Montag, 28. Juli 2025

Interkommunale ZusammenarbeitVerkehrsflüsse gemeinsam steuern

[28.07.2025] Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim wollen gemeinsame Smart-City-Strukturen etablieren – unter anderem, um Verkehrsflüsse und Parkraumnutzung gemeinsam digital zu steuern. Grundlage ist die Nachnutzung bereits bestehender Systeme wie Datenplattform, Verkehrssensorik und 3D-Stadtmodell.
Eine Ampel mit Pfeil nach rechts zeigt grün.

Verkehrslenkung über Stadtgrenzen hinaus - das streben die drei Main-Städte Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim an.

(Bildquelle: Kostas Koufogiorgos/stock.adobe.com)

Drei gewinnt – unter diesem Motto arbeiten die hessischen Städte Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim bereits seit Längerem bei verschiedenen Themen zusammen. Nun wollen sie gemeinsam mehrere digitale Projekte realisieren – und greifen dabei vor allem auf die schon vorhandene Expertise in Kelsterbach zurück. Gemeinsam sollen Lösungen für eine smarte Lenkung von Verkehrsströmen und Parkplatzsuchenden ermittelt werden – und das über kommunale Grenzen hinweg.

Das Projekt „Digital Engagement & Smart Connect DESC“ wird vom hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation mit gut 780.000 Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ unterstützt. Staatssekretär Stefan Sauer hat den Bescheid an Bürgermeister Manfred Ockel, Oberbürgermeister Patrick Burghardt und Bürgermeister David Rendel überreicht. Er verwies anlässlich der Übergabe darauf, dass die drei Städte bei ihrem Projekt auch auf schon umgesetzte Vorhaben in Bad Hersfeld und Bad Nauheim zurückgreifen – im Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“ ist die Nachnutzung ein zentraler Aspekt.

Verkehrslenkung über Stadtgrenzen hinaus

Kelsterbach hat in den vergangenen Jahren bereits zentrale Smart-City-Komponenten etabliert, darunter das KelsterLab als Anlaufstelle zur Förderung des digitalen Stadtlebens, die urbane Datenplattform KelsterBoard, ein Sensorik-Netzwerk sowie die interaktive 3D-Plattform Your Voice. Diese Ansätze sollen nun auf Raunheim und Rüsselsheim ausgeweitet, zudem bestehende Strukturen in Kelsterbach weiterentwickelt werden. Mit der daraus entstehenden homogenen Datengrundlage sollen dann städteübergreifende Auswertungen von Messdaten, insbesondere zur Verkehrserfassung, möglich werden. In der Folge könnten Lösungen zur Optimierung des Verkehrsflusses und zur Verbesserung der Infrastruktur über kommunale Grenzen hinaus geschaffen werden. In Kelsterbach und Raunheim führen innerorts Ausweichverkehre der Autobahnen immer wieder zu Verkehrsproblemen. Kelsterbach hat bereits an Knotenpunkten Verkehrskameras installiert. Für eine breitere Abdeckung und aussagekräftigere Daten soll das Monitoring auch auf Raunheim ausgeweitet werden.

Digitale Zwillinge und Mitbestimmung

Daneben sollen Parkraumsensoren zur Auslastung der Parkplätze installiert werden, deren Daten in der urbanen Datenplattform erfasst werden sollen. Auf der Plattform, die Kelsterbach bereits installiert hat, sind sämtliche Daten der Sensoren abzulesen. Als Erweiterungen sind eine Echtzeitverkehrsüberwachung mit Live-Daten sowie ein ÖPNV-Monitoring vorgesehen. Raunheim und Rüsselsheim wollen die Datenplattform ebenfalls für ihre Städte übernehmen. Die erfassten Daten sind außerdem Bestandteil des interaktiven 3D-Stadtmodells in Kelsterbach. Mit diesem Beteiligungstool können Bürgerinnen und Bürger aktiv an städtischen Entscheidungsprozessen mitwirken, eigene Ideen einbringen und kommunale Vorhaben mitgestalten. Your Voice ist gleichzeitig der Grundstein für den Digitalen Zwilling der Stadt. Auch in Raunheim und Rüsselsheim sollen solche digitalen Abbilder entstehen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Key Visual Smart City Academy

Smart City Akademie: Neues Wissen für smarte Städte

[25.07.2025] Ab September stehen kommunalen Beschäftigten in der Smart City Akademie neun neue Lernmodule zur Verfügung. Im Fokus stehen Themen wie Künstliche Intelligenz, Kommunikation, Vergaberecht oder Standards für die Stadt der Zukunft. mehr...

Schwalm-Eder-Kreis: KI senkt Energieverbrauch

[24.07.2025] Fünf Kommunen im Schwalm-Eder-Kreis setzen auf Künstliche Intelligenz, um den Energieverbrauch ihrer öffentlichen Gebäude deutlich zu senken. Das Land fördert das Projekt mit über einer Million Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“. mehr...

v.l.: Sandro Zehner, Landrat und Verkehrsdezernent des Rheingau-Taunus-Kreises; Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus; Arno Brandscheid, Geschäftsführer der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft; André Stolz, Vorsitzender des Kreistags vor einem Bus

Rheingau-Taunus-Kreis: Förderung für smarteren ÖPNV

[23.07.2025] Mit Sensortechnik Fahrgastzahlen in Echtzeit erheben und die Informationen per App oder Anzeigetafeln den Passagieren sofort zur Verfügung stellen – diese Idee will die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft verwirklichen. Das soll unter anderem eine nutzerorientierte Einsatzplanung ermöglichen. mehr...

