CapgeminiDie digitale Spaltung der Gesellschaft

Eine Capgemini-Studie ergab unter anderem, dass bereits vor der COVID-19-Pandemie 69 Prozent der Offline-Bevölkerung in Armut lebten.
(Bildquelle: www.capgemini.com)
Die COVID-19-Pandemie verstärkt die gesellschaftliche Notwendigkeit, die digitale Spaltung der Online- und Offline-Bevölkerung weltweit zu überwinden. Darauf lassen die Ergebnisse der aktuellen Studie des Capgemini Research Instituts schließen. Die Studie mit dem Titel „The Great Digital Divide: Why bringing the digitally excluded online should be a global priority“ unterstreicht, dass die Verantwortung für die Bekämpfung der digitalen Ausgrenzung gemeinsam bei öffentlichen und privaten Organisationen liegt. Diese müssen sicherstellen, dass der digital ausgegrenzten Bevölkerung der Zugang zu wesentlichen Dienstleistungen nicht verwehrt wird, so die Argumentation des Instituts.
Denn bereits vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie lebten laut Studie 69 Prozent der Menschen, die keinen Online-Zugang haben, in Armut und 48 Prozent der Bevölkerung, die offline sind, wünschten sich Zugang zum Internet – Trends, die sich aufgrund der weltweiten Ereignisse der vergangenen Monate noch verstärkt haben dürften, so Capgemini.
Kosten, Zugang und Komplexität
Die Studie zeige, dass die digitale Spaltung auch ohne die globale Pandemie sehr groß sei und stark mit Alter, Einkommen und Erfahrung zusammenhänge. So hätten fast 40 Prozent der in Armut lebenden Offline-Bevölkerung das Internet aus Kostengründen noch nie genutzt. Die Altersgruppe mit dem höchsten Anteil an Personen ohne Internet-Zugang seien die 18- bis 36-Jährigen mit 43 Prozent. Mehr als die Hälfte der 22- bis 36-Jährigen, die offline sind, hätten zudem angegeben, dass die Kosten für das Gerät (56 Prozent) oder den Anschluss (51 Prozent) der Grund seien, dass sie das Internet noch nie genutzt haben. Weitere Gründe seien die Komplexität der Internet-Nutzung und ein von Berührungsängsten herrührendes mangelndes Interesse – letzteres sei besonders bei den Offline-Befragten über 60 Jahren (65 Prozent) und Frauen (54 Prozent) ausgeprägt.
„Die COVID-19-Pandemie hat auf globaler Ebene deutlich gemacht, dass eine Veränderung in der Art und Weise, wie Menschen leben, arbeiten und sich sozialisieren, notwendig ist“, sagt Claudia Crummenerl, Leiterin des globalen Beratungbereichs People and Organization bei Capgemini Invent. „Durch die steigende Arbeitslosigkeit und Isolation von Menschen wird deutlich, von welch zentraler Bedeutung die digitale Inklusion ist. Unsere Studie, die unmittelbar vor dem Ausbruch der Pandemie durchgeführt wurde, ist im aktuellen Kontext noch relevanter, da die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Angeboten die ohnehin prekäre Lage der Offline-Bevölkerung noch weiter verschärfen dürfte. So haben diese Menschen beispielsweise häufig keinen Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen, die Regierungen der Bevölkerung zunehmend online bereitstellen.“
Über 5.000 Menschen befragt
Für die Studie wurden laut Capgemini über 5.000 Personen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Schweden und den Vereinigten Staaten befragt. Der Befragungen hätten von Dezember 2019 bis Februar 2020 stattgefunden. Um Erkenntnisse über die Online-Bevölkerung zu erhalten, habe das Institut eine Online-Umfrage unter 3.750 Personen durchgeführt, von denen 56 Prozent in Armut und 44 Prozent nicht in Armut leben. Um Erkenntnisse über die Offline-Bevölkerung zu erhalten, sei eine telefonische Umfrage unter 1.000 Personen sowie eine persönliche Umfrage unter 304 Personen durchgeführt worden, die alle nicht online waren. 69 Prozent der Offline-Bevölkerung würden in Armut leben und 31 Prozent nicht.
Das Research Institute habe zudem Einzelinterviews mit 26 Führungskräften von 22 Non-Profit-Organisationen, Wohltätigkeitsorganisationen und NGOs durchgeführt, die im Bereich der digitalen Inklusion tätig sind, sowie mit Privatunternehmen, die Initiativen zur digitalen Eingliederung in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien und den Vereinigten Staaten durchführen.
Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden
[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...
dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle
[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...
Augsburg: Dom in 4D erkunden
[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...
Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften
[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...
Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte
[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...
Hannover: Podcast mit dem OB
[25.09.2025] Ein neues Kommunikationsformat startet Niedersachsens Landeshauptstadt: „Hannover macht das!“ lautet der Podcast mit dem Oberbürgermeister, der einen Beitrag zum demokratischen Diskurs leisten möchte. mehr...
eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest
[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...
Dresden: Verständliche Behördenschreiben
[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...
Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören
[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...
Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger
[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...
Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung
[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...
München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse
[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...
KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart
[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...
Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land
[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben. mehr...
Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt
[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...



















