Sonntag, 12. Oktober 2025

HessenKrisenfestes Gigabitnetz

[27.06.2023] Die Fortschreibung der hessischen Gigabitstrategie stellt neben einem schnellen Glasfaserausbau und einer lückenlosen Mobilfunkversorgung insbesondere das Thema Krisensicherheit in den Mittelpunkt. Die digitale Datenübertragung soll künftig ausfallsicher zur Verfügung stehen.

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus hat auf dem Gigabitgipfel 2023 in Wiesbaden die Fortschreibung der hessischen Gigabitstrategie vorgestellt. Neben der flächendeckenden Versorgung mit Glasfasernetzen bis 2030, dem Ausbau öffentlicher WLAN-Infrastrukturen und dem Schließen von Lücken in der Mobilfunkversorgung ist der Aufbau resilienter Netze ein wichtiger Punkt. So soll die Handlungsfähigkeit bei Pandemien, Cyber-Angriffen, Kriegen und Naturkatastrophen gewährleistet werden, teilt das Hessische Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung mit. Erreicht werden soll dies durch Stärkung des Risiko-Managements, durch die Vernetzung aller relevanten Akteure zur Krisenvorsorge und -bewältigung, der präventiven Organisation und Verstetigung der Prozesse für die Krisenbewältigung, klaren Regelungen für resiliente digitale Netze und mit der Erstellung eines Konzeptes zur Krisen- und Ausfallsicherheit. Digitalministerin Sinemus begrüßte außerdem den Aufbau des europäischen Satelliten-Kommunikationsnetzes IRIS2. Die Verfügbarkeit einer europäischen Satellitenkonstellation als Ergänzung zu Festnetz und Mobilfunk werde die Resilienz der Netze im Krisenfall erheblich erhöhen und trage zu einer verbesserten digitalen Souveränität bei, so die Ministerin.

Förderbescheide für Mobilfunkmasten und Beratungsstellen

Unkomplizierte Genehmigungsverfahren gelten als wichtiger Faktor, um den Glasfaserausbau zügig voranzubringen. Sinemus nannte während ihrer Präsentation in Wiesbaden das im Rahmen der OZG-Umsetzung von Hessen und Rheinland-Pfalz initiierte Breitband-Portal als ein Beispiel für weniger Bürokratie und schnellere Genehmigungsverfahren beim Glasfaserausbau (wir berichteten). Das Portal ist in der Lage, Prozesse für die Verlegung von Telekommunikationsinfrastrukturen voll digitalisiert umzusetzen (wir berichteten). Als bundesweit erste Kommunen haben die Städte Fulda und Lindenfels Anträge voll digitalisiert genehmigt (wir berichteten). Das Breitband-Portal zähle zu den 35 wichtigsten OZG-Projekten in Deutschland, vier weitere Bundesländer haben es bereits in der Pilotierung und sechs weitere eine Absichtserklärung (LOI) zur Nachnutzung gezeichnet.
Am Rande des Gigabitgipfels nahm Sinemus zudem einige Bescheidübergaben vor. Für den Bau von zwei Mobilfunkmasten aus dem landeseigenen Förderprogramm nahm der Landrat von Waldeck-Frankenberg, Jürgen van der Horst, Bescheide zum Bau von Mobilfunkmasten in Hatzfeld (Eder) und Haina (Kloster) in Höhe von 660.000 Euro entgegen. Zwei weitere Mobilfunkmasten sollen in der Stadt Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) und in der Gemeinde Dautphetal (Landkreis Marburg-Biedenkopf) errichtet werden und erhielten ebenfalls entsprechende Förderbescheide. Gesichert ist auch der Fortbestand der Breitbandberatung in Hessen. Die hessische Landesregierung fördert die drei regionalen Beratungsstellen – Südhessen, Osthessen und Mittelhessen – auch in diesem Jahr mit insgesamt 344.000 Euro.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Mehrere Zahnräder liegen neben- und übereinander.
bericht

Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako

[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...

Foto von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring
interview

Bayern: Täglich Vollgas geben

[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...