Panoramaansicht der Stadt Potsdam vom Wasser aus, über der Stadt ist ein Netzwerk angedeutet.
bericht

Potsdam: Zusammenhänge erkennen

[22.07.2025] In Potsdam haben Stadt und Stadtwerke eine urbane Datenplattform eingerichtet, die auch von Laien einfach genutzt werden kann. Die agile Lösung wird kontinuierlich weiterentwickelt und an aktuelle Anforderungen angepasst. mehr...

Tortendiagramm zur Implementierung von Fortschritts- und Erfolgsmessung in Kommunen.

Haselhorst Associates: Smart Cities brauchen Monitoring

[22.07.2025] Viele Kommunen arbeiten daran, digitaler und nachhaltiger zu werden. Eine Evaluation der Fortschritte kommt in vielen Smart Cities aber zu kurz – trotz vielfältiger Potenziale. Das Beratungsunternehmen Haselhorst Associates legt nun ein Praxisdossier vor, das Kommunen beim Aufbau von Monitoring-Strukturen unterstützt. mehr...

Nahaufnahme eines Gartenschlauchs, mit dem eine Grünanlage bewässert wird

Hannover: Mit KI zur nachhaltigen Grünpflege

[16.07.2025] Ein innovatives Projekt zur nachhaltigen Stadtbegrünung mit Künstlicher Intelligenz ist jetzt in Hannover gestartet. Im Rahmen von BlueGreenCity-KI sollen unter anderem Methoden zur intelligenten Speicherplanung und Bewässerung entwickelt sowie automatisierte Prognosen für den individuellen Bewässerungsbedarf erstellt werden. mehr...

Kempten: Digitale Verkehrsanalyse

[15.07.2025] Kempten setzt in der Verkehrsmessung intelligente Kamerasysteme ein. Sie erfassen anonymisiert die Anzahl der Fahrzeuge im Stadtkern, in welche Richtung sie fahren und wie lange sie sich in bestimmten Bereichen aufhalten. Die Daten fließen direkt in die städtische Mobilitätsstrategie ein. mehr...

Kaiserslautern: Altstadtfest mit IT-Sicherheitskonzept

[11.07.2025] Im Sicherheitskonzept rund um das Kaiserslauterer Altstadtfest hat Smart-City-Technologie eine wichtige Rolle gespielt. Sie gewährleistete eine sichere, stabile und schnelle Netzwerkverbindung für Einsatzkräfte und Rettungsdienst und sorgte für ein stets aktuelles Lagebild im Einsatzzentrum. mehr...

Mehrere Menschen widmen sich in einem Raum unterschiedlichen Informationstafeln und anderen Exponaten rund um die Smart City Mönchengladbach.

Mönchengladbach: Smart City der Bürgerinnen und Bürger

[11.07.2025] Die Smart City Mönchengladbach soll nicht zuletzt von Bürgerideen und -anwendungen getragen werden. Dazu zählen beispielsweise gemeinsam entwickelte Lösungen, mit denen Interessierte direkt oder indirekt den öffentlichen Raum mitgestalten können. mehr...

Messpunkt eines Sensors im Lutherviertel der Stadt Halle (Saale)

Halle (Saale): Wassersensibel dank Sensorik

[10.07.2025] Die Stadt Halle (Saale) testet neue Wege einer klimaangepassten Stadtentwicklung mittels Smart-City-Technologien. Als Pilotgebiet dient das Lutherviertel. mehr...

Ministerin Kristina Sinemus bei der Übergabe des Förderbescheids an Bad Homburgs Oberbürgermeister

Bad Homburg: Ausbau der Smart-City-Aktivitäten

[09.07.2025] Bad Homburg, Friedrichsdorf und Wehrheim werden bei der Umsetzung ihrer Smart-City-Aktivitäten vom Land Hessen finanziell unterstützt. Bei einem Besuch von Digitalministerin Kristina Sinemus wurden nun die Fortschritte im Projekt „Digital und smart den Limes überwinden“ sowie die Pläne für das Vorhaben „Digitale Stadt und Infrastruktur“ präsentiert. mehr...

Es ist ein Bildschirm mit einem 3D-Modell von Wiesbaden zu sehen.

Wiesbaden: Digitaler Zwilling für die Stadtentwicklung

[08.07.2025] Wiesbaden bekommt einen Digitalen Zwilling. Er integriert beispielsweise Luftbilder, Geodaten, Planungs- und Standortinformationen und dient damit als Instrument zur datenbasierten und transparenten Stadtentwicklung. Sukzessive soll das virtuelle Abbild Wiesbadens weiterentwickelt werden. mehr...

Mehere Personen stehen unter einer Brücke versammelt.

Dortmund: Sensoren erfassen Brückenzustand

[08.07.2025] Kontinuierlich überwacht Dortmund nun den Zustand der neuen Remberg-Brücke. Das Bauwerk wurde mit insgesamt 14 Sensoren ausgestattet, die Temperatur, Feuchtigkeit, Vibrationen, Materialspannungen und kleinste Risse erfassen. Die Daten fließen in Echtzeit an das Tiefbauamt. mehr...

Dortmund: Stadtweites Klima-Messnetz gestartet

[04.07.2025] Wie heiß wird Dortmund? Um die Hitzebelastung in der Stadt messen und grafisch darstellen zu können, ist in der Ruhrmetropole jetzt ein stadtweites Klima-Messnetz inklusive interaktivem Dashboard gestartet. mehr...