationen auf einen Blick. mehr...
Dresden: Stadtplan kann mehr
[15.05.2025] Mehr als 400 Themen, Luftbilder aus verschiedenen Jahren und historische Karten vereint der Themenstadtplan von Dresden. Rund 200.000 Zugriffe monatlich zeigen die Bedeutung für Verwaltung, Forschung und Bevölkerung. mehr...
Erreichbarkeitsplanung: Update für Software GOAT
[12.05.2025] Die Planungssoftware GOAT ist in einer deutlich erweiterten Version erschienen. Mit Funktionen wie dem ÖV-Güteklassen-Indikator erlaubt GOAT 3.0 Kommunen differenzierte Mobilitätsanalysen und nimmt auch Klimaanpassungen in den Blick. Für interessierten Kommunen gibt es eine Demoversion. mehr...
Lübeck: Wahrzeichen in 3D
[09.05.2025] Für ein dreidimensionales Modell der Hansestadt Lübeck wurden jetzt mithilfe von Drohnen Luftbildaufnahmen von Lübecker Wahrzeichen gemacht. mehr...