Dr. Karsten Wildberger hält seine Keynote auf der Smart Country Convention 2025
bericht

BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“

[08.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen

[29.09.2025] Mit Blick auf die anstehende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...

ie Akteure stellen auf einer Pressekonferenz die Initiative (Neu)Start KfZ vor.
bericht

Initiative: Dresdner Forderungen 2.0

[25.09.2025] Die Initiative (Neu)Start KfZ soll der Umsetzung der Dresdner Forderungen zum Durchbruch verhelfen. Konkret gefordert wird, Leistungen wie die KfZ-Zulassung künftig in Vollzugszentren zu bündeln. Die Kommunen würde das spürbar entlasten. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Pilot bei Digitalisierungsoffensive

[25.09.2025] Bei der neuen Digitalisierungsoffensive von Bund und Land Hessen fungiert die Landeshauptstadt Wiesbaden als Pilotkommune. In Workshops vor Ort sollen konkrete Kriterien erarbeitet werden, die einen schnelleren Roll-out digitaler Leistungen ermöglichen. mehr...

Handschüttel-Foto

Bund/Bayern: Startschuss für Digitalkooperation

[25.09.2025] Wie in Hessen startet auch in sechs bayerischen Pilotkommunen eine neue Digitalkooperation zwischen Bund und Land. Ziel ist es, eine bayern- und bundesweit nutzbare Blaupause zu entwickeln, um OZG-Leistungen schneller in die Fläche zu bringen. mehr...

Hessen peilt die digitale Verwaltung 4.0 an.

Bund/Hessen: Digitalisierungsoffensive in Kommunen

[22.09.2025] Im Rahmen der OZG-Umsetzung wurden zahlreiche föderale Verwaltungsleistungen digitalisiert – die Einführung in den Kommunen stockt aber. Der Bund und das Land Hessen wollen nun ein praxistaugliches Modell entwickeln, das den flächendeckenden Roll-out beschleunigt. mehr...

Auf einer Europakarte sind die Mitgliedstaaten mit der entsprechenden Landesflagge markiert.
bericht

eGovernment Benchmark: Blick über die Grenzen

[19.09.2025] Deutschland kann hinsichtlich der Digitalisierung einiges von seinen europäischen Nachbarn lernen – etwa was die Transparenz digitaler Services oder die Nutzung der eID angeht. Das zeigt der aktuelle eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission. mehr...

Porträtaufnahme von Kristina Sinemus.
interview

Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend

[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...

Torsten Ringling, Bürgermeister der Gemeinde Schkopau, spricht bei den Merseburger Digitaltagen.

Merseburger Erklärung 2025: Verwaltung gemeinsam gestalten

[08.09.2025] Wie Sachsen-Anhalt die Kommunen bei der Digitalisierung noch besser unterstützen könnte, ist in der Merseburger Erklärung festgehalten. Sie wurde im Rahmen der Merseburger Digitaltage 2025 verabschiedet und umfasst sieben Forderungen. mehr...

Eine Hand setzt einen Baustein in ein Diagramm ein, das den Fortschritt von Analog zu Digital angibt.
bericht

Digitalisierung: Bleibt die Analogverwaltung?

[03.09.2025] Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz ist die Analogverwaltung noch voll im Einsatz und funktioniert. Ob sich das jemals vollkommen ändern wird, ist ungewiss – auch im rechtlichen Kontext. mehr...

Händedruck in perspektivischer Ansicht, Vertrag mit Unterschrift, Liste der Bedingungen in Dialogfeldform, Ziel und Pfeil nach oben - Vektorgrafik.

Landkreistag Baden-Württemberg: Digitalisierungskodex 2.0

[18.08.2025] Mit dem Digitalisierungskodex 2.0 setzt der Landkreistag Baden-Württemberg erneut Standards für die digitale Zukunft der Landkreise. Das Dokument umfasst zwölf Leitlinien für einheitliche digitale Prozesse, mehr Datensouveränität und einen besseren Bürgerservice. mehr...

Logo Netzwerk Junge Bürgermeister*innen

Staatsmodernisierung: Blick in den Maschinenraum fehlt

[17.07.2025] In einer Stellungnahme zum Abschlussbericht der Initiative für einen handlungsfähigen Staat kritisiert das Netzwerk Junge Bürgermeister*innen, dass kommunale Realitäten in den Vorschlägen nicht genügend berücksichtigt werden. Es fehle an Lösungen für die Praxis – etwa bei Personal, Finanzierung oder Führung. mehr...

Personen auf einer Bühne, im Vordergrund sieht man Sitzreihen mit Publikum.

Abschlussbericht: Wie kann die Staatsreform gelingen?

[17.07.2025] Die Initiative für einen handlungsfähigen Staat hat ihren Abschlussbericht an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Viele ihrer Vorschläge finden sich im Koalitionsvertrag wieder. Die Initiatoren fordern nun eine zügige Umsetzung – auch durch neue Wege wie Modellkommunen. mehr...