Bitkom-UmfrageStadt, Land, Frust

Der Digitalverband Bitkom hat Bürger nach dem Digitalisierungsgrad ihrer Stadt oder Gemeinde befragt.
(Bildquelle: tippapatt/fotolia.com)
Zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) bewerten ihren Wohnort als nicht digital, 30 Prozent bewerten dessen Digitalisierungsgrad als fortgeschritten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, die im Rahmen der Smart Country Convention (wir berichteten) vorgestellt wurde. Mehr als 1.000 Bürger ab 18 Jahren sind laut Bitkom dafür in Deutschland befragt worden. Den größten Verbesserungsbedarf sehen die Deutschen demnach vor allem in den Bereichen Wohnen (81 Prozent), Verwaltung (79 Prozent), Sicherheit (77 Prozent), Verkehr (74 Prozent) und Bildung (72 Prozent). Acht von zehn Bundesbürgern stimmen der Aussage zu, dass abgehängte Städte und Gemeinden von der Digitalisierung besonders profitieren könnten. 62 Prozent sind der Ansicht, dass die Digitalisierung eine große Chance bietet, das Leben in der Stadt und auf dem Land lebenswerter zu machen. Jeder zweite kann sich laut der Umfrage vorstellen, in einer Stadt oder Gemeinde mit vielen digitalen Angeboten zu leben.
Stadt vs. Land
Im städtischen Raum sehen die Bürger vor allem in der Entlastung der Verwaltung große Chancen, da Prozesse durch die Digitalisierung vereinfacht und beschleunigt werden können (74 Prozent). Jeder zweite sieht in der Reduzierung der Verkehrs- und Umweltbelastung Vorteile. Sechs von zehn Befragten erwarten, dass typische Probleme des städtischen Raums durch digitale Technologien gelöst werden. Die Bürger haben auch konkrete Vorstellungen davon, wie das Leben in der digitalen Stadt aussehen soll. Fast alle Befragten wollen demnach stärker beteiligt werden. Besonders hoch im Kurs steht laut Bitkom die Möglichkeit, konkrete Verbesserungen zur Steigerung der Lebensqualität am Wohnort online vorzuschlagen (74 Prozent). Zwei Drittel würden gerne einen Mängelmelder nutzen, jeder zweite möchte sich online an Planungs- und Entscheidungsprozessen in Politik und Verwaltung beteiligen. 47 Prozent geben an, dass sie die Möglichkeit nutzen würden, in Bürgerhaushalten auf lokaler Ebene Vorschläge zur Verwendung von Steuereinnahmen einzureichen. Andere Schwerpunkte werden laut der Umfrage im ländlichen Raum gesehen. 59 Prozent erhoffen sich, dass Gemeinden durch die Digitalisierung für Fachkräfte attraktiver werden. 57 Prozent sehen Vorteile darin, dass die Angebote im öffentlichen Nahverkehr verbessert werden können. 51 Prozent können sich vorstellen, dass mit der Digitalisierung gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land hergestellt werden.
Online-Behördengänge sind gefragt
Für Verwaltungsvorgänge stehen laut Bitkom digitale Dienste besonders hoch im Kurs. 86 Prozent der Bundesbürger möchten etwa Katastrophenwarnungen der Behörden via Smartphone empfangen. Drei Viertel würden gerne Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten über das Internet erledigen. Zwei Drittel wollen per Internet wählen, ein Drittel würde die eigenen Daten zur Verfügung stellen, sodass Behörden darauf zugreifen können. „Wir müssen das Tempo auf dem Weg zum digitalen Staat erhöhen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Menschen wollen nicht mehr auf dem Amt anstehen oder wertvolle Zeit mit Papierkram vergeuden. Ein Blick nach Dänemark zeigt, wie von A bis Z fast alles digitalisiert werden kann und die Verwaltung bürgerfreundlicher wird. Viele der bislang verfügbaren Angebote sind noch unnötig kompliziert. Deutschland braucht eine flächendeckende E-Government-Offensive.“
Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend
[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...
Merseburger Erklärung 2025: Verwaltung gemeinsam gestalten
[08.09.2025] Wie Sachsen-Anhalt die Kommunen bei der Digitalisierung noch besser unterstützen könnte, ist in der Merseburger Erklärung festgehalten. Sie wurde im Rahmen der Merseburger Digitaltage 2025 verabschiedet und umfasst sieben Forderungen. mehr...
Digitalisierung: Bleibt die Analogverwaltung?
[03.09.2025] Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz ist die Analogverwaltung noch voll im Einsatz und funktioniert. Ob sich das jemals vollkommen ändern wird, ist ungewiss – auch im rechtlichen Kontext. mehr...
Landkreistag Baden-Württemberg: Digitalisierungskodex 2.0
[18.08.2025] Mit dem Digitalisierungskodex 2.0 setzt der Landkreistag Baden-Württemberg erneut Standards für die digitale Zukunft der Landkreise. Das Dokument umfasst zwölf Leitlinien für einheitliche digitale Prozesse, mehr Datensouveränität und einen besseren Bürgerservice. mehr...
Staatsmodernisierung: Blick in den Maschinenraum fehlt
[17.07.2025] In einer Stellungnahme zum Abschlussbericht der Initiative für einen handlungsfähigen Staat kritisiert das Netzwerk Junge Bürgermeister*innen, dass kommunale Realitäten in den Vorschlägen nicht genügend berücksichtigt werden. Es fehle an Lösungen für die Praxis – etwa bei Personal, Finanzierung oder Führung. mehr...
Abschlussbericht: Wie kann die Staatsreform gelingen?
[17.07.2025] Die Initiative für einen handlungsfähigen Staat hat ihren Abschlussbericht an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Viele ihrer Vorschläge finden sich im Koalitionsvertrag wieder. Die Initiatoren fordern nun eine zügige Umsetzung – auch durch neue Wege wie Modellkommunen. mehr...
Vitako: Deutschland-Stack und KI im Fokus
[15.07.2025] Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, diskutierte mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung über Strategien zur Verwaltungsdigitalisierung. Im Fokus: der Deutschland-Stack, kultureller Wandel und konkrete Rahmenbedingungen für kommunale Umsetzung. mehr...
Verwaltungsdigitalisierung: Bayerns Kommunen an der Spitze
[15.07.2025] Bei der Verwaltungsdigitalisierung belegen bayerische Kommunen im bundesweiten Vergleich die 34 vordersten Plätze. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Dashboards Digitale Verwaltung des Bundes zur Verfügbarkeit digitaler Verwaltungsleistungen hervor. Platz eins belegt Augsburg. mehr...
Wiesbaden / MACH: Ökosystem mit offenen Standards
[09.07.2025] Kommune21 hat mit Maral Koohestanian von der Stadt Wiesbaden und Sören Knörr von MACH über die Erwartungen an die neue Bundesregierung und die Bedeutung offener Standards bei der Umsetzung der Digitalisierung gesprochen. mehr...
Kreis Steinfurt: Besser interkommunal
[07.07.2025] Das Service Innovation Lab im Kreis Steinfurt soll Verwaltungen dabei unterstützen, schneller, flexibler und kundenorientierter zu werden. Die interkommunale Zusammenarbeit ist dabei von zentraler Bedeutung. mehr...
Rheinland-Pfalz: Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke
[07.07.2025] Das Land Rheinland-Pfalz hat die Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auf Kommunen beschlossen. Diese sollen so noch leichter digitale Services für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen bereitstellen können. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Verwaltungsvereinbarung mit eGo-MV
[30.06.2025] In Mecklenburg-Vorpommern haben das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung und der Zweckverband Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern (eGo-MV) eine neue Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Sie adressiert die weitere Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). mehr...
Hannover: Taskforce und Fonds
[05.06.2025] KI und ein wachsendes Angebot an Onlinedienstleistungen verbessern den Service der Stadt Hannover. Die Verwaltung geht die Digitalisierung strategisch an: Sie hat Kompetenzteams installiert und Mittel in Höhe von knapp 50 Millionen Euro mobilisiert. mehr...
DStGB: Mehr kommunaler Einfluss
[02.06.2025] Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat einen Ausschuss für Digitalisierung gegründet. Dieser will auf die Belange der Kommunen bei Digitalprojekten aufmerksam machen und frühzeitige Einbindung erwirken. mehr...
Deutscher Städtetag: Burkhard Jung ist Präsident
[19.05.2025] Im Rahmen seiner Hauptversammlung hat der Deutsche Städtetag Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung erneut als Präsidenten gewählt. Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner werden Vizepräsident und -präsidentin. Münsters OB Markus Lewe ist neues Ehrenmitglied. mehr...