Halle (Saale)Wassersensibel dank Sensorik

Im Rahmen des Programms Smart City Halle (Saale) ist jetzt das Projekt „Klimasensorik im Lutherviertel“ offiziell gestartet. Die Stadtverwaltung will damit nach eigenen Angaben neue Ansätze für ein nachhaltiges und wassersensibles Stadtklima entwickeln und testen. Partner des Projekts seien die Stadtwerke Halle, das Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft (KZWW), der Bauverein Halle & Leuna sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

Im Zentrum des Vorhabens steht die Frage, wie Regenwasser effizient genutzt und gleichzeitig die Belastung der städtischen Kanalisation verringert werden kann. Dabei kommt laut der Stadt Halle moderne Sensorik zum Einsatz, mit der Bodenfeuchte, Wasserstände, Niederschlag, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Echtzeit gemessen und ausgewertet werden können. Die Datenübertragung erfolge über das LoRaWAN der Stadtwerke-Tochter EVH.

Das Lutherviertel diene als Pilotgebiet, denn hier habe der Bauverein Halle & Leuna seit 2018 bereits erste Höfe umgestaltet – seitdem habe sich der Abfluss von Regenwasser um bis zu 50 Prozent verringert. Zudem konnten die Temperaturen in begrünten Innenhöfen an heißen Tagen um bis zu zwei Grad Celsius gesenkt werden.

„Wir möchten mit diesem Projekt nicht nur innovative technische Lösungen erproben, sondern auch konkrete Verbesserungen für die Menschen im Quartier erzielen“, sagt Sandra Bier von der Unternehmensentwicklung der Stadtwerke Halle.

Das Vorhaben „Klimasensorik im Lutherviertel“ soll langfristig auch als Vorbild für andere Städte dienen – eine vom UFZ erstellte Potenzialstudie bewertet die Übertragbarkeit der Maßnahmen auf andere Stadtteile und Kommunen. Die Stadt Halle versteht sich dabei als Modellkommune für eine integrierte, datenbasierte Stadtentwicklung, die auch bundesweit Impulse setzen kann